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5. Juli 2010

„1984“ und „Schöne neue Welt“

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 14:48

„Man brauchte sich ja bloß umzublicken, um festzustellen, dass das Leben nicht nur in Diskrepanz zu den Lügen stand, die aus den Teleschirmen strömten, sondern sogar zu den Idealen, die die Partei anstrebte…Alles verschwand im Nebel. Die Vergangenheit wurde getilgt, die Tilgung wurde vergessen, die Lüge wurde Wahrheit.“

„Doch nachdem er es gelesen hatte, wusste er sicherer als zuvor, dass er nicht verrückt war. Eine Minderheit zu sein, sogar eine Einpersonenminderheit zu sein, stempelte einen nicht zu einem Verrückten. Es gab die Wahrheit, und es gab eine Unwahrheit, und wenn man an der Wahrheit festhielt, sei es auch gegen die ganze Welt, dann war man nicht verrückt.“

„Die schlimmste aller Ketzereien war gesunder Menschenverstand.“

„So verwirft und verleumdet die Partei beispielsweise jeden Grundsatz, für den die sozialistische Bewegung ursprünglich eintrat, und zwar im Namen des Sozialismus…Das Ministerium für Frieden befasst sich mit Krieg, das Ministerium für Wahrheit mit Lügen, das Ministerium für Liebe mit Folter, das Ministerium für Überfülle mit Hungertod. Diese Widersprüche sind weder zufällig, noch resultieren sie aus gewöhnlicher Heuchelei: es sind vielmehr gezielte Übungen in Doppeldenk.“

„1984“

„Die Menschen pflegten damals“ – er zögerte, das Blut stieg ihm in die Wangen – „sie pflegten die Kinder auszutragen… Sie müssen sich vergewärtigen, dass in jenen Zeiten roher Fortpflanzung, in den Zeiten des Lebendgebärens, die Aufzucht und Erziehung der Kinder in den Händen ihrer Eltern und nicht in denen der staatlichen Normzentrale lagen.“

„Schöne neue Welt“

 Auch wenn es kaum jemand glaubt: ich habe beide Bücher jetzt erst gelesen. Wenn mein „Schönes Grün - 2022, die nicht überleben wollen“, das sich an „Soilent green“ anlehnt, Ähnlichkeiten vor allem mit „1984“ aufweist, dann, weil derartige Dystopien nun einmal überspitzte Beschreibungen einer möglichen Zukunft beinhalten – und dazu gibt es keine 1000 verschiedene Sichten. Doch die individuellen Beschreibungen zeigen doch deutlich Unterschiede. „Schöne neue Welt“ fällt z.B. gegen „1984“ doch stark ab, verengt sich zu sehr auf die Reproduktion des Jahres 632 nach Ford - und dem Vergleich der neuen Welt zu den Sitten und Gebräuchen in der Vergangenheit, wobei dabei – dies ist die größte Schwäche, nicht „unsere Zeit“ mit der Zukunft vergleichen wird, sondern eine der archaischen Stämme.

„1984“ ist ein vortreffliches Werk. In werde darauf, aber auch auf „Schöne neue Welt“, mit einigen Zitaten zurückkommen. Beide Bücher sollte man gelesen haben.

1984, George Orwell, Ullstein, 8,95, 384 Seiten, Taschenbuchausgabe

Schöne neue Welt, Aldous Huxley, 7,95, Fischer, 254 Seiten, Taschenbuchausgabe

11 Kommentare »

  1. 1949 wurde der wohl berühmteste Roman von George Orwell „1984“ veröffentlicht. (Es gibt eine empfehlenswerte Verfilmung mit John Hurt und Richard Burton.). In dem Roman führt Orwell „Neusprech“ ein. Dies ist eine künstliche Sprache, die vom Regime vorgeschrieben wird. In Neusprech sind Begriffe zum Teil so unklar formuliert, dass man deren wahre Bedeutung nicht mehr erkennt. Das Anliegen dahinter ist es die Gedanken der Menschen auf die Linie des Staates zu bringen. Wie lassen sich Einschränkungen der Freiheit als Gewinn verkaufen? Indem man sie
    sprachlich vernebelt. Was hat dies mit dem Hier und dem Jetzt zu tun? Es gibt Parallelen, die einen bewusst werden, wenn man sich ein paar der täglich durch die Medien geisternden Begriffe etwas näher betrachtet. - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_neue_neusprech/

    „Es war schon eigentümlich, wie sich dieser käferartige Typus in den Ministerien vermehrte, kleine, rundliche Männer, die bereits sehr früh zur Korpulenz neigten, mit kurzen Beinen, flinken Trippelschritten und feisten, undurchdringlichen Gesichtern mit winzig kleinen Augen. Dieser Typ schien unter der Herrschaft der Partei am besten zu gedeihen.“ https://www.achgut.com/artikel/kuenftig_ein_unterschied_zwischen_dicken_und_duenen_buergern

    Das Wahrheitsministerium existiert und schreibt sich seine Geschichte neu. https://www.achgut.com/artikel/klandestines_handeln_als_politikprinzip

    Kommentar von Campo-News — 7. Juni 2012 @ 06:36

  2. Jetzt ist eine Diskussion über die Bildmacht der Uefa entbrannt. Wie manipuliert sie das Bild von der EM? Was ist live, was nicht? Welche Bilder werden ausgeblendet, um die werbewirksame friedliche Stimmung der EM nicht zu gefährden? Beispielsweise wurde das Protestplakat der Grünen-Abgeordneten Rebecca Harms und Werner Schulz gegen die Menschenrechtsverletzungen im Gastgeberland Ukraine ebenfalls nicht im Fernsehen gezeigt. Aktuelle Stunde

    Die Uefa hat eine Produktionsfirma mit der Erstellung des Fernseh-Weltbildes beauftragt und sieht sich nun mit Vorwürfen der Manipulation und Zensur konfrontiert.

    Joachim Löw und der Balljunge: ZDF beschwert sich bei Uefa über falsche Bilder - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/sport/fussball/em-2012/joachim-loew-und-der-balljunge-zdf-beschwert-sich-bei-uefa-ueber-falsche-live-bilder_aid_767948.html

    Kommentar von Campo-News — 15. Juni 2012 @ 15:01

  3. Dies sind nur drei Beispiele von Hunderten wie in Deutschland Kinder mittlerweile einer grünen Gehirnwäsche unterzogen werden. Diese Art von Indoktrination ist das Gegenteil von einer Erziehung zum selbstständigen und kritischen Denken. In George Orwells „1984“ hieß die Kinderorganisation übrigens ebenfalls „Spione“. - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/gruene_pimpfe/

    Kommentar von Campo-News — 23. Juni 2012 @ 13:10

  4. Die Uefa hat bei ihrer Live-Ãœbertragung schon wieder getrickst: Nach dem Balotelli-Tor im Halbfinale zeigte sie einen weinenden Deutschland-Fan. Doch die Szene war schon vor dem Spiel gefilmt worden.

    EM-Halbfinale Italien gegen Deutschland: Uefa montiert Tränen über Balotellis Treffer - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/kino_tv/beim-halbfinale-italien-gegen-deutschland-uefa-montiert-traenen-ueber-ballotellis-tor_aid_775227.html

    Auch dazu: “Es soll menscheln, es geht also um Drama” - http://www.spiegel.de/kultur/tv/em-uefa-geraet-wegen-unliver-tv-bilder-in-ard-und-zdf-in-die-kritik-a-841886.html

    Kommentar von Campo-News — 30. Juni 2012 @ 12:49

  5. http://www.focus.de/finanzen/news/tid-29319/political-correctness-klappe-zu_aid_911015.html

    Kommentar von Campo-News — 10. Februar 2013 @ 08:44

  6. http://www.welt.de/kultur/medien/article134714969/Vorsicht-beim-schoenen-deutschen-Wort-Dschihad.html

    Kommentar von Campo-News — 27. November 2014 @ 07:48

  7. FOCUS Online: Warum liebäugeln Staaten und Wirtschaftswissenschaftler mit der Abschaffung es Bargelds?

    Mann: Wir sind immer noch in der Staatsschuldenkrise und die Angst vor einem Bankrun ist unverändert aktuell. Dann wäre das Finanzsystem am Ende. Wenn es kein Bargeld mehr gibt, kann man dieses Szenario verhindern. Der zweite Grund ist, dass wir unser Geld ausgeben sollen. Die Negativzinsen der Zentralbanken sollen auch für den kleinen Mann gelten, damit der Konsum angekurbelt wird. Ein Angriff auf unsere gute Sparkultur.

    FOCUS Online: Warum sollte man am Bargeld festhalten?

    Mann: Man stelle sich nur vor, welche Macht der Staat über seine Einwohner bekäme. Er könnte jede Transaktion überwachen. Wer politisch unliebsame Bücher oder Zeitschriften kauft, könnte sofort erkannt werden. George Orwell würde sich angesichts des ‚gläsernen Zahlers‘ verwundert die Augen reiben, weil es seine Erwartungen noch übertrifft.
    http://www.focus.de/finanzen/banken/autor-gerald-mann-im-interview-die-buerger-muessen-sich-damit-abfinden-die-bargeldabschaffung-kommt-ganz-sicher_id_4725888.html

    Kommentar von Campo-News — 4. Juni 2015 @ 06:48

  8. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/orwell_2015_ein_update

    Kommentar von Campo-News — 8. Juni 2015 @ 09:45

  9. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/gluecksspielregulierung_lotterie_in_babylon

    Kommentar von Campo-News — 30. Juli 2015 @ 16:32

  10. http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/fake-news-bundesinnenministerium-will-abwehrzentrum-einrichten-a-1127174.html

    Kommentar von Campo-News — 23. Dezember 2016 @ 07:20

  11. http://www.achgut.com/artikel/eine_zensurkultur_des_vorauseilenden_gehorsams

    https://www.achgut.com/artikel/das_zeitalter_der_amnesie

    Wenn es eine Hoffnung gab, musste sie bei den Proles liegen, denn nur dort, im Gewimmel der mißachteten Massen, die ganze 85% der Bevölkerung ausmachten, konnte jemals die Kraft entstehen, die nötig war, um die Partei zu vernichten. Von innen konnte die Partei nicht gestürzt werden… Doch wenn die Proles sich nur einmal ihrer Stärke bewusst werden konnten…Sie mußten nur aufstehen und sich schütteln, wie ein Pferd, das Fliegen abschütteln…. Solange ihr Bewusstsein nicht erwacht, werden sie niemals rebellieren und so lange sie nicht rebelliert haben, wird ihr Bewusstsein nicht erwachen können.

    Die Lotterie mit ihrer enormen wöchentlichen Gewinnausschüttung war das einzige öffentliche Ereignis, dem die Proles ernsthaft Aufmerksamkeit schenkten. Es gab wahrscheinlich einige Millionen Proles, für die die Lotterie den Hauptgrund, wenn nicht sogar den einzigen, darstellte, am Leben zu bleiben. Sie war ihr Vergnüge, ihre Tollheit, ihr Narkotikum, ihr intellektuelles Stimulans. Wenn es um die Lotterie ging, schienen sogar Leute, die kaum lesen und schreiben konnten, raffinierter Berechnungen und stupender Gedächtnisleitungen fähig. Die Durchführung der Lotterie war die Aufgabe des Ministeriums für Überfülle und jeder wusste, daß zum größten Teil nur Scheingewisse ausgezahlt wurden. Die Gewinner der Riesenbeträge waren nichtexistente Personen.

    Der neue Schlager, gewissermaßen die Erkennungsmelodie der Haßwoche war bereits komponiert und wurde unablässig über die Teleschirme gesendet. Er hatte einen wilden, belfernden Rhythmus, auf den die Bezeichnung Musik nicht sorecht zutraf und der eher an Trommelschlag erinnerte. Hunderte von Stimmen brüllten ihn zu stampfenden Marschschritten, und es klang beängstigend. Die Proles hatten einen Narren daran gefressen und auf den mitternächtlichen Straßen konkurrierte er mit dem noch immer populären „Es war nur eine dumme Romanze“.

    George Orwell, 1984, geschrieben 1948

    https://ef-magazin.de/2020/06/03/17075-der-wahre-george-orwell-totalitarismus-wie-das-britische-empire-george-orwell-schuf–und-umbrachte
    https://www.achgut.com/artikel/der_lange_vorlauf_des_kommenden_machtmodells_2

    Kommentar von Campo-News — 7. April 2017 @ 10:59

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