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10. Juli 2009

Ferien: “Wir fahren in ein kinderfreundliches Land”

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 06:39

Spiegel online “Eines Tages”: Tanja Krienen als Betreuerin in der DDR

https://www.spiegel.de/geschichte/linke-west-urlauber-in-der-ddr-a-949848.html

 

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Nach der Ferienfreizeit kündigte ich meinen Rückzug aus der DKP an und trat im November 1982 – drei Generalsekretäre vor Gorbatschow – aus und in die “Demokratischen Sozialisten” der beiden SPD-Bundestagsabgeordneten Hansen und Coppik ein. Und wenn die heutigen Strategen der Linkspartei die DDR beschönigen, so gehe ich vehement dazwischen, ich, als eine der ersten organisierten demokratischen Sozialistinnen des alten Westens gegen die sogenannten demokratischen Sozialisten der letzten Tage aus dem Osten.

7 Kommentare »

  1. Jaja, so war es:

    Die Partei hat immer Recht

    Ami go home!

    Kommentar von Campo-News — 10. Juli 2009 @ 16:54

  2. Im Text steht: “Einige Ostgruppen kamen ja manchmal herüber und durften dann den Ruf der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) bei Westjugendlichen schädigen, indem sie für die Jugendorganisation das machten, was sie als Musik bezeichneten.”

    Aber im Original stand der Zusatz “…anderswo aber schlichtweg „Fuck“ genannt wurde”.

    Kommentar von Campo-News — 14. Juli 2009 @ 08:44

  3. Ein schöner Kommentar dazu:

    Siegfried Wittenburg 28. Jul 2010, 16:57
    Dieser Artikel hat mein erstes und einziges Ferienlagererlebnis in Kirchmöser an den Havelseen in Brandenburg lebendig gemacht. Ich kam damals wohl in die 5. Klasse, war also etwa 10 Jahre alt. An die Baracken aus Holz und Hartfaserplatten kann ich mich erinnern, denn diese gab es auch noch als GST-Lager für die vormilitärische Ausbildung während der Berufsausbildung sieben Jahre später. Die Einrichtung mit den Doppelstockbetten stimmt, die sanitären Anlagen habe ich so nicht wahrgenommen, aber der pädagogische Umgang mit den Ferienkindern, wie im Artikel beschrieben, bedrückte mich sehr.

    Ich war es gewohnt, mit den Kindern aus der Nachbarschaft und den Besuch aus Berlin die Ferien an der Ostsee so zu verbringen, wie wir es wollten. Acht Wochen Strand, Düne, Mole, Wald, abenteuerliches Sumpfgebiet und Dachboden bei Regen. Vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen. Im Ferienlager dagegen wurden Appelle abgehalten, Gleichschritt geübt und kleinste Ordnungsvergehen hart bestraft. Die beiden jungen, männlichen Erzieher unserer Gruppe kamen anscheinend direkt von einer Militärschule. Freies Spielen und Baden im See nahmen den kleinsten Teil des zweiwöchigen Ferienlagers ein. Meine Freunde weinten oft in der Nacht.

    Es war mein erstes und letztes Ferienlager und ich dachte bis jetzt, dass ich in eine Ausnahmesituation geraten war. Wenn andere Erwachsene in meinem Alter von ihren Ferienlagererlebnissen aus der Kindheit erzählten, fanden sie es immer ganz toll und schickten auch ihre Kinder in solche Lager. Als mein Junge auch in dem Alter war und Ferien hatte, versuchte ich es auch, ihn in einem Sommerlager unterzubringen. Auch er war 10 Jahre alt, es war an einem See und es war schon 1999. Nach drei Tagen rief er mich an: „Hol mich bitte hier raus.“ Ich tat es sofort. An den anderen Kindern kann es nicht gelegen haben, dass er sich dort nicht wohl fühlte, denn sie baten ihn, zu bleiben. Er ging auch nahezu problemlos in den Kindergarten und in die Schule, aber irgendwie muss irgendetwas in diesen Ferienlagern überlebt haben, was eines jungen Menschen nicht würdig ist.

    Kommentar von Campo-News — 29. Juli 2010 @ 13:18

  4. Sie können es nicht lassen - http://www.focus.de/politik/deutschland/recht-auf-reisen-linken-chefin-will-500-euro-urlaubsgeld-an-alle-verteilen_id_4050317.html

    Kommentar von Campo-News — 10. August 2014 @ 11:39

  5. So war es - http://www.spiegel.de/einestages/reiseland-ddr-rundfahrt-mit-dem-trabi-a-993555.html

    Ronald M. Hahn Ich kenn ihn nicht, weil ich immer ‘n Sportmuffel war. Aber ich kenn Täve Schur, weil ich 1959 mit der kommunistischen Tarnorganisation “Frohe Ferien für alle Kinder” drei Wochen im Erzgebirge war. Da waren wir jede Woche im Kino, und in der Wochenschau wurde immer dieser Herr Schur gelobt, weshalb ich seinen Namen nie vergessen habe. Ach so, ja: Er war ‘n Radfahrer!
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    Tanja Krienen
    Tanja Krienen Ja, so war es. Getarnt haben sich die Ferienorganisationen nicht so richtig, es war ja klar: das sind Westpioniere die mit ihrem Umfeld die Freunde im Osten besuchen - und die sind in Gedanken bei den unterdrückten Brüdern im Westen: “Ãœber die Elbe gehn meine Gedanken…” Aber Sport wurde immer groß geschrieben, auch die Wissenschaft. Darum entdeckte ich seinerzeit die guten Seiten an der DDR und mochte sie, ehe mich die Art der Durchsetzung eher abschreckte.

    Alexander Axt
    16. Juni um 21:36 ·
    Eine kleine Geschichte sei erzählt. Die DDR bereits im Endstadium, sammelte die Partei junge Blauhemden in Gardelegen, um von den Alten belehrt zu werden, wie es weitergehen täte.

    Am Abend des Lehrgangs organisierte man ein Fußballspiel, die ganz Alten gegen die ganz Jungen. Lange passierte nichts, man schob den Ball eher lustlos hin und her. Bis es mir reichte, ich einem verdienten Genossen von hinten in die Beine trat, mir den Ball holte, ihn im Tor versenkte. Die Empörung groß, der Schiedsrichter drohte mir mit erhobenen Zeigefinger, mir war’s egal. Ich hob beide Hände in die Luft, die Jugend jubelte mir zu. Wir hatten 1:0 gewonnen, nur das zählte.
    11Du, Martin Mersch, Dieter Scheidig und 8 weitere Personen
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    Rainer Gebhardt
    Rainer Gebhardt Bei der Erwähnung von ‘Gardelegen’ läuteten alle Glocken. Grausam.
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    Alexander Axt
    Alexander Axt hat geantwortet

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    Thomas MuschkeJetzt aktiv
    Thomas Muschke Sportfreund Axt , das haben Sie sehr gut gemacht 👍 Hut ab und Sport frei 💪
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    · Antworten · 8 Std.
    Tanja Krienen
    Tanja Krienen Ich habe nur einmal eine Fußball-Mannschaft in der DDR als Trainer/in betreut. Es war 1982 im Ferienlager Brodowin und ich begleitete die Jungen Pioniere aus Hagen und Wuppertal, plus Bergischem Land. Innerhalb des Ferienlagers wurde dann ein Turnier ausgetragen und wir spielten gegen die Mannschaft von Vorwärts Frankfurt/Oder. Endergebnis 1:0 für uns! Das war sensationell, weil Frankfurt/Oder eine eingespielte Mannschaft war, wir aber nur bunt gewürfelt und kein echter Verein. Jedoch waren wir ein Jahr im Schnitt älter, denn für Frankfurt startete die D-Jugend. Ein weiterer Vorteil: unsere Mannschaft war gemischt, es gab da ein paar Supertalente aus Bergisch-Gladbach, Mädchen, die als Nachwuchs für die Bundesliga-Mannschaft ausgebildet wurden. Sehr roh, ich meine robust.

    Kommentar von Campo-News — 2. März 2015 @ 16:29

  6. Nach seiner Ausbürgerung 1976 hatte Wolf Biermann seine Tagebücher nicht nur abgeschrieben sondern auch komplett vergessen. 13 Jahre lang. Doch Reimar Gilsenbach hatte sie in einem riesigen Suppenkübel der Nationalen Volksarmee unter einen vier Meter hohen Holzhaufen in dem brandenburgischen Dorf Brodowin versteckt. https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2021/07/biermann-archiv-liedermacher-festakt-staatsbibliothek-berlin-kulturstiftung.html

    https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/vom-ddr-widerstandsnest-zum-oekodorf

    Kommentar von Campo-News — 30. März 2022 @ 15:50

  7. Heute war der Öko-Depp Charles, seit kurzer Zeit leider “King”, im “Ökodorf Brodowin”. Als ICH in Brodowin war, hieß das Lager noch “Pionierlager A.S. Makarenko” und verschärfe die innere Trennung von meiner Partei, war also die Trennschärfe auf dem Weg zu einem unabhängigen Bewusstsein. Ich trat aus. Seinerzeit, also zu meiner Zeit, waren die pädagogischen Differenzen zu groß, um klein geredet werden zu können. Und ja, manche Formulierung hätte ich jetzt, 14 Jahre nach dieser SPIEGEL-Eingabe anders gestaltet. Doch wer euch, Freunde/Genossen/Kameraden, wusste schon 2009, was 2023 passt? König Karl wird heute sicher enttäuschend gewesen sein, denn es sieht mehr so aus wie früher, über das ich schrieb: “Das Ferienlager befand sich in Brodowin im Bezirk Frankfurt/Oder. Alle Beteiligten, Jugendliche und Betreuer, waren in Holzhäusern, besser beschrieben als Bretterbuden, untergebracht. Kein Wasser, kein Strom, acht bis zehn Betten pro Zimmer. Die Wasch- und Toilettenanlagen befanden sich etwa 200 Meter entfernt, verdreckt und heruntergekommen.” Ökosozialismus pur…damals, aber nicht aus Ideologie, sondern als indirekte Folge der Ökonomie. Ein Rückblick also in die Zukunft, befeuert durch einen Elitenfatzke des Untergangs - https://www.spiegel.de/geschichte/linke-west-urlauber-in-der-ddr-a-949848.html

    Kommentar von Campo-News — 30. März 2023 @ 15:19

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