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Zwei Filmperlen

Pearl ist jung. Sie hat eine gottes – und maskenfürchtige Mutsch, will sagen eine hysterische Mutter, deren Mann nach einer Infektion im Rollstuhl sitzt. Denn es ist 1918, die „Spanische Grippe“ läuft umher und Pearl, isoliert und gedemütigt, entwickelt einen gewissen Sadismus, der im bäuerlichen Milieu genährt wird. Tiere werden geschlachtet – und alles was sonst noch nicht passt. Mutter ist die erste, eher zufällig, mehr Unglück, aber doch ein Glücksfall. Vater sollte dem Krokofanten im Tümpel schon länger schmecken…usw. usf. Alles bekannte Muster, aber WIE Mia Goth es spielt, ist schlicht: OHNE WORTE! Ein ca. 5minütigen Monolog, in dem die Kamera nur auf ihrem Gesicht hängt, während sie ihr Opfer mit einem irren Sermon zutextet und die Schlusssequenz, in der die Kamera ihr erstarrt-bewegtes, zu einer grinsenden Maske werdendes Gesicht einfängt, zeigen bisher nie erlebte Filmmomente.

DAS Besondere liegt daran, dass dieser Film einen Vorfilm hat, der 60 Jahre später spielt und X heißt. Er erschien vor einem Jahr und Regisseur Ti West hat mit beiden Werken ein Ding angestoßen, das ohne den zweiten Film, der Vorgeschichte also, erst richtig gut wird. So wird aus dem Splatterfilm eine echte Psychostudie. Freuen wir uns auf den dritten Film!

Die Fabelsmans heißt ein Film von Steven Spielberg, in dem er quasi seine eigene Findungsgeschichte als Filmemacher beschreibt. Und diese Riege wundervoller Schauspieler!- fast nicht zu erkennen Seth Roggen. Extrem zurückgenommen Paul Dano. Oscarverdächtig Michelle Williams. Wunderbar und seltsam Judd Hirsch und als Schmankerl David Lynch als John Ford!!!

Da meine Finger nicht mitspielen, kann ich nicht mehr dazu schreiben.