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29. Juni 2006

Herbert Marcuse: Die Studentenbewegung und ihre Folgen

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 13:59

Ein Buchtipp

CAMPO-Autor Peter - Erwin Jansen sandte mir in diesen Tagen einen neuen, von ihm heraus gegebenen Band zu, den ich gerne vorstellen möchte - inklusive einer Leseprobe.


Peter-Erwin Jansen, geb. 1957, wohnt in Frankfurt am Main, studierte dort Philosophie (M.A.), Germanistik, Soziologie und Politik, lebte in Houston/Texas und besucht regelmäßig die USA und ist Publizist und Referent für politische Bildung. Er ist Herausgeber ausgewählter Schriften aus dem Nachlass von Herbert Marcuse und verantwortlich für Publikationen aus dem Nachlass von Leo Löwenthal. Zu diesem Themenbereich und zu Rechtsradikalismus und Antisemitismus, hält er Vorträge und führt Seminare bei verschiedenen Bildungseinrichtungen durch (Universitäten, Thomas Morus Akademie Fritz Bauer Institut, Landeszentralen für polit. Bildung). Buchveröffentlichungen: Befreiung Denken - Ein politischer Imperativ. Materialien zu Herbert Marcuse, 2. erw. Aufl., Verlag 2000 1989; Kein Ende der Geschichte. Für Leo Löwenthal, Universität Frankfurt a.M. 1990; Streiflichter aus Amerika. Essays zu Gesellschaft und Gewalt. Interviews zum Kommunitarismus, Campus Verlag 1997; Zwischen Hoffnung und Notwendigkeit. Texte zu Herbert Marcuse (Hg. zus. mit der Red. Perspektiven), Neue Kritik 1999 - Bisher sind aus dem Nachlass Leo Löwenthals erschienen: Das Utopische soll Funken schlagen. Zum 100. Geburtstag von Leo Löwenthal. (Hg.) Einleitung Helmut Dubiel, Vittorio Klostermann 2000; In steter Freundschaft. Briefwechsel Leo Löwenthal und Siegfried Kracauer, 1921-1966. (Hg. zus. mit Christian Schmidt). Einleitung Martin Jay, zu Klampen 2003 - Bisher sind aus dem Nachlass Herbert Marcuses erschienen: Feindanalysen. Über die Deutschen. Einleitung Detlev Claussen (1998); Das Schicksal der bürgerlichen Demokratie. Einleitung Oskar Negt (1999); Kunst und Befreiung. Einleitung Gerhard Schweppenhäuser (2000); Philosophie und Psychologie. Einleitung Alfred Schmidt (2002)

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  1. Hier die beiden Aufsatzteile von Peter-Erwin Jansen aus dem CAMPO:

    Siegfried Kracauer, Leo Löwenthal und der geheime Dritte: Theodor W. Adorno –
    Teil I

    Von Peter-Erwin Jansen

    Als Siegfried Kracauer bei Löwenthal anfragt, ob ihm der Suhrkamp-Verlag die Neuausgabe seines Romans Ginster schicken solle, antwortet dieser im Dezember 1963: „Natürlich besitze ich Ginster noch und seine so warme Widmung aus dem Jahr 1928: ‚In steter Freundschaft’, ist mir kostbar.“[1]

    Diese stete, lebenslange Freundschaft zwischen dem 1889 geborenen Siegfried Kracauer und dem 1900 geborenen Leo Löwenthal, nahm 1920 im Umfeld des Frankfurter Rabbiners Nobel (zu dessen Kreis Franz Rosenzweig, Ernst Simon, Martin Buber und Erich Fromm gehörten) ihren Anfang und endete erst mit Kracauers Tod am 26. November 1966.

    Einige einleitende Bemerkungen aus Kracauers Abhandlung Gedanken über die Freundschaft, die 1918 erstmals veröffentlicht wurden, geben den Gefühlssog, der die einstigen Freunde mitriß, präzise wieder. Zudem stellt Kracauers Text eine der eindrucksvollsten Abhandlungen über das Wesen der Freundschaft dar, das ich als „heimatlos gewordene Tugend“ bezeichnen möchte. Als Beschreibung der annähernd 40jährigen Korrespondenz und der freundschaftlichen Beziehung zwischen Kracauer und Löwenthal, die scheinbar der örtlichen Trennung einen Teil ihrer inneren Verbundenheit verdankte, sind die beiden folgenden Zitate genauso aussagekräftig wie über das Verhältnis zu dem in den zwanziger Jahren bedeutenden, später weniger wichtigen »geheimen Dritten« im Bunde, zu dem 1903 geborenen Theodor W. Adorno. Kracauer schreibt:

    »Wenn auch die Freundschaft, wie jede menschliche Verbindung, letzten Endes aus dem unmittelbaren mündlichen Verkehr ihre Kraft zieht, so spielen doch nicht minder die Zeiten der Trennung in ihr eine bedeutsame und keineswegs negative Rolle. Das Wesen des Entfernten tritt reiner als in der drangvollen Gegenwart vor das innere Auge. Mag seine Nähe beglücken, die Erinnerung erst gestattet sein Bild, so wie es dauernd in der Seele lebt; sie dämpft den Eindruck des Vordergrundmässigen im Bewußtsein ab, um das Typische herauszukehren. Bei Menschen gleicher Wesensart, deren Zusammensein sich aber nur unter Reibungen vollzieht, erhöht räumliche Ferne daher das Freundschaftsgefühl.«[2]

    Doch Kracauer wußte auch um die Gefährdung der Freundschaft, um die »ernste Störung« der freundschaftlichen Bindung. Sie ist schmerzhaft, macht gegenüber dem einstigen Freund »befangen, verschließt den Mund«. Während die Freunde äußerlich noch »zusammenweilen, fühlen sie sich in Wahrheit schon getrennt. Ihr Zustand gleicht dem eines Menschen, der alle Koffer bereits zur Abreise gepackt hat, und noch lange Zeit in der leeren, entblößten Wohnung verharren muß. Die Hemmungsgefühle werden vermehrt durch die Ungewissheit des Einen über den inneren Zustand des Anderen. Man zögert, um nicht zu verletzen, versucht das Verhältnis fortzusetzen, irgendwo im Innern noch eine geheime Hoffnung hegend, und täuscht sich mit oft krampfhaftem Bemühen, so dass selbst eine scheinbare Wiederannäherung gelingen kann.«[3] Was Kracauer am Ende dieses Absatzes als die endgültige Lösung einer Freundschaft benennt, hat sich im Verhältnis Kracauer – Adorno und Löwenthal – Adorno in dieser letzten Konsequenz nie eingestellt.

    »Diese Zeit der qualvollen, tastenden Loslösung endet erst, wenn sich in beiden Menschen die gleich klare Überzeugung von der Unabänderlichkeit ihrer Trennung durchgesetzt hat.« Das Qualvolle dieser verlustiggegangenen »Übereinstimmung im Typischen« , - wie Kracauer wahre Freundschaft bezeichnet – blieb zumindest bei Kracauer und Löwenthal gegenüber Adorno erhalten.

    Die Freundschaft zwischen Leo Löwenthal und Siegfried Kracauer begann 1920. Der zwanzigjährige Löwenthal - »ein ziemlicher Schlampsack« in privaten Dingen, wie Kracauer Löwenthals Mutter im Brief vom 2. Oktober 1921 zitiert - hatte im April 1920 sein Philosophie und Psycho-logiestudium in Heidelberg begonnen.
    Dort traf er sich fortan mit Erich Fromm und anderen Studenten zu Gesprächen über Psychologie, jüdische Philosophie
    und Mystik, meist in dem sogenannten »Thorapeutikum«, eine von Frieda Reichmann nach jüdischen Traditionen geführte psychoanalytische Klinik. Einige der Diskutanten kannte Löwenthal aus dem Kreis um den charismatischen Frankfurter Rabbiner Nobel. Politisch hatte sich der »jugendliche Rebell«, der in Heidelberg »Generalsekretär des Deutschen Sozialistischen Studentenbundes« war, für kurze Zeit auch dem dortigen zionistischen Studentenbund angeschlossen. »Es war wohl das sozialistisch-revolutionäre Moment, was mich dazu veranlaßte, mich mit den zionistischen Studenten einzulassen, die mir meist persönlich gut gefielen.«[4]

    Der elf Jahre ältere Kracauer durchlebte gerade unruhige Jahre. Er befand sich in einer persönlichen Umbruchsphase. Zwar hatte er gleich nach seinem Architekturstudium in Berlin und München, das er 1914 mit seiner Doktorprüfung abschloß, Anstellungen in Architekturbüros an der Isar und dann am Main gefunden.

    Doch die Lohnarbeit kollidierte bereits mit Kracauers philosophischen und schriftstellerischen Interessen. Zudem kündigte ihm im März 1920 das Architekturbüro Max Seckbach in Frankfurt. Parallel zu seiner Anstellung las Kracauer Arbeiten von Georg Simmel und Max Scheler. Eine kleine soziologische Arbeit zu Simmel hatte er bereits fertiggestellt. Doch Bemühungen um eine Veröffentlichung scheiterten. Noch mit einer weiteren Schwierigkeit hatte Kracauer in der Zeit zu kämpfen, als sich aus der ersten Begegnung zwischen ihm und Leo Löwenthal im Cafe Westend, dem Treffpunkt der »intellektuellen enfants terribles« Frankfurts[5] schnell eine intensive Freundschaft entwickelte. Kracauers Arbeit an einer »Kritik der Phänomenologie« ging nicht voran. Das quälte ihn. »An meiner Phänomenologie habe ich noch keine Zeile geschrieben, von nahem sieht die Sache doch schwerer aus, als von weitem und überhaupt – ich habe eben gar keinen Glauben an mich und bin nahezu überzeugt davon, daß nichts rechtes aus mir wird.« Auch seine Sprechschwierigkeiten – sein „phonetisches Handicap“ – machte Kracauer immer mehr zu schaffen. Am 4. Dezember 1921, Kracauer und Löwenthal teilten noch das distanzierende Sie, schreibt er: »Sehen Sie, an meinem Sprechfehler, der mich auf Schritt und Tritt behindert, leide ich unendlich von Kind an, und wenn mich gar philosophische Kleinheitsrache packt, wie das normalerweise der Fall ist, zerwühle ich mich bis zum Wahnsinn. Zumeist enden die Depressionen in lautloser Resignation«. 1924 schreibt er: »Ich habe eben nach ausgezeichneten Monaten wieder eine schlechte Sprechperiode und will unter allen Umständen eine Psychoanalyse versuchen.« Er bat die Psychoanalytikerin Frieda Reichmann in Heidelberg um Hilfe. Diese verzweifelt klingenden Selbsteinschätzungen teilte der promovierte Architekt und mittlerweile auch nicht mehr völlig unbekannte journalistische Autor der Frankfurter Zeitung dem jungen Löwenthal mit.

    An die erste Begegnung mit Kracauer, der sich Friedel nennen ließ, erinnerte sich Löwenthal im März 1990 während eines Kracauer-Kolloquiums in New York genau: »Schräg gegenüber von der Frankfurter Oper gab es ein kleines Café, das Café Westend (es existiert nicht mehr), das nach Ende des Ersten Weltkrieges der Treffpunkt für die Frankfurter Intellektuellen geworden war.

    »Dort haben wir uns getroffen. Ich habe vergessen, wer mich mit Friedel bekannt gemacht hat, doch entwickelte sich sehr schnell eine intensive Beziehung. Ich studierte zu der Zeit in Heidelberg und war in den Ferien in Frankfurt. Wann immer wir gleichzeitig in Frankfurt waren, trafen wir uns fast täglich in diesem kleinen Café und setzten am nächsten Morgen die Diskussion der Themen vom Vortag übers Telefon fort – und die Themen reichten von Klatsch und Tratsch über persönliche Anliegen bis hin zu komplexen philosophischen Fragen.«[6]

    Zwei, vielleicht drei Jahre zuvor waren sich Kracauer und Adorno begegnet. Mit Kracauer las der Gymnasiast der Oberstufe Kant, diskutierte mit ihm über Hegel. Adorno erinnert sich an seine erste Begegnung mit Kracauer in seinem 1964 aus Anlaß von Kracauers 75. Geburtstag verfaßten Essay Der wunderliche Realist: »Ich war Sekundaner, als ich gegen Ende des ersten Weltkrieges Kracauer kennenlernte […]. Ãœber viele Jahre hindurch las er mit mir regelmäßig Samstagnachmittags die Kritik der reinen Vernunft. Nicht im leisesten übertreibe ich, wenn ich sage, daß ich dieser Lektüre mehr verdanke, als meinen akademischen Lehrern.«[7] Adornos Festbeitrag wurde von Kracauer mit geteilter Sympathie aufgenommen. Das erfuhr Adorno und beschwerte sich darüber wiederum bei Horkheimer. Die Rede über Kracauer sei recht hintersinnig. Sie »bezieht sich in dem was über K. negativ gesagt ist, indirekt, positiv, auf uns, Dich und mich. Vielleicht macht dir das Stück ein wenig Freude. Den Kracauer scheint es nur geärgert zu haben, obwohl er sich weiß Gott nicht beklagen kann; er hat bis jetzt mit keinem Wort darauf reagiert. Quand meme.«[8]

    Löwenthal und Adorno kannten sich bis 1922 sehr wahrscheinlich nicht näher. Es ist dem nun gemeinsamen Freund Friedel zu verdanken, daß sich die noch jungen Frankfurter Intellektuellen kennen lernen. Zumindest geht dies aus den Erinnerungen Löwenthals hervor. »Ein Jahr nach meiner ersten Begegnung mir Kracauer brachte er mich mit Adorno zusammen, der damals achtzehn Jahre alt war.«[9] Der Kontakt zwischen Kracauer und Adorno war zu dieser Zeit schon so eng, daß der Mentor und sein Schüler Adorno, ein junger Mann von »herrlichem äußeren Dasein« und mit einer »wundervollen Selbstverständlichkeit des Wesens« bereits zusammen in die Sommerfrische fuhren. Adorno, so schreibt Kracauer am 4. Dezember 1921 an Löwenthal »ist ein schönes Exemplar Mensch, und wenn ich auch nicht ohne Skepsis gegen seine Zukunft bin, so beglückt mich doch seine Gegenwart.« Als sich Löwenthal mit gelegentlichen Unterbrechungen aufgrund seines Studiums in Heidelberg zur Genesung von einer schweren Lungenkrankheit vom Oktober 1921 bis April 1922 in St. Blasien – Menzenschwand im Schwarzwald aufhielt, erfuhr er von Kracauer, wie sehr er wünsche, daß sich Löwenthal und Teddie kennen lernen. »Dem Teddie, der jetzt Tanzstunde nimmt und Jimmie lernt, der ein Quartett geschrieben hat, das von dem Roseé-Quartett im Frühjahr aufge-führt wird (18 Jahr – der Bengel), der sich sehr danach sehnt, eine Frau zu lieben und überhaupt – dem Teddie erzähle ich oft von Ihnen und er wünscht, daß Sie bald kommen, damit er Sie kennenlernt und wir vielleicht zu Dritt Hegel lesen.«[10]

    Während Kracauer und Adorno schon gemeinsame Reisen unternahmen, bereits eine innige Beziehung zwischen beiden bestand, näherten sich Löwenthal und Kracauer erst langsam an. Wie sehr dies von Löwenthal ausging, läßt sich nicht genau rekonstruieren, da seine Briefe aus den zwanziger Jahren an Kracauer bisher nicht aufzufinden waren. Sicher ist aber, daß sich Löwenthal und Kracauer des öfteren bei Veranstaltungen von Rabbiner Nehemias Anton Nobel trafen. Rabbiner Nobel stand Löwenthal zu Beginn der zwanziger Jahre sehr nahe und unterstützte ihn finanziell, als sich herausstellte, daß Löwenthals Kuraufenthalt in St. Blasien kostspieliger wurde als erwartet. Die Festschrift, die der Nobel-Kreis zum 50. Geburtstag des Rabbiners erstellte, beinhaltet die oben erwähnte Arbeit von Kracauer Gedanken über Freundschaft und Löwenthals Abhandlung Das Dämonische. Entwurf einer negativen Religions-philosophie. Kracauer und Adorno lasen Löwenthals »Jugendsünde«, wie er es nannte, gemeinsam. Anstoß für diese »provokative« Arbeit war ein Seminar bei Karl Jaspers in Heidelberg und sein gerade erschienenes Buch Die Psychologie der Weltanschau-ungen. Von Kracauer erfahren wir Inhaltliches über die Arbeit Löwenthals: »Die Konzeption und der metaphysische Zug darin imponierte mir nach wie vor gewaltig. Ich verglich es mir meinem „Amrum“, das doch viel ich-hafter und von kleineren Dimensionen ist. Gerade weil mir diese Art metyphysischen Dranges und religiöser Leidenschaft fehlt, bewundere ich sie an Ihnen und anderen (bei Lukacs, bei Bloch nicht).« Auch mit solidarischer Kritik sparte Kracauer nicht, eine Kritik, die Löwenthal einerseits schmeichelte, andererseits auch ärgern mußte. Schmeichelhaft daran war, daß Kracauer selbst die Kritikpunkte an Löwenthal im Vergleich mit Ernst Bloch positiver bewertete. Geärgert hat es Löwenthal, weil er Bloch sehr vereehrte und von diesem persönlich erfahren hatte, daß er von seiner Arbeit ,Das Dämonische` »ganz begeistert war.«[11] Im Brief vom 4. Dezember 1921 schreibt Kracauer an Löwenthal: »Ich vermisse in der Sphäre des Begrifflichen die Zucht (obgleich Sie intellektuell immer noch sauberer als Bloch sind);[…]. Auch rein sprachlich ist manches auszusetzen, besonders etliche an Bloch gemahnende Wendungen stoßen mich ab. […].Scheeler soll einmal von Bloch gesagt haben, dessen Philosophie sein ein „Amoklauf zu Gott“. Ich finde, dies treffende Wort gilt auch für Sie. Freilich ich möchte bei Ihnen den „Amoklauf“ nicht missen, ich weiß, wie Sie leiden und wie echt das alles bei Ihnen ist (Während es bei Bloch trotz etwaiger Echtheit doch Unzucht mit Gott, Unechtheit, Geilheit ist).«

    Charakterisierend für diesen unechten Bloch´schen Messianismus zitiert Kracauer Löwenthals »ausgezeichnetes Wort« von der »blasphemischen Frömmigkeit« aus seiner Arbeit „Das Dämonische“.

    Löwenthals Studienbeginn in Heidelberg gestaltete sich schwierig, trotz einiger enger Freundschaften zum Beispiel mit Erich Fromm und Frieda Reichmann, trotz aufschlußreicher Seminare bei Alfred Weber, Karl Jaspers und Heinrich Rickert, trotz aufwühlender philosophischer Gespräche, so mit Ernst Bloch. Suizidgedanken plagten ihn, ein Testament hatte er schon verfasst. Ernst Bloch war darin bedacht worden. Er sollte Löwenthals Bücher erben. Löwenthals Lungentuberkolose verschlimmerte sich, die gewollte Nähe zu Friedel stellte sich erst langsam ein. Die Liebe zu Golde Ginsburg, aus einem jüdischen Elternhaus in Königs-berg stammend und enge Freundin von Frieda Reichmann, konnte Löwenthal nur gegen den Willen des Elternhauses aufrecht erhalten. Der Streit mit dem assimilierten Vater Victor nahm durch diese Bindung an Heftigkeit zu, weil sich der Sohn nun noch intensiver der jüdischen Tradition zuwandte.

    Der von Löwenthal verehrte Rabbiner Nobel starb am 24. Januar 192212]. Sein Tod löste erneut eine tiefe seelische Krise bei dem jungen Studenten aus. In einem Nachruf schreibt er darüber: »Mich traf dieser Tod mit der Wucht und Unerwartetheit eines großen kosmischen Ereignisses, nein, wie der Sturz eines ganzen Kosmos.«[13] Kracauer, der auch von Nobels Tod »unbeschreiblich erschüttert« war, wie er Löwenthal wissen ließ, hatte schon zuvor in der Frankfurter Zeitung (FZ), für die er ab Januar 1921 häufiger schrieb und dort ab November 1924 eine geregelte Anstellung erhielt, einen Nachruf auf Nobel veröffentlicht.

    Löwenthal war auf der Suche nach Halt und die von Kracauer gereichte Hand ergriff der sich in Schwermut befindende junge Student gerne. Auf Rabbiner Nobel Beerdigung hatte er Kracauer wieder einmal persönlich getroffen und ihm dort in seinem tiefen Schmerz über den Verlust seines Gönners und Mentors das „Du“ angeboten. Kracauer antwortete erst drei Wochen später mit ergreifenden Worten auf diese ersehnte Geste. Die Zeilen zeugen von Kracauers innigem Wunsch Löwenthal näher zu sein, als es bisher der Fall gewesen war. Sein beeindruckender Brief vom 12. Februar 1922 steht exemplarisch für die »stete Freundschaft« zwischen ihm und Löwenthal. »Mit einer ganz persönlichen Bemerkung will ich beginnen. Als wir vor kurzem uns wiedersahen, wußte ich – ich wußte es schon vorher – daß das innerlich längst gesagt Du zwischen uns ausgesprochen zu werden verlangte. Ich schwieg, weil wir uns nicht allein sahen und auch der Anlaß des Zusammenseins Schweigen über das Persönliche auferlegte. Nun hast Du das Wort, dieses wahrhaft wundersame Wort, aus seiner Heimlichkeit erlöst und ich danke Dir sehr dafür, ich bin glücklich darüber. Nicht immer hat das Du zwischen den Menschen Bedeutung, aber bei Menschen, wie wir es sind, ist es Geschenk, Erfüllung, Versprechen, voller Magie und Zärtlichkeit. Meinst Du nicht auch? Daß Du zu meinem Leben gehörst, wirst Du genauso wissen, wie ich weiß, daß ich Dir etwas bedeute. Da bin ich närrischer Kerl nun dabei, Dir beinahe so etwas wie einen Liebesbrief zu schreiben – vielleicht ist es die Kraft des erstmalig gebrauchten Wortes, das so die Zunge löst.«

    Die Nähe, die Kracauer Löwenthal gestand, hatte sich bereits in sein Innerstes eingebrannt. Der Brief erinnert sehr an das, was Kracauer in Gedanken über Freundschaft als die Idealgemeinschaft zwischen Freunden beschrieben hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Begegnungen und Gespräche »Übergang, Entwicklung, Vorspiel« zur wahren Freundschaft. Die »Begleitgefühle«, wie »Sehnsucht nach Wärme, eine halb unbewußte Zuneigung zu dem betreffenden Menschen, gegenseitiges seelisches Abtasten«, hatten sich nun in der Tiefe der »unbegrifflichen Sphäre des Menschseins« [14] verfestigt. Im August 1922 verbringen Friedel und Leo den Sommerurlaub im Allgäu. Es sollte die einzige gemeinsame Reise bleiben.

    Im Sommersemester 1923 legte Leo Löwenthal an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät in Frankfurt am Main seine Dissertation Die Sozietätsphilosophie Franz von Baaders. Beispiel und Problem einer religiösen Soziologie vor. Seine Promotion schloß er dort am 4. Mai 1925 ab. Während der Kontakt zwischen Adorno und Kracauer in Frankfurt eng blieb, sie gemeinsame Zeiten in Amorbach, an der Bergstraße, in Bad Überkingen bei Ulm verbrachten, und noch 1925, als die ersten Spannungen zwischen beiden schon aufgetreten waren, ein längere Reise durch Italien unternahmen, verschlug es Löwenthal aus privaten, teilweise auch beruflichen Gründen an andere Orte.

    Gemeinsam von Adorno und Kracauer verfaßte Briefe im Jahr 1923 aus dem Kurort Bad Überkingen, erreichten Löwenthal in Rauschen[15] und Königsberg. Lorenz Jäger hat in seiner Adorno-Biografie[16] eine aufschlußreiche Interpretation dieser gemeinsamen Briefe vorgelegt, die dort geführte Debatte um den Disput zwischen Martin Buber und Franz Rosenzweig hervorragend wiedergegeben, so daß der zweite Teil des Beitrages, der in der nächsten Ausgabe erscheinen wird, mit den Passagen zu Ernst Bloch beginnen wird.

    Alle Briefzitate sind dem Band Leo Löwenthal/Siegfried Kracauer. In steter Freundschaft. Briefwechsel 1921-1966. Hg. Peter-Erwin Jansen und Christian Schmidt. Einleitung Martin Jay, Lüneburg 2003 entnommen.
    2 Siegfried Kracauer. Über die Freundschaft, Logos, Bd. VII, 1917/18, Heft 2. Hier zitiert nach: Gabe. Herrn Rabbiner Dr. Nobel zum 50. Geburtstag dargebracht von Martin Buber, Siegfried Kracauer, Leo Löwenthal u.a., Frankfurt/M. 1921, S. 26. In dem exzellenten Artikel Die Entdeckung der jüdischen Wurzeln befasst sich Rachel Heuberger mit dem Frankfurter Kreis um den Rabbiner Dr. Nobel. In: Das Utopische soll Funken schlagen. Zum hundertsten Geburtstag von Leo Löwenthal. Hrsg. Peter-Erwin Jansen, Frankfurt a.M. 2000.
    3 Ebda, S. 29
    4 Leo Löwenthal. Mitmachen wollte ich nie. Ein autobiografisches Gespräch mit Helmut Dubiel, Frankfurt a.M. 1980, S. 17.
    5 Vgl. Leo Löwenthal. Schriften Bd. 4. Hg. von Helmut Dubiel, Frankfurt a.M. 1984, S. 75 ff.
    6 a.a.O. Löwenthal/Kracauer, 2003, S. 268/269.
    7 Zitiert nach: Adorno in Frankfurt. Hg. Wolfram Schütte, Frankfurt a.M. 2003, S. 54
    8 Max Horkheimer. Gesammelte Schriften, Bd. 18. (Hg.) Gunzelin Schmid Noerr, Frankfurt a.M. 1996, S. 576.
    9 vgl. Fußnote 6.
    10 a.a.O., Löwenthal/Kracauer, 2003, S. 28. Jimmy meint Shimmy, ein Swing-Tanz der zwanziger Jahre.
    11 a.a.o. Löwenthal, 1980, S. 59.
    12 Nehemias Anton Nobel (1871-1922) war Rabbiner in Frankfurt. Zu Nobel vgl. Fußnote 1.
    13 In: Der jüdische Student. Zeitschrift des Kartells für jüdische Verbindungen (K.i.V.), März 1922)
    14 a.a.O. Löwenthal/Kracauer, 2003, S. 37.
    15 Rauschen liegt in Ostpreußen (heute: Swetlogorsk), Ostseebad in Samland, nördlich von Königsberg.
    16 Lorenz Jäger. Adorno. Eine politische Biog. Alle Briefzitate sind dem Band Leo Löwenthal/Siegfried Kracauer. In steter Freundschaft. Briefwechsel 1921-1966. Hg. Peter-Erwin Jansen und Christian Schmidt. Einleitung Martin Jay, Lüneburg 2003 entnommen.

    Siegfried Kracauer, Leo Löwenthal und der geheime Dritte: Theodor W. Adorno – Teil II

    Von Peter-Erwin Jansen

    Zentrales Thema über Bloch war Kracauers äußerst kritische Rezension von Blochs Thomas Münzer und dessen harsche Reaktion darauf in seiner Essaysammlung Durch die Wüste von 1923. Bloch attackierte den ablehnenden Rezensenten in aggresiver From. In Kracauers Rezension sehe er »einen kleinen Mann vor sich, der zu beschränkt ist für sein Vorhaben und nicht merkt, wie sehr er sich vergreift; […] Die Kracauers (zuerst nur redlich dummes Mittelmaß) werden gereizt aus Kümmerlichkeit, schuldig aus purer Insuffizienz, aber niederträchtig schließlich mit Methode.«1 Zwei Menschen standen sich ablehnend gegenüber, die Löwenthal schätzte. Kracauer wußte von Löwenthal, daß er und Bloch auch privaten Kontakt hatten, miteinander diskutierten. Das mißfiel ihm und er kämpfte um Löwenthal, indem er gegen Bloch polemisierte, in der Hoffnung »die Blochgrippe [bei Löwenthal, P.E.J.)] werde ja auch einmal weichen.« (16. Oktober 1923) Infiziert hatte sich Löwenthal mit Sicherheit bei Bloch. Denn zwei frühe Texte, die ich neben den Briefen bei Räumungsarbeiten mit Susanne Löwenthal im Keller in Berkeley im Jahr 2000 entdeckte, diskutieren und rekonstruieren den Utopie-Begriff in den Staatsromanen von Thomas Morus und Campanella. Der Hintergrund dieses Textes stellt ohne Zweifel Blochs Einfluß auf Löwenthal und Blochs 1918 erstmals erschienes Buch Der Geist der Utopie dar. Nach Löwenthal entsteht das Bedürfnis nach Utopien in den »Zeiten des Ãœbergangs, des Unsicherwerdens, der Auflösung«. »Zeiten, in denen feste Inhalte der Kultur verloren gehen, fragwürdig werden und in denen dann Denker, die diese eigentümliche Struktur ihrer Zeit erfassen, beginnen, sich Rechenschaft über alles zu geben. Die Selbstbesinnung ist die Wurzel der Utopie.« (unveröffentlichtes Manuskript, Morus, Campanella, S.1)

    Die von Kracauer und Adorno gemeinsam verfassten Briefe aus Überkingen sind getragen von einer intellektuellen und persönlichen Leichtigkeit, die Löwenthal teilhaben läßt an den theoretischen Diskussionen und privaten Problemen der beiden Sommerfrischler. Beide gehen auf Löwenthal zu, bauen ihm Brücken, die es ihm einfach machen könnten, ein freundschaftliches Triumvirat entstehen zu lassen. Die Chancen dafür waren nicht schlecht und doch aussichtslos. Zu unterschiedlich waren die Charakteere der drei, zu unterschiedlich die wissen-schaftlichen und schriftstellerischen Interessen in diesen Jahren. Neben seinen Verpflichtungen für die FZ schrieb Kracauer an seinem Detektivroman; Adorno komponierte und verfaßte seine musikkritischen und musiktheoretischen Arbeiten, war auf dem Sprung nach Wien, Löwenthal war beschäftigt mit jüdischer Philosophie und arbeitete praktisch als Sozialarbeiter für ostjüdische Flüchtlinge.

    Kracauer beginnt den Brief vom 22. August 1923 aus dem Urlaub mit Adorno: »Teddie und ich sind erstaunt, daß Du uns nicht geschrieben hast. Wir wissen nicht, wo Du steckst; ob noch in Frankfurt oder an anderen Orten. Warum bist Du nicht in die Nähe gekommen, nach Honau, wie ich vorschlug? Vor einigen Tagen war hier Platz, wir hätten Dich untergebracht.« Adorno fährt besorgt fort:»Lieber Leo, was ist mit Dir? Wir sind unruhig, nichts von Dir zu hören, ohne zu wissen, was an Konfliktstoff zwischen uns gelegen sein sollte!« Selbst an Löwenthals Baader-Arbeit denkt Adorno: »Zu Deiner Baader-Arbeit komme ich bestimmt. Laß endlich von Dir hören.« Er schließt: »Immer Dein Teddie.« Diese Wendung schrieb er auch auf ein kleines Paßbild, daß er um 1922/23 an Löwenthal schickte.

    Religion und Philosophie

    Wo steckte Löwenthal? Intellektuell steckte Löwenthal mit beiden Ohren in der jüdischen Philosophie, arbeitete über Moses Maimonides, den bedeutendsten Denker des mittelalterlichen Judentums, der von 1135 bis 1204 in Spanien, dann in Marokko lebte und über Palästina nach Ägypten zog. Löwenthal analysiert die Philosophie Maimonides, wie er sie in seinem Hauptwerk More Nebuchim entwickelt hat und setzt sie in Beziehung zu Hermann Cohens zentralem Vorhaben, eine Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums in erkennt-niskritischer Absicht zu begründen. Schließlich ging er mit Golde Ginsburg nach Königsberg, wo er auf ein orthodox jüdisches Umfeld traf.

    Beeinflußt durch Erich Fromm, Golde Ginsburg und Ernst Simon hatte Löwenthal begonnen sich bei der »Flüchtlingsstelle für ostjüdische Flüchtlinge«, erst in Frankfurt, dann in Berlin zu engagieren, ein Engagement, daß der Familie Adorno nicht besonders zusagte. Löwenthal erhielt Hausverbot bei Adornos. Diese Tätigkeit provozierte Kracauer und Adorno 1923 einen Briefumschlag mit »Generaldirektion des Fürsorgeamts für Transzendentale Obdachlose« zu überschreiben, der nach Königsberg adressiert war. Eine Anspielung an Georg Lukacs Formulierung der Transzendentalen Obdachlosigkeit in seinem Werk Theorie des Romans, daß die Frankfurter kannten und sehr schätzten.

    In der Auseinandersetzung mit seinem Elternhaus nahm Löwenthal von April bis Juli 1924 in Zwickau2 eine Halbtagsstelle bei dem von Martin Buber und Salmon Schocken gegründeten »Hauptausschuß für jüdische Kulturarbeit« an. Dort studierte er nebenbei Hebräisch, was Kracauer gar nicht gefiel. Er fand es gar »jammerbar« wenn Löwenthal sich nun als Hebräist etabliere, »der europäisches Philosophieren verachtet.«. Der »areligiöse« Kracauer warnte Löwenthal davor sich »buberisieren oder gar scholemisieren« zu lassen.

    Leo und Golde zuvor hatten im Dezember 1923 nach jüdischen Riten heimlich in Königsberg geheiratet. Darauf reagierten die in Frankfurt zurück-gebliebenen Freunde in einem gemein-samen Brief. Kracauer eröffnet: »Lieber Leo, Deinen Brief habe ich erhalten, und die Vermählungsanzeige gleich befördert; sie steht im heutigen II. Morgenblatt (der FZ). Von der kirchlichen Trauung hatte ich nichts Bestimmtes gewußt und Dir darum nicht geschrieben; außerdem dachte ich tatsächlich, Du kämest in ein paar Tagen zurück. Weitschweifend fährt Adorno fort: »Freilich, lieber Leo, bei tieferer charakterologischer Versenkung hätten wir auf die Nachricht von der Wahrscheinlichkeit Deiner kirchlichen (sit venia verbo – man verzeihe den Ausdruck) Trauung ohne weiteres die Gewißheit dieser Trauung annehmen können; aber um solche psychologische Einsichten zu gewinnen (ohne, daß Entschluß und Geschehen bei Dir ohne weiteres zusammenfallen), hätte man sich schon als schlechter Zuschauer aus der wirklichen Beziehung lösen müssen. Dies soll eine Ideologie für mein Versäumnis sein; falls Du aber an Ideologie zu glauben nicht gesonnen sein solltest, bitte ich Dich recht herzlich um Verzeihung und wünsche – magst Du die Ideologie glauben oder nicht – Dir und Golde alles Gute…[…].« Auf Adornos Worte eingehend, reagiert Kracauer in bissig ironischer Weise: »Solche pseudo-philosophischen Edelschmonzetten hält Teddie für naiv und bevorzugt sie in der leichten Unterhaltung, also in Briefen, Seminaren, Gesprächen mit jungen Damen usw. seine (eigentlich) schriftstellerischen Leistungen sind, wie Du ja weißt, so gehalten, daß die aus Benjamins Gehirnwindungen ausgewundenen Skurrilitäten sich daneben wie sabbriges Säuglingsgestammel ausnehmen. Wenn er eines Tages eine reelle Liebeserklärung machen wird, um aus dem Stand der vollendeten junggesellenhaften Sündhaftigkeit in den der ebenso vollendet ehelichen Scheinhaftigkeit zu treten, dann wird er sie gewiß so schwierig gestalten, daß die junge Dame, die er gemeint und die ihm gemeint ist, den ganzen Kierkegard – zumal die Krankheit zum Tode und die Brocken – gelesen haben muß, um ihn überhaupt zu verstehen, oder auch mißzuverstehen und abzuweisen.«3 Adorno konterte: »Seine Insufizienz hat natürlich wieder nichts verstanden […].«

    Mit diesem Brief endete das postalische Dreiecksverhältnis. In Zukunft schrieb Friedel an Leo ohne, aber weiter über Teddie. Kracauers folgende Briefe lesen sich wie ein Tagebuch der Trennung von Adorno und es ist höchst bedauerlich, daß wir wegen der bisher fehlenden Antwortbriefe von Löwenthal über dessen Reaktionen nichts erfahren konnten. Kracauers »Seelenschwingungen« schienen ihn zu zerreißen. Sie pendelten zwischen dem spürbaren Verlust seines »Lieblingsschülers« Adorno, der in den Jahren 1924/1925 immer offensichtlicher wurde, sich auch bald in örtlicher Trennung niederschlug und dem Bemühen um den neuen Freund, dessen Bloch-Verehrung die intensive Nähe zu gefährden schien. Folgt man den Bemerkungen zu Adorno in den Briefen an Löwenthal, so formten sich die ersten Risse in der Freundschaft zwischen Adorno und Kracauer im Jahr 1924. Ein Ende der Brieffreundschaft läßt sich allerdings zu dieser Zeit nicht konstatieren. Davon zeugt der noch unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Kracauer und Adorno, aus dem, wie Detlev Claussen in seiner auffallenden und eigenwilligen Adorno-Biografie4 bemerkt hat, nichts veröffentlicht werden darf. Daher bleibt auch mir nur die Möglichkeit von knappen Anmerkungen zu dem Briefwechsel, der im Marbacher Literaturarchiv liegt.

    Adorno hielt den alten Urlaubsgefährten über seine Zeit in Wien auf dem Laufenden. Am 8. März 1925 berichtete er von dort, ein längerer Aufenthalt in Wien sei ausgeschlossen, »geschweige denn gar, daß mich hier Mensch oder Sache von Dir zu trennen vermöchte.« Adorno berichtet ihm von seinen Begegnungen mit Soma Morgenstern, »ein intensiver Mensch und dialektisch begabt, aber doch wohl bescheidenen Formats«. Morgenstern, der gerne nach Frankfurt zu Kracauer kommen wollte, hatte Adorno mit Georg Lukacs bekannt gemacht; ein, wie er Kracauer am 14. Juni 1925 schreibt: »…kleiner, zarter, ungeschickt blonder Ostjude mit einer talmudischen Nase und wunderbaren unergründlichen Augen.« Er sei eine Person »durchdrungen von Schüchternheit«, ein »Ideal der Unscheinbarkeit«. Eine ausführliche Wiedergabe des Gesprächs mit Lukacs folgte. Adorno teilt Kracauer detailliert seine Eindrücke zu Arnold Schönberg und Alban Berg mit, erwähnt, daß er Karl Kraus gehört habe, eine »prophetische Gestalt«, der »zu angestrengt geistreich« sei, als daß sich Adorno von ihm »gelangweilt fühlte.«

    Die Briefstellen Kracauers an Löwenthal über Adorno lassen dem gegenüber die schmerzvolle Loslösung Kracauers von Adorno sichtbar werden. Am 6. Juni 1924 schreibt er an Löwenthal: »Die Beziehung zu Teddie, nach der Du mich erkundigst, bröckelt langsam ab; er weiß es nicht, aber gerade deshalb… denn wenn er es merkte, wäre ja Hoffnung vorhanden. In den letzten Wochen hat er seine Doktorarbeit rasend schnell hingeschrieben: Husserl, in Cornelius´scher Terminiologie angeschaut und kritisiert – gescheit und gediegen, aber objektiv, wie ihm bewußt ist, höchst belanglos…Er sagte immer, daß er Dir schreiben wolle, Hat er? Sicher nicht. Er wird stets das Menschlich-Wesentliche vergessen über irgendeiner Wichtigkeit, die nicht wichtig ist. Ich bin bitter und wohl ungerecht, aber das sind die Nachwehen des durch Teddie Erfahrenen – eines der schmerzlichsten (Du hast recht: auch typischen) Erlebnisse meines Lebens.« Sechs Wochen später bemerkt Kracauer: »Teddie hat gestern seinen Doktor gemacht: summa. Wieder eine Stufe höher. Er hatte sich außerdem erfolgreich auf erotische Abenteuer begeben, was Dir hiermit berichtet sei. An den Gefühlen, die ich dabei hatte, merkte ich, wie sehr ich ihn wirklich liebte. Ich sagte es ihm auch. Nun bin ich in einem Prozeß der wirklichen, erzwungenen Ablösung, denn die Leidenschaft für ihn ist wirklich verderblich und nahm Dimensionen an, die erschrecken.« Adornos Dissertation, die er »rasend schnell« verfaßt hatte, lautet Die Transzendenz des Dinglichen und Noematischen in Husserls Phänomenologie.

    Trotz der Erosion der freundschaftlichen Beziehung unternahmen Friedel und Teddie noch zwei gemeinsame Reisen. Die erste führte sie im August 1924 in die Dolomiten. Auch darüber berichtet Kracauer Löwenthal, der ihm in einem Brief zuvor nicht nur seine tiefe Zuneigung zu Kracauer gestanden hatte, sondern auch anklingen ließ, daß er »eifersüchtig« auf Adorno sei. »Mit der Eifersucht, das verstehe ich nur zu gut und, gemein genug ich bin beinahe zufrieden, daß Du wegen meiner eifersüchtig bist, so fühle ich mich doch begehrt, was ich seit Ewigkeiten nicht mehr erleben durfte. Die Reise mit dem Teddie war aus Gründen, die ich Dir mündlich sagen werde, sehr qualvoll für mich, wie schöne Gegenden wir auch durchfuhren.« Am Gardasee trennten wir uns Samstag vor acht Tagen; ich mußte allein zurück, er wird noch bis Anfang Oktober in Gesellschaft seiner Tante in Italien (Venedig, Florenz, usw.) sein. Glaube mir dies: meine Liebe zu Dir, meine Aktualität in der Beziehung, das alles ist unverändert, nur der Mangel an Gegenwart macht die Intensität verblassen, wie überhaupt das Phänomen der Abwesenheit das der Passion Gefährlichste ist, da die Überzeugung der Treue nur dem Leidenschaftslosen zum Troste gereicht. Wesentlich wird sein, daß wir uns bald sehen und ich möchte so gerne, daß Du wieder dauernd in Frankfurt sein könntest.« Die Bemerkungen über Adorno in den Briefen werden seltener. Über die letzte Reise Kracauers und Adornos im September 1925 nach Genua, Neapel und Positano erfahren wir nichts. Allerdings, wer je die Amalfi-Küste besuchte, weiß, wie authentisch Kracauers Beschreibung der Steilküste Amalfis ist, wie abbildhaft er in Der Felsenwahn von Positano5 das zerklüftete und überwältigende Landschaftsbild dieser Region einfängt.

    Löwenthal wird in einem weitern bisher unveröffentlichten Brief von Adorno an Kracauer aus dem September 1926 noch einmal ins Zentrum rücken. Es geht um das gescheiterte Habilitations-Verfahren Adornos bei Cornelius in Frankfurt. Adorno fragt Kracauer, ob er bei Löwenthal intervenieren könne, damit dieser seine geplante Habilitationsschrift Helvetius zurückziehe. »Ich muß Dich hier um einen praktischen Rat fragen. Es handelt sich um Leo, dessen Wolfsnatur eben wieder ganz obenauf ist. Du weißt, daß er nach mir – und durch meine Vorbereitung zum Cornelius Examen angeregt – den Plan faßte, sich auch bei Cornelius zu habilitieren. Die Habilitation ist aber nur für einen von uns möglich und Leo ist nun dabei, dieser eine an meiner Statt zu sein.[…]« Für Adorno sei diese Sache kein Scherz, denn mißlinge die Habilitation, sei ihm von zuhause das juristische Studium mit Examina angedroht worden, wozu er keinerlei Neigung habe. Daher richte er sich an Kracauer: »Ich muß Dich um Dein Eingreifen bitten und tue es nicht einmal so ungern, wie es etwa gefordert wäre.« (Adorno an Kracauer am 17. September nach Marseille). Adorno habilitierte sich nicht bei Cornelius, sondern 1930 bei Paul Tillich mit der Arbeit Kierkegaard, Konstruktion des Ästhetischen. Löwenthal konnte sein Habilitationsverfahren nicht mehr abschließen, obwohl Max Hork-heimer schon ein positives Gutachten über seine Helvetius-Schrift6 verfaßt hatte.

    Zwischen 1926 und 1930 trafen sich die ungleichen Freunde wieder häufiger in ihrer Geburtsstadt. Sie befanden sich alle drei in einer äußerst produktiven Phase. Löwenthal war mittlerweile Studienassesor an der Wöhlerschule geworden, hatte sich auch am Freien Jüdischen Lehrhaus ein wenig etabliert. Darüber hinaus hielt er an der Volkshochschule Vorträge über Cervantes, Flaubert, Zola, Shakespeare und andere Schriftsteller. Außerdem schrieb er regelmäßig für die in Frankfurt erscheinenden Mitteilungen der Volksbühne und für die in Berlin erscheinende Zeitschrift für Soziale Theaterpolitik und Kunstpflege. Die Volksbühne. Arbeiten über Lassalle, Marx, Freud und Moses Mendelsohn erschienen in jüdischen Publikationsorganen, wie in der Jüdischen Wochen-schau. Seit 1926 war er Stipendiat am Institut für Sozialforschung und wurde 1930 offizielles Mitglied.

    Adorno verfaßte seine zweite Habilitationsschrift über Kierkegaard, schrieb zahlreiche musiktheoretische Arbeiten und war Redakteur beim Aufbruch. Nicht nur die privaten Kontakte, sondern die Arbeitszu-sammenhänge mit Max Horkheimer wurden intensiver. Auch Kracauer befand sich, trotz seiner seelischen Störungen, in einem äußerst produktiven schriftstellerischen Lebensabschnitt. Regelmäßig erschienen seine Feuilleton-Aufsätze in der FZ. Parallel dazu schrieb er an seinem Roman Ginster, der 1928 in einer Fortsetzungsserie in der FZ erscheinen sollte. Kurz darauf begann er bereits mit seinem neuen Roman Georg, der als Fragment 1929 in der FZ abgedruckt wurde. Er wird kurze Zeit später Feuilleton-Chef der FZ in Berlin und schließt noch 1929 seine Studie Die Angestellten ab, die 1930 in Frankfurt erschien.

    Das örtliche Band, daß die drei weiter in freundschaftlicher Spannung zusammenhält, reißt schließlich mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Die erzwungene Emigration führt Löwenthal 1934 über Genf nach New York, Adorno 1934 nach Oxford und 1938 in die USA. Die Emigration der beiden jüngeren Wissenschaftler scheint gegenüber dem, was Kracauer auf seiner Odyssee widerfuhr, relativ unkompliziert gewesen zu sein.

    Kracauer und seine Frau Lili Ehrenreich, flohen zuerst nach Paris. Dort lebten sie nicht nur unter großen finanziellen Sorgen, sondern auch unter der permanenten Bedrohung von den Schergen der Gestapo oder von französischen Kollaborateuren des Vichy-Regimes entdeckt zu werden. Erstmals zeigt der Briefwechsel zwischen Löwenthal und Kracauer, wie dramatisch sich dieses Leben über annähernd acht Jahre gestaltete und daß Löwenthal sich ständig darum bemühte, die Kracauers aus Europa herauszubekommen. Das gelang dann über den Fluchtweg, von dem sich auch Walter Benjamin eine Rettung versprach, die ihm nicht gelingen sollte. Mit Hilfe verschiedener jüdischer Hilfsorganisation wie der Hebrew Immigration Aid Society (HIAS) und Löwenthals Unterstützungsgesuche bei Thomas Mann, Paul Tillich und anderen schafften es Kracauers über Spanien, den letzten offenen Hafen in Lissabon zu erreichen. Am 28. März 1941 zeigt Kracauer Löwenthal seine bevorstehende Ankunft in New York an: »Lieber Leo, heute nur die Mitteilung, daß wir voraus-sichtlich mit der „Nyassa“ kommen, die am 15. April hier abfährt; wenn nichts dazwischen kommt, werden wir zwischen dem 25. und 30. April in New York eintreffen. Wirst Du als Affidavitgeber, als Freund am Pier sein können? Wie glücklich wären wir darüber.« Tatsächlich empfingen Leo und Golde Löwenthal Friedel und Lili Kracauer am 25. April 1941 am Pier in New York.

    Der »geheime Dritte« im Bunde, dieses »schöne Exemplar Mensch« (Kracauer) aus gemeinsamen Jugendzeiten, ist im weiteren Verlauf des Briefwechsels zwischen den in den USA verbleibenden Kracauer und Löwenthal nur noch gelegentlich ein Thema. Diesen seltenen Erwähnungen über Adorno, der 1949 nach Deutschland re-emigrierte, ist stets der schmerzhafte Verlust der engen, freundschaftlichen Bindung anzumerken. Neben Lob für Adornos wissenschaftliche Leistungen, »ich bin sehr stolz auf Teddie«, steht Kritik. Als Kracauer im August 1951 eine lobende Besprechung der Dialektik der Aufklärung liest, schreibt er an Löwenthal: »Ich schrieb ihm (Adorno, P.E.J.), daß ich stolz sei auf seinen Ruhm, was ihn sicher glücklich machte, und daß ich mit irgendeinem Artikel von ihm nun wirklich nichts anfangen könne, worüber er weniger glücklich war.« (26. Oktober 1955). Als Adorno Kracauer 1960 die 1957 erstmals erschienen Drei Studien zu Hegel zusendet, lobt er gegenüber Löwenthal, die Apologie Hegels sei wirklich »geistreich und blendend«, schränkt aber sogleich ein: »Aber auch hier wieder verfährt er nach immer demselben Prinzip: zuerst zertrampelt er alles, dann streicht er es wieder glatt.« Im weiteren Verlauf wird deutlich, daß sich Kracauers frühe Aversionen gegenüber dem Bloch´schen Utopismus verflüchtigt haben, was auf eine Annäherung der alten Nebenbuhler auf das Jahr 1930 und 1935 zurück geht. Mehr noch: Bloch und Kracauer waren Freunde geworden. Bloch hatte schon Kracauers Georg 1929 sehr gelobt. Völlig begeistert war er aber von Kracauers Studie Die Angestellten. »Es ist der wichtigste und der aufschlußreichste Blick in unser Dasein seit langem«, ließ er Kracauer wissen. Auch Kracauer schätzte nun Blochs Arbeiten. Auf das Erscheinen von Erbschaft dieser Zeit, reagierte er enthusiastisch: Lili und er hätten sich »mit wahrer Leidenschaft darauf gestürzt; wie Ausgehungerte, die den letzten Knochen abnagen.« Als Kracauer annähernd mittellos in Praris lebte, war es neben Löwenthal auch Bloch, der sich für ihn einsetzte.

    Auch Leo Löwenthal ließ The troubled friendship, wie Martin Jay seine Arbeit zu Kracauer und Adorno 1986 überschrieb, in den Nachriegsjahren nicht los.

    Schmerzhaft, ja traumatisch für Löwenthal, verlief der Konflikt mit dem ebenfalls nach Deutschland zurück-gekehrten Institutsdirektor Max Horkheimer. Anlaß war ein Streit über Pensionsansprüche, die Löwenthal aus seiner Arbeit für das Institut zustanden, die aber von Pollock und Horkheimer erst gar nicht, dann auf Druck eines Anwalts nur zögerlich und in geringerer Summe an Löwenthal ausbezahlt wurden. Mehr als fünf Jahre dauerte diese Auseinandersetzung, die sich auch auf die Beziehung mit Adorno auswirkte. Adorno, der von Horkheimer über diese unappetitliche Angelegenheit informiert worden war, ignorierte Löwenthal bei einer Begegnung in Ponterisina in der Schweiz. Das kränkte Löwenthal zutiefst. Ebenso, die abfälligen Bemerkungen, die Adorno in einem Brief vom September 1963 an Marcuse über Löwenthals Freundschaft zu Paul Larzasfeld machte.

    Der 63-Jährige Löwenthal reagierte in seinem Brief zum 60. Geburtstag von Adorno in scharfer, aber auch äußerst resignierter Form. »Wir waren über vierzig Jahre eng befreundet. Es macht mich unendlich traurig, daß es Dir leicht fiel, die grauenhaften Dinge, die sich zwischen Max und mir abspielten, so einseitig auf Dich einwirken zu lassen, daß Du in Ponteresina mein Gesicht vergessen hattest. Es wäre, so scheint es mir, menschlicher gewesen, mit mir zu reden.[…]. Ich wünsche kaum einem Feind, daß er die täglichen und nächtlichen Qualen zu erfahren hat, die mich seit fünf Jahren zu einem verzweifelten Menschen gemacht haben. Wir haben gewiß miteinander auch Schwierigkeiten gehabt. Die Fragilität und Kompliziertheit unserer Naturen und unserer Geschichte mußte Ambivalenzen miteinschließen. Aber nicht mehr. Was mich mehr als vieles unendlich schmerzt, sind die Episoden, die in dem dichten Netz der intellektuellen Welt natürlich auch zu mir dringen, in denen Du den persönlichen Bruch herüberspielst ins Intellektuelle. Ein Bekannter nach dem anderen war entsetzt über die „stalinistische Geschichtsschreibung“, die Du in Bezug auf meinen Beitrag zum Institut und unserem gemeinsamen Gedankengut beständig zu betreiben scheinst. Details will ich nicht aufzählen – sie sind Dir besser bekannt als mir. Mir schaden sie nicht, aber sie schädigen Dich. Als Dein Freund bedauere ich es aufs tiefste.« Der Brief schließt mit der Abschiedsformel: »Leb wohl, Dein Leo.«

    Doch der Abschied, sollte kein endgültiger sein, über die tiefen Gräben wurden in den letzten Jahren vor Adornos Tod wieder ein paar wacklige Brücken gebaut, denen Löwenthal in Adorno und seine Kritiker (1978) und in seinen Erinnerungen an Adorno aus dem Jahr 1983 sogar nachträglich Stabilität verschaffte. »Adorno« so schreibt er 1978, »war ein Genie, und sein Werk, das inzwischen in mehr als zwanzig Bänden vorliegt, umschließt das intellektuelle Spektrum der westlichen Zivilisation […].«7 Löwenthal beließ es nicht bei dieser Feststellung. Er verteidigte Adorno gegen seine Kritiker, die ihm einerseits einen snobistischen Elitismus vorwarfen, wie Lukacs mit seiner Formulierung, Adorno habe ein »Hotel Abgrund bezogen« und andererseits ein Mangel an Marxistischer Dialektik und Strenge unterstellten. Löwenthal hebt Adornos intellektuelle Leistung und unbestechliche Analyse des »gesellschaftlichen Unterdrückungsapparats« hervor. »Gemessen daran fallen alle Schwächen der Persönlichkeit und des Lebensstils, für die er getadelt wird, kaum ins Gewicht.«8

    1 Ernst Bloch. Durch die Wüste, 1923, S. 61.
    2 Zwickau in Sachsen.
    3 Die Krankheit zum Tode und Philosophische Brocken, Schriften von Sören Kierkegaard (1813-1855).
    4 Detlev Claussen. Theodor W. Adorno. Ein letztes Genie, Frankfurt a.M. 2003
    5 Wiederabgedruckt in: Siegfried Kracauer. Schriften Bd. 5.1, Frankfurt a.M. 1990. S. 329-336. (Hg.) Charsten Witte und Inka Mülder-Bach.
    6Thema von Löwenthals um 1930 fertiggestellter Habilitationsarbeit.
    7 Leo Löwenthal, Schriften 4, 1984, S. 59.
    8 ebenda., S. 64

    Kommentar von Campo-News — 1. Juli 2006 @ 07:35

  2. Danke fuer die Leseprobe.
    Ist eben leider so:
    Wenn der Baum, den wir pflanzten gross ist, sind wir schon lange tot.
    Schade, nicht wahr ?

    Gruesse aus Portugal
    Konrad

    Kommentar von Konrad — 1. Juli 2006 @ 13:33

  3. Nichts zu danken, Konrad - und beste Grüße nach Portugal (leider kann ich “euch” im heutigen Spiel gegen die “Briten” nicht die Daumen halten, geschweige denn drücken).

    Hier ein Auszug aus einem erstmalig in deutscher Sprache veröffentlichen Interviews Marcuses mit dem “Street Journal” aus dem Jahre 1970 :

    Nachum Goldman= ehemaliger Präsident des jüdischen Weltkongresses

    Kommentar von Campo-News — 1. Juli 2006 @ 15:22

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