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5. April 2010

Mein Ostertagebuch

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 19:13

Liebes Ostertagebuch!

Ganz geheim vertraue ich dir an, was ich an diesem Osterfest so unternahm.

2. April, Karfreitag

Der Tag begann schön und sonnig, sodass ich den Rombergpark besuchen konnte. Da lag dann auch gleich ein frischer Kranz vom Oberbürgermeister, weil man dort vor 65 Jahren Menschen erschossen hatte. Nicht genau dort, aber irgendwo im Park.Besonders schlimm: Auch der Platzwart von Borussia Dortmund, Heinrich Czerkus, war darunter. Als ich aus dem Park zurückkam, liefen auch glatt etwa 50 linke Leute mit BVB-t-shirts vorbei, die alle Heinrich-Czerkus-Plaketten trugen. Sie machten nämlich den Heinrich Czerkus-Gedächtnislauf. Zu Fuß. Aber es ist ja schön, wenn man einen Grund finden, sich auch einmal draußen zu bewegen.

Und dann, liebes Oster-Tagebuch, besuchte ich den Zoo, der in Dortmund Tierpark heißt. Mööööösch, war das lustig! Die Orang Utans z.B. oder auch die Schabrackentapire waren echt witzig. Einen von denen, hat jetzt der Borussenspieler Kevin Großkreutz apportiert, nein adoptiert oder so, du weißt schon, das ist der, der auch so eine komische Frisur hat. Interessant war aber, dass ein Führer über das Thema „Tiere in der Bibel“ sprach. So erfuhr man über Kamele, dass sie seinerzeit, die bekanntlich seine Zeit war, viel höher geachtet wurden als Frauen. Dies sei eine frauenfeindliche Stelle in der Bibel, meinte der Führer. Und da wir schon bei der Bibel sind: Der Tierpark ist fast so groß wie der Vatikan, aber mit viel mehr Pommesbuden ausgestattet. Manche Tiere taten mir leid, weil sie immer im Käfig leben müssen, aber das muss der Papst ja auch meist. Es war jedenfalls ein schöner Tag.

3. April, Samstag

Borrrruuusssssiiaaaaa!  Borrrruuuussiiiaaaa! Nix wie hin zum Stadion, denn es spielte Borussia Dortmund gegen Werder Bremen.

Im Gewimmel, im Getümmel

Nichts als schwarz und gelber Himmel!

Doch Karten gab es keine mehr. Mehr als 80 000 Zuschauer sahen das Spiel – ich in einer Kneipe gegenüber des Polizeipräsidiums, in dem früher einmal der TV-Kriminale „Balko“ Dienst schob, weshalb sie vermutlich heute Balke heißt. Gemütlich und vor allem: Fußball live auf Bildschirm und Leinwand.

2:1 hieß es am Ende und es war ein Tag, an dem alles für den BVB spielte. Und so war der Tag, liebes kleines Ostertagebuch: schön.

 4. April, Sonntag

Iiiiihh, Regen, aber dennoch ging ich zu Fuß zum Westfalenpark. So richtig lohnte es sich nicht, weil es an solchen Tagen etwas trostlos ausschaut. Aber ich musste doch unbedingt auf den Fernseh-Florianturm! Dort war ich wohl zum letzten Male circa, als Willy Brandt Bundeskanzler war. Der Turm ist 220 Meter hoch und war einmal kurz nach seiner Fertigstellung im Jahre 1959 das höchste Gebäude Deutschlands (heute Nr. 14). In gut 140 Metern Höhe gibt es eine Aussichtsplattform. Huii, drückt das in den Ohren, wenn man hoch fährt und nicht schluckt. Doch oben war es so nass und stürmisch, sodass ich sofort wieder herunter fuhr. Brrrr. Fazit: der Sonntag war ein bisschen trist, aber zumindest habe ich mich viel bewegen können. Immerhin.

 5. April, Montag

Marschieren wir gegen den Osten? Nein!
Marschieren wir gegen den Westen? Nein!

Das war natürlich ziemlich gelogen, doch damals schon sang man dies, anno 1960, als der erste Ostermarsch stattfand. Heute bei „Wichern“ fand am Nachmittag der Abschluss des Ruhrkampfesmarsches statt, der es soeben sogar in die Hauptnachrichten der ARD „Tagesschau“ um 20.00 Uhr schaffte (mit einem Interview des 77jährigen Alt-DKPler Willi Hoffmeister, der als einer der „Väter“ des Ostermarsches zu Wort kam). Das Durchschnittsalter der Anwesenden war recht hoch. MLPD, Linkspartei, DKP und Grüne waren mit Ständen vertreten, die SPD verteilte rote Ostereier, aber nur ein Jugendverband war da: die SDAJ.

Ach ja, auch Ulla Jelpe, MdB Linkspartei, war dort. Gregor Gysi nicht, doch der kommt am 16. April nach Dortmund – weil ja Landtagswahlkampf ist. Mein alter Genosse Helmut Manz, Organisator mancher Demo, ist inzwischen stellvertretender Bürgermeister im Dortmunder Norden und sagte mir, es gäbe tatsächlich ein Problem hier: ein soziales. Vertiefen konnten konnten wir das anschließend nicht, denn die Trommler kamen und kündigten die Marschierer hat. Gefreut mich jedenfalls ein Wiedersehen mit Campo-Autorin Sigrid Asamoah, die mit ihrem Fahrrad mitmarschierte. Ich natürlich nicht; ich wartete nur bei „Wichern“, sammelte Infomaterial „Bündnis Dortmund gegen rechts“ und hörte einem Liedermacher zu „Heute hier, morgen dort, bin kaum da, muss ich fort“. Schön wieder hier zu sein, liebes Ostertagebuch.

 

 

 

3 Kommentare »

  1. Sag ich doch!

    Kommentar von Campo-News — 6. April 2010 @ 16:27

  2. Es gab doch einen Lauf, den kein Geringerer als Sigi Held startete.

    Kommentar von Campo-News — 7. April 2010 @ 16:41

  3. Das war fein!

    Kommentar von Campo-News — 7. April 2010 @ 18:00

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