Kulturträger und Kulturbewahrer, Vordenker und Vorbilder
Etwas spät reagiere ich hier mit auf Thema der ZEIT (50 deutsche Vorbilder) vom 12.11.09, aber ich komme erst jetzt dazu, hatte jedoch schon vorher, z.B. im Beitrag Über die Heuchelei der nicht waschechte Philosemiten in diese Richtung Überlegungen angestellt, oder auch in Irrationalität und Freiheit und in Keulen.
Wer trägt die Kultur?
Jene Deutschen, die sich mal liberal, mal konservativ, gar christlich gerieren, treten zwar formal als Kulturbewahrer gegen andere auf, doch wenn man hinschaut, fragt man sich meist: Ja wo ist sie denn? Ist sie etwa hier mit seriösem Wahlkampf zu erblicken oder ekeln wir uns jetzt mehr vor dem Schächten von Tieren, als davor, mit den Propagandisten des Schächtens von Kindern im Mutterleib zu paktieren? Oder steht der neue Hoffnungsträger der Naiven hier „Hoch auf dem gelben Wagen, sitz ich beim Schwuli vorn, Vorwärts nach Sodom wir jagen, lustig blasend das Horn.“ Oder sind es JF-Autoren, die nun sogar das hohe Lied der Häuserwandbeschmierer singen? Oder ist es die freibeuterheitliche PI-Ratten-Partei, die unsere Kultur beschützt? Vielleicht haben liberal-konservative Menschen, wie Robert Misik vermutet, tatsächlich weniger Werte als Linke? Eigentlich nicht, mag man einwenden, aber man merkt wenig bis gar nichts von der kulturellen Überlegenheit der „Rechten“ über die Linke, es sei, jemand stellt die Ehe des 50jährigen Josef von Nazaret mit der 12jährigen Maria über jene bekannte Liaison des Propheten Mohammad mit Aischa. Mag auch sein, dass aber die wirklich konservativen Leitbilder völlig in Vergessenheit gerieten. Man ist ja so beschäftigt mit anderen Dingen.
Die Zeit schlägt vor, ich schlage nach
Besagtes ZEIT-Magazin stellte also auf dem Titelblatt „50 deutsche Vorbilder“ vor, die „Vordenker, Vorbilder, Visionäre“ sein sollen. Die Richtung ist klar: Vorn, groß, zentral Willy Brandt, rechts daneben, etwas kleiner Carlo Schmid, links zurückgesetzt Kurt Tucholsky, daneben Rosa Luxemburg, rechts Heinrich Mann, rechts darüber Ferdinand Lassalle, daneben Bertolt Brecht und so geht es weiter.
Vieles ist nicht verkehrt, doch politisch gesiebt. Nur ein Beispiel: Man mag ja Wernher von Braun für einen Opportunisten halten, der sich auch China anbieten würde, so man ihn dort forschen ließe, aber natürlich dürfte er nicht fehlen. Warum aber z.B. ein sicher ganz guter, wenngleich auch keiner aus der „Deutschen Top Elf des Jahrhunderts“, wie Reinhard „Stan“ Libuda, dabei ist, der, wie man eingestehen muss, nur Fußballspielen, sonst aber wirklich nichts konnte, mutet befremdlich an.
Immerhin ist mit Arthur Schopenhauer ein wirklich ein großer Konservativer vertreten (der, in Danzig geboren, in Deutschland das Mitleid und die Tierliebe begründete), mit Johann Wolfgang von Goethe auch einer, um den man nicht herum kam, aber ansonsten: viel Widerstand, Dada und Artverandtes (durchaus nett, richtig verstanden), aber kein Biermann oder Benn, kein Romantiker oder Sozialismus-Kritiker. Aber wenn schon ein Gelehrter oder Wissenschaftler, dann muss er sozialreformerisch gewirkt haben oder mit einer revolutionären Idee schwanger gehen. Otto Hahn? Geht nicht, klingt ja wie Autobahn und macht bestimmt Bumm-Bumm.
Kein Adenauer, ja nicht einmal Kurt Schumacher, auch kein Michael Schumacher und kein Franz Beckenbauer, kein Nietzsche, kein Königsberger Kant - wer das falsche Parteibuch hat oder schon mal das Falsche sagt, für den war in der „Best of“-Liste kein Platz. Wolfgang Neuss statt Heinz Erhard - so lautete die Linie. Immerhin: viele der Genannten, wahrscheinlich mehr als 1/3 Drittel, wurden nicht auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands geboren. Ein unfreiwilliger Denkanstoß?
Und was ist mit Marion Gräfin Dönhoff? Na also wirklich, was soll die Frage? Das musste doch extra in die nächste Ausgabe, - ein ganzer Komplex widmete sich da der schmächtigen “Wort-Mächtigen”.
Aber was sind nun die konkreten Werte, die berücksichtigt werden sollten und wie werden sie gelebt?
Wann endlich werden also die Deutschen das Hochdeutsche beherrschen? Wann Kenntnisse der Schriftsprache auf einem zumindest durchschnittlichen Niveau, sowie und ein geordnetes Schriftbild?
Bedarf es eigentlich der Migranten, um über den Zerfall der Gesellschaft (der jedoch durchaus AUCH mit kulturfremden und extrem oberflächlichen “globalen” Erscheinungen zusammenhängt) den Kopf zu schütteln? Wer macht aus einer Haltestelle eine Lache aus Rotz und Zigarrenkippe, wenn keine ausländischen Jugendlichen dort stehen? Welche lärmenden Proll-Jugendliche überdrehen ihre Mp3-Playern und lassen Klingeltöne brüllen(von der dauernd offenen Schnauze am Kopf mal ganz zu schweigen), genauso, wie die Dunkelhaarigen? Wenn deutsche Rentner im Zug das Fenster aufreißen, weil sie zu bequem sind ihre taubenblauen Jacken auszuziehen, die Luke aber nicht wieder schließen, verhalten sie sich so, wie jeder andere Stumpfe. Wenn deutsche Raser durchs Dorf „ballern“ (es sind nur deutsche Raser hier, die ballern), dann sind sie nicht anders, als die aus anderen Ecken Europas.
Brauchen wir vielleicht insgesamt eine Kulturwende und müsste diese Wende den Alltag in Deutschland nicht insgesamt betreffen? Selbstverständlich liegt die Ursache in der Ballermann-Manier, die man ebenda aufgesogen, für den deutschen Alltag als passend empfand und somit einschleppte. Kehren wir also zurück zu dem, was Deutschland einmal ausmachte und damit meine ich nicht Schützenvereinsmeierei und sonstige “Tugenden” wie Kegeln oder TV-Müll gucken, sondern: Nachdenklichkeit, Idealismus, Romantik, Verlässlichkeit, Forschergeist, Ordnungsliebe, aber auch: Freundlichkeit, Herzlichkeit und eine angemessene Konfliktfähigkeit. Vergessen wir nicht: Gradlinigkeit, Ehrlichkeit, Redlichkeit, Pünktlichkeit – also alle möglichen “Sekundärtugendenâ€, die tatsächlich einen Maßstab für die Frage abgeben können, wie man die (Alltags)-Kultur bereichern kann - und was dem entgegensteht.
Und welches sind nun die Quellen dafür?
Sagt ein Türke dieser Tage: “Doch die Sprache vieler seiner ehemaliger Klassenkameraden „sei ganz bestimmt kein Hochdeutsch, sondern ‚Deukisch’“ – eine Mischung aus Türkisch und Deutsch, übersät mit Grammatikfehlern.”
Ja, und die “Sprache” unzähliger Deutscher ist “Schwäbtsch”, Sächtsch” oder “Pälztsch” - alles fürchterliches Zeug, das im gemeinsamen Umgang NICHTS zu suchen hat.
Kommentar von Campo-News — 22. Dezember 2009 @ 09:03
Jugendliche im Kaufrausch: jung, hip, markengeil
…
Milliarden für Markenkleidung: Jugendliche im Kaufrausch: jung, hip, markengeil - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/tid-25383/konsum-jung-hip-markengeil_aid_729481.html
Kommentar von Campo-News — 12. April 2012 @ 16:34
http://www.tagesspiegel.de/berlin/forscherin-ueber-jugendsprache-in-berlin-selbst-lehrer-sagen-ich-habe-schere-in-schublade-gelegt/10314660.html
https://www.deutschlandfunkkultur.de/antirassistischer-denkmalsturm-auch-der-philosoph-immanuel.1013.de.html?dram:article_id=478593
Im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ sagte die 67-jährige: „Ich weiß genau, ob Kunden Geld haben oder nicht. Den Leuten mit viel Geld ist der Preis egal, die nehmen nur das Teuerste und viel Bio.“ Auch würden diese Kunden keinen Kassenzettel verlangen. Kunden, die hingegen weniger Geld besitzen, hätten immer einen Einkaufszettel dabei. https://www.focus.de/finanzen/schnellcheck-an-der-kasse-kassiererin-packt-aus-so-wissen-verkaeufer-ob-ihre-kunden-reich-sind_id_6160962.html
Kommentar von Campo-News — 12. August 2014 @ 16:43