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Von Heinrich Lummer, Berliner Bürgermeister und Innensenator a. D.

Ja, ich bin noch in der CDU! Noch. Oder weil ich nichts Besseres weiß. Dabei hätte es so manche Gründe gegeben, die Partei zu verlassen. Ein anständiger Konservativer fühlt sich inzwischen ganz verlassen in dieser Partei. Nach der Affäre um den Abgeordneten Hohmann, die symptomatisch ist, und den Streit um Beiträge in der konservativen Zeitung Junge Freiheit, ist der Bogen wohl voll.

Man höre und staune: es gibt noch Richter in unserem Land! Am 24. Mai beschloß das Bundesverfassungsgericht, daß die Aufnahme der Jungen Freiheit in den Verfassungsschutzbericht von NRW unzulässig sei. Bedauerlich nur, daß es einer Klage beim höchsten Gericht bedurft hatte. Und dann hatte sich die CDU nicht entblödet in das Horn von der „rechtsextremen“ Zeitung hineinzustoßen.

Ein Leben für die CDU

Für die CDU habe ich in der Verantwortung gestanden. Über 10 Jahre als Fraktionsvorsitzender und 5 Jahre als Innensenator in Berlin. Damals war ich der Mann fürs „Grobe“, der die Drecksarbeit zu erledigen hatte. Schon damals waren neben Hausbesetzungen die Zuwanderungen das Hauptproblem. Schon damals sind mir Steine in den Weg gelegt worden. Man hatte die Probleme nicht erkannt.

Ich behaupte nach wie vor, eine kontrollierte Zuwanderung hätte uns manche Probleme erspart. So ist die hohe Zuwanderung verantwortlich für hohe Arbeitslosigkeit, die hohen Soziallasten, die hohe Kriminalitätsbelastung und das niedrige Bildungsniveau in unsrem Land.

So gewinnt man Konservative

Und das ist seit 20 Jahren der Fall. Und nichts geschah oder nur Marginales. Und jetzt wird es Wahlkampfthema, nachdem man Jahrzehnte verschlafen hatte. Das ist für einen Konservativen schwer zu ertragen.

Der frühere Wahlkampfleiter der CDU Radunski empfiehlt seiner Partei in folgenden Bereichen tätig zu werden: „Kulturelle Emotionalisierungen zu Fragen wie Nation, Christentum und Islam, Europa und Türkei-Beitritt sowie zur deutschen Leitkultur.“ In den meisten Bereichen Fehlanzeige! Ja, das wären Themen so recht nach dem Geschmack eines Konservativen!

Rot/Grün muß verschwinden

Worauf es aber gegenwärtig ankommt, ist die Beseitigung von Rot-Grün. Da bedarf es einer Konzentration der Kräfte. Für Animositäten ist da kein Raum. Ebenso wenig ob einem die Frisur von Frau Merkel nicht gefällt oder die persönlichen Eigenheiten des Herrn Westerwelle nicht behagen. Die Beseitigung von Rot-Grün ist die vordringliche Aufgabe in der gegenwärtigen Situation, der sich alles unterzuordnen hat.

Wie oft hat man diesen Sachverhalt beschrieben: Das Bessere ist der Feind des Guten, daß alles relativ sei, und daß man von zwei Übeln stets das geringere wählen solle. Und mit dem Apostel Paulus ist man auch hier ganz gut gefahren: Prüfet alles und behaltet das Beste.

Früher sagten wir häufig und zynisch: Augen zu CDU!

Der Text wurde dem CAMPO-Blog dankenswerterweise von Heinrich Lummer überlassen.