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7. Juni 2007

Stimmen gegen Anmut

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 06:57

Von Tanja Krienen

Heute stehen ja die selbst ernannten “Stimmen gegen Anmut” auf dem Programm - und jeder Heuler ist dabei, ganz nach dem Motto “Anmut sparet nicht noch Mühe, Leidenschaft nicht noch Verstand”, sparen sie an allem was dem Menschen heilig ist, vor allem an jenem Verstand, aber auch an Musik, an pfiffigen Texten und vor allem an einer intellektuellen Darbietung. Prinzipiell agiert man dem Prinzip:

Zweihunderttausend bei Pink Floyd
Sie hatten Venedig dem Untergang geweiht
Von denen die ihr dachtet dass es sie nicht gibt
Sind zahlreich, dumm und grausam und sie haben gesiegt
Freiheit nennen sie es dass man wählen kann
Zwischen Boa U2 oder Grönemann
LÜGE nenn ich es, es ist NÖTIGUNG
Ihr kauft was man euch aufschwatz und ihr kauft es stumm
20 Jahre Woodstock: Ha! Frieden und Liebe!
Die armen Irren wussten nichts von der Rock-Horrormühle
Und sie kaufen wie wild von dem jammernden Mann
Diesem dummen Stück Scheiße, das nur ein Lied kann
Aus Aua Aua, aufhören das tut weh!

Hängt Joe, Die goldenen Zitronen, 1989

Im Mai 2006 schrieb ich, nachdem Grölemann den WM-Song “singen” durfte:

Zum Kugel

Du bist keine Schönheit, vor Arbeit ganz grau! Liebst dich ohne Schminke; bist ne ehrliche Haut; leider total verbaut, aber gerade das macht dich aus! Du hast’n Pulsschlag aus Stahl. Man hört ihn laut in der Nacht. Bist einfach zu bescheiden! Dein Grubengold hat uns wieder hochgeholt, du Blume im Revier! Bochum ich komm aus dir! Bochum ich häng an dir!” - “Bochum”, 1984, H. Grönemeyer

Das gibt es nur bei uns in Gelsenkirchen
Herrliche Stadt der großdeutschen Kohlenbergwerksindustrie
Lieblich schweben durch die Luft die schwarzen Dämpfe
Und mit heiterem Gesang nimmt man Kohlen in Empfang
Wer zu lang dort lebt, bekommt beim Atmen leichte Krämpfe
Aber wer lebt dort schon lang?

Wo ist der Kinobesuch und der Alkoholismus erheblich?
Wo ist die Bettwäsche grau und die Seifenreklame vergeblich?
Gute Bücher haben wir - nur das Lesen und das Schreiben
Fällt uns noch manchmal recht schwer
Gelsenkirchen, Georg Kreisler

Wer zufällig, oder gezielt z.B. bei einer „Grand Prix Eurovisions-Sendung“, ausländische Schnulzensänger oder bemüht-regionale „Rock“-Gruppen erblickt, muss beharrlich in sich hinein sagen: „Die sind nicht so. Nein, nein: es kann nicht sein, dass die in diesen Ländern das mögen – wo bitte steckt der Weltgeist?“ um nicht vollends die Hoffnung auf ein besseres Hier und Jetzt zu verlieren. Grobe, bohrende Verzweiflung in sich fühlend, pochend das Herz bis zu den Fußsohlen, gelangen wir dann zur Selbstkritik: Richtig, auch hierzulande gibt es Erscheinungen, die auf andere so wirken, wie auf uns ein holländischer Schlagersänger, eine polnische Popegruppe, eine finnische Folklore-Truppe oder eine tschechische Rockbande, und wir versuchen sie krampfhaft von den guten Seiten des Landes so zu trennen, wie eine schlechte Eigenschaft von uns selbst, die wir nicht in die Persönlichkeit integriert sehen wollen. Doch hier greift die Phantasie ins Leere, mehr noch, man gelangt zu der Einsicht, dass diese „Gebilde“ zu ihren Ländern so passen, wie der berühmte Mann auf der Straße zum jeweiligen Land: meist treffend, aber umso peinlicher exact den Landessitten und der „Kultur“ entsprechend. Da wären wir also bei Herbert Grönemeyer.

„Spricht nicht mit vollem Mund, Kind!“
„Bitte sprich etwas langsamer und deutlicher!“
„Rede im ganzen Satz und verschlucke nicht die Silben!“
„Bemühe dich, das was du sagen möchtest, klar zu formulieren!“
„Und immer an Subjekt, Prädikat, Objekt denken! Und an die Hörer!“
„Siehst du Bub, Kaiserslautern ist abgestiegen, weil die sich nicht verstehen können!“
Wer also hier pädagogisch herangeht, kommt schnell zu der Gewissheit, dass die Geburtenquote noch viel zu hoch ist. Es hat bei der Deutschen Bundesbahn in Sachsen extra Schulungen für die Personen gegeben, die nichts anderes tun sollten, als ein paar Hinweise über Lautsprecher zu verlesen, - doch sie waren schlicht nicht zu verstehen. Was die Bahn genügend hat – Geld um es quasi dem fahrenden Zug zu werfen – haben anscheinend auch deutsche Tonträgerkäufer.

„Ich fand Deutsch grauenvoll und ich war extrem schlecht.”, sagt Grölemeyer über sich selbst (gerecht) und wir wollen nichts lieber glauben als das, doch warum jemand, der in Bochum aufwuchs, so spricht wie er, sagt er nicht. Sehr einsichtig raunzt er auch: “Ich war nie ein großer Schauspieler” und so fragt man sich wirklich, und ganz todernst, wie dann all dies geschehen konnte? „Ich bin Sänger und ich versuche die Sprache so zu kneten und zu quälen, dass sie mir als Sänger wie ein Instrument eben einfach passt”, meint er ohne auch nur einen Anflug von Scham, aber er schreit noch immer nicht ständig: „Aua! Au weh! Au! Yo tut das weh! Oh Gott, welch ein Schmerz! Iiihhh! Ahrrggg! Uuuhh! Grrrr! Sapperlot, ist mir übel! Hilft mir denn keiner“. „Nein“, riefen wir daraufhin schelmisch im Chor!

Nun hat Grönemeyer ein Fußball-MW-Lied geschrieben – begleitet hat ihn dabei – halten Sie sich ganz fest und prusten nicht in die prallvolle Obstschüssel ein blindes Paar aus Mali! (die aktuell konsequenterweise mit den Pissoir sisters auftreten) Das finden wir aber ziemlich negativ, geschmacklos, un grande malo, wie der Spanier sagt, wenn er mal nicht telefoniert, denn: hätte es nicht auch ein einbeiniges Kind aus Togo sein können – wo doch Mali gar nicht bei der MW dabei ist?! Oder ein AIDS kranker Straßenmusiker aus Ghana? Ein Chor mit gelähmten Kindern aus Angola? Eine Gesangs-talentierte Diebin mit Apper-Hand aus Saudi-Arabien? Oder „The Violents“ – eine Gruppe Zwangsprostituierter beiderlei Geschlechts aus der Ukraine? Vielleicht auch die „Hartz4-Combo Schwedt“ mit garantiert eingebautem Betroffenheitseffekt? Gern auch ein paar Totgeburten aus der Gegend um Tschernobyl?

Grönemeyer, der zeitgeißelnde Zeitgeistler, produziert, wenn die Mauer fällt, er spielt bei der LTU-Arena-Düsseldorf, wenn diese durchstarten lässt und grölt nun „Zeit, dass sich was dreht“, wenn die FIFA pfeift, denn so heißt der Song des Mensch Grönemeyer, der ansonsten seine „Stimme gegen die Armut“ sprechen lässt, aber nun die Hymne ausgerechnet für die FIFA schrieb. Das ist die Art linken Gemeinsinns, die wir auch an den neuen Hochglanzanzeigen George Clowneys schätzen. Es ist schon ein komisches Ding, dass sich immer jene begierlich in den Dienst einer Sache stellen, die so tun, als würden sie Ähnliches am Strengsten verabscheuen. In diesem Sinne ist es nur konsequent, dass ein gespielter Linker wie Sönke Wortmann, das Absingen der ersten Strophe des Deutschlands-Liedes nach dem Sieg der WM 1954 bei seiner „Das Wunder von Bern“-Schnulze ausblendete, während der liberal-konservative Guido, der Knopp, dies in seinem Fernsehspiel brachte.

Aber es dreht sich nichts in dem Song, dessen Charakter mit „uneinheitlich“ unzutreffend beschrieben wäre (zudem: so sind ja alle Grönemeyer Lieder), - doch hier trieft die Klangsuppe wie Schweineharn lau aus dem Bauch, stinkt die Lyrik nach einem Pferdeapfel über den der Bundesgesundheitsminister das Blut einer kerngesunden Gans ausgoss, liegt insgesamt das Odeur schon vor Stunden kalt gewordenen Ejakulats eines alten Ochsen in der Luft, der Ausscheidungsdampf einer an Scheidenkrampf kurz zuvor verendeten Hündin, wabert der Sudgeruch geronnenen und verbrannten Blutes aus den Gräbern sämtlicher Kriegsverbrechen steigend wie Dunst über dem Moor - sinkend hernieder auf den Klangteppich in DEINE Wohnung – ehe die Trommeln blind in rasendem Wahn unaussprechlicher Einfalt maliträtiert werden.

„Musik, so falsch gesetzt, muss traurig wirken“, seufzte mal Karl Kraus, aber hier kocht das Blut vor heiligem Zorn, da kein falsches Pathos, keine Lüge, kein nichtvorhandener Witz, auch nur für Sekunden etwas anderes signalisiert als das reine Nichts! Meine Güte, es ist ja schlimmer als man manchmal in Albträumen, Angstschweiß bis zu den Kniekehlen, erlebt. Da geht nichts mehr, da dreht sich nichts, da bewegt sich nichts, - da hat sich Sprache, Musik, Philosophie, Kunst, Hoffnung, ja die Schöpfung selbst, gänzlich erledigt. Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus!

grole.JPG
Der Künstler kurz vor einem Promotion-Konzert in Mali, wo er zudem nach eigenen Angaben „blinde Solidarität“ mit den Indigos demonstrieren, ja „entschlossen“ demonstrieren wollte. Aus Brechts „Kriegsfibel“

7 Kommentare »

  1. den scheiss hat damals kaum einer gelesen und interessiert sicher heute auch noch niemanden

    http://www.g8-deutschland-hotel.de/konzert-zum-g8-gipfel.htm

    “Musikalische Botschafter und Redner aus acht ausgewählten Entwicklungsländern – die stellvertretend als „P8“( Poor 8 ) für die ärmsten Länder der Welt stehen – sind dabei. Zusätzlich berichten Kurzfilme vom Lebensalltag in den Ländern.”

    - Das zählt.

    Kommentar von Gähn — 7. Juni 2007 @ 21:16

  2. Ich kann mich deiner Meinung anschließen, dass diese Konzert so sinnvoll ist wie den Rauminhalt des Universums zu berechnen.
    Dieses Festival ist wahrscheinlich genauso erfolgreich wie der G8-Gipfel in Heiligendamm.
    Mit was ich mich nicht anfreunden kann ist die Selbstüberschätzung und Überheblichkeit in diesem Artikel.
    Man kann zwar vieles kritisieren jedoch sollte hinter Kritik zumindestens ein Lösungsansatz stehen, positiv wenn er auch umsetzbar und durchsetzbar ist. Keines ist hier zu erkennen.
    SONDERN nur ein eifriges Gekeifer einer Person die Frust abbaut.

    Welchen Zweck verfolgt solch ein Artikel?

    Kommentar von angus — 7. Juni 2007 @ 22:56

  3. Gähn - Da muss ich dich beunruhigen: Das wird viel gelesen und durchaus zurecht, formuliert es doch die Kritik an einem politischen Milieu, dass sich auch mit Sozial-Kitsch-Filmchen und der Zensorierung in den eigenen Reihen, jeden Tag beim denkenken Teil der Bevölkerung lächerlich macht und - sofern es die Medien wollten - ohne Probleme in seine Einzelteile zerlegt werden könnte. Dass dies nur selten geschieht liegt an der Zusammensetzung der Redaktionen, die ja auch ganz allein für die - zumindest zu Beginn - vorherrschende primitive und exkapistische Berichtersattung verantwortlich zeichnet. Aber deshalb müssen Leute wie ich diesen Part übernehmen. “Bleiben wir noch bei den Bildern, das ist ja auch spannender” brachte es Dieter, der Kronzucker, unfreiwillig auf den Punkt, als die James Bond gerechte Jagd der Polizei auf das Greenpeace-Schiff live über den Sender lief. Sie benötigen die Show. Es herrscht eine deckungsgleiche Interessenslage vor. Freut euch doch, es sind - wie ich in es auch in meiner “Kräftigen Ansprache” formulierte - ja längst eure Zustände, auch eure Medien!

    Angus - Also: Der Gipfel war wichtig und hat Ergebnisse gebracht. Dass das Spektakel insgesamt etwas aus dem Ruder läuft (viel zu viel Personen im Tross, viel zu viel Medien), will ich gern einräumen. Man kann durchaus eine Reihe von kritischen Argumenten ins Feld führen, aber prinzipiell eher in die andere Richtung, nämlich: Es ist überhaupt falsch weiter diese Entwicklungshilfe zu leisten, es ist grundsätzlich falsch AIDS unhinterfragt so “anzunehmen”, es ist schlicht ein Witz von einer “Klimakatastrophe” auszugehen.

    Was nun den Text angeht, so dient er sicher AUCH dazu “Frust abzubaun”, wie du es nennst. Warum nicht? Jeder der schreibt, therapiert sich selbst. Es dient zudem einer “Reinigungsmission” (Alfred Polgar über Karl Kraus). Es wäre also gut, wenn du KONKRET sagen würdest, was dennn falsch an dem Text ist, der zunächst nichts anders macht, als den Herrn Grönemann, oder wie heißt der doch gleich, kulturkritisch zu beleuchten.

    Für Grönemann gibt es keine “Lösungsansatz”, ich stelle mir nur vor, es wäre ein Konzert angesagt: drei Stunden Biermann und Busch - wie würden dann wohl die Kopfstrünke mit ihren Wursthaaren auseinanderspritzen!?

    Und warum sollte ich mich selbst überschätzen? Von mir ist in dem Text ja nicht die Rede und positiv muss ich überhaupt nicht sein, vor allem nicht in diesen Bezügen. Wo wäre es möglich, dass Andersdenkende in eurem Milieu überhaupt die Chance zu einer fairen Artikulation erhielten? Nirgendwo ist man aggressiver, restrektiver, antipluralistischer als dort, wo sich Umwelt, Utopie und Unisex zu einer Gemengelage ungutem “Outputs” verquickten, weil schon die “Inputs” zu demselben Himmel schreien, der, so meine vehemente und versöhnliche Kritik an ihm, während des “Konzertes” viel zu gut gestimmt war.

    Kommentar von Tanja Krienen — 8. Juni 2007 @ 07:45

  4. Nachtrag: Der Grünmann

    Nun hängt die Welt also an Grönemanns Rock-Zipfel.

    Es hat schon schlimmere Konstellationen in Deutschland gegeben…aber auch bessre.

    Bedenkenswert jedoch finde ich, dass Grönie, der, wenn wir analoge Schlüsse zu den Wikinger ziehen wollen, welche, als sie Grönland fanden, dieses so nannten, weil es “grün” war, und also “Gröni” ein Grüner von Natur aus ist, also eigentlich Grünmann heißt, grüne Ideen im Sinne der Altvorderen, die „grün“ mit unreif gleichsetzten, als absolute Wahrheit verkauft – die er bei dem Eintrittpreis seines Konzertes mehr verscherbelt - nun aber erklärte, seine „Wurzeln“ (die wohl schwer nach ihm schlagen und wohl häufig trafen), verböten ihm mit Frau Merkel Kaffee zu trinken. Da in Bochum realistischerweise wohl auch mehr Komasaufen angesagt ist, was nebenan in Gelsenkirchen dann verzögert als Lese – und Rechtschreibschwäche ankommt, und nebenbei zeigt, worin der Quantensprung zwischen Heimatdudler und Satirikern besteht – nämlich im Unterschied zu Grünmann und Kreislers Sicht auf das eigene Areal, dass für den Bochumer neuerdings in Arenal liegt – ist es auch völlig wurscht, wo und mit wem Grünmann säuft, Hauptsache: er hält den Mund dabei geschlossen.

    Und falls es „durchgegangen“ ist, weil noch viel zu vieles durchgeht, so das hier, was ich im März in einer meiner „Rampenlicht“-Episoden einstellte:

    Dieser Tage sah ich Grönemeyer im TV, ich glaube, es war eine Aufzeichnung/Ausschnitt aus einer dieser entsetzlichen „Wetten, dass“- Sendungen. Au weh, was war das peinlich. Das schmerzte ja förmlich, so peinlich war das. Das verursachte so ein richtig schlimmes Gefühl im Unterleib, so habe ich mich geschämt. Für ihn. Dieses Gequetsche, diese atonale aber trotzdem schleimige Musik, dieser Mann, der immer nur da ist, anstatt Abstand zu zeigen – und dann dieser Text, der nur selten verständlich war. Irgendwie scheint die Erde lieb zu sein, meint er, und wir seien böse. Wofür haben die Denker dieser Welt eigentlich Bücher geschrieben?

    Und nie (!) hört Ihr(?) NIE(!) vergessen:

    Der Beihilfe zur Erhebung des Steueraufkommens und seiner anschließenden Verteilung zu Gunsten von Projekten in Afrika, die er doch stets so unaufdringlich einfordert, entzog sich der „Rockmusiker“ Bono (was auf Spanisch kurioserweise nicht Jagd- , sondern Gutschein bedeutet) dadurch, dass er jetzt abrechnungstechnisch ins Steuerparadies Niederlande entwich. So wie jene mit den dicksten Wurstfingern mit selbigen auf die Sparkapazitäten der Normalbürger verweisen, also mit der großen Klappe vor dem Mikro, Makro-Getöse zum Zwecke der Propaganda inszenieren, so ist es auf allen Gebieten - wenn man nur näher hinschaut. Das hat Tradition und war immer auch ein bisschen witzig. Als ein ehemaliger Kanzler, den Ulrich Roski vielleicht im Lied „Der kleine Mann auf der Straße“ vor Augen hatte („dessen Gesicht sehr stark ins Gesäßhafte spielt“), als also dieser Kanzler einst „maßhalten“und „den Grütel enger schnallen“ predigte, während er fast selbst aus den Nähten platzte – da hatte das in etwas den gleichen Ãœberzeugungstäterscharakter (wobei man sagen muss, dass Erhard wirklich “echt” und liberal war).

    Und bitte immer an die Denker denken (Januar 2007):

    Sigmar Gabriel ist auch äußerlich ein Pfundskerl. Dass er gern Ressourcen einspart, so, wie eine Spardose gemeinhin spart, aber nicht, wie ein Ausschaltknopf, wird schon auf den ersten Blick klar. Aber wie er das macht, hätte sich kein Satyr träumen lassen. So soll er eine „Öko-Show“ abziehen, raunen laut Spiegel „umweltbewusste Mitarbeiter des Fuhrparks der Bundesregierung“, da Gabriel zwar medienträchtig mit der Bahn seine Ziele anvisiert, doch zu den jeweiligen Bahnhöfen – bitte anschnallen, niemand verlässt das Lokal – seinen Dienstwagen nachfahren lasse. Ein Sprecher Gabriels, er kann wohl dazu nicht selbst Stellung nehmen, wies die Vorwürfe zurück, denn dieses Verhalten sei aus „Sicherheitsgründen“ nötig. Gut gekontert. Bleibt die Frage, ob man in der Bahn auch immer ganze Abteile für den umfangreichen und umweltbewussten Wahner und Marner anmietet? Ich meine: wegen der Sicherheit natürlich…

    Kommentar von Campo-News — 8. Juni 2007 @ 17:28

  5. DAS scheint zu treffen: Sie akzeptieren keine Regeln! NIEMAND müsste obdachlos sein.

    Immer mehr verweigern sich “bevormundenden Hausordnungen”

    Kommentar von Campo-News — 8. Januar 2010 @ 15:30

  6. Bei den Tschadern stieß ich oft auf eine mittelalterliche Mentalität: Männer können bis zu vier Frauen haben, manche hatten rund 30 Kinder. Wenn man bedenkt, dass Ärzte mit einem eigentlich recht hohen Einkommen von rund 500 Euro im Monat ihre Kinder und Frauen und zum Teil auch deren Familien miternähren müssen, wird klar, dass das Geld nicht reichen kann. Und dann ist man bei der Korruption. Es gibt sie überall, auch im Krankenhaus.

    Wenn Korruption Menschenleben kostet

    Es ist nicht so, dass die Leute Ärzte bestechen müssen, wenn sie eine gute Behandlung haben wollen. Sie müssen zahlen, um überhaupt behandelt zu werden.

    Kommentar von Campo-News — 28. August 2010 @ 14:21

  7. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/jobcenter-sollen-haerter-gegen-hartz-iv-empfaenger-vorgehen-a-1110565.html

    Alexander Krauß von der CDU gehört Zahlen-Fraktion und führt sich mit der interessant formulierten Bitte ins Gespräch ein: “Lasst uns ein bisschen ehrlich sein!” Es gebe viele Ermäßigungen für Empfänger von Sozialleistungen, und schließlich könne man sich auch in Bibliotheken weiterbilden. Jens Spahn, sagt Krauß, habe “den Sachverhalt” schon “richtig wiedergegeben”: Hartz IV bedeute nicht Armut. Der Ökonom Hans-Werner Sinn stimmt zu und ergänzt, dass Spahn auch gesagt habe, dass Hartz IV “die Antwort der Solidargemeinschaft auf Armut” sei. http://www.spiegel.de/kultur/tv/hart-aber-fair-zu-hartz-iv-vier-euro-pro-tag-und-kind-geht-schon-a-1200009.html

    Asomba Maduka, 19, Schüler aus Oberhausen

    Der angehende Abiturient erzählt aus seinen Kindertagen: „Dass es am Ende des Monats knapp wurde, konnte ich immer daran merken, dass es mehrere Tage hintereinander Nudeln mit Ketchup gab.“ Da war er fünf Jahre alt und hatte sich auf das Essen gefreut.
    Seine Mutter bezog nach ihrer Entlassung Ende 2004 Arbeitslosengeld I, gut ein Jahr später kam dann Hartz IV. Ein Leben ohne diese Hilfsleistungen kennt Asomba kaum. Immer, „wenn es darum ging, jemanden mit nach Hause zu nehmen, habe ich mich geschämt. Weil ich ja wusste, wie die Wohnungen von andern Kindern aussehen. Bei uns blätterte überall der Lack ab“.
    Mit 15 fing Asomba an, ein bisschen Geld dazu zu verdienen. Zeitungaustragen für 40 Euro im Monat. Doch seine Mutter hatte das nicht der Arbeitsagentur gemeldet. „Drei Monate lang sollten 30 Prozent unserer Leistungen gekürzt werden“, so der 19-Jährige. „Ich habe mich gefragt, ob der Staat eigentlich möchte, dass ich arm bleibe.“ https://www.focus.de/finanzen/news/hartz-iv-kind-will-der-staat-eigentlich-dass-ich-arm-bleibe_id_11682731.html

    Kommentar von Campo-News — 2. September 2016 @ 11:09

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