Mein Ostertagebuch
Liebes Ostertagebuch!
2. April, Karfreitag
Der Tag begann schön und sonnig, sodass ich den Rombergpark besuchen konnte. Da lag dann auch gleich ein frischer Kranz vom Oberbürgermeister, weil man dort vor 65 Jahren Menschen erschossen hatte. Nicht genau dort, aber irgendwo im Park.Besonders schlimm: Auch der Platzwart von Borussia Dortmund, Heinrich Czerkus, war darunter. Als ich aus dem Park zurückkam, liefen auch glatt etwa 50 linke Leute mit BVB-t-shirts vorbei, die alle Heinrich-Czerkus-Plaketten trugen. Sie machten nämlich den Heinrich Czerkus-Gedächtnislauf. Zu Fuß. Aber es ist ja schön, wenn man einen Grund finden, sich auch einmal draußen zu bewegen.
apportiert, nein adoptiert oder so, du weißt schon, das ist der, der auch so eine komische Frisur hat. Interessant war aber, dass ein Führer über das Thema „Tiere in der Bibel“ sprach. So erfuhr man über Kamele, dass sie seinerzeit, die bekanntlich seine Zeit war, viel höher geachtet wurden als Frauen. Dies sei eine frauenfeindliche Stelle in der Bibel, meinte der Führer. Und da wir schon bei der Bibel sind: Der Tierpark ist fast so groß wie der Vatikan, aber mit viel mehr Pommesbuden ausgestattet. Manche Tiere taten mir leid, weil sie immer im Käfig leben müssen, aber das muss der Papst ja auch meist. Es war jedenfalls ein schöner Tag.
Im Gewimmel, im Getümmel
Nichts als schwarz und gelber Himmel!
Doch Karten gab es keine mehr. Mehr als 80 000 Zuschauer sahen das Spiel – ich in einer Kneipe gegenüber des Polizeipräsidiums, in dem früher einmal der TV-Kriminale „Balko“ Dienst schob, weshalb sie vermutlich heute Balke heißt. Gemütlich und vor allem: Fußball live auf Bildschirm und Leinwand.
2:1 hieß es am Ende und es war ein Tag, an dem alles für den BVB spielte. Und so war der Tag, liebes kleines Ostertagebuch: schön.
Marschieren wir gegen den Westen? Nein!
Das war natürlich ziemlich gelogen, doch damals schon sang man dies, anno 1960, als der erste Ostermarsch stattfand. Heute bei „Wichern“ fand am Nachmittag der Abschluss des Ruhrkampfesmarsches statt, der es soeben sogar in die Hauptnachrichten der ARD „Tagesschau“ um 20.00 Uhr schaffte (mit einem Interview des 77jährigen Alt-DKPler Willi Hoffmeister, der als einer der „Väter“ des Ostermarsches zu Wort kam). Das Durchschnittsalter der Anwesenden war recht hoch. MLPD, Linkspartei, DKP und Grüne waren mit Ständen vertreten, die SPD verteilte rote Ostereier, aber nur ein Jugendverband war da: die SDAJ.
Sag ich doch!
Kommentar von Campo-News — 6. April 2010 @ 16:27
Es gab doch einen Lauf, den kein Geringerer als Sigi Held startete.
Kommentar von Campo-News — 7. April 2010 @ 16:41
Das war fein!
Kommentar von Campo-News — 7. April 2010 @ 18:00