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1. September 2008

Homepage Tanja Krienen

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 12:13

Nun wurde meine „private Homepage“ ordentlich aktualisiert (inklusive eines neuen Startfotos), einiges wird demnächst noch folgen.Was den Journalismus angeht, so bin ich aktuell nicht besonders motiviert und wäre lieber wieder konkret politisch aktiv. Mal sehen. Derzeit jedenfalls halte ich es mit dem Kreisler – Lied „Vorletzte Lieder“ (1972) -

Es hat keinen Sinn mehr, Lieder zu machen,
statt die Verantwortlich niederzumachen.
Es hat keinen Sinn mehr, Worte zu wählen,
die Zeiten sind vorbei.
Es hat keinen Sinn mehr, Lacher zu sammeln,
statt ein paar tatkräftige Macher zu sammeln.
Es hat keinen Sinn mehr, Reime zu schmieden,
die Zeiten sind vorbei.

12 Kommentare »

  1. Wer sich im Skandal der öffentlichen Meinung widersetzt, wird mundtot gemacht oder, falls dies nicht möglich ist, ausgegrenzt. - http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article13901836/Am-modernen-Pranger.html?fb_ref=artikelende&fb_source=home_oneline

    Ein Mann, der Frau K. lange nicht gesehen hatte,
    begrüßte sie mit den Worten:
    „Sie haben sich gar nicht verändert.“
    „Oh!“ sagte Frau K. und erbleichte.
    Bertolt Brecht

    Kommentar von Campo-News — 5. März 2012 @ 13:22

  2. Ausgelobt werden Journalistenpreise von Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften, parteinahen Stiftungen, der Bäckerinnung, der Tourismusbranche, einem Apothekerblättchen, you name it. Ausgezeichnet wird, was den Sponsoren in ihr Branchen- und Weltbild passt. Wer zahlt, schafft an. Bei den hochdotierten, so genannten renommierten Preisen ist das entscheidende Kriterium, ob ein Autor solide im Juste Milieu verankert ist, wie es etwa bei SZ, „Zeit“ und Spiegel zusammenhockt. Beziehungsweise - wie beim Grimme-Preis – ob der Autor für die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten arbeitet. Tipp für Aspiranten: was gegen Neonazis oder Umweltsäue oder profitgeile Konzerne geht immer. Den „World Press“-Hauptpreis für Fotografie ergattern meistens Lichtbildner, die irgendwelche Kriegsgräuel verarbeiten. Geht auch immer. - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/journalistenpreise_richtige_gesinnung_bevorzugt/

    Kommentar von Campo-News — 16. Mai 2012 @ 16:37

  3. http://www.jungefreiheit.de/Archiv.611.0.html?jf-archiv.de/archiv00/360yy12.htm

    Kommentar von Campo-News — 26. Mai 2013 @ 14:50

  4. Hier sind zwei neue Fotos, die meine aktuelle dumme Visage inmitten des geordneten Chaos zeigen. Anlass ist ein neues Projekt, über das ich aber erst Anfang der kommenden Woche Auskunft gebe. Es hat, soviel kann ich schon jetzt verraten, mit fremdsprachiger (Bild 1) und deutscher Musik (Bild 2) zu tun.

    Kommentar von Campo-News — 11. August 2016 @ 12:20

  5. Benny Scheerer sehe da aber nichts dummes. sieht eher nach hübsch und klug aus ;-)
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    Tanja Krienen
    Tanja Krienen Der Lack ist ab!
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    Benny Scheerer
    Benny Scheerer fand solchen noch nie gut :-D
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    Tanja Krienen
    Tanja Krienen Benny Scheerer Abstrakt schon, auch konkret ist er wichtig: Schönheit ohne Jugend ist selten oder “Jugend ohne Schönheit hat immer noch Reiz. Schönheit ohne Jugend keinen“, sagte schon Arthur Schopenhauer.
    Gefällt mir · Antworten · Gerade eben

    Kommentar von Campo-News — 12. August 2016 @ 17:31

  6. Schmierfinken - https://de.allbuch.online/wiki/Krienen,_Tanja

    Kommentar von Campo-News — 20. Dezember 2016 @ 10:02

  7. Krienscher Elektrizismus - 15 Jahre vor der Zeit und immer hinderher - http://www.campodecriptana.de/sounds/tanja_krienen_-_antenne_unna_interview.mp3

    Kommentar von Campo-News — 22. Dezember 2016 @ 19:16

  8. https://philosophia-perennis.com/2017/04/27/thomas-boehm/

    Kommentar von Campo-News — 2. Mai 2017 @ 15:20

  9. Wolfgang Luley
    32 Minuten ·

    Deine Zunge hüte nicht immer,
    wohl aber dein Herz
    auf der Zunge.
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    1 Karsten Patenge
    Kommentare
    Karsten Patenge
    Karsten Patenge Heute Abend kann ich ein bisschen im Kurs weiterkommen
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    Tanja Krienen
    Tanja Krienen NIEMALS! Mein Herz trage ich faat immer im Gesicht! UND auf der Zunge! Vor allem aber: meinen Verstand! Noch mehr: die subjektive Erkenntnis!

    Kommentar von Campo-News — 14. Juni 2017 @ 17:09

  10. http://www.achgut.com/artikel/das_alte_rom_hat_konjunktur

    https://de.wikipedia.org/wiki/Fotografisches_Ged%C3%A4chtnis

    Kommentar von Campo-News — 12. September 2017 @ 16:46

  11. https://blogs.faz.net/deus/2014/12/24/versagen-im-bett-mit-pegida-2287/

    Kommentar von Campo-News — 24. Mai 2022 @ 08:01

  12. Eine Sammlung von Artikeln über mich, ein Auszug nur (aus Zeitmangel und Zugriffsoptionen) -
    2022 - Frau Krienen, was hat Sie bewogen Schriftsteller zu werden?
    Ich bin an falsche Freunde geraten und da hineingerutscht. Nein, das wäre zu einfach, aber irgendwie stimmt es doch bei fast jedem: man schreibt, weil man etwas sieht, was andere kaum fühlen, manche finden das nett und treiben uns an - aber letztlich stehen wir mit unserem Spin allein, weil nur wir wirklich verstehen, was wir meinen.
    Wie kamen Sie gerade auf dystopische Romane?
    Die unzulängliche und zunehmend gefährliche Welt kam auf mich, will sagen: die Zustände drückten so sehr, dass ich nicht anders konnte als sie mir zukünftig verschärft vorzustellen und mich schon jetzt (das liegt 15 Jahre zurück) an ihnen zu rächen.
    Ihr dystopisches Buch “Schönes Grün”, in der Sie eine von den Grünen total beherrschte Zukunft entworfen haben, war sehr interessant. Möchten Sie unseren Lesern etwas über den Inhalt des Werkes verraten?
    Gerne. Der ganze Inhalt zeigt sich, wenn man JETZT die Augen öffnet, die Ohren spitzt und sämtliche weitere Sinne schärft. Der pseudoelitäre, doch ehedem als ökosozialistisch falsch und verharmlosend geprägte Begriff für den aktuellen Wahn, ist einer, der Widerstand wie im Büchlein geschildert, als Geplänkel einfachster Art, satirisch behandelt. In Wahrheit fehlen mir heute (fast) die Worte und Ideen, wie man DAS noch beschreiben soll.
    Aus Ihrer Feder stammen ja noch andere Bücher. Zum Beispiel “Fackeln in der Dämmerung” und “Das Ziel in weiter Ferne”. Worum geht es in diesen beiden Büchern?
    Ach, das waren eigentlich nur Artikelsammlungen aus meiner Feder aus inzwischen mehr als 40 Jahren. Es sind eigentlich philosophische Aphorismen, die eine ganze Welt interpretieren: Die Welt als Platz der Feigen, Wahnwitzigen und Verdammten.
    Abgesehen von Ihren eigenen Werken; welches ist Ihr Lieblingsbuch?
    Alle Stücke von Bertolt Brecht
    Welches Buch sollte Ihres Erachtens jeder lesen?
    Alle Stücke von Bertolt Brecht und mein neuestes Buch über den Schlawiner Kaspar Hauser.
    Was ist Ihr Lieblingszitat?
    Wirklich, ich lebe in finsteren Zeiten (B. Brecht)
    Bei welchem Ereignis der Geschichte wären Sie gern dabei gewesen?
    Mein Lieblingsereignis liegt unausweichlich in der Zukunft. Ich darf darüber noch nicht sprechen
    Sie sind ja auch politisch recht aktiv. Möchten Sie unseren Lesern etwas über Ihre politischen Erfahrungen berichten und vielleicht auch etwas über Ihre Arbeit beim inzwischen leider nicht mehr bestehenden “Preußischen Anzeiger”?
    Preußen ist tot. Vielleicht auch zurecht. Die Coronadiktatur zeigt uns, dass Bürokratentum zum Zweck der Optimierung ins Destruktive führt und Rebellion hervorbringt, die es ohne administrative Direktiven nie gegeben hätte.
    Wie sieht Ihrer Meinung nach die Zukunft aus?
    Das hägt vom Zeithorizont ab. Erst wird es so negativ wie nie zuvor, dann herrscht eine Art gerade Linie auf dem Oszilloskop, das sie in Ermangelung neuer Begriffe als die bekannten popkulturellen Oszilloskop.in/ups2525 nennen werden, und danach, ich weiß auch nicht so genau. Die Welt, wie ich sie kannte, findet zweifelslos nur noch in meinem Kopf statt - und in meiner neuen Chemnitzer Wohnung.

    2016 - Ankündigung in der Hagener Presse - Tanja Krienen liest: Fackeln in der Dämmerung

    Hagen. (as) Sie entzündet „Fackeln in der Dämmerung“. Jedenfalls literarisch. So hat die gebürtige Hagenerin Tanja Krienen ihr neues Buch genannt. Sie wird es am Samstag, 2. April, 2016 um 19.30 Uhr in ihrer Heimatstadt vorstellen. Genauer: Sie bittet zur Lesung

    Für Toleranz, gegen Borniertheit

    Schreiben war immer eine Leidenschaft von Tanja Krienen. Schon damals am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg hat sie für die Schülerzeitung geschrieben. Und sie war immer ein politischer Mensch. Sie erinnert sich an ihre Kinderzeit, als ihre Großeltern sie zu einer politischen Kundgebung von Willy Brandt mitgenommen hatten. Mein urpolitisches Erlebnis, sagt Tanja Krienen. In jungen Jahren provozierte die gebürtige Hagenerin als Punk. Sie engagierte sich für die DKP . Doch bei einem Aufenthalt in der DDR erlebte sie die Kluft zwischen kommunistischer, beziehungsweise sozialistischer Theorie und Realität. Sie trat aus der Partei aus. Politisch aktiv blieb sie. Sie liebäugelte mit der PDS, wurde jedoch von alten ostdeutschen Kadern abgeschreckt. Sie gehörte zu den ersten Mitgliedern der AfD. Doch auch hier fand sie keine politische Heimat. Sie forderte Toleranz, erlebte hingegen Borniertheit.

    Ihre „Fackeln in der Dämmerung“ sind ein Rückblick auf Deutschland und die deutsche Geschichte der vergangenen vier Jahrzehnte. Tanja Krienen liest eigene Gedichte, Aphorismen, Essays und journalistische Artikel, die sie einst und jetzt für taz, Spiegel, Huffington Post, Rheinischer Zeitung oder Costa-Blanca-Zeitung geschrieben hat. Sie hat Bücher über Wolf Biermann und Georg Kreisler veröffentlicht - und die Ökosatire „2022 „Schönes Grün, die nicht überleben wollen“.

    Rückkehr nach Hagen

    Tanja Krienen lebte in Dortmund, Spanien, Waldeck und nun in Soest. Die Lesung am Samstag, 2. April ist zugleich eine Heimkehr. Es ist der erste öffentliche Auftritt von Tanja Krienen in ihrer Heimatstadt.
    2015 - Zur Freiheit, zur Sonne. Die streitbare Autorin Tanja Krienen dokumentiert in einem Essayband ihren langen Marsch zum Antitotalitarismus. Von Marc Zoellner, Junge Freiheit
    Tanja Krienen ist nicht mehr nur ein Name. Im Kreise des nonkonformen Journalismus gilt er schlichthin bereits als Institution.
    Seit den frühen Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts bemüht sie redlich ihre Schreibfeder, beliefert im Akkord die Redaktionen der deutschen Medienlandschaft; angefangen bei der linksalternativen taz über libertäre Magazine wie dem eigentümlich frei bis hin zum konservativen Preußischen Anzeiger. Die Wahl der Themen glich dabei seit je dem wechselvollen Kurs ihrer eigenen Vita. Als Punk trat sie in Jugendjahren erstmalig öffentlich in Erscheinung auf, als Anarcho-Trotzkistin, welche die aufkommende Neue Deutsche Welle gegen Faschismusvorwürfe ihrer eigenen Genossen verteidigte und letztere wiederum nach fünfjähriger Mitgliedschaft in der Deutschen Kommunistischen Partei aufgrund deren Verherrlichung der inneren Zustände der DDR-Diktatur den Rücken kehrte.
    Wolf Biermann stand ihr schließlich nahe; der Vertriebene, der - wie sie - scheinbar keine politische Heimat finden konnte. Seine erzwungene Emigration war fortan Bestandteil unzähliger von Krienens Kolumnen, seine Ausbürgerung Titel einer bei Ullstein publizierten Essaysammlung, zu welcher auch Krienen Texte beitrug. Ein Mutualismus zu beidseitigem Vorteil: Denn neben linken und liberalen Koryphäen wie Wagenknecht, Röhl und Broder waren es auch Biermanns Beiträge, die Krienens Zeitschrift “Campo de Criptana” - benannt nach jenem mittelspanischen Dörfchen, vor dessen Toren der tragische Held Don Quijote sich zum Kampf gegen die Windmühlen anschickte - zu Rang und Namen verhalf.
    Mit “Fackeln in der Dämmerung” beliefert der frisch gegründete Romowe-Verlag, ein Derivat des PA, seine Leser nun, zwischen Buchdeckel gepresst, mit einer 376 Seiten umfassenden Sammlung von Krienens in den letzten vier Jahrzehnten verfassten Essays, Kolumnen und Kommentaren, ihrer Aphorismen und Gedichte. Im Rückblick gelesen, stellen Krienens Aufsätze dabei mehr als nur einen flüchtigen Streifzug durch die Geschichte der Republik dar. Sie gewähren auch tiefe Einblicke in ihr eigenes Leben: Ihren biografischen Sollbruch mit Kommunisten, Konservativen - der CDU - und der AfD, ihrer Abneigung totalitärer Denkweisen gegenüber, ihrem Patriotismus jenseits schwarzweißer Strukturen sowie natürlich auch der schönen, der angenehmen Seiten von Kunst, Kultur und Literatur.
    Krienens oftmals überschwängliche Polemik muss man dabei nicht unbedingt mögen. “Wenn einer mir sagt: Ich komme mit jedem gut aus”, gesteht sie gern selbst ein, “so läge mir schon sehr daran, ihm das Gegenteil zu beweisen.” Das meint sie durchaus ernst. Doch gerade dadurch hebt Krienen sich lesenswert ab von der grauen Masse der deutschen Publizisten.

    Tanja Krienen: Fackeln in der Dämmerung. Texte aus vier Jahrzehnten. Romowe, 2015, 376 Seiten, 20,95 Euro.

    2013- Soest Der ganze Text -
    Eine Alternative zur Alternativlosigkeit
    Soest. „Die Rettung des Euro ist alternativlos“ - dieses Zitat von Angela Merkel hat Tanja Krienen auf die Palme gebracht. Dabei gibt es im Soester Vorort Hiddingsen gar keine Palmen. Der 55-jährigen Autorin und Journalistin geht es zuerst gar nicht mal um den Euro. Sondern vielmehr um den Begriff „alternativlos“. Für Tanja Krienen ist nichts alternativlos: nichts im Leben, nichts in der Politik und schon gar nichts in den eigenen Ansichten.
    Wer die hochgewachsene Dame nach Konstanten in ihrem Leben fragt, der landet schnell bei Wolf Biermann (1976 aus der DDR ausgebürgerter Liedermacher, Anm. der Redaktion) und dessen Zitat „Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“.
    Was treibt diese Frau an, deren Maxime die Alternative zur Alternativlosigkeit ist? Im Moment ist es vor allem die Partei „Alternative für Deutschland“. Klar, dass für jemanden wie Krienen das eingangs genannte Zitat eine Kampfansage ist. Deshalb kämpft sie jetzt: gegen die CDU, der sie noch bis vor wenigen Wochen angehörte; gegen den Euro, „den wir schrittweise abschaffen wollen“; gegen zu viel Europa, „damit die Nationalstaaten wieder souveräner werden“; und gegen eine verfehlte Einwanderungspolitik, „weil wir jüngere Leute mit besserer Ausbildung brauchen“.
    „Das ist ja eine verzweifelte Situation aus meiner Sicht“, sagt Tanja Krienen, wenn sie an Europa denkt. Deshalb ist sie im Januar dabei, als sich die neue Partei formiert; ist dabei, als die ersten Strukturen in NRW gezimmert werden; und ist jetzt „Kreisbeauftragte der Wahlalternative“.
    Tanja Krienen sitzt in ihrem Büro, hinter sich den PC, daneben das Bücherregal. Manchmal klickt sie sich schnell durchs Internet, wenn sie ein Zitat sucht; oder sie greift ins Regal, zieht eines der Werke heraus, das sie durch Leben begleitet hat: Marx und Engels gehören dazu oder das Buch über die Ausbürgerung von Wolf Biermann, an dem sie selbst mitwirkte.
    Dann greift sie nach unten, zieht ein Heft hervor, das mit „Campo de Criptan“ beschrieben ist. „Das Magazin habe ich eine zeitlang rausgebracht“. Viele namhafte Autoren habe sie gewinnen können, sagt sie. Wofür? Für ein Heft, das den Titel jenes Ortes trägt, an dem Don Quijote gegen die Windmühlen kämpfte. „Als ich das Magazin gemacht habe, da gefiel mir die Haltung Don Quijotes“, erklärt Krienen. Mut aufbringen gegen scheinbar Unveränderliches, dabei aber nicht verrückt sein, das seien auch ihre Triebfedern gewesen damals.
    Dieses „damals“ macht klar, dass die Zeit von „Campo de Criptana“ beendet ist. Sie gehört zu den Jahren in Spanien. Damals, 2003, wandert Tanja mit ihrem Mann aus: auf eine Finca im spanischen Hinterland. Doch der Traum vom „Dolce Vita“ unter südlicher Sonne platzt. Südländischer Lärm vor allem in den Nächten, der ausgeprägte Regionalismus, die Sprachbarriere wegen der vielen lokalen Sprachen und nicht zuletzt die sommerliche Dauerhitze - das sind die Hauptgründe, warum „das Leben im Hinterland mit einer Dorfgemeinschaft, die wenig mit dem eigenen Leben zu tun hat“, scheiterte.
    Spanien zeigt Tanja, wie deutsch sie ist
    In Spanien lernte Tanja Krienen, wie deutsch sie ist. Das ist typisch. Krienen stürzt sich in ein Abenteuer, erkennt es als Fehler - und macht eine Kehrtwende. So wie mit der CDU. Für die machte sie 2005 Wahlwerbung, „um etwas gegen den Linkstrend in der Gesellschaft zu tun“.
    Ausgerechnet sie, deren Wurzeln ganz weit links liegen. Emotional von einer frühen Begegnung mit Willy Brand geprägt unterstützt das soziale Umfeld in ihrem Heimatort Hagen die Lust am Linken. Der Vater kommt als Maurer aus der Arbeiterschaft, Tanja wird Energieanlagenelektroniker, engagiert sich in der Gewerkschaft, in der DKP. Irgendwann tritt sie aus, schließt sich den „Demokratischen Sozialisten“ an. Auch eine Liaison mit der PDS folgt, dauert nur ein Jahr, dann der Austritt, „weil sich im Vergleich zu den Altkommunisten nichts geändert hatte“. Krienen redet, erklärt, findet Argumente, sucht auch vor sich selbst wieder nach Rechtfertigungen für den steten politischen Wechsel. Irgendwann ist sie bei Marx angekommen, zitiert, dass das Sein das Bewusstsein bestimme, lacht, lehnt sich zurück und schaut auf, ob die Worte Wirkung zeigen.
    Heute gehört der Wechsel zu Tanja Krienen wie Angela Merkel zur CDU. Das war nicht immer so. Denn der eine, der entscheidende Wechsel dauerte sehr lange. Tanja hieß nämlich nicht immer Tanja. Früher hatte sie einen Jungennamen. Dazu den ordentlichen Job, eine Ehefrau. 37 Jahre dauert es, ehe sie ausbricht. Warum so lange? „Man führt das normale Leben bis es nicht mehr geht“. 1994 habe sie die „frühere Rolle“ nicht mehr halten können. Sie löst die Ehe auf, zwei Jahre später folgt die Operation, nochmal zwei Jahre später die Hochzeit mit ihrem jetzigen Mann.
    Die Befreiung aus der männlichen Zwangsjacke schlägt sich nieder in Ortswechseln: Nach 37 verwurzelten Jahren in Hagen zieht es Tanja nach Dortmund und Unna, nach Spanien und an den Edersee in Hessen, schließlich nach Hiddingsen. Wer aufgrund der geografischen Vielfalt eine Flucht im neuen Körper vor der Konfrontation vermutet, irrt. Denn Tanja Krienen bezieht klar Stellung. In der „Bild“ etwa, wo sie sich zu Unisex-Toiletten äußert („Wir benötigen diesen Unsinn nicht“). Das Thema ist ihr viel zu schrill dargestellt in den Medien.
    Tanja Krienen will einfach nur ganz normal leben. Eine gewisse Wachsamkeit ist aber geblieben, weil sie nicht passen will in eine Schublade, sich vielen Lebensentwürfen entzieht. Deshalb erlebt sie auch immer wieder Anfeindungen. Das passiert immer wieder, das hat auch Verletzungen hinterlassen.
    Doch Krienen wäre nicht Krienen, wenn sie sich unterkriegen ließe. „Alt werden mit ihrem Mann“ will sie in Soest“ und im Kreis politisch aktiv sein. Schon ist sie wieder in Form, spricht von ihrer Liebe zur Musik, die schon früh von den Beatles befeuert wurde; macht sich selbst neue Lust auf Psychologie, weil sie der unendlich spannenden Thematik während ihrer zweiten Ausbildung zur Erzieherin begegnete; schließt den Bogen bis zur Philosophie, der sie schon als Jugendliche verfallen sei. Die Verbindung all dieser Themen, das ist für Tanja der Mensch - und damit die Politik.
    „Was mich von den meisten Frauen unterscheidet, ist mein ausgeprägtes analytisches Denken“.
    „Was mich von den meisten Frauen unterscheidet, ist mein ausgeprägtes analytisches Denken“. Mit diesem Satz blickt der Mensch, der längst zur Dame geworden ist, plötzlich laut auflachend Stellung zum eigenen Leben. Und als hätte dieser kurze Augenblick ausgereicht, um die eigene Aufmerksamkeit sinken zu lassen, bricht sie die Treue zu Wolf Biermann, sagt: „Ich kann nicht anders: Alles ist Politik, das erfordert täglich eine Stellungnahme.“ An diesem Punkt ist sie sich untreu geworden. Denn ändern wird sie diese Einstellung nicht.
    Ein erstes Treffen der Wahlalternative hat bereits am 27. April stattgefunden. Wer sich interessiert für die lokale Ausprägung der „Alternative für Deutschland“, kann Tanja Krienen aber auch noch unter 02921/3472940 oder 0160/91637954 kontaktieren.
    Jürgen Vogt
    Redaktion Sonderthemen / Stadtanzeiger

    Georg Kreisler an Tanja Krienen im Buch “Doch gefunden hat man mich nicht”
    2014 Eine Rezension von Jürgen Vogt im Soester Stadtanzeiger
    Böses schreiben, Gutes bewirken
    Die Optimisten endeten in Auschwitz, die Pessimisten in Beverly Hills“ vielleicht ist es dieses Zitat, das Georg Kreisler am ehesten beschreibt. Der Wiener und Jude, der Getriebene und Vertriebene, der satirische Liedermacher und mit pechschwarzem Humor durchtränkte Unterhalter strebte zeit seines Lebens immer auch nach dem Gegenpol: dem Nicht-Wiener und Nicht-Juden, dem Nicht-Unterhalter und hinter viel schützendem Grimm verborgen dem Herzlichen und Offenen.
    Im Buch Georg Kreisler Doch gefunden hat man mich nicht begibt sich Herausgeber Nikolaus Topic-Matutin auf eine Spurensuche nach dem 2011 verstorbenen Menschen Georg Kreisler. Dazu reiht er unveröffentlichte Texte, Gedichte, Briefe und Worte des Gedenkens aneinander. Wer sich auf das Experiment einlä¤sst, lernt Georg Kreisler auch von einer weniger beleuchteten Seite kennen. Der einleitenden Behauptung des Herausgebers, dass dieses Buch erstmals das ganze Universum des Georg Kreisler entfalte, wird es allerdings nicht gerecht.
    Es sind die Details, die faszinieren. So wie der Briefwechsel mit Tanja Krienen. Die in Soest-Hiddingsen lebende Autorin suchte 2000 den Kontakt zu Kreisler, vertiefte das Wissen um die Begegnung zwischen Charlie Chaplin, Hanns Eisler und Georg Kreisler. In der Folge aber machen die Zwischentöne diesen Briefwechsel spannend. So bekennt Georg Kreisler in einem Brief vom 7. Detember 2007 an Tanja Krienen in Bezug auf seine Flucht aus Österreich und das Leben Krienens als Transsexuelle: Man kann darüber reden, aber das Wesentliche muss ungesagt bleiben.Fast schon resignativ wirkt seine Einschätzung der Politiker: Gegen diese jämmerlichen Herren und gelegentlich Frauen ist kein Kraut gewachsen. (7. Juli 2006)
    Auch die Suche nach dem Gegenpol zeigt sich im Gedankenaustausch mit Tanja Krienen. So bekennt Georg Kreisler am 1. Juni 2004 nach einem Auftritt: Das Publikum hat ungeheuer gejubelt, was mich darin bestärkt hat, nie wieder aufzutreten vielleicht in einem Theaterstück, aber nie wieder als Liedermacher.
    Für Tanja Krienen scheint der Abdruck der an Sie gerichteten Briefe eine Möglichkeit zu sein, sich nochmal vor Georg Kreisler zu verneigen. Über den Kontakt meint sie: In der Freundschaft mit Georg Kreisler kulminierten alle meine persönlichen Ansichten hinsichtlich des Säkularen, Politisch, Kritischen und auch schwarzen jüdischen Humors. Die Entdeckung des Kreisler/Eisler/Chaplin-Kontaktes im Jahr 1946 rundeten mein Wissen und mein Faible für die Themen seines Werkes und seines Lebens treffend ab, und füllte eine Lücke für alle Menschen, denen diese kulturelle Richtung, die bis in die höchsten Ränge Hollywoods reichten, wichtig erscheint. Unser intellektueller und politischer Austausch steht in diesem Kontext.
    Wer sich ebenfalls vor Georg Kreisler verneigen will, für den ist Doch gefunden hat man mich nicht ein lesenswertes Buch. Es beleuchtet den Vertriebenen und Künstler zwar auf mitunter ungewöhnliche Weise, doch eben dadurch hilft es bei der Suche nach dem Menschen Georg Kreisler. Schließlich bringt es aber auch mit längst Bekanntem die Gegenpoligkeit auf den Punkt. So zitiert Nicolaus Topic-Matutin im Nachwort aus einem Zeit-Interview einen Kreisler-Satz, der das einleitende Zitat dieses Textes ergänzt: Man schreibt Böses, um Gutes zu bewirken.
    Nicolaus Topic-Matutin, Georg Kreisler Doch gefunden hat man mich nicht, Atrium-Verlag 2014, Hardcover, ISBN 978-3-85535-367-5, 24,99 Euro

    Dietrich Kantel auf RANTLOS über die Fackeln. „Facettenreich und mutig, würde das Feuilleton vielleicht schreiben. Dem könnte man sich anschließen, wären diese Begriffe nicht so ausgelutscht und verbraucht für Vieles, was heutzutage an Banalem zwischen zwei Buchdeckel geklemmt, mit Werbeaufwand in die Bestsellerlisten gepuscht und nach Kilogramm bezahlt wird. Die Texte von Tanja Krienen sind kenntnisreich, begriffsschöpfend und mit Wortwitz, politisch unkorrekt, provozierend, skurril, dann wieder nachdenklich und: auch schroff bis zur Schmerzgrenze für manchen Leser vielleicht auch darüber hinaus. Doch letztlich wendet sich die Autorin erkennbar an den Selberdenker und fordert auch auf, neu zu denken. Man liest das Buch nicht in einem Rutsch. Dazu ist es zu themenvielfältig. So manche von Tanja Krienens Fackeln sind auch sprachspielerische Leuchttürme in der Dämmerung. Man kann und sollte sich Beiträge einzeln vornehmen und dann sacken lassen. Ein Lesebuch halt, das man immer wieder hervorholen kann. Sie meinen, der Rezensent sei (zu) begeistert? Das stimmt. Und deswegen wird das Buch hiermit auch zur Lektüre anempfohlen.
    2013- Blaue Narzisse, Carlo Clemens (heute MDL NRW): Wenn für dich Minderheitenschutz über Themen wie EU, Euro, Familie oder Einwanderung steht, wärst du dann in der Tat nicht besser bei den Grünen aufgehoben?
    TK: Ein junger Mann mit „Migrationshintergrund“ namens Carlo Clemens wusste auf eine ähnlich gelagerte Frage einst süffisant zu antworten: „Ein Migrant muss Rot-Grün wählen und sich für Toleranz und so dankbar zeigen.“ Meine Positionen zu Genderfragen sind mit den Grünen oder anderen Linken ebenso absolut unvereinbar. Dies habe ich in der taz über die Neue Rheinische Zeitung bis hin zu den Costa Blanca Nachrichten in Texten dargelegt. Dass Konservative ihre historische Defensive selbst verschulden, weil sie sich wohl nur in grotesker Weise diesem Thema nähern, bzw. es durch Ignoranz, Sektiererei und Ausschluss negieren, ist durch diese Fakten deutlich zutage getreten.
    2013- Meta-Portrait im Museum zu Korbach - http://www.campodecriptana.de/blog/2013/06/09/1947.html
    2010 vergifteter Artikel der hna - http://www.campodecriptana.de/blog/2010/05/31/1624.html
    2010- der WDR befragt ZEITZEUGEN ZU DEN BEATLES - http://www.campodecriptana.de/blog/2009/07/09/1281.html
    2009- Waldeck http://www.campodecriptana.de/blog/2010/01/22/1523.html
    2007 portrait faz http://www.campodecriptana.de/blog/2007/07/16/875.html
    2007- Waldeckische Landeszeitung http://www.campodecriptana.de/blog/2007/09/13/921.html
    2005 – Portrait der Süddeutschen - http://www.campodecriptana.de/blog/2005/09/14/339.html
    2005 Costa Blanca Nachrichten - http://www.campodecriptana.de/blog/2005/07/28/257.html
    Die uralte, über 25 Jahre währende Homepage, mit ersten AUDIO-INTERVIEWS.. http://www.tanjakrienen.de

    Kommentar von Campo-News — 9. Juli 2025 @ 18:06

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