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15. September 2005

SCHWARZER (im) SEPTEMBER bei der CDU

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 16:00

Von Tanja Krienen

Viel ist in diesem Blog schon über Feminismus geschrieben worden, ein Standard-Artikel war z. B. dieser
Ungleichheit per Gesetz

Alice Schwarzer distanziert sich jetzt zunehmend von Rot-Grün, interviewt CDU-Frauen, verteidigt Merkel gegen Schröder-Köpf. Die Ministerien bei der CDU heißen auch „Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit“, Männer interessieren eigentlich nicht, oder nur als Täter, - und alles liest sich auf der Site von Frau von der Leyen maximal einen winzigen Deut anders, als bei der neuen SED, den Grünen oder sonstigen Gendertheologen - Eben da und man beachte das ganze Gewese in der Leiste links Aus diesen Gründen (und noch zwei, drei mehr, wie sich die Leser dieses Blogs denken können) versuchte ich nun über die Pressesprecher der Union eine Antwort auf folgende Fragen zu erhalten:

1 Gibt es einen Turn in der Sexual-Politik der Union? Es hat z.B. nun den Anschein, als sei Alice Schwarzer zur CDU gestoßen. Wie bewerten Sie dies?

2 Alice Schwarzer gilt aber auch als radikale Befürworterin der Abtreibung. Wie verträgt sich das mit den Grundsätzen der Union?

Lang hatte ich mit dem “Gedöns-Büro” von Frau von der Leyen gesprochen und dann folgende Fragen formuliert:1 Immer stärker scheint sich Parallelwelt in der Gesellschaft heraus zu bilden, die nur auf „AIDS-Bällen“ miteinander zu kommunizieren scheint. Die meisten – eher dem radikalen Spektrum zuneigen Personen – scheinen weder an einem Familienideal, noch an den Definitionen der „Familie an sich“ festzuhalten. Wie kann man aus ihrer Sicht Brücken zu den unterschiedlich sexuell orientierten Menschen schlagen, und trotzdem am Ideal der funktionierenden Familie festhalten?

2 Wirkliche Transsexualität ist keine sexuelle Orientierung, noch eine versimpelt als „Identitätsstörung“ zu charakterisierende Erscheinung. Viele Personen dieser Gruppe, reklamieren für sich eine freie Wahl der Geschlechtselemente, gehen also nicht den Weg in konsequenterweise, sondern nur in partieller Form, und beharren darauf, Geschlechter seien nicht zu definieren. Gibt es ihrer Meinung nach Kriterien für Mann und Frau und wenn ja – warum ist seine Unterscheidung für Sie wichtig?

3 Noch immer werden transsexuelle Menschen in unterschiedlicher Weise diskriminiert. Nicht selten scheint dies mit der schrillen Darstellung der Transsexualität in den Medien, aber auch der Selbstdarstellung mancher Betroffener zu tun zu haben. Wie haben Sie Transsexuelle bisher wahrgenommen und wo sehen Sie Anlass Respekt oder Kritik zu äußern?

4 Aus psychologischer Sicht kann eine Entscheidung zu einem Geschlechtswechsel nur erfolgen, wenn ein kognitiver Reifeprozess vorhanden ist, der den entsprechenden Menschen urteilsfähig macht. Weil das so ist, setzt der Wunsch nach einer Geschlechtsänderung erst dann ein, wenn der Zustand reflektiert wird und der Jugendliche über Kriterien dafür verfügt. Doch sind selbst Erwachsene kaum imstande definitiv zu sagen, was männlich und was weiblich sei, und wie diese Komponenten zueinander stehen. Nun gibt es in Hamburg ein erstes Experiment, da ein Kind von seiner Muter ab dem siebten Lebensjahr in „Mädchenkleidern“ in die Schule geschickt und von seinem 13. Lebensjahr an mit Hormonen behandelt wird, und nun wo eine Änderung von männlich zu weiblich erfolgt – entgegen den existierenden Gesetzen. Inzwischen ist der Junge 15 Jahre alt und die Weichen scheinen unumkehrbar für dieses Kind aus dem Umfeld heraus gestellt zu sein. Wie bewerten diesen Vorgang?

Die Antworten: Nix!

Als Schwarzer nun im Frühjahr 2005 den vortrefflichen Komödianten Oliver Pocher medial anpöbelte handelte ich das - und Schwarzer gleich mit – so ab (man kann sich ja nicht jedes Mal etwas Neues einfallen lassen, zumal die gute Frau Schwarzer wie ein aussterbendes Tier seit 35 Jahren in derselben ideologischen Ödnis sitzt) - Der Schabrackentapier und Das schwarze Gesicht des Feminismus

Wer ist Alice Schwarzer?

Unlängst musste sie schon einräumen, die STERN-Kampagne zur Abtreibung vor mehr als 30 Jahren, sei mehr dem üblichen exaltiert-extremistischem Herbeireden wunschgemäßer Indoktrinierungen zur Demontage natürlich-menschlicher Verhältnisse, denn der Realität entsprungen, postulierten doch viele ihrer naiv-aggressiven Mitsteiterinnen einen Zustand, den sie gar nicht erlebten. Nun zeigt sie, worüber man in der Zeitung, in der die Redakteur/innen (und draußen) so schreiben, wie sie heißt, zahnlos lachen.

Wer aber hatte auch geglaubt, Frau Schwarzer habe es mal mit einem dieser Menschen getrieben, die man derzeit noch Männer nennt? Zwar hätte sie wohl sicher allzu gern eine Leibesfrucht so zerhauen, wie sie und ihresgleichen gerne schon strampelnde kleine Menschen kurz vor – manchmal auch schon kurz darüber – der Überlebensfähigkeit in den Abfluss kippen, aber, dass sie eine Option wahrnehmen würde, deren Träger meist zwischen lebensunwert und bestenfalls vernachlässigenswert eingestuft werden, hatte sich niemand ernstlich vorstellen können. Abtreibung: Mord oder Totschlag?

Was ist eine Brust?

Zunächst einmal der Bereich – salopp formuliert – die obere Vorderfront eines jeden Menschen. Das Gewebe und die Drüsen dort, gestalten die Brust unterschiedlich. Es fällt auf, dass zehnjährige Jungen heute meist mehr davon haben, als gleichaltrige Mädchen. Lesbenchic heißt: knabenhafte Erbschengröße, Muttertiers Stolz ist die Hängepartie zum passend wuchtigen Gesäß. Männliche Bodygebildete haben viel davon, ältere Herren umso mehr. Die Brust hat in der Geschichte viele Wandlungen erlebt – Unterschichten und die Nazis liebten die fruchtbare dicke, feinere Gesellschaften die wohlgeformt angemessene. Kommunisten und die Kirche liebten sie überhaupt nicht, denn sie war das Zeichen für Erotik. Erotik aber stört beim Arbeiten und Beten. Weil also (ausnahmslos die weibliche Brust) gefährlich erotisch wirkt, muss, da die Kirche und die Kommunisten ja nicht mehr viel zu sagen haben, eine andere Instanz den unerotischen Raum ausfüllen: die Feministinnen.

Als nun in der ach so stillen, mehr Gaben, statt Gnaden bringenden Weihnachtszeit, der Komiker Oliver Pocher in seiner höchst originellen Media-Markt-Werbung einer jungen Frau, ironisch augenzwinkernd, die Brüste mit einem Scanner abtastet, ist es für Schwarzer mal wieder soweit, sich – wenngleich mit viermonatiger Verspätung – zu echauffieren, bis das die Backen glühen. In der „Emma“ darf man nun persönlich werden, auf dass sich die Lesbenstammtischrunden auf die stämmigen, aber unbefleckten Schenkel schlagen können: „Wie wäre es mit folgender Fortsetzung: Kassiererin scannt Pochers Sack und schickt ihn zwecks Ermittlung seiner Eier-Güteklasse in die Lebensmittelabteilung. Fänden wir wahnsinnig komisch.“

Das wollen wir glauben, und ahnen sofort, welchen Raum die Penis-Phobie dieser „Frauen“ einnimmt. Es ist den Sexisten zwar völlig egal, dass die weibliche Brust und das männliche Genital in der Öffentlichkeit einer gänzlich anderen Wahrnehmung unterliegen und die Bezeichnung „Eier“ für den Inhalt des männlichen Hodensacks so infantil wie psychotisch-fixiert ist, wie es die Umschreibung der weiblichen Brust als „Kuheuter“ wäre. Eine Sprecherin richtete der BILD aus: „Die Herausgeberin und die Redaktion stehen zu der im Artikel geäußerten Meinung zu Herrn Pocher.“

Fittiche haben und nicht haben

Die Frau, die 1959 eine Ausbildung in Wuppertal als Kaufmann begann, um schon ein Jahr später als Bürokraft in München zu landen und im Anschluss daran als Gelegenheitsarbeiterin durch die Welt zu ziehen, um 1966 durch die Journalistenschule durchzurasseln, ehe sie auf getürkten Aktions-Gebäuden und schmunzeligen Thesen beruhende „Kampagnen für die frustrierte Frau“ und deren Versteher anzettelte, höhnt über Pocher: „Tja, das kommt wohl dabei heraus, wenn man unter den Fittichen der Zeugen Jehovas in Hannover aufwächst und dann auch noch Versicherungskaufmann lernt.“ Wobei das wirklich besonders komisch wäre, den Versuch einer Erklärung zu unternehmen, warum man in Wuppertal mit demselben Berufs(versuch) startend, anders dasteht. Aber auch die Bemerkung bezüglich der „Fittiche“ ist eine gründlich entlarvende, denn: Pocher hatte immerhin Fittiche, wenngleich religiöse Eltern, – Schwarzer nicht, und hier ist auch die Ursache für die quälenden Obsessions Verwirrungen in die natürlich gewachsenen und bewährten menschlichen Strukturen hineinzubringen.

Wie alle sexuellen Minderheiten wird sie früh traumatisiert, in einer Biographie heißt es zu dieser Phase: „Tochter einer ledigen Mutter geboren und wächst bei den Großeltern auf. Die Großeltern betreiben eine kleine Tabakwarenhandlung (“einmal Schwarzer Krauser, aber Virginia dark” – sie hatte wohl immer Vagina verstanden?) in Wuppertal-Elberfeld, in der auch die Mutter aushilft. Besonders der nach Schwarzers Angaben “sehr mütterliche Großvater” kümmert sich um die Enkelin.“ Welche konkreten Lebensinhalte ihr der „sehr“, „mütterliche“ Groß“vater“ nahebrachte, soll an dieser Stelle nicht Gegenstand der Spekulation sein. Freud lässt angenehm lässig grüßen, wenn Schwarzer die launigen Späße Pochers in dem besagten Spot, als „Spießige Opa-Werbung“ gnadenlos feministisch brandmarkt. In wie weit also der „sehr mütterliche“ Opa sie erzog, wissen wir nicht, ahnen es aber: Sie wird jedenfalls gerne abtreiben wollen, ein schlechtes Gefühl als Frau entwickeln und Nackedeis nicht mögen, besonders wenn die irgendwelche Ferkeleien begehen. Die Bilder des deutsch-amerikanisch-jüdischen Fotographen Helmut Newton wird das Kriegskind des Jahres 1942 nicht als „jüdisch entartet“, sondern in modern gewendeter Variante als ”sexistisch”, “faschistisch” und “rassistisch” titulieren.

Schwarzer hält nichts von der „spießigen Opa-Werbung“ und den Humor, den diese transportiert, da fährt sie schon lieber – wie 1995 – auf einem ihr gewidmeten Wagen im Kölner Rosenmontagszug mit. So darf, so muss man, ihre Einwände verstehen. Wir haben verstanden. Schwarzers Krause ist wirklich beeindruckend.

Siehe auch: ef-Interview: Die Hammerschlägerin

8 Kommentare »

  1. Bereits hier hatte ich - mit meinem Link auf die Seite der Union in Niedersachsen - darauf verwiesen, was kommen wird. Nun aber spricht auch noch der Planpate:

    Hamburg - “Ich bin überzeugt davon, dass der Staat Kinder besser erziehen kann, als es die Eltern können”, sagte der ehemalige Tagesthemen-Moderator Ulrich Wickert der “Bild am Sonntag”. Sicherlich würden bürgerliche Eltern glauben, sie würden besser erziehen als der Staat. Aber die machten nur einen sehr kleinen Teil der Bevölkerung aus. Er finde das französische System richtig, Kinder so früh wie möglich in ein geordnetes Erziehungssystem zu geben.

    Ulrich Wickert: “Der Staat kann Kinder besser erziehen.”
    Wickert spricht sich dafür aus, Schulen und Kindergärten ganztags zu betreiben. Ganztagsschulen sollten Pflicht werden, dabei solle man keine Wahlmöglichkeiten lassen. Auf den Einwand, dass viele Menschen in der DDR schlechte Erfahrungen damit gemacht hätten, dass der Staat früh die Kinder in seine Obhut nimmt, sagte Wickert: “Die DDR war eine Diktatur. Das heutige Deutschland ist der freiheitlichste Staat überhaupt.”

    Strengere Erziehung heißt für Wickert nicht, dass die Kinder die harte Hand spüren sollen. “Ich bin grundsätzlich gegen jede körperliche Gewalt in der Erziehung. Im Affekt ist mir auch einmal die Hand ausgerutscht. Ich telefonierte und sie - sechs oder sieben Jahre alt - schlug mir die ganze Zeit aufs Bein, hörte auch trotz meines Schimpfens nicht auf”, sagte Wickert der Zeitung. Er selbst sei von seinen Eltern nicht geschlagen worden, jedenfalls erinnere er sich nicht daran. “Allerdings: In der Schule gabs noch was mit dem Rohrstock. Das hat meiner Seele aber nicht geschadet”, sagte Wickert.sac/dpa siehe auch http://www.campodecriptana.de/blog/2006/04/19/512.html oder auch http://www.campodecriptana.de/blog/2006/03/05/472.html#comment-18929

    Kommentar von Campo-News — 11. März 2007 @ 15:51

  2. Alexander Osang im Spiegel über A. Merkel:
    “Alice Schwarzer…”Freundinnen?…Nein….Ein freundschaftliches Verhältnis, das kann man sagen.”

    Und wo LaFontaine Recht hat, hat er Recht (über Merkel):

    Lafontaine: Ein interessanter psychologischer Fall. Die Menschen neigen dazu, ihre eigenen Fehler anderen vorzuwerfen. Frau Merkel müsste ihre eigene DDR-Vergangenheit aufarbeiten, und die ihrer eigenen Partei. Sie war FDJ-Funktionärin für Agitation und Propaganda. Damit gehörte sie zur Kampfreserve der Partei.

    SPIEGEL ONLINE: Es geht doch um die Frage, wie man sich 20 Jahre nach dem Mauerfall zur DDR stellt. Man hat den Eindruck, dass dies in Ihrer Partei noch nicht endgültig geklärt ist.

    Lafontaine: Die PDS hat als eine Vorgängerpartei der Linken die DDR auf vielen Parteitagen und in Papieren aufgearbeitet. Nur die CDU hat das nicht getan. Sie hat das Vermögen zweier SED-Blockparteien geschluckt und deckt ansonsten über ihre Vergangenheit den Mantel des Schweigens.

    Kommentar von Campo-News — 13. Mai 2009 @ 14:02

  3. DAS MERKELN SIE JETZT ERST!!!??????!!!!! Siehe oben: ICH WEIß DAS SEIT GESCHLAGENEN VIER JAHREN!!!!! Warum bloß?

    Kommentar von Campo-News — 26. August 2009 @ 08:58

  4. “Mal überspitzt ausgedrückt: Schreiben wir genug Diktate mit Fußballgeschichten? Dafür interessieren sich auch die Jungs. Oder geht es immer nur um Schmetterlinge und Ponys?” - http://www.spiegel.de/politik/deutschland/a-727648.html

    Kommentar von Campo-News — 12. September 2011 @ 08:27

  5. Wäre ich ein Mitarbeiter der Uni-Leipzig, würde ich als „Professorin“ ab sofort auf den Frauenparkplätzen parken (ja, so etwas gibt es in Deutschland auch) und die Frauentoiletten aufsuchen. Auch auf die Gefahr hin, dass ich wegen Sexualbelästigung verklagt werde. Zivilcourage hat eben ihren Preis. - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wir_sehen_uns_auf_der_frauentoilette

    Kommentar von Campo-News — 8. Juni 2013 @ 20:36

  6. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/kolumne-von-georg-diez-ueber-alice-schwarzer-a-937575.html

    Kommentar von Campo-News — 6. Dezember 2013 @ 16:27

  7. http://www.aliceschwarzer.de/artikel/orlando-allah-ist-unschuldig-332659

    Kommentar von Campo-News — 16. Juni 2016 @ 13:42

  8. https://www.facebook.com/kuriosesausderpresseschau/photos/a.1555037134760266.1073741828.1555028378094475/1727810100816301/?type=3&theater

    https://www.focus.de/sport/wintersport/missbrauchsvorwuerfe-im-ski-weltcup-alice-schwarzer-legt-sich-mit-moser-proell-an_id_10280627.html

    https://www.focus.de/kultur/vermischtes/vip-news-verona-pooth-spricht-ueber-moment-in-dem-sie-hollywood-pure-verachtung-spueren-liess_id_10379984.html

    Kommentar von Campo-News — 18. Juni 2016 @ 07:21

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