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5. November 2015

“Fackeln in der Dämmerung” von der Jungen Freiheit rezensiert

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 16:34

Zur Freiheit, zur Sonne. Die streitbare Autorin Tanja Krienen dokumentiert in einem Essayband ihren langen Marsch zum Antitotalitarismus. Von Marc Zoellner

Tanja Krienen ist nicht mehr nur ein Name. Im Kreise des nonkonformen Journalismus gilt er schlichthin bereits als Institution.

Seit den frühen Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts bemüht sie redlich ihre Schreibfeder, beliefert im Akkord die Redaktionen der deutschen Medienlandschaft; angefangen bei der linksalternativen taz über libertäre Magazine wie dem eigentümlich frei bis hin zum konservativen Preußischen Anzeiger.

Die Wahl der Themen glich dabei seit je dem wechselvollen Kurs ihrer eigenen Vita. Als Punk trat sie in Jugendjahren erstmalig öffentlich in Erscheinung auf, als Anarcho-Trotzkistin, welche die aufkommende Neue Deutsche Welle gegen Faschismusvorwürfe ihrer eigenen Genossen verteidigte und letztere wiederum nach fünfjähriger Mitgliedschaft in der Deutschen Kommunistischen Partei aufgrund deren Verherrlichung der inneren Zustände der DDR-Diktatur den Rücken kehrte.

Wolf Biermann stand ihr schließlich nahe; der Vertriebene, der - wie sie – scheinbar keine politische Heimat finden konnte. Seine erzwungene Emigration war fortan Bestandteil unzähliger von Krienens Kolumnen, seine Ausbürgerung Titel einer bei Ullstein publizierten Essaysammlung, zu welcher auch Krienen Texte beitrug. Ein Mutualismus zu beidseitigem Vorteil: Denn neben linken und liberalen Koryphäen wie Wagenknecht, Röhl und Broder waren es auch Biermanns Beiträge, die Krienens Zeitschrift “Campo de Criptana” – benannt nach jenem mittelspanischen Dörfchen, vor dessen Toren der tragische Held Don Quijote sich zum Kampf gegen die Windmühlen anschickte – zu Rang und Namen verhalf.

Mit “Fackeln in der Dämmerung” beliefert der frisch gegründete Romowe-Verlag, ein Derivat des PA, seine Leser nun, zwischen Buchdeckel gepresst, mit einer 376 Seiten umfassenden Sammlung von Krienens in den letzten vier Jahrzehnten verfassten Essays, Kolumnen und Kommentaren, ihrer Aphorismen und Gedichte. Im Rückblick gelesen, stellen Krienens Aufsätze dabei mehr als nur einen flüchtigen Streifzug durch die Geschichte der Republik dar. Sie gewähren auch tiefe Einblicke in ihr eigenes Leben: Ihren biografischen Sollbruch mit Kommunisten, Konservativen – der CDU – und der AfD, ihrer Abneigung totalitärer Denkweisen gegenüber, ihrem Patriotismus jenseits schwarzweißer Strukturen sowie natürlich auch der schönen, der angenehmen Seiten von Kunst, Kultur und Literatur.

Krienens oftmals überschwängliche Polemik muss man dabei nicht unbedingt mögen. “Wenn einer mir sagt: Ich komme mit jedem gut aus”, gesteht sie gern selbst ein, “so läge mir schon sehr daran, ihm das Gegenteil zu beweisen.” Das meint sie durchaus ernst. Doch gerade dadurch hebt Krienen sich lesenswert ab von der grauen Masse der deutschen Publizisten.

Tanja Krienen: Fackeln in der Dämmerung. Texte aus vier Jahrzehnten. Romowe, 2015, 376 Seiten, 20,95 Euro.

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14 Kommentare »

  1. Am Samstag, den 16. Januar 2016 um 19.00 Uhr, findet in Soest eine Lesung mit mir statt (und einem anderen Autoren). Eintrittspreis 5 Euro. Wer mein Buch “Fackeln in der Dämmerung” kaufte, erhält freien Eintritt: meine Facebookfreunde zahlen nur die Hälfte. Interessenten melden sich bitte per privater Facebook-Mail.

    Kommentar von Campo-News — 23. November 2015 @ 12:22

  2. Vorbericht zur Lesung am 16.1.16 am unteren Ende des Hauptberichtes.

    Textauszug: Satire im Doppelpack - Markus`Bücherkiste lädt zum beißenden Humor

    Zu einem Satireabend lädt “Markus´Bücherkiste am Samstag, den 16. Januar, ein. Ab 19 Uhr werden die besucher mit An- und Einsichten von Michael Lamprecht und Tanja Krienen konfrontiert.

    ….Die in Soest wohnhafte Tanja Krienen wird aus ihrem Buch “Fackeln in der Dämmerung” lesen. Die “Junge Freiheit” bemerkte zu diesem Werk:”„Im Rückblick gelesen, stellen Krienens Aufsätze dabei mehr als nur einen flüchtigen Streifzug durch die Geschichte der Republik dar. Sie gewähren auch tiefe Einblicke in ihr eigenes Leben: Ihren biografischen Sollbruch mit Kommunisten, Konservativen – der CDU – und der AfD, ihrer Abneigung totalitärer Denkweisen gegenüber, ihrem Patriotismus jenseits schwarzweißer Strukturen sowie natürlich auch der schönen, der angenehmen Seiten von Kunst, Kultur und Literatur.“

    Felix M. Kielstein lobt die Haltung Krienens: „Nur bei wenigen Diskussionspartnern habe ich mich beim Meinungsaustausch derart zum gründlichen, ja grundsätzlichen Denken veranlasst gefühlt wie bei Tanja Krienen. Damals wie heute eine wohltuende Herausforderung für den Verstand, die meinen aufrichtigen Dank hervorbringt. (…) Es liegt aber in unserer Verantwortung, dem Irrsinn vermeintlicher Mehrheiten nicht nachzufolgen, sondern um die Aufrichtigkeit der eigenen Ãœberzeugungen auch dann unverzagt zu streiten, wenn man sich als Einzelner einer Ãœbermacht gegenübersieht. Tanja Krienen gebührt Anerkennung, den Wert dieser Kämpfe für den heutigen Leser zu verdeutlichen. (…) Auf die hässliche Dreistigkeit unwidersprochener Dummheit gehennoch immer viel zu wenige ,Hammerschläg‘ nieder. Kampfgeist und Verstand, beides wirkt nur miteinander.“

    Kommentar von Campo-News — 29. Dezember 2015 @ 14:48

  3. Die geplante Lesung am 16.1.16 muss leider kurzfristig wegen der Erkrankung des Co-Autors ausfallen. Sie wird aber im Frühjahr nachgeholt.

    Kommentar von Campo-News — 12. Januar 2016 @ 13:54

  4. Die durch die Erkrankung des Co-Autors ausgefallene Lesung, wird am 23.4. in Soest an gleicher Stelle um 19 Uhr neu angesetzt. Dazu werde ich am 2.4. in meiner Heimatstadt Hagen lesen, allein und um 19.30 Uhr. Natürlich ebenfalls aus meinem neuen Buch “Fackeln in der Dämmerung” -

    Kommentar von Campo-News — 14. Februar 2016 @ 19:38

  5. Hagen Ernst schreibt -

    Die streitbare - und streitende - Autorin Tanja Krienen wollte ihr Buch “Fackeln in der Dämmerung” den Lesern vorstellen. Doch das wurde schwieriger als erwartet und endete ohne Vorlesung.

    Rezension in der Jungen Freiheit

    Obwohl “Fackeln in der Dämmerung” eine fast 400 Seiten starke Zusammenfassung, bestehend aus Ihren Artikel, Satiren und Aphorismen, aus vier Jahrzehnten erschienen ursprünglich in Zeitschriften, Zeitungen und Blogs ist; die Beiträge zeitlos und aktuell sind und ihnen die Zeitgeschichte auch in Jahren noch ablesen kann; war das Werk wohl zuviel für die Vermieter der Räume. So sind wir, wie es im Buch selber heisst “Obwohl sich die Erde weiterdrehte, stehen wir noch immer am Anfang.”

    Vielleicht waren es auch die guten und fairen Rezensionen, die unter anderem in der “Jungen Freiheit” erschienen, die die Ausladung letztendlich festigten. Oder, die von der Autorin selbst beschriebene Ahnung:

    Ob die erste Absage im Januar letztlich nicht auch deshalb ausfiel, lässt sich abschließend nicht beurteilen. Jedenfalls wird mein letzter Artikel in der “Huffington Post”, in dem ich über Gewalt hauptsächlich aus der Migrantenszene berichtete, zum Anlass genommen mich aus dem Programm zu liquidieren: “Deine politischen Aktivitäten gehen nicht mit der Bücherkiste konform.” Aha, meine “Aktivität” Gewalt zu benennen und nicht zu verschweigen, geht nicht konform mit Pseudo-Einrichtungen, die sich als Kulturbewahrungsorte ausgeben, aber - wie alle linken - in Wahrheit dem Islamismus und der eingeschleppten Brutalität, sowie dem Verbrechen, wehrlos ergeben, mehr noch: ein Schweigegebot über Untaten verordnen und jene die sich nicht daran halten, mit der Mittelmäßigkeit ihres eigenen Extremismus zu beglücken. Ihre Aktivitäten sind ganz und gar ein Etikettenschwindel. Die Anzeigen der Frauen, die in Köln sexuelle Ãœbergriffe erlitten, seien übrigens meist von “Nazis” und ihrem Umfeld gestellt worden, so der Verantwortliche. Ja, so denken sie, die Nutsis, jene Feingeister aus dem Hause Gay Lord, so fein, dass der Geist sofort verdunstet. Sie werden wohl erst am eigenen Leib bereichert werden müssen, damit es im Hirnkasten zu leuchten beginnt. Deutschland 2016: Eine Irrenanstalt ist dagegen ein Hort der Vernunft.

    Es zeigt jedoch eindeutig: Autoren, wie Tanja Krienen, politisch mal links, mal rechts, mal Mitte; aber immer denkend, werden in Deutschland nicht gern gehört. Dafür jedoch immer lieber, wenn auch heimlich, gelesen. Egal ob Bücherkiste oder andere Läden - die angebliche bibliographische Hoheit ist doch nur ein Popokriecher der aktuellen Politik. Egal in welchen Wind sich die Popoabgase drehen. Es wird tief eingeatmet um ja nicht ins falsche Licht zu kommen. Denken, das weiss man eben auch in diesen Kreisen, kann süchtig machen - und aufwecken! http://preussischer-anzeiger.de/2016/02/23/romowe-autorin-ausgeladen/

    Kommentar von Campo-News — 23. Februar 2016 @ 07:02

  6. Lesung im Ruhrgebiet, am 2. 4. 2016, 19.30 Uhr! Comeback - ein Gastspiel in meiner Heimatstadt Hagen. Ich lese aus meinem Buch “Fackeln in der Dämmerung”. Alle weiteren Infos kann man bei mir erfragen.

    Kommentar von Campo-News — 21. März 2016 @ 13:28

  7. Tanja Krienen liest: „Fackeln in der Dämmerung“

    Hagen. (as) Sie entzündet „Fackeln in der Dämmerung“. Jedenfalls literarisch. So hat die gebürtige Hagenerin Tanja Krienen ihr neues Buch genannt. Sie wird es am Samstag, 2. April, um 19.30 Uhr in ihrer Heimatstadt vorstellen. Genauer: Sie bittet zur Lesung

    Für Toleranz, gegen Borniertheit

    Schreiben war immer eine Leidenschaft von Tanja Krienen. Schon damals am Käthe-Kollwitz-Berufskolleg hat sie für die Schülerzeitung geschrieben. Und sie war immer ein politischer Mensch. Sie erinnert sich an ihre Kinderzeit, als ihre Großeltern sie zu einer politischen Kundgebung von Willy Brandt mitgenommen hatten. „Mein urpolitisches Erlebnis“, sagt Tanja Krienen. In jungen Jahren provozierte die gebürtige Hagenerin als Punk. Sie engagierte sich für die DKP . Doch bei einem Aufenthalt in der DDR erlebte sie die Kluft zwischen kommunistischer, beziehungsweise sozialistischer Theorie und Realität. Sie trat aus der Partei aus. Politisch aktiv blieb sie. Sie liebäugelte mit der PDS, wurde jedoch von alten ostdeutschen Kadern abgeschreckt. Sie gehörte zu den ersten Mitgliedern der AfD. Doch auch hier fand sie keine politische Heimat. Sie forderte Toleranz, erlebte hingegen Borniertheit.

    Ihre „Fackeln in der Dämmerung“ sind ein Rückblick auf Deutschland und die deutsche Geschichte der vergangenen vier Jahrzehnte. Tanja Krienen liest eigene Gedichte, Aphorismen, Essays und journalistische Artikel, die sie einst und jetzt für „taz“, Spiegel, Huffington Post, Rheinischer Zeitung oder Costa-Blanca-Zeitung geschrieben hat. Sie hat Bücher über Wolf Biermann und Georg Kreisler eröffentlicht - und die Ökosatire „2022 – Schönes Grün, die nicht überleben wollen“.

    Rückkehr nach Hagen

    Tanja Krienen lebte in Dortmund, Spanien, Waldeck und nun in Soest. Die Lesung am Samstag, 2. April ist zugleich eine Heimkehr. Es ist der erste öffentliche Auftritt von Tanja Krienen in ihrer Heimatstadt.

    Kommentar von Campo-News — 30. März 2016 @ 14:42

  8. Fackeln in Westfalen! – eine Lesung mit Tanja Krienen

    “Autorenlesung? Da hört man Texte, die du schon kennst, in einer Auswahl, die man so nicht getroffen hätte und ist nur Staffage für das Ego des Autors. Da müßte man Geld dafür bekommen, dass man dorhin fährt!” riet mir ein Freund. Nein, es war ganz anders.

    Im Kreise von zwei Dutzend aufmerksam Zuhörender, erlebten wir in Hagen eine Lesung von Tanja Krienen, die einen großen Bogen von der ersten Wahlkampf-Veranstaltung der SPD über das aufgeregte Drumherum des 11. Septembers 2001 bis hin zur political correct verstimmten Gegenwart schlug. Eingeleitet und begleitet durch Musik aus diesen Zeiträumen kam ein Hauch von Kabarett auf.

    Ironisches, Bissig-Witziges wie ihr Gedicht über “Brilon-Wald” ließen die Augen der Zuhörer blitzen. Manchmal schien das Publikum etwas überfordert zu sein, wenn mit “Sei Schwarz” und “Sie werden kommen - und ich gehe jetzt” die Zeichen eines dystrophischen Zukunftsbildes an die Wand gemalt wurden. Das aber macht den Reiz bei Tanja Krienen aus: Der Leser und Zuhörer ist gefordert. Wer das nicht bewältigt, der kann sich ja von Volker Pispers Rumpelrhetorik beschallen lassen.

    Tanja Krienen nötigt uns, RICHTIG zu zu hören. Und so hat sich dieser Abend wirklich gelohnt. Auch die Anfahrt über fast 100 km. Und - ehrlich - ich hätte sogar Eintritt dafür bezahlt!

    Reinhard “Hardy” Rupsch, Münster

    Hardy Rupsch Ja, diese Bilder… - ich werde mir endlich eine bessere
    Kamera kaufen… „wink“-Emoticon
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    Joerg Kruse
    Joerg Kruse Glückwunsch, Tanja! 🏻!
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    Dietrich Kantel
    Dietrich Kantel Es war ein schöner Abend. Danke Tanja. Jetzt haben wir uns endlich auch “in echt” getroffen. Da hat sich die Anreise aus Bonn doppelt gelohnt. “Bereichernd” sagten meine mitgekommenen Freunde als zusammenfassendes Urteil. Vor allem gefiel ihnen die Voraugenführung der uns bedrückenden Denk- und Sprechverbote des Mainstreams. Wir hatten viel Diskussionsstoff für den verbleibenden Abend (bis 3 Uhr morgens) „wink“-Emoticon
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    Tanja Krienen
    Tanja Krienen Die Kritiken waren positiv, ich war mit mir überhaupt nicht zufrieden, was auch daran lag, dass ich etwas angespannt war, da ich viele Leute nicht kannte und genau so viele lange nicht sah oder weil ich nicht wusste, wie das alles bei einem doch sehr gemischten Publikum ankommen würde. Auch die dauernden “Säuberungswellen” gehen an mir nicht spurlos vorüber. Ich bin letztlich doch sehr “empfindlich”. Da aber auch viele der “neutralen” Zuhörer “mitgingen”, war es doch bezüglich der Kernaussagen ein guter Erfolg.

    Kommentar von Campo-News — 4. April 2016 @ 07:22

  9. Hagen Ernst hatte das auf dem PA-Account und als HE sehr schön gesagt - “Endlich vermeldete Krienen auf ihrer Facebook-Seite, eine weitere Lesung sei geplant. Ich wünschte ihr Glück und hatte, wenn ich ehrlich zurückblicke, Befürchtungen. Die nächste Absage? Daran könnte, die nach aussen hin stark erscheinende Krienen, zerbrechen. Selbst Thor oder Odysseus wäre dies nicht zu verdenken.”

    Erfolg für Romowe – Autorin

    Ja, sie ist umstritten. Und persönlich hoffe ich, dass sie es bleibt. Wäre sie es nicht, wäre sie nicht sie; aber der Verlag könnte tausende Bücher mehr von ihr verkaufen. Doch Sinnlos- und Weichspülbücher gibt es genug.

    Ein Einwand von Hagen Ernst

    Die Rede ist von Tanja Krienen. Stolz war ich, als einer der Romowe-Verlagsgründer, als sie zustimmte, ihr aktuelles Werk „Fackeln in der Dämmerung“, über Romowe verlegen zu lassen. Und noch mehr schwellte sich meine Brust, als ihr Buch in der Jungen Freiheit rezensiert wurde.

    Und ich freute mich, als man verlautbarte, sie könne auf eine kleine Lesetour gehen. Doch was wäre die Freude ohne Hindernisse?

    Und so gab es Blindschleichen die, sich kulturell auf festen Boden bewegend, Kultur nicht als das verstehen was sie ist: streitbar, böse, aufrüttelnd, unartig! Und so kam, was kommen musste. Und so kam, was ich nicht für möglich hielt. Krienen wurde „vertagt“, ausgeladen. Eben weil Kultur heute keine Kultur mehr ist, sondern sich der Gleichstellung bedient. Gerade und bewusst auch bei Büchern, besonders bei politischen. Dabei, davon ist auszugehen, haben die Absager „Fackeln in der Dämmerung“ nicht gelesen – oder, noch schlimmer, nicht verstanden. Immerhin ist es ein vielseitiges Buch. Nicht nur wegen den 376 Seiten. Es sind „Texte aus 4 Jahrzehnten“. Mal links, mal rechts, mal menschlich, mal besonnen, mal verbal ausfallend. Eben kein Buch für einen Wohlfühlabend.

    Endlich vermeldete Krienen auf ihrer Facebook-Seite, eine weitere Lesung sei geplant. Ich wünschte ihr Glück und hatte, wenn ich ehrlich zurückblicke, Befürchtungen. Die nächste Absage? Daran könnte, die nach aussen hin stark erscheinende Krienen, zerbrechen. Selbst Thor oder Odysseus wäre dies nicht zu verdenken.

    Doch der Abend kam und wurde erfolgreich.

    Der Politiker Reinhard Rupsch schreibt:

    Im Kreise von zwei Dutzend aufmerksam Zuhörenden, erlebten wir in Hagen eine Lesung von Tanja Krienen, die einen großen Bogen von der ersten Wahlkampf-Veranstaltung der SPD über das aufgeregte Drumherum des 11. Septembers 2001 bis hin zur political correct verstimmten Gegenwart schlug. Eingeleitet und begleitet durch Musik aus diesen Zeiträumen kam ein Hauch von Kabarett auf.

    Ironisches, Bissig-Witziges wie ihr Gedicht über “Brilon-Wald” ließen die Augen der Zuhörer blitzen. Manchmal schien das Publikum etwas überfordert zu sein, wenn mit “Sei Schwarz” und “Sie werden kommen – und ich gehe jetzt” die Zeichen eines dystopischen Zukunftsbildes an die Wand gemalt wurden. Das aber macht den Reiz bei Tanja Krienen aus: Der Leser und Zuhörer ist gefordert. Wer das nicht bewältigt, der kann sich ja von Volker Pispers Rumpelrhetorik beschallen lassen.

    Tanja Krienen nötigt uns, RICHTIG zu zu hören. Und so hat sich dieser Abend wirklich gelohnt. Auch die Anfahrt über fast 100 km.

    Tanja Krienen Lesung Hagen

    Foto von der Lesung (c) Tanja Krienen

    Darf man mehr erwarten? Nein? Doch: Sowohl von Tanja Krienen, die sich durchbeißt und uns alle weiter zwingen sollte richtig zu lesen und hin-zu-hören, als auch von den Veranstaltern, die nur noch seichte, politisch korrekte Brühe ihre Leser zum Schlürfen anbieten.

    Für mein Teil reicht es aber, etwa 400 Kilometer entfernt, laut zu klatschen und sich mit der streitbaren Autorin zu freuen. Und ehrlich? Ganz leise klatsche ich dabei, denn wir wissen, das auch der leiseste Flügelschlag eines Schmetterlings die Umgebung, die Natur verändern kann, bis hin zum tönenden Grollen der alten Gipfel während des Einsturzes. Und nicht geheim wünsche ich mir: weiter so!

    Denn Tanja Krienen stand und las nicht für sich an diesem Abend. Sondern für tausende kritische Autoren und Künstler in unserer Zeit. Eben für jene, ohne Staatsaufträge aber mit reinem Gewissen.

    Kommentar von Campo-News — 6. April 2016 @ 06:54

  10. „Comeback – Tanja Krienen mit einem Gastspiel in ihrer Heimatstadt“
    31. März 2016 PA

    Tanja Krienen liest aus „Fackeln in der Dämmerung“ Nach knapp 20 Jahren kehrt sie unter dem Motto – “Comeback – Tanja Krienen mit einem Gastspiel in ihrer Heimatstadt“ nach Hagen zurück und wird in der Gaststätte Humpert aus ihrem Buch „Fackeln in der Dämmerung“, Artikeln, Satiren und Aphorismen lesen. (2.4.2016, 19.30 Uhr)Sie verließ 1997 verlassen und ist über die Stationen Dortmund, Unna, Spanien, Waldeck, nun in Soest gelandet.

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    Publiziert hat sie in der taz, Spiegel-online (Rubrik Eines Tages), Huffington Post, Neue Rheinische Zeitung, Waldeckische Landeszeitung, hna, Costa Blanca Zeitung u.v.m; Bücher: “Wolf Biermann – Die Ausbürgerung”, 2001 mit Wolf Biermann, Günter Wallraff, Manfred Krug, Ralph Giordano, Carmen Thomas, Marianne Birthler, Bärbel Bohley, Fritz Pleitgen u.a.; 2022 – Schönes Grün, die nicht überleben wollen, Ökosatire, 2007; Georg Kreisler – Doch gefunden hat man mich nicht“, Briefe, mit Konstantin Wecker, Danile Kehlmann, Ilja Richter, 2014; Fackeln in der Dämmerung – Texte aus vier Jahrzehnten, 2015. http://www.hohenlimburger-blatt.de/8229-comeback-tanja-krienen-mit-einem-gastspiel-in-ihrer-heimatstadt/

    http://www.hohenlimburger-blatt.de/8254-fackeln-in-westfalen-eine-lesung-mit-tanja-krienen/

    Kommentar von Campo-News — 7. April 2016 @ 09:31

  11. Nach einer erfolgreichen Lesung in ihrer Heimatstadt Hagen, holt Tanja Krienen nun die im Winter ausgefallene Lesung in Soest nach. Die Publizistin, Journalistin und Autorin, liest am Freitag, den 13. Mai 2016, um 19.00 Uhr, in der Gaststätte “Rübezahl” in der Niederbergheimerstraße 130, aus ihrem Buch “Fackeln in der Dämmerung” - Texte aus vier Jahrzehnten”. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung mit satirischen, literarischen und politischen Texten ist frei.

    Kommentar von Campo-News — 21. April 2016 @ 13:49

  12. “Nach den schwerwiegenden Auseinandersetzungen mit unseren Kollegen vom Soester Anzeiger sind wir gehalten, keine Ankündigungen von Ihnen zu berücksichtigen. Deshalb werden wir keinen Hinweis auf Ihre aktuelle Veranstaltung bringen können.” So die Presse-Mafia des Meinungsmonopols im Kreis Soest. Die “schwerwiegenden Auseinandersetzungen” sind jene, die der SA in Form von Kommentarlöschungen und Sperrungen wegen der Thematisierung des Islamismus, der fatalen Politik der offenen Grenzen und der Liaison mit der Antifa selbst inszenierte. Sie wollen abweichende Meinungen eliminieren und ihre Politik mit administrativer Gewalt durchsetzen. Sie würden Freiheitsfreunde auch ausbürgern, wenn sie könnten. Wer sich wehrt, gerät ins Visier einer Presse-Mafia, die ihr Monopol schon in Frage gestellt sieht, wenn es eine zweite Meinung in Form einer Lesung gibt. Dann müssen wir halt andere Wege der Information gehen. Nachgegeben wird nicht.

    Kommentar von Campo-News — 29. April 2016 @ 11:15

  13. “Ich sehe schärfer als andere, weil ich unabhängig denke, von Parteien, Richtungen und Interessen frei. Ich habe die Dinge vorausgesehen, wie sie sich organisch, schicksalhaft entwickelten und weiter entwickeln würden. Ich sehe noch mehr voraus, aber ich fühle mich einsamer als je. Aber ich wiederhole immer und immer wieder, dass ich lediglich Tatsachen beschrieben habe, für Leute, die staatsmännisch denken und handeln können, und nicht für Romantiker.” http://www.deutschlandfunk.de/oswald-spenglers-untergang-des-abendlandes.1184.de.html?dram:article_id=185504

    Kommentar von Campo-News — 21. Juli 2016 @ 11:47

  14. http://www.jf-archiv.de/archiv15/201546110668.htm

    Zur Freiheit, zur Sonne
    Die streitbare Autorin Tanja Krienen dokumentiert in einem Essayband ihren langen Marsch zum Antitotalitarismus
    Marc Zoellner

    Tanja Krienen ist mehr als nur ein Name. Ihre nonkonformen Wortmeldungen sichern ihr über das eigene Milieu hinaus Aufmerksamkeit. Seit den frühen achtziger Jahren bemüht die Autorin redlich ihre Schreibfeder, beliefert im Akkord die Redaktionen der deutschen Medienlandschaft; angefangen bei der linksalternativen taz über libertäre Magazine wie Eigentümlich frei bis hin zum konservativen Preußischen Anzeiger.

    Die Wahl der Themen glich dabei seit je dem wechselvollen Kurs ihrer eigenen Vita. Als Punk trat sie in Jugendjahren erstmalig öffentlich in Erscheinung, als Anarcho-Trotzkistin, welche die aufkommende Neue Deutsche Welle gegen Faschismusvorwürfe ihrer eigenen Genossen verteidigte. Nach fünfjähriger Mitgliedschaft in der Deutschen Kommunistischen Partei verließ sie diese aufgrund deren Verherrlichung der inneren Zustände der DDR-Diktatur, ohne mit der sozialistischen Ideologie zu fremdeln, das sollte erst später einsetzen.

    Tiefe Abneigung totalitärer Denkweisen

    Wolf Biermann stand ihr nach seiner DDR-Ausbürgerung nahe; der Vertriebene, der wie sie scheinbar keine politische Heimat finden konnte. Seine erzwungene Emigration war fortan Bestandteil unzähliger von Krienens Kolumnen, seine Behandlung durch das DDR-Regime Titel einer bei Ullstein publizierten Essaysammlung, zu welcher auch Krienen Texte beitrug. Eine Wechselbeziehung zu beidseitigem Vorteil: Denn neben linken und liberalen Koryphäen wie Sahra Wagenknecht, Bettina Röhl und Henryk M. Broder waren es auch Biermanns Beiträge, die Krienens Zeitschrift Campo de Criptana – benannt nach jenem mittelspanischen Dörfchen, vor dessen Toren der tragische Held Don Quijote sich zum Kampf gegen die Windmühlen anschickte – zu Rang und Namen verhalf.

    Mit „Fackeln in der Dämmerung“ beliefert der frisch gegründete Romowe-Verlag, ein Derivat des Preußischen Anzeigers, seine Leser nun, zwischen Buchdeckel gepreßt, mit einer umfassenden Sammlung von Krienens in den letzten vier Jahrzehnten verfaßten Essays, Kolumnen und Kommentaren, ihrer Aphorismen und Gedichte. Im Rückblick gelesen, stellen Krienens Aufsätze dabei mehr als nur einen flüchtigen Streifzug durch die Geschichte der Bonner und Berliner Republik dar. Sie gewähren auch tiefe Einblicke in ihr eigenes Leben: ihren biographischen Bruch mit Kommunisten, der CDU, den Konservativen – und schließlich 2013 der AfD, ihre Abneigung totalitärer Denkweisen, ihren Patriotismus jenseits schwarzweißer Strukturen sowie die Liebe zu Kunst, Kultur und Literatur.

    Krienens oftmals überschwengliche Polemik muß man dabei nicht unbedingt mögen. „Wenn einer mir sagt: Ich komme mit jedem gut aus“, gesteht sie gern selbst ein, „so läge mir schon sehr daran, ihm das Gegenteil zu beweisen.“ Das meint sie durchaus ernst. Doch gerade dadurch hebt Krienen sich lesenswert von der grauen Masse deutscher Publizisten ab.

    Tanja Krienen: Fackeln in der Dämmerung. Texte aus vier Jahrzehnten. Romowe-Verlag, Bleckede 2015, gebunden, 376 Seiten, 20,95 Euro

    Die Steigerung von Krieg.
    Ãœber das neue Buch von Marc Zoellner.

    Kriege sind grausam. Meistens vor allem abstrakt. Um das echte Grauen zu zeigen, muss darum die Realität gezeigt werden. Meist geschieht dies in fiktionaler Form. Dafür gibt es die Literatur. Doch wenn nun die Handlung gar keine Fiktion ist, sondern das wahre Geschehen abbildet, und dies dennoch spannend und in eine interessante Nebengeschichte verpackt wird, dann haben wir so einen wunderbaren und seltenen Fall wie den des vorliegenden Buches.

    Es existieren zwei Handlungsstränge. Der eine spielt im Jahr 1961, kurz nach der Errichtung der Toure-Diktatur im postkolonialen Guinea, der andere 1941, nach dem der deutsche Kreuzer Thor, das englische Passagierschiff Britannia versenkte. Wieder so eine Kriegsgeschichte aus peinlichen Zeiten, so mit viel sinnlosem Bumm Bumm und falscher Melancholie über Verluste, die wieder und wieder durchgekäut werden? Nein, ganz und gar nicht. Es ist mehr eine (fast) wahre Geschichte, die an Abenteuer von Herman Melville erinnert. Die Tatsache, dass von den 484 Passieren 249 starben, wird hier in Teilen geschildert.

    Wie Zoellner das macht, verdient herausgehoben zu werden. Sein Geflecht aus Literatur und Historie, gepaart mit großen Detailwissen sowohl über die Schifffahrt, als auch über den afrikanischen Kontinent, lassen die Handschrift eines echten Kenners und eines Schriftstellers erkennen, der einen großen Entwurf für vielerlei vorlegt, auch für eine Verfilmung. Geschickte Verflechtungen, glaubwürdige Charaktäre und eine straffe Handlungsführung weisen das Buch aus, sehr selten wirkt die Sprache etwas zu „blumig“, vielleicht, weil der historische Abenteuerroman dazu immer neigt.

    Wenn dann die Handlung auf den schauerliche Höhepunkt zustrebt, diesen erreicht und der Druck wieder nachlässt, kann auch hier bescheinigt werden, dass es sich nach menschlichem Ermessen und Überlieferung genauso abspielte. Was, wird hier nicht verraten. Nur so viel: der Buchumschlag in schicken Schwarz, so finster wie die Unterwasser selbst, schemenhaft einen Riesenkalmaren aus dem Nichts kommen. Glühenden Augen visieren den Betrachter, während die Tentakeln des Kopffüßler voraus nesseln und wie ein Alien seine Opfer ertasten.

    Marc Zoellner; S.O.S. Britannia Arnshaugk Verlag; 128 Seiten; ISBN 9783959302203

    Kommentar von Campo-News — 25. August 2017 @ 13:31

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