Krass vorm Zaun
Von Tanja Krienen
Die nachfolgende Satire wurde am Neujahrstag 2002 geschrieben (damals mit dem Untertitel „Eine Neujahrsgeschichte aus einem paralysierten Land“) und nun aus aktuellen Gründen leicht modifiziert.
>>Abgeschickt von SWAD am 27 Dezember, 2001 um 03:13:27 Hallo, benötige für Einsätze alle mögliche Bombenanleitung oder inernetadressen wo man sie findet. Bitte schnellst möglich mailen. DANKE, SWAD Headquarter. CODE: 0#A5703XX (aus Sicherheitsgründen verändert von Tanja Krienen; aus dem - nationalen Anarchieforum)< <
„Frau Krienen ähnelt in vielerlei Hinsicht Minuscharakteren wie Henryk Broder, Karin Struck oder Wolf Biermann. Personen eben, die nach gewissen Konsequenzen rufen: Man sollte es jedoch nach Unfall aussehen lassen…“ von der rot-roten Berliner Justiz ungeahndeter Mordaufruf in diesem Blog
Krass vorm Zaun
Trotz drückender Hitze war der Menschenauflauf groß, dort, nahe des Strandes, sonnendurchflutet, nicht allzu weit vom Zaun; stand doch einer davor, nur mit einer Art halb zerfleddertem Kartoffelsack auf dem dürren Körper, barfuß, bleich, mit langen verfilzten Haaren, welche parallel zu einem fusseligen Bart hingen, über dem der wirre, unstete Blick einer unbestimmten Kreatur loderte. Warum diese Furcht, Schrecken, Unruhe und Gestank ausströmende Gestalt, so merkwürdig bekannt vorkam, wusste ein jeder sogleich, der sein Pappschild las, welches er mit buntem Band um den Hals trug, auf dem in großen Lettern stand: „Auch Bob Marley wünscht sich eine bessre Welt!†Sein blaffender Kampfhund neben ihm schiss in den mecklenburgvorpommerschen Sand.
Die Leute applaudierten, als er in stakkohaften Schreien losbrüllte: “Tötet die Imperialisten! Rettet uns vor ihrer satanistischen Weltherrschaft! Glaubt nicht den Schulmedizinern! Gegen das zwangsheterosexuelle Gewaltregime! Brecht die Zinsknechtschaft! Liebet Eure Feinde! Freiheit für Öcalan! Vernichtet das Schweinesystem! Für den bewaffneten Kampf! Spendet für die rot-rote Berliner Regierung! Schlagt den Papst!†Die Polizei wurde schnell herbeigerufen. Nur unter Einsatz von allerlei Sprays, konnten sie sich der immerhin notdürftig sprechenden Existenz nähern und sie letztlich abführen. Den Sprengstoff fand man erst bei der Durchsuchung seiner Plastiktüte mit dem Aufdruck „Der Umwelt zuliebe“.
“Krass ist das hierâ€, sagte er zu den Polizisten auf dem Revier. Manchmal auch: “Voll krass.†,,Is´n Scheißjob, wa, Alter?â€, sagte er im ersten Verhör. Sie nannten ihn nur noch “Krassâ€. Krass sollte später auch an seiner Zellentür stehen - im Trakt für schwer Geisteskranke. Vor jedem Verhör machte sich Krass in die Hose: “Das hab ich von Marc Dutreux gelerntâ€, lachte er, “der macht das auch immer, ist voll krass. Für Euch Scheißbullen genau das Richtige.†Obwohl er nichts aussagte, konnte seine Identität festgestellt werden, - jedenfalls sein bisheriger Wohnsitz. Eine Frau hatte sein Bild am Morgen darauf in der Zeitung gesehen. Seine Kellerwohnung am Prenzlauer Berg, teilte er mit drei anderen Personen, die zwischen Müll und Sperrmüll hausten. Dort lasen sie Bücher und Schriften wie “Hare Krishna und dein Weg zur Erleuchtung†oder „Lebe immer Chavez und Morales“. An der Wand hing ein Zeckenkalender (Ausbreitung und Gefahren) und lediglich ein Computer mit den Aufklebern: Stoppt die Globalisierung! Jetzt! Schafft mehr Genuas! Für ein menschliches Miteinander! - zeugte davon, dass hier Menschen lebten. Hier saßen er und seine Kumpanen nächtelang und schickten ihre “Botschaften†ins Internet, beleidigten ehrbare Menschen oder organisierten kriminelle Aktionen.
Krass, so fand die Polizei heraus, hatte aushilfsweise im Krematorium gearbeitet, weil ihm das Leichenwaschen so viel Spaß machte, wie einige der Mitarbeiter zu berichten wussten. Er hatte sich als “Günter†vorgestellt, doch alle bezweifelten, dass dies sein richtiger Name war. Weil er ein ungeklärtes Verhältnis zu manchen Leichen entwickelte, wie man hier hinter vorgehaltener Hand flüsterte, wurde er nach wenigen Wochen entlassen. Er war mit einer Bezirksabgeordneten der PDS liiert, die früher im Gefängnis Hohenschönhausen ihren Dienst versah. “Du bist mir noch viel zu bürgerlichâ€, schrie sie ihn manchmal an, während sie ihn auspeitschte. Ihre ehrbaren Wähler verstanden sie in diesem Punkte ausnahmsweise nicht.
Die Verhaftung Krass´ löste eine große Empörung aus. Claudia Roth protestierte: „Aber er hat doch immer den Rio so schön gesungen – er muss ein guter Menschen sein.“ Adrienne Goehler rief aus: „Kunst, Kunst, alles in der Welt ist doch Kunst. Mein Gott, er ist doch so kreativ und sein Phall einzigartig!“ Horst Eberhard Richter überlegte laut: “Wir alle tragen Schuld an der Entwicklung eines jeden Einzelnen†- und forderte „Eine Therapie für alle Politiker und für die führenden Kräfte der Wirtschaft!†Walter Jens gab näselnd zu bedenken, dass „die Sprache des Eingekerkerten, sehr bunt und überdurchschnittlich präzise“ und “sein ungeheures Potential, unbedingt für die Kräfte des Fortschritts im Kampf gegen die Barbarei zu nutzen†sei. Ähnlich äußerte sich Gregor Gysi, Eskalationsvorsitzender der PDS im deutschen Bundestag und fügte hinzu: “Wir kämpfen um jede Seele!†Mit den Haaren müsste nur unbedingt etwas gemacht werdenâ€, kritisierte Wolfgang Joop dagegen sehr scharf.
Während des Prozesses gestand Krass (seinen wirklichen Namen fand man nie heraus), dass er nach der kleinen Aufwärmaktion vor dem Zaun, falls man ihn nicht festgenommen hätte, seinen Sprengstoff wenige Minuten später hätte zünden wollen. Die evangelische Kirche bekräftigte daraufhin ihren Willen zum Dialog mit der ganzen Menschheit. Etwan zu befürchtende Proteste gegen die Aussagen der deutschen Intellektuellen, Politiker, Publizisten und publizierten Hofschranzen schwuler Unterhaltungschefs, blieben wie immer aus. Deutschland pausiert. Noch. Zählen wir die Stunden.
Tanja Krienen, 1. Januar 2002, modifiziert am 31. Mai 2007
Ein Experiment kommt selten allein.
http://experiment70eingeliefert.wordpress.com/2007/06/05/rot-rote-lynchjustiz/
Kommentar von Experimentelles — 5. Juni 2007 @ 19:28
Nun verstecken sich ja die Krass´dieser Welt unter einer Clownsmaske, um für ihr “Anliegen” zu werben/demonstrieren. Sind Clowns schon an und für dich ziemlich ekelhafte Erscheinungen, ist die gewählte Politverkleidung an Perfidie kaum zu überbieten. Mit Ludwig Hirsch kann man da nur singen:
Und so wird jede Nacht, eine böse Tat vollbracht,
und Sie fragen sich sicherlich, wer dieser Schuft denn eigentlich ist,
Sie werden lachen und Augen machen,
Sie werden es nicht glauben, es ist der Clown!
Sie werden lachen und Augen machen,
Sie werden es nicht glauben, es ist der Clown!
Und die Moral von der Geschicht’,
trau’ diesen Spaßmachern nicht,
mit all den Farben im Gesicht,
sieht man die wahre Fratze nicht!
Und es soll wissen jedes Kind,
dass da meist böse Menschen sind,
unter den Clowns dieser Welt!
Ja, es soll wissen jedes Kind,
dass da meist böse Menschen sind,
unter den Clowns dieser Welt!
Kommentar von Campo-News — 6. Juni 2007 @ 06:07
Coole Wampen: Die Vorhut der bessren Welt - und wo steckt Krass?
Kommentar von Campo-News — 6. Juni 2007 @ 07:49
Wenden wir uns von den Faschos auf dem Foto ab und den G8lern zu:
“titanic: berichtet:
G8-Gipfel in Heiligendamm – was heute anliegt
* 16.00: Eintreffen der G8-Staats- und Regierungschefs, offizielle Begrüßung
* 16.15: Zuweisung der Zimmer und Betten; Streit, wer oben schlafen darf
* 16.30: erste gewalttätige Krawalle am Sicherheitsszaun (alle gegen Putin)
* 18.00: Speisesaal: Zusammentreten der Arbeitsgruppe “Bekämpfung des Hungers”, Nachschlag landet in Putins Gesicht
* 18.30: Spülküche: gemeinsames Spülen und Abtrocknen; Bush versucht sich zu drücken, schon wieder Krawalle
* 19.00: Fernsehzimmer: gemeinsames “Heute”-Gucken unter Aufsicht von Sicherheitskräften
* 19.10: Bush verschlechtert erneut Klima (Stinkbombe), Einsatz von Gummigeschossen
* 20.00: Kaminzimmer: gemütliches Beisammensein, Jungs ärgern Mädchen (Merkel heult), Einsatz von Tränengas (alle heulen)
* 22.00: Licht wird gelöscht, Kissenschlacht (alle gegen Bush, offenes Ende)
* 23.56: jemand schmiert heimlich Zahnpasta unter Türklinken (Blair?)
Kommentar von hegelxx — 6. Juni 2007 @ 15:29
Diese Satire korreliert ja mit diesem Thema
Es sei noch einmal ausdrücklich gesagt, dass ein Unterschied zwischen den “friedlichen” und unfriedlichen Chaoten praktisch nicht besteht.
Ein paar Beispiele: Heute wurden trotz Demonstrationsverbot in der unmittelbaren Zone des Tagungsgeländes die Absperrungen der Polizei an mehreren Orten durchbrochen. Niemand verurteilt das.
Wiederholt wurde im Rückblick auf die eindeutig vom schwarzen Block ausgegehenden Gewaltakte in Rostock betont, man würde sich nicht in friedlich und unfriedliche Demonstranten auseinanderdividieren lassen. Nur wenige Leute distanzierten sich, in aller Regel konnte man den Eindruck gewinnen, dies sei nicht mehr als eine rethorische Pflichtübung.
Als Beispiel diene hier attac. Beim “Alternativ-Gipfel”, Hauptperson Frau Claudia Roth, gab es vor zwei Tagen eine bemerkenswerte “Ãœbung” - ein Killerspiel, eine Lynchübung, die wohl in keinem terroristischen Campo grundsätzlich anders abgelaufen wäre. Die Szene: Acht Personen mit den Masken der Staatschefs saßen in einem Boot unweit des Seeufers. Dutzende Aktivisten sprangen ins Wasser, stießen die Menschen, die hilflos zappelten, aus dem Boot, fingen sie mit Netzen ein, verbrachten sie an Land, wo sie der Presse vorgeführt wurden. Man kann sich kaum vorstellen, was passieren würde, wenn eine rechtsradikale Gruppe “symbolisch” irgendwelche Gegner unschädlich machte oder Bücher verbrennen würde: die Republik stünde Kopf! Die Extremlinke, die besser Irrationallinke hieße, bekommt jedoch die Aufmerksamkeit und den Applaus, den ihnen die Medien, die längst die Republik in vielerlei Gestalt aushöhlten, zubilligen.
Kommentar von Campo-News — 6. Juni 2007 @ 19:03
Tanja,
dass Sozialdemokratische Marktwirtschaftler und andere demokratische Links- und Mittelinksler sich immer wieder in Solidarität mir Bolschewisten und Anarcho-Syndikalisten hineinzwingen, ist allerdings eine der dümmsten Fehler, die “Wir” (ich nicht) begehen.
Aber in deiner früheren Politkarriere hast doch auch du dir diese sentimentale Schwäche zu nutzen gemacht.
Erik
Kommentar von Erik — 7. Juni 2007 @ 20:42
Hallo Erik!
Schau mal nach, du müsstest eine Mail von mir erhalten haben. Sofern das Problem auf meiner Seite lag, ist es behoben.
Natürlich bin ich schwer sentimental und melancholisch, aber gerade diese Eigenschaft sehe ich bei den Krawallchaoten überhaupt nicht - auch nicht bei den Berufsbedenkenträgern. Die großen Denker litten stets still bis hin zur Selbstzerstörung.
Auch habe ich nichts gegen Leute, die hier und da etwas ausprobieren. Bestimmte Teile meiner Vergangenheit versuche ich doch auch - sichtbar - in heutige Problemfeldern zu integrieren und zu artikulieren. Ich halte mich keineswegs für angepasst - ganz im Gegenteil. Aber die Themenfelder sind zu kompliziert, um einfache Lösungen hervor zu bringen.
Doch war ich nie dumm und nie so naiv, oder wie Degenhardt es einmal - konkret im “Big Zeppelin” ausdrückte - “wehrlos bis unterm Boden” und der über eine äußerst ähnliche Gruppe sang (”so fünf - achttausend Tage alt, mit Haaren aus Vogelnestern, darunter ihre Angst versteckt, vor morgen und vor gestern. Und wieder hatten sie dabei die Lauten und die Flöten…” Und diese Gruppe, die dem “Pott und Pott” gleichsam nahe steht, hat - so wie ich das mehrfach zu erklären versuchte - mit einer vernünftigen Analyse der Welt nichts mehr zu tun, weshalb sich ja auch eine Reihe von Altlinken aus diesen Bezügen verabschiedeten.
Nein, die Grönemeyers und Bonos gab es ja schon “damals”, ja schon in meiner DKP-Endzeit und erst recht noch später, als ich Mitglied der Demokratischen Sozialisten war (1982 bis 1990, sowie 1998/99), aber, jeder der mich kennt weiß das: bei mir findet sich keine LP von Grönemeyer und Co, findet sich kein Musik-Gesülze dieser Art und auch sonst wenig idealistische Schwärmerei mit komplett falschen Tönen. Meine “Toten Hosen”-Schallplatten stammen sämtlich aus der Anfangszeit 1983 bis 1985 oder davor (Vorläuferprojekt “ZK”).
Zuletzt: Es ist ja nicht so, dass ich etwas gegen anarchistische Ãœberlegungen hätte - was ist Kreislers von mir zitiertes “Allein wie eine Mutterseele” sonst? Aber es geht um die Haltung, um das Niveau, um die konkrete Aussage. Das gilt auch für sonstige linke Positionen. Aber die Linke gibt das, was schätzenswert an ihr war, auf. Staatdessen ist sie bei den Schamanen, Trommlern, der Indianer-Kultur, Gender-Abstruslern und unphilosophischen WASG-Neidkomplexlern angekommen. Bah! Brrrrr. Schauder! Gruß, TK
Kommentar von Tanja Krienen — 8. Juni 2007 @ 07:12
Vorgestern war ich beim Wertmüller.
Zum extrem langen Vortrag Justus Wertmüllers vorgestern Abend im Lokal “Max und Moritz” in Berlin Kreuzberg, der dauerte über zwei Stunden, JW erging sich hauptsächlich in Milieuschilderungen, das war streckenweise extrem lustig, seinen polemischen und satirischen Ausführungen zu allen Abarten des linken und linksliberalen und grünen Milieus zu lauschen, es kamen diesmal auch keine Ausfälle gegen Blogger wie Liza oder Calvelli vor, oder gegen die jungle world, nur gegen deren Autor Bernhard Schmid, als JW dessen Ansichten und Äusserungen zu den französischen sogenannten “Jugendunruhen” schmähte und sich zufrieden zeigte über den Ausgang der französischen Wahlen, aber trotzdem ein paar Spitzen gegen die unterlegene Frau Royal abschoss und dabei auf deren gutes Aussehen anspielte, das hat mir und den anwesenden Frauen, auch denen, die zur Bahamas-Redaktion gehören ein wenig Stirnrunzeln ins Gesicht getrieben, aber im grossen und ganzen war alles ziemlich aufschlussreich, Wertmüller hat ja auch sehr weit ausgeholt, von Dutschke über fiese maoistische und trotzkistische K-Gruppen über die Grünen bis zu attac und den, wie er anmerkte, nicht nur “wursthaarigen” Autonomen und Antiimps.(Die können auch anders aussehen, wie man weiss) Ebenfalls hat er das Phänomen der medialen Inszenierung solcher Protestveranstaltungen seit Seattle und Genua behandelt, den Antisemitismus und den Antiamerikanismus der G8 Protestler und der neuen Qualität, daß eben inzwischen eine grosse schweigende Mehrheit, die vielleicht vor wenigen Jahren noch von Randalierern gesprochen hätte vor ihren Fernsehern und am Stammtisch, heute sich mit dem ganzen karnevalesken Grobunfug im Einklang zeigt.
Ich habe mich noch an der abschliessenden Diskussion beteiligt, eingewendet, dass man schon etwas gegen die Arbeitsbedingungen bei Mc Donalds und Co haben kann, ohne gleich antiamerikanisch zu sein, und bei Belästigungen durch gewaltbereite Islamistenkids garantiert nicht auf Unterstützung durch die PDS und die SPD, die beide fast dauerbesetzte Büros in meiner unmittelbaren Nachbarschaft betreiben, rechnen kann, da ist man ja selber schuld, wenn man mal ein kleines Israelfähnchen auf dem Balkon hatte, da ist man ja gleich Imperialist, Jude und auf der Payroll der CIA, und danach habe ich erst mit Frau Wilting und dann mit den Kellnerinnen des Max und Moritz geflirtet. Ausgerechnet die freche und jüngste von den hübschen Kellnerinnen will mich morgen anrufen, aber so geht das eben manchmal zu im Hedonismus. Auch bei Altsäcken.
Alles in allem ein gelungener Abend.
Kommentar von hegelxx — 8. Juni 2007 @ 08:46
Gute Gewalt und schlechte Gewalt:
Gute Gewalt ist, mit der Schusswaffe an den Arbeitsplatz zu kommen, und Menschen zu bedrohen.
Schlechte Gewalt ist alles, was TK nicht mag.
Kommentar von Strauch — 8. Juni 2007 @ 09:03
Ja sicher gibt es, wie ich in “Geballte Gewalt” erklärte, nachvollziehbare, wenngleich nicht immer gerechtfertigte Gewalt. Aber wie ich ja auch in der Auseinandersetzung mit der sich formierenden, und damals noch zu stoppenden SED zeigte, bedarf es ab und zu einer berechtigten Gegenwehr, siehe die Collagen im Text
Erst im März wurde ich wegen eines Handgemenges mit Schwuchtel freigesprochen, grad eben aber in Spanien wegen der Kafka-Sache verurteilt. Ich reiche keine Regenbogen, sondern Argumente. Ich lebe “1969″, nicht die bunten Tunten, diese Inkarnationen von Abscheusslichkeiten. Nun verstanden? Aber: ich habe habe Gründe! Und die werden nur “mit Gewalt” (weil das was ständig geübt wird Gewalt ist, Brecht) umgesetzt, wenn das passierte, was ich in “geballte Gewalt” beschrieb.
Und was die TS-Sache angeht, so bin ich tatsächlich die einzige in dieser Republik, die sich je adäquadt wehrte - und deshalb, ich behaupte aus keinem anderen Grund, so verhasst. Aber: ich habe niemandem wirklich bedroht (und auch der wdr, sat1 und rtl haben das damals gut verstanden), sondern nur einzigartig gut geschauspielert. Ich rase aus dem Stand…
Kommentar von Tanja Krienen — 8. Juni 2007 @ 09:59
Sag mal, Strauchdieb,
mit ner Platzpatronen- oder Gaskanone ein wenig LERM (W. Droste) zu machen am ekligen Arbeitsplatz und da auch noch in die miefige Luft zu ballern, das ist zwar heftig, aber noch lange nicht gewalttätig!
Nur laut.
Und was habe ich neulich in einer US-Komödie über ein paar liebe Musikfreaks, die einen Radiosender mit Wasserpistolen überfallen haben, gehört? Da hat der alte Rock’Roll Freak aus dem Studio, der von einem “easy-listening” Zopfträger aus dem Yuppie-Milieu sowieso entlassen werden sollte, gesagt: “Ist es zu laut, bist du zu alt!”
Hut ab! Oder so…
Kommentar von hegelxx — 8. Juni 2007 @ 10:03
Die im Eingangsbeitrag geschilderte Gemengelage wurde heute beinahe im nahen Sauerland Wirklichkeit und sie ist zuvorderst KEINE islamistische Tat, sondern eine LINKE! NUR von der Linken geht für diesen Staat Gefahren aus! Wenn linke trotzkistische Sektierer inzwischen sogar als Bildungsreferenten für die “Bundesanstalt für pol. Bildung” eingesetzt, oder für das Judenportal Hagalil schreiben können, weiß man, dass sich Propaganda und Aktionen, wie auch bei der partiell gesteuerten NPD, längst der Öffentlichkeit entziehen, bzw. es dafür keine Publizistik gibt. Die wehrhafte Demokratie ist längst ausgehebelt!
Kommentar von Campo-News — 5. September 2007 @ 19:27
Ex-Campo Autorin Uta Falck schreibt, wie es im PDS-Milie - siehe auch die “Satire” oben - zugeht. http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,504428,00.html
Kommentar von Campo-News — 8. September 2007 @ 10:49
Ja, der Kannibale hätte auch dabei sein können. Nun ist er Mitglied der Grünen, hier in Mordhessen, wo er auch herkommt.
Kommentar von Campo-News — 19. November 2007 @ 13:39
“Zeltlager, Fahneneid, Fackelschein” - das sind die Begründungen für ein Verbot einer - sicherlich grotesken - rechten Organisation. Und was ist mit “Zeltlagern, Fahnen, Büchern und dem Schein-an-sich”? Der räkelt sich und die Seinen im Glanz des Hamburger OLG.
Max Aschenbach.
Kommentar von Campo-News — 1. August 2008 @ 18:47