Der neue Blog ist unter http://campodecriptanablog.apps-1and1.net erreichbar




3. Juli 2005

Fragen Sie Frau Krienen!

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 09:55

Sprechstunde Nr. 2

TK: Assistenzarzt Dr. Deisler, einen fröhlichen Guten Morgen! Was liegt an? Bringen Sie mir frisch das Neueste zum Verfrühstücken!

Fragender: Werte Frau Krienen! Ich habe den Eindruck, Sie gehören zu denjenigen, die ständig besonders die politische Linke wegen ihres angeblichen Antisemitismus beschimpfen und dabei dem Imperialisten Bush huldigen. Dabei missfällt mir, wie sie Menschen, die doch nur Gerechtigkeit wollen und die die Handlungen des internationalen Finanzkapitals kritisieren, in den Schmutz ziehen. Sie rechtfertigen Gewalt gegen Befreiungsbewegungen wie in Palästina und reden dem Krieg das Wort. Seien Sie doch friedlicher und Sie werden sehen: der Friede kommt auch zu ihnen. Sehen Sie, gestern haben alle Schnipp, Schnapp im Takt der gelbgefärbten Finger gemacht LIVE AIDS
und so den Hunger – symbolisch – äh…

TK: Ja ja, spucken Sie aus, ich wird es mir sortieren, wenn es schon nicht geordnet heraus kommt. Sicher, es ist alles eine Frage der Anschauung und so sind manche sind empört und geradezu verstört, weil sie Optionen, die sich der israelische Staat und die US-Administration zur Tötung von Terroristen offenhält missbilligen, worauf sie jene, die gezielte Aktionen gegen Mörder nicht in die Kategorie “Lynchjustiz” einordnen, mindestens virtuell liquidieren (weil sie gegen Gewalt sind). Die Begriffe „Wall-Street“ oder „Ostküste“, welche die Betreffenden doch besser gleich mit Göbbels Diktion von der „anglo-amerikanischen Plutokratie“, die auf die zusätzliche Etikettierung „jüdisch“ verzichten konnte, weil sie mit „Plutokratie“ schon hinreichend ausgewiesen war, bezeichnen sollten, weisen auf die psychologische Beschaffenheit derjenigen hin, die stets nach „Gerechtigkeit“ schreien und das Ãœbel der Welt nicht in der begrenzten Umgebung der eigenen Haut, sondern im „Kapital“, suchen. Es ist dasselbe „Kapital“, von dem sie selbstverständlich ansonsten nie genug bekommen können.

Um aber konkret, werter Fragesteller, zu antworten, wie denn nun die Hamas, Al Quaida oder deutsche „Taliban-Zentralen“ besser zu bekämpfen seien, hätte ich diesen Vorschlag zu machen: Dr. Deisler, reichen Sie mir noch bitte mein Manuscript herüber. Ein bisschen schneller als sonst. BITTE! Danke.

Nun, es ist doch eigentlich ganz einfach: Diese Mörder bekämpft man natürlich, in dem sie nach Hause einlädt, mit ihnen den Koran betet, ein Pfeifchen mit gemeinsam raucht und als Höhepunkt der deutsch-islamistischen Gemüüüüütlichkeit ein paar Bomben bastelt. Dann frage man den Kumpel, Islamist oder US-Hasser, was man bei ihm mit Frauen und Außenseitern mache, lache, wenn er die Hand dicht unter dem Kinn mit einer schnellen Bewegung von rechts nach links führt, nicke ihm wissend zu, wenn er sagt, Zarkawi sei der derzeit erfolgsreichste Anti-Imperialist, da könne attack noch soviel reden wie man will. Dazu lege man die alte Schellack- Platte mit dem Horst-Wessel-Lied auf, zeige “The best of Leni Riefenstahls Reichsparteitagevents”, zitiere Horst Mahler dabei, streichle das Papier mit der letzten PDS-Erklärung zum Nahost-Konflikt und fluche drei Mal gen Mekka über die Wall-Street-Juden an der Ostküste. Anschließend drucke man irgendein Tanja Krienen, - Georg Bush, - oder Ariel Scharon - Bild aus, ziehe es durch das Erbrochene, welches noch vom Morgen auf dem Fußboden liegt, reibe damit den seit drei Wochen herumliegenden Katzenkadaver ein und werfe das Ganze aus dem Fenster in Richtung des jüdischen Gemüseladen auf der anderen Straßenseite, der schon seit Monaten stört. Nun wäre es an der Zeit dem freundlichen Freund die Erinnerungslücken aus dem Tagebuch deines Großvaters zu zeigen, als der seinen Dienst im KZ verrichtete und den Kontaktmann der örtlichen Friedensbewegung anzurufen, um die nächste Demo gegen den „US-Imperialismus“ zu organisieren, vergesse dabei nicht, den alten Kontaktmann zur NPD zu informieren, damit die ganze Geschichte ein echter Querfront-Erfolg wird. „Rot Heil”!

Fragender: Das finde ich jetzt wieder sehr diffamierend Frau Krienen. Gibt es etwa offen lebende Ex-Nazis in der Linken? Außerdem verstehe ich das nicht, was hat der Katzenkadaver mit Anti-Imperialismus zu tun. Sie kommen mir manchmal vor wie eine Mussolina?

TK: Nein nein, das war kein gelungener Scherz. Hätten Sie noch D’Annunzio gesagt, so könnte ich beipflichten, weil doch so viele schreibe (wer der den Gag verstanden hat, schreibe mich bitte an, die ersten Drei bekommen meine Biographie zugesandt). Natürlich gibt es ganz offen und stark protegiert „lebende“ „Ex-Nazis“ in der „Linken“ - Der große Bluff eines Falschspielers

Also, zur Sache, mein Lieber, die Situation ist doch folgende: Der angesprochene Katzenkadaver ist einer, der seit Wochen dort herum liegt. So weit verstanden? Der deutsche Mieter, der sonst bevorzugt Weltverschwörungs”theorien”, USA-Hass-Texte oder Judenmordbeklatschungstraktätchen unterschreibt, selbst erstellt oder heraus erbrach, übergab sich tatsächlich, und dies noch am Morgen desselben Tages, da er den islamischen Freund zum Gemütlichen einlud, und dabei mit ihm in Nostalgie, fröhlichem Aktualismus und polit-sadistisch stimulierender Gedankenwelt in den Tag lebte - so wie er IMMER nur in den Tag lebt. Ohne Zweifel wäre eine tote Tanja Krienen auf dem Teppich auch etwas für unsere beiden Helden gewesen, doch die verwesende Katze war ihnen doch gerade so viel recht, als sie zum Abwischobjekt degradiert, gute Dienste leisten konnte. Willkommen war ihnen auch das jüdische Geschäft auf der anderen Straßenseite, dass sie mit dem Gestank einzunebeln trachteten, den man nicht gerne bei sich missen will, und der ohne das Gedenken an die KZ-Tätigkeit des Großvaters - und besonders der Lücken darin - doch nur halb zu schön wäre. Der Wohnungsinhaber Krass Krass, der dritte Mann ist einer, der eine Affinität für alles was tot ist besitzt: Er hatte einst aushilfsweise im Krematorium gearbeitet, weil ihm das Leichenwaschen so viel Spaß machte. Weil er ein ungeklärtes Verhältnis zu manchen Leichen entwickelte, wie man hinter vorgehaltener Hand flüsterte, wurde er nach wenigen Wochen entlassen. Er war mit einer Bezirksabgeordneten der PDS liiert, die früher im Gefängnis Hohenschönhausen ihren Dienst versah. “Du bist mir noch viel zu bürgerlich”, schrie sie ihn manchmal an, während sie ihn auspeitschte. Ihre ehrbaren Wähler verstanden sie in diesem Punkte ausnahmsweise nicht.

Fragender: Irgendwie ist das doch schlüssig, was Sie da schreiben.

TK: Nicht wahr? Dann darf ich davon ausgehen, dass Sie geheilt sind?

Fragender: Ich denke schon.

TK: Dr. Deisler, führen Sie den Mann mit der kurzen Leitung nach draußen, nach Hause.

Tanja Krienen

Keine Kommentare »

Noch keine Kommentare.

RSS-Feed für Kommentare zu diesem Beitrag. TrackBack-URL

Einen Kommentar hinterlassen

You must be logged in to post a comment.

kostenloser Counter

Weblog counter