Für den Fortbestand des Goldenen Zeitalters!
Aus „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Bertolt Brecht, 1929. Ein Lehrstück über die Decadence
Sehet auch Verschollener Ruhm
oder, sehet Brecht, die Achsler
Von nun war der Leitspruch der Mahagonny-Leute das Wort „Du darfst“, wie sie es in der Nacht des Grauens gelernt hatten.
Erstens vergesst nicht kommt das Fressen
Zweitens kommt der Liebesakt
Drittens das Boxen nicht vergessen
Viertens Saufen laut Kontrakt
Vor allem aber achtet scharf
Dass man hier alles dürfen darf!
Wenn man Geld hat!
Paul Ackermann: Jetzt erkenne ich: als ich diese Stadt betrat, um mir mit Geld Freude zu kaufen, war mein Untergang besiegelt. Die Freude, die ich kaufte war keine Freude, und die Freiheit für Geld, war keine Freiheit. Ich aß und wurde nicht satt, ich trank und wurde durstig.
20. Und in zunehmender Verwirrung, Teuerung und Feindschaft aller gegen alle, demonstrierten in den letzten Wochen die noch nicht Erledigten für ihre Ideale.
Man sieht das brennende Mahagonny. Dann setzen die Demonstrationszüge ein.
Erster Zug. Die Inschriften heißen:
Für die Teuerung
Für den Kampf aller gegen alle
Für den chaotischen Zustand unserer Städte
Für den Fortbestand des goldenen Zeitalters
Zweiter Zug
Für das Eigentum
Für die Enteignung der anderen
Für die gerechte Verteilung der überirdischen Güter
Für die ungerechte Verteilung der irdischen Güter
Für die Liebe
Für die Käuflichkeit der Liebe
Für die natürliche Unordnung der Dinge
Für den Fortbestand des goldenen Zeitalters
Dritter Zug
Für die Freiheit der reichen Leute
Für die Tapferkeit gegen die Wehrlosen
Für die Ehre der Mörder
Für die Größe des Schmutzes
Für die Unsterblichkeit der Gemeinde
Für den Fortbestand des goldenen Zeitalters
Fünfter Zug
Für die Justiz
Sechster Zug
Für die Dummheit
Siebter Zug mit einer Riesentafel:
Für den Fortbestand des Goldenen Zeitalters
Alle Züge
Können uns und euch und niemand helfen
Lese-Tipp, obwohl ich nicht alles unterschreibe was er sagt: Max Otte: Der Crash kommt. Die neue Weltwirtschaftskrise und wie Sie sich darauf vorbereiten, Ullstein 2008, ISBN 978-3-548-36975-4.
Denker wie Friedrich Nietzsche oder Oswald Spengler gelten in Deutschland als von rechts kontaminiert und dürfen nur kritisch oder abwertend zitiert werden. Der Vorwurf der Dekadenz gilt als konservative Rhetorik, die man schon aus Prinzip, in der Regel ohne Kenntnis der inhaltlichen Positionen, als progressiver Bürger ablehnen muss. Tatsächlich gehört die Rede des Verfalls kultureller Standards zu einem Konservatismus, der sich die Verteidigung von Tradition und Moral auf die Fahnen geschrieben hat. Heutzutage geradezu ein verabscheuungswürdiges Verbrechen. https://www.achgut.com/artikel/dekadenz_ein_boeses_wort#comment_entries
Kommentar von Campo-News — 11. Oktober 2008 @ 16:31
Ja, so dumm sind sie und machen so weiter, obwohl DAS die Ursache für die dekadente Privathaushaltsführung ist, welche die Krise erst auslöste.
“Als der heutige amerikanische Zentralbankchef Ben Bernanke noch Universitätsprofessor war, hatte er dafür das schöne Bild der Helikopter-Ökonomie geprägt. Die Notenbank müsse in deflationären Zeiten mit Hubschraubern über das Land fliegen und säckeweise frisch gedrucktes Geld über den Menschen abwerfen, um so die Stimmung zu drehen und aus Deflations- Inflationserwartungen zu machen.” Spon
Kommentar von Campo-News — 27. November 2008 @ 16:58
Es war nicht die Marktwirtschaft, die versagt hat. Die macht Fehler und kann immer wieder verbessert werden, wie es seit Adam Smith geschieht. Sie ist und bleibt ohne Alternative, mit ihrer Fähigkeit, Nachfrage und Angebot auszugleichen, für grandiose Innovationen zu sorgen, Massenwohlstand zu schaffen.
Es waren Schuldenexzesse, es war Maßlosigkeit, die uns dahin gebracht haben, wo wir an diesem düsteren Jahresausgang stehen. Wenn die private Schuldenwirtschaft nun staatlicherseits mit neuen Pumprekorden fortgesetzt wird, um Schlimmeres zu verhindern, dann muss, wenn diese Krise eines hoffentlich nicht allzu fernen Tages ausgestanden ist, schnellstmöglich der Hebel wieder umgelegt werden, dann muss Zahltag sein.
Konkret: Der Staat muss Ausgaben kürzen; den Schuldenberg abtragen, anders als in den letzten Jahrzehnten, als immer neue Schulden dazukamen. Die Notenbanken müssen dann umgehend die Zinssätze wieder nach oben schleusen, müssen anders agieren als die US-Notenbank, die nach dem Internet-Crash und 9/11 die Märkte viel zu lange mit billigem Geld überschwemmte. Wolfgang Kaden, SPON
Kommentar von Campo-News — 10. Dezember 2008 @ 15:19
Wieviel, nämlich NULL, man bei SPON von Finanzen versteht, beweist dieser Satz: “Für eine Feinunze Gold - die übliche Menge, die man für einen Ehering braucht.”
Wer weiß, wieviel eine Unze Gold kostet und dass dazu die Verarbeitung und der Gewinn des Juweliers kommt, dieses mir dem gewöhnlichen Preis eines gewöhnliches Eherings vergleicht, kommt zu dem Schluss, dass man entweder auf einem anderen Planeten lebt, oder sein Hirn woanders arbeiten lässt.
Kommentar von Campo-News — 25. Januar 2009 @ 19:21
Sinn Fein
Kommentar von Campo-News — 14. Mai 2010 @ 12:39
Schön:
Dem Norden Europas, wo härter gearbeitet wird, mehr gespart wird, Tannen wachsen und es öder ist und die Bürger im Allgemeinen ein von Verantwortung geprägtes Verhältnis zum Staat haben, steht der Süden gegenüber, wo man Siesta hält, sich erst nach zehn Uhr abends zum Essen setzt, Stiere durch die Straßen getrieben werden und es ein Volkssport ist, die Behörden übers Ohr zu hauen. Uns Nordlichtern wird nun dank der Regeln, die die Eliten aufgestellt haben, die Schuldenlast der Südländer aufgebürdet.
Ich fühle keine Solidarität mit den Griechen
Das Problem ist: Ich fühle keine Solidarität mit den Griechen oder den Spaniern.
Kommentar von Campo-News — 19. Mai 2010 @ 16:28
Marode Infrastruktur - http://www.welt.de/wirtschaft/article116116301/Marode-Infrastruktur-schwaecht-Standort-Deutschland.html
Kommentar von Campo-News — 13. Mai 2013 @ 08:25
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/sorgen_einer_weltmacht_amerikas_brainpower_koennte_versiegen
Kommentar von Campo-News — 5. Juni 2015 @ 06:30
Aufstieg und Fall der Stadt M.
Jahr für Jahr häuften sich die Berichte vom Glanz der Stadt M.. Wie ein großer Magnet zogen die unbegrenzten Möglichkeiten der Stadt die Unzufriedenen aller Kontinente und aller Bevölkerungsschichten an. Die dürftigen Verhältnisse anderenorts veranlassten Schwärme ihr Gewerbe in der neuen Goldstadt zu betreiben.
Von nun war der Leitspruch das Wort „Du darfst“, wie sie es in der Nacht des Grauens gelernt hatten.
Erstens vergesst nicht kommt das Fressen
Zweitens kommt der Liebesakt
Drittens das Boxen nicht vergessen
Viertens Saufen laut Kontrakt
Vor allem aber achtet scharf
Dass man hier alles dürfen darf!
Wenn man Geld hat!
Und in zunehmender Verwirrung, Teuerung und Feindschaft aller gegen alle, demonstrierten in den letzten Wochen die noch nicht Erledigten für ihre Ideale.
Man sieht das brennende M.. Dann setzen die Demonstrationszüge ein.
Erster Zug. Die Inschriften heißen:
Für den Kampf aller gegen alle
Für den Fortbestand des goldenen Zeitalters
Zweiter Zug
Für das Eigentum
Für die Enteignung der anderen
Für die natürliche Unordnung der Dinge
Für den Fortbestand des goldenen Zeitalters
Dritter Zug
Für die Unsterblichkeit der Gemeinde
Für den Fortbestand des goldenen Zeitalters
Fünfter Zug
Für die Justiz
Sechster Zug
Für die Dummheit
Siebter Zug mit einer Riesentafel:
Für den Fortbestand des Goldenen Zeitalters
Alle Züge
Können uns und euch und niemand helfen
Aus „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Bertolt Brecht, 1929. Ein Lehrstück über die Decadence
Kommentar von Campo-News — 4. November 2015 @ 09:46
Cassius Clay, bekannt unter dem Sklavennamen Muhammad Ali, ist tot. Held meiner naiven Kinder - und Jugendtage nach Wedekind*, wusste ich doch nicht, warum er hier so herosiert wurde und nach seinem Turn zum Islam gegen Alkohol, Schwule und alles geiferte, was nicht zur seiner Religion gehörte. Doch seine Entertainer-Qualitäten, die augenzwinkernd Abstand zur jeweiligen Situation signalisierten, ließen ihn emotional positiv und sympathisch erscheinen. Inwieweit aber auch darin ein Zug zum Eskapismus und zur medialen Lautsprecherei hervortrat, der später immer üblere Blüten im Showgeschäft pfropfte, sei einmal dahingestellt.
Ich sah Cassius Clay einmal live, anlässlich des Europameisterschafts-Fight im Halbschwergewicht zwischen Alex Blancard und dem Korbacher Manfred Jassmann im September 1984 in der Westfalenhalle zu Dortmund. Der Champ war damals schon etwas gezeichnet, seine Parkinson-Krankheit ward kurz zuvor offiziell diagnostiziert. Die durchwachten Nächte vor dem Fernseher mit den großen Kämpfen sind unvergessen und echte Sternstunden. Trotz aller Kritik: Danke für alles. https://www.youtube.com/watch?v=JcFEQJWuFyY
*O ihr Tage meiner Kindheit,
Nun dahin auf immerdar,
Da die Seele noch in Blindheit,
Noch voll Licht das Auge war:
Meine Blicke ließ ich schweifen
Jedem frei ins Angesicht;
Glauben galt mir für Begreifen
Und Gedanken kannt ich nicht.
Kommentar von Campo-News — 4. Juni 2016 @ 07:06
Wie sie alles politisch aufladen. Es ist unfassbar -
Der Kampf fand in Kinshasa statt. Aber in Wahrheit war er überall, wo Menschen sich einen Funken für Fairness und Gerechtigkeit interessierten. Vietnam, die Ermordung von John F. und Bobby Kennedy, die von Martin Luther King und Malcolm X, die Schüsse auf Benno Ohnesorg, die heimtückische Exekution von Che Guevara, das alles wurde noch einmal verhandelt in diesem Boxring in Kinshasa. Das Dumme war nur, dass Ali nicht den Hauch einer Chance hatte. http://www.spiegel.de/sport/sonst/muhammad-ali-beim-rumble-in-the-jungle-der-erste-gutmensch-a-1095917.html
Kommentar von Campo-News — 5. Juni 2016 @ 06:15
1967
Februar/März: Ali verteidigt seinen Titel gegen Ernie Terrell und Zora Folley.
April: Ali verweigert den Wehrdienst aus religiösen und rassistischen Gründen: Als Muslim dürfe er nur im JihÄd gegen Christen und andere Ungläubige kämpfen, nicht aber für Christen. Außerdem wolle er als Schwarzer nicht für Weiße gegen Gelbe kämpfen. Die Weißen hätten den Schwarzen lediglich Alkohol, Drogen und Homosexualität gebracht.
August: Ali heiratet in zweiter Ehe Khalilah. Aus der Ehe gehen vier Kinder hervor.
Dezember: Ali wird in erster Instanz wegen Wehrdienstverweigerung zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. (Seine “Gewissensgründe” werden nicht als solche anerkannt, da sie sich offensichtlich nicht gegen den Krieg an sich richten, sondern lediglich gegen Kriege, die nicht aus rassistischen und muslimischen Gründen geführt werden; er bleibt jedoch gegen Kaution auf freiem Fuß.) Daraufhin erkennt die WBA Ali den Titel ab, sperrt ihn für drei Jahre und erklärt Ernie Terrell zum neuen Weltmeister. N. Dikigorus -
http://biogra.0catch.com/clay.htm
Kommentar von Campo-News — 8. Juni 2016 @ 07:47
Islamist für Islamist - http://www.focus.de/sport/boxen/tuerkischer-praesident-in-den-usa-bei-begraebnis-in-kentucky-erdogan-soll-rede-fuer-muhammad-ali-halten_id_5607886.html
Kommentar von Campo-News — 8. Juni 2016 @ 15:07
Hat AH nicht ähnlich arguumentiert? https://www.youtube.com/watch?v=6FxCu3zKrjg
Kommentar von Campo-News — 9. Juni 2016 @ 06:26
Unfassbarer Stuss -
Furcht und Elend des Dritten Reiches
Megastore
von Bertolt Brecht. Mit arabischen Ãœbertiteln https://www.theaterdo.de/detail/event/17600/
Ebenso - https://www.theaterdo.de/detail/event/17848/
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· Antworten · 41 Min.
Tanja Krienen
Tanja Krienen Klaus Diekers Och nee, die Frauen Brechts wussten immer was sie wollten und waren stark genug. Biermann zu dem Thema hören!!!
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· Antworten · 40 Min.
Klaus Diekers
Klaus Diekers Tanja Krienen Ich habe leider mit keiner der zahlreichen vom Egomanen Brecht mißbrauchten Frauen sprechen können . . . muß mich daher daran halten, was andere darüber berichten. Zum ebenfalls (zumindest aus meiner bescheidenen und unwissenden Sicht) egomanisch veranlagten Biermann fällt mir nicht besonders viel ein. Zumindest ein mutiger (aber etwas naiver) Utopist, das gestehe ich ihm gerne und wohlwollend zu.
Verwalten
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· Antworten · 32 Min.
Tanja Krienen
Tanja Krienen Klaus Diekers Mönsch, DARUM geht es doch aber, ICH habe noch Leute gesprochen, die Brechts Frauen kannten! Biermann kannte sie alle gut! Nun kapiert? Lass dir nichts von pseudolinken Feministen beiderlei Geschlechts, aber nur einer Hirnhälfte erzählen. Weißt du, wem du da nachplärrst? Kennst du überhaupt Margarethe Steffin, Ruth Berlau, Elisabeth Hauptmann, Käthe Reichel oder Helene Weigel? KEINE der Frauen war ein Opfer!
https://www.stern.de/kultur/tv/tom-schilling-ueber-bertolt-brecht-und-die-gegenwaertige-hysterie-8572356.html
https://www.welt.de/kultur/buehne-konzert/article125384495/Bertolt-Brecht-war-schlimmer-als-Thilo-Sarrazin.html
Der anachronistische Zug oder FREIHEIT und DEMOCRACY (1947)
Früling wurd’s in deutschem Land
Über Asch und Trümmerwand
Flog ein erstes Birkengrün
Probweis, delikat und kühn.
Als von Süden, aus den Tälern
Herbewegte sich von Wählern
pomphaft ein zerlumpter Zug
Der zwei alte Tafeln trug.
Mürbe war das Holz von Stichen
Und die Inschrift sehr verblichen
Und es war so etwas wie
FREIHEIT und DEMOCRACY.
Von den Kirchen kam Geläute.
Kriegerwitwen, Fliegerbräute
Waise, Zittrer, Hinkebein –
Offnen Mauls stand’s am Rain.
Und der Blinde frug den Tauben
Was vorbeizog in den Stauben
Hinter einem Aufruf wie
FREIHEIT und DEMOCRACY.
Vornweg schritt ein Sattelkopf
Und er sang aus vollem Kropf:
“Allons, enfants, god save the king
Und den Dollar, kling, kling, kling.”
Dann in Kutten Schritten zwei
Trugen ‘ne Monstranz vorbei.
Wurd die Kutte hochgerafft
Sah hervor ein Stiefelschaft.
Doch dem Kreuz dort auf dem Laken
Fehlen heute ein paar Haken
Da man mit den Zeiten lebt
Sind die Haken überklebt.
Drunter schritt dafür ein Pater
Abgesandt vom Heiligen Vater
Welcher tief beunruhigt
Wie man weiß, nach Osten blickt.
Dicht darauf die Nichtvergesser
Die für ihre langen Messer
Stampfend in geschloßnen Reihn
Laut nach einer Freinacht schrein.
Ihre Gönner dann, die schnellen
Grauen Herrn von den Kartellen:
Für die Rüstungsindustrie
FREIHEIT und DEMOCRACY!
Einem impotenten Hahne
Gleichend, stolzt ein Pangermane
Pochend auf das freie Wort.
Es heißt Mord.
Gleichen Tritts marschiern die Lehrer
Machtverehrer, Hirnverheerer
Für das Recht, die deutsche Jugend
Zu erziehn zur Schlächtertugend.
Folgen die Herrn Mediziner
Menschverächter, Nazidiener
Fordernd, daß man ihnen buche
Kommunisten für Versuche.
Drei Gelehrte, ernst und hager
Planer der Vernichtungslager
Fordern auch für die Chemie
FREIHEIT und DEMOCRACY.
Folgen, denn es braucht der Staat sie
Alle die entnazten Nazi
Die als Filzlaus in den Ritzen
Aller hohen Ämter sitzen.
Dort die Stürmerredakteure
Sind besorgt, daß man sie höre
Und jetzt nicht etwa vergesse
Auf die Freiheit unsrer Presse.
Einige unsrer besten Bürger
Einst geschätzt als Judenwürger
Jetzt geknebelt, seht ihr schreiten
Für das Recht der Minderheiten.
Früherer Parlamentarier
In den Hitlerzeiten Arier
Bietet sich als Anwalt an:
Schafft dem Tüchtigen freie Bahn!
Und das schwarze Marketier
Sagt, befraget: Ich marschier
Auf Gedeih (und auf Verberb)
Für den freien Wettbewerb.
Und der Richter dort: zur Hetz
Schwenkt er frech ein alt Gesetz.
Mit ihm von der Hitlerei
Spricht es sich und alle frei.
Künstler, Musiker, Dichterfürsten
Schrei’nd nach Lorbeer und nach Würsten
All die Guten, die geschwind
Nun es nicht gewesen sind.
Peitschen klatschen auf das Pflaster:
Die SS macht es für Zaster
Aber Freiheit braucht auch sie
FREIHEIT und DEMOCRACY.
Und die Hitlerfrauenschaft
Kommt, die Röcke hochgerafft
Fischend mit gebräunter Wade
Nach des Erbfeinds Schokolade.
Spitzel, Kraft-durch-Freude-Weiber
Winterhelfer, Zeitungsschreiber
Steuer-Spenden-Zins-Eintreiber
Deutsches-Erbland-Einverleiber
Blut und Dreck in Wahlverwandtschaft
Zog das durch die deutsche Landschaft
Rülpste, kotzte, stank und schrie:
FREIHEIT und DEMOCRACY!
Und kam, berstend vor Gestank
Endlich an die Isarbank
Zu der Hauptstadt der Bewegung
Stadt der deutschen Grabsteinlegung.
Informiert von den Gazetten
Hungernd zwischen den Skeletten
Seiner Häuser stand herum
Das verstörte Bürgertum.
Und als der mephitische Zug
Durch den Schutt die Tafeln trug
Treten aus dem brauen Haus
Schweigend sechs Gestalten aus
Und es kommt der Zug zum Halten.
Neigen sich die sechs Gestalten
Und gesellen sich dem Zug
Der die alten Tafeln trug.
Und sie fahrn in sechs Karossen
Alle sechs Parteigenossen
Durch den Schutt, und alles schrie:
FREIHEIT und DEMOCRACY!
Knochenhand am Peitschenknauf
Fährt die Unterdrückung auf.
In ‘nem Panzerkarr’n fährt sie
Dem Geschenk der Industrie.
Groß begrüßt, in rostigem Tank
Fährt der Aussatz. Er scheint krank.
Schämig zupft er sich im Winde
Hoch zum Kinn die braune Binde.
Hinter ihm fährt der Betrug
Schwenkend einen großen Krug
Freibier. Müßt nur, draus zu saufen
Eure Kinder ihm verkaufen.
Alt wie das Gebirge, doch
Unternehmend immer noch
Fährt die Dummheit mit im Zug
Läßt kein Auge vom Betrug.
Hängend überm Wagenbord
Mit dem Arm, fährt vor der Mord.
Wohlig räckelt sich das Vieh
Singt: Sweet dreams of liberty.
Zittrig noch gestrigen Schock
Fährt der Raub dann auf im Rock
Eines Junkers Feldmarschall
Auf dem Schoß einen Erdball.
Aber alle die sechs Großen
Eingeseßnen, Gnadelosen
Alle nun verlangen sie
FREIHEIT und DEMOCRACY.
Holpernd hinter den sechs Plagen
Fährt ein riesen Totenwagen
Drinnen liegt, man sieht’s nicht recht:
’s ist ein unbekannt Geschlecht.
Und ein Wind aus den Ruinen
Singt die Totenmesse ihnen
Die dereinst gesessen hatten
Hier in Häusern. Große Ratten
Schlüpfen aus gestürzten Gassen
Folgend diesem Zug in Massen
Hoch die Freiheit, piepsen sie
FREIHEIT und DEMOCRACY!
—————————————–
Der anachronistische Zug oder
DIKTATUR UND SÖDERKRATIE oder
Die Masken der Infamie -
Vorlage Bertolt Brecht und Percy Shelly,
Vollendung Tanja Krienen
Frühling wurd’s in deutschem Land
Über Arsch und Trümmerland
Flog ein erstes Gretagrün
Probweiß, delikat und kühn.
Als von Süden, aus den Tälern
Her bewegte sich von Wählern
Pomphaft ein zerlumpter Zug
Der zwei neue Tafeln trug.
Mürbe war das Holz von Stichen
Und die Inschrift sehr verblichen
Und es war so etwas wie
DIKTATUR UND SÖDERKRATIE.
Von den Kirchen kam Geläute.
Synodale, Strohmsche Bräute
Greise, die Zittrige, Stinkeschwein –
Offnen Maules stand’s am Rain.
Und der Blinde frug den Tauben
Was vorbeizog in den Stauben
Hinter einem Aufruf wie
DIKTATUR UND SÖDERKRATIE.
Vornweg schritt ein Sattelkopf
Und er sang aus vollem Kropf:
“Allons, enfants, god save the king
Und den Dollar, kling, kling, kling.â€
Was ist FREIHEIT? - Sklaverei
Kennt ihr nur zu gut, als sei
Dieser Name Widerklang
Des euren, unser, Leben lang.
Zuzusehn, wie unsere Kinder
Kränkeln, auch Frauen nicht minder.
Doch indes wir diskutieren
Leiden, jammern und verlieren.
Zu dulden, daß das GOLD zu Geld
Wird, eurer Mühsal Wert verfällt:
Ein Tausendstel von der Substanz
Der Tyrannei, des Reichen Wahns
Seit alters - Münzen aus Papier?
Falschgeld, Fälschung, welcher ihr
Aufsitzt - haltet ihrs für Werte
Aus der Erbschaft dieser ERDE?
Es ist eure Sklavenrolle
Ohne eigene Kontrolle
Ãœber euern eigenen Willen -
Das, was andere wolln, erfüllen?
Jedes Haustier hat durchaus
Spreu und Futter, ein Zuhaus:
Alle Wesen bis auf eines -
Du nur, Mensch von heut´ hast keines!
Was bist du, FREIHEIT? - Antwort gäben
Sklaven, die in Gräbern leben,
Und es flüchteten Tyrannen
Wie ein trister Traum von dannen:
Dann in Kutten schritten zwei
Trugen ‘ne Monstranz vorbei.
Wurd´ die Kutte hochgerafft
Sah hervor ein Stiefelschaft.
Doch dem Kreuz dort auf dem Laken
Fehlen heute ein paar Haken
Da man mit den Zeiten lebt
Sind die Haken überklebt.
Drunter schritt dafür ein Pater
Abgesandt vom Heiligen Vater
Welcher tief beunruhigt
Wie man weiß, nach Osten blickt.
Dicht darauf die Nichtvergesser
Die für ihre langen Messer
Stampfend in geschloßnen Reihn
Laut nach einer Freinacht schrein.
Ihre Gönner dann, die schnellen
Grauen Herrn von den Kartellen:
Für die Rüstungsindustrie
DIKTATUR UND SÖDERKRATIE!
Einem impotenten Hahne
Gleichend, stolzt ein Pressgermane
Pochend auf das freie Wort.
Auf die Fake-News im Akkord.
Gleichen Tritts marschiern die Lehrer
Machtverehrer, Hirnverheerer
Für das Recht, die deutsche Jugend
Zu erziehn zur Maskentugend.
Folgen die Herrn Mediziner
Menschverächter, Elitendiener
Fordernd, daß man ihnen buche
Kleine Kinder für Versuche.
Kindern, die zu ihren Füßen
Spielten, wo sie fühlen müssen,
Was so eine Träne sei,
Sifften sie das Hirn entzwei.
Drei Gelehrte, ernst und hager
Planer großer Sammellager
Fordern auch für die Chemie
DIKATUR UND SÖDERKRATIE.
Folgen, denn es braucht der Staat sie
Alle diese servilen Bazi
Die als Filzlaus in den Ritzen
Aller hohen Ämter sitzen.
Dort: die Presseredakteure
Sind besorgt, daß man sie höre
Und jetzt nicht etwa vergesse
Auch die Freiheit unsrer Presse.
Einige unsrer besten Bürger
Einst geschätzt als Freiheitswürger
Jetzt geknebelt, seht ihr schreiten
Für das Recht der Minderheiten.
Seht hier den Parlamentarier
Fanatischer Vegetarier
Bietet sich als Anwalt an:
Schafft dem Heuchler freie Bahn!
Und der Richter dort: zur Hetz
Schwenkt er frech ein alt Gesetz.
Kündet von der Barbarei
Spricht es sich und alle frei.
Künstler, Musiker, Dichterfürsten
Schreiend nach Lorbeer und nach Würsten
All die Guten, die geschwind
Nun es nicht gewesen sind.
Münzen klatschen auf das Pflaster:
FFF macht es für Zaster
Aber Freiheit brauchen auch sie
DIKTATUR UND SÖDERKRATIE.
Und auch Söders Genderschafft
Kommt, die Röcke hochgerafft
Fischend mit gestählter Wade
Nach Fair Traders Schokolade.
Spitzel und die Yoga-Weiber
Weinköniginnen, Zeitungsschreiber
Steuer-Spenden-Zins-Eintreiber
Doofe-Bionade-Einverleiber
Blut und Dreck in Wahlverwandtschaft
Zog das durch die deutsche Landschaft
Rülpste, kotzte, stank und schrie:
DIKTATUR UND SÖDERKRATIE!
Ganz am Schluß ritt ANARCHIE:
Blutbespritzt ihr Schimmel, sie
Totenblaß, die Lippen fahl:
Apokalyptisches Fanal.
Und so kam alles - berstend vor Gestank
Endlich an die Isarbank
Zu der Hauptstadt der Bewegung
Stadt der deutschen Grabsteinlegung.
Informiert von den Gazetten
Hungernd zwischen den Skeletten
Seiner Ideale stand herum
Das verstörte Bürgertum.
Und als der mephitische Zug
Durch den Schutt die Tafeln trug
Treten aus dem bunten Haus
Schweigend sechs Gestalten aus
Und es kommt der Zug zum Halten.
Neigen sich die sechs Gestalten
Und gesellen sich dem Zug
Der die alten Tafeln trug.
Und sie fahrn in sechs Karossen
Alle sechs Parteigenossen
Durch den Schutt, und alles schrie:
DIKATUR UND SÖDERKRATIE!
Knochenhand am Peitschenknauf
Fährt die Unterdrückung auf.
In ‘nem Panzerkarr’n fährt sie
Dem Geschenk der Industrie.
Groß begrüßt, in rostigem Tank
Fährt der Aussatz. Er scheint krank.
Schämig zupft er sich im Winde
Hoch zum Kinn die bunte Binde.
Hinter ihm fährt der Betrug
Schwenkend einen großen Krug
Freibier. Müßt nur, draus zu saufen
Eure Kinder ihm verkaufen.
Alt wie das Gebirge, doch
Unternehmend immer noch
Fährt die Dummheit mit im Zug
Läßt kein Auge vom Betrug.
Japsend mit viel CO2
Fährt die WHO vorbei
Wohlig räkelt sich das Vieh
Singt: Sweet dreams of liberty.
Wild im Wahn des Maskenschocks
Fährt der Raub dann auf und rockt
Wie auf einem Maskenball
In den Händen: unseren Erdball.
Aber alle die sechs Großen
Eingeseßnen, Gnadelosen
Alle nun verlangen sie
DIKTATUR UND SÖDERKRATIE!
Holpernd hinter den sechs Plagen
Fährt ein riesen Totenwagen
Drinnen liegt, man sieht’s nicht recht:
’s ist ein unbekannt Geschlecht.
Und ein Wind aus den Ruinen
Singt die Totenmesse ihnen
Die dereinst gesessen hatten
Hier in Häusern. Große Ratten
Schlüpfen aus gestürzten Gassen
Folgend diesem Zug in Massen
Hoch die Feigheit, piepsen sie
DIKTATUR UND SÖDERKRATIE!
P.S.
Laß eine Versammlung sein,
Lade alle dazu ein:
Furchtlos all die dann Befreiten
Irgendwo in Deutschlands Weiten.
Steht gelassen, wortlos, stumm
Wie ein Wald und blickt euch um
Mit verschränkten Armen, dann
Seid ihr unbesiegbar - wann?
Laßt die Panik! Die vergeht
Ebenso, wie sie entsteht,
Wie ein Schatten, wenn ihr fragt;
Schließt die Reihen unverzagt!
Löwen! Schlummert immer noch?
Unbesiegbar seid ihr doch.
Brecht ihr eure Ketten nicht,
Dann verfällt die Chance schlicht -
Ihr - ihr zählt - sie zählen nicht.
Kommentar von Campo-News — 16. Januar 2017 @ 14:24