Herzlichen Glückwunsch an den FC Bayern München
Der Meisterschaftstitel der Saison 2004/2005 geht an Bayern München. Es ist bereits der 19. Titel, seit der ersten Meisterschaft im Jahre 1932.
Der FC Bayern war immer ein progressiver, offener Verein, der durch seine wirtschaftsliberale und demokratische Führung permanenten Hass auf sich zog und zieht.
Uli Hoeneß, streitbarer Manager des Vereins und erfolgreicher Unternehmer, setzt diese Tradition bestens um. Nicht Prämienkürzung ist der Erfolgsgarant für das „Unternehmen FC Bayern“, sondern die Kopplung des Verdienstes an den Erfolgen – das Gegenteil von dem, was derzeit in Neiddebatten im neusozialistischen Deutschland volksempfunden wird.
EINE der Ursachen für den permanenten erfolg der Münchner, ist die beherzigen dieser Prinzipien. Obwohl viele westdeutsche Clubs, z.B. der in der „heimlichen Hauptstadt der SPD“, Dortmund, ähnliche Bedingungen haben, stehen sie kurz vor der Liquidität. Man möchte hier gerne Parallelen zwischen sozialistischer Misswirtschaft und modernem kapitalistischem Management ziehen.
Wünschen wir dem FC Bayern auch für die Zukunft alles Gute – z. B. einen Sieg im DFB-Pokalendspiel gegen den FC Schlacke!
Ich bitte um Beachtung des hochgradig interessanten Artikels von Carl Zeland - - -
Lokalpatridiotismus Tote Hosen contra F.C. Bayern
“Wir würden nie zum F.C. Bayern München gehen!”, singen die Toten Hosen in ihrem neuen Musikvideo “Bayern”. Probleme, das Video bei einem Verein zu drehen, der mit dem ziemlich teutonischen Namen DSC Alemania 08 daherkommt, hatte die Fußballpunkband dagegen nicht. Sympathien für den F.C. Bayern, “diesem Scheißverein”, möchten die Toten Hosen nicht entwickeln, umso mehr aber für Fortuna Düsseldorf. Einem Verein, dessen angestammtes Stadion am Flinger Broich nach Paul Janes benannt ist, einem “Vorbild aus der Nazi-Zeit” (Jürgen Roth), einer, der bei der WM 1934 in der Öffentlichkeit mit Uniform herumstolzierte. Gegen Hitlergruß und Horst Wessel-Lied bei Länderspielen hatte der Rekordnationalspieler auch dann nichts einzuwenden, wenn “der englische Fußballverband darauf lieber verzichtet hätte”. Warum aber auch sollte verwundern, daß ein deutscher Punkmusikant wie Campino singt, er würde “nie im Leben” bei einem Verein “seinen Charakter versauen”, der eben bei den Nazis als “Judenclub” verschrien war, dessen langjähriger jüdischer Präsident Kurt Landauer ins KZ verschleppt wurde und der sich 1939 gerade noch in die Schweiz retten konnte, einem Verein, der, weil er keine Rassen halluzinierte, eben viele jüdische Mitglieder hatte wie Jugendleiter Otto Beer, Stadtrat Dr. Karl Scharnagl, den “Halbjuden” Walther Bensemann und Meistertrainer Richard “Little” Dombi, (D.B. S.65) einem Verein, der nicht nur heute der internationalste Club in Deutschland ist, sondern schon in den 20ern ausschließlich internationale Trainer verpflichtete, bevorzugt Spiele gegen internationale Mannschaften veranstaltete, einem Verein eben, der sich “lange seiner Nazifizierung widersetzt hatte”. (Schulze-Marmeling) Erst 1942 konnten die Nazis endgültig den Präsidenten des Vereins stellen. Aber “ganz egal wie hart mein Schicksal wär”, singt Campino, er “würde nie zum F.C. Bayern München gehen”. Zu jenem Verein eben, der nach dem Ende des 2. Weltkriegs prompt den alten jüdischen Präsidenten wieder in sein Amt einsetzte. Bei einem Gastspiel 1940 in der Schweiz hatte die komplette Bayern-Manschaft ihren jüdischen Präsidenten besucht und dafür zu Hause schweren Ärger mit den Nazis eingesteckt. (Fischer/Lindner) Oskar Rohr ging als einer der ersten Bayernspieler 1933 als Profi ins Ausland nach Frankreich. Kaum, daß die Nazis 1940 auch da waren, sperrten sie Rohr, weil sie den Profifußball als jüdisch verfemten, ins KZ.
Wir wuerden nie zum F.C. Bayern Muenchen gehen!
Daheim in Düsseldorf geben die Toten Hosen gerne Weihnachtskonzerte und nehmen am Karnevalsumzug teil; dementsprechend heimatlich beginnt ihr Fußballmusikvideo wie eine Sonntagsfahrt durch den angestammten, natürlich eher proletarischen Kiez. Am Kiosk vorbei, die Straße entlang, alles grau in grau, halt ein Blumenstand, und wie am Kiosk schauen dich die Fressen des Volkes an. Endlich der Bolzplatz von Alemania, auf dem dann die Kronkorken einer Altbiermarke wie lokalpatriotische Erkennungsmarken herumliegen. Unvermeidlich gerät ein Schal von Fortuna Düsseldorf ins Bild. Klar, daß die Heimatpunkband es nicht mit einem Club hat, der nie so recht bodenständig in der Region wurzeln wollte, sondern als erster Verein um Mitglieder und Fan-Clubs in ganz Deutschland warb und der heute der einzig wenigstens halbwegs europäische und internationale Club in Deutschland ist, was ihm gerade wieder die Fußballvolksgenossen übel nehmen und ihn prompt FC Hollywood schimpfen. “Muß das denn wirklich sein”, singen die Hosen, “sich selber so wegzuschmeissen, und zum F.C. Bayern zu gehen”. Zu dem Verein immerhin, dessen Kapitän Stefan Effenberg sich beharrlich weigert, für eine deutsche Nationalmannschaft zu spielen, während dagegen Campino sich einbildet, er “hätt’ auch schon für Deutschland gespielt” - würde aber “nur nie zu den Bayern gehen”. Nationalmannschaft heißt die Nationalmannschaft erst seit 1933. Vorher hieß sie Auswahlelf und ein Spieler der Auswahlelf, das war ein Internationaler. Erst die Nazis erfanden den Nationalspieler, der der Stefan Effenberg nun nicht mehr sein möchte, müßte er dann doch, wegen der neudeutschbedingten, inflationären völkisch-nationalistischen Stammeskleinstaaterei auf irgendeinem armenischen Fußballacker herumstolpern. Wegen solcher Belastungen sah Effenberg nur die “Möglichkeit, … daß die Spieler des FC Bayern sagen, sie spielen nicht mehr in der Nationalmannschaft”. Er habe seine “Entscheidung in dieser Hinsicht klar getroffen”, sagte Effenberg. Worauf Altbundestrainer Jupp Derwall die verzweifelte Idee hatte, der DFB möge die Spieler zur Nationalmannschaft zwangsverpflichten. Der Show- und Glitzerwelt des FC Bayern, der vollständigen Durchkapitalisierung noch der hintersten Sektoren der Gesellschaft, eben des Sports und des Fußballs, setzen die Toten Hosen, hier ganz und gar deutsch, romantisch-reaktionär und rückwärtsgewandt die alte doch nicht zu rettende Welt des Traditions- und Arbeitervereins entgegen, die Welt des Bolzplatzes, auf dem sonntagmorgens noch Fußball gespielt wird nur um des Fußball willens, eine Welt, in der man noch, wie im Tote-Hosen-Video, anschließend in die Stammkneipe geht und bei Bier und Luftschlangen volksgemeinschaftlich abfeiert. Ein solches Denken muß jedoch die real abstrakten und objektiven Kapitalverhältnisse konkretisieren und personalisieren. Nicht das eigentlich Negative, das abstrakte, das objektive Kapitalverhältnis ist Thema der Toten Hosen, nein, das eigentlich Abstrakte wird konkretisiert und personalisiert im Lackstiefelclub FC Bayern, um es sodann austreiben zu können: “Was für Eltern muß man haben, um so verdorben zu sein, einen Vertrag zu unterschreiben bei diesem Scheißverein?” Von da aus ist es nur noch ein Katzensprung zum erneuten Rassenantisemitismus gegen den “Judenclub” FC Bayern.
CARL ZELAND
Kaumgeordnetes zu Ansgar Brinkmann (Berufsfußballer) -
So sieht er aus –
Ansgar Brinkmann
Hier ein kurzer Rückblick: September 2001: In der Diskothek “Café Europa” würgt Brinkmann einen Disco-Mitarbeiter… November 2001: Brinkmann pinkelt morgens um 6 auf den Bielefelder Jahnplatz. Danach betritt er “oben ohne” und rumsevoll eine McDonald’s-Filiale. Dort gerät er in Streit mit einem Hooligan. Brinkmann: “Ich bin Ansgar Brinkmann und habe 2,3 Millionen auf dem Konto. Und wer bist du?” - Hooligan: “Wenn du soviel Geld hast, dann leg doch mal 10 Mark für ‘ne neue Frisur hin!” Danach brach Brinkmann dem Hooligan die Nase und verletzte dessen Kumpanen am Knie… Dezember 2001: Brinkmann bricht nachts in eine Eislaufhalle ein und stößt nach einem heftigen Wort-Gefecht den Wachmann der Halle zu Boden - dieser wollte Brinkmann nachts keine Schlittschuhe mehr verleihen…
Auf „Blutgrätsche“ schrieb jemand: „Denn Ansgar Brinkmann ist eigentlich brasilianischer als ein Brasilianer. Er kann sich manchmal noch schlimmer benehmen als Ailton, Amoroso und Julio Cesar in seinen besten Zeiten zusammen. Ansgar rennt früh morgens vor der Polizei weg, Ansgar prügelt sich in Fast-Food-Restaurants, Ansgar wechselt Vereine wie andere Leute Hemden und in einer überschaubaren Stadt wie Osnabrück hat wirklich jeder Ansgar außer bei Schlecht-Fußballspielen schon bei allem möglichen gesehen.
Ansgar kann aber auch Fußball spielen wie ein Brasilianer, kann ganze Abwehrreihen in den Wahnsinn treiben, tausende in Ekstase versetzen, echte Brasilianer vernaschen und jederzeit ein Spiel auf den Kopf stellen. Deutschlands letzter Straßenfußballer - sagt er. Aber es gibt halt wirklich Tage, da erkennt man einen kleinen ballverliebten Jungen vom Lande, der mit seinem Spielzeug so tolle Sachen machen kann. Und was in der langen Reihe von Geschichten, Taten und Zitaten Dichtung und Wahrheit ist, weiß der für viele nie so richtig erwachsen gewordene Junge wahrscheinlich schon lange selber nicht mehr.
Derzeit wird Ansgar Brinkmann in Osnabrück mal wieder nicht so sehr geliebt. Ansgar (Berufsbezeichnung: Fußballprofi) spielte zuletzt lieber für Geld statt ideelle Werte. Als angemessenen ideellen Wert zieht man hierzulande den VfL in Betracht. Sein Fehler war es, mit dieser alten Liebe mal wieder heftig zu flirten. Und wer will einer Geliebten die Verstimmung verübeln, wenn sie wegen der schnöden Zusage gegenüber einer anderen schmählich sitzengelassen wird? Wie handfest die Verstimmung diesmal war, brüllte die Verschmähte ihm dann beim Saisonauftakt in Ahlen entgegen.
Ansgar hat vor einiger Zeit in einem Interview zugegeben, „oft genug zurecht auf die Fresse bekommen zu haben“. Gab es also dieses Jahr auch schon. Auf und neben dem Platz. Zu Recht oder auch nicht. Ansgar Brinkmann wird so oder so weiter tun und lassen, was er will. Und wenn Ansgar gern in Osnabrück Fußball spielen möchte, wird er das wohl auch tun. Und wenn Ansgar zwei gute Spiele macht, werden wir ihm auch wieder alles verzeihen. Der Pöbel ist schließlich wankelmütig. Wie die Liebe.
Ansgar Brinkmann- Zitate
(zu früher Morgenstunde angeheitert zu einer jungen Frau in der Bielefelder Innenstadt) Ich hab heute Abend schon 800 DM ausgeben und noch 2 Millionen auf dem Konto. Was willst du?
(zu dem Wachmann einer Eisbahn, auf der er sich mitten in der Nacht vergnügte) Wenn du die Polizei rufst, schlag ich dich tot, du Penner!
(Ansage auf seinem Anrufbeantworter) Bin bis 5 Uhr früh in meiner Stammkneipe zu erreichen.
(auf die Frage, ob er sich einen Wechsel nach Katar vorstellen könne) Ich hab’ noch keinen Bock, so’n bisschen in der Wüste zu spielen. Da sitzen dann ein paar Scheichs in ihren Sesseln, telefonieren während des Spiels und essen Pommes. Dafür bin ich noch zu gut. Obwohl: Montag bei Basler grillen, Dienstag bei Effenberg und Mittwoch bei mir - das könnte lustig werden.
Kommentar von Campo-News — 2. Mai 2005 @ 15:20
Ist das wirklich eine Schlagzeile wert? Ich meine, wenn Bayern abgestiegen wäre, dann ja, aber nur weil sie zum 55.ten mal Meister geworden sind? na gut, ich will mich da nicht weiter einmischen, ich finde Fußball öde, was für biersaufende Proleten, denen die Playstation zu langweilig geworden ist.
Aber die Namen sind immer lustig: Wacker Burghausen etwa. Zipflberger, das Jungtalent. Und natürlich Ratzinger.
Kommentar von Olaf Petersen — 3. Mai 2005 @ 14:58
Och nee, Fußball gab es schon, als noch niemand an Playstation dachte und wird es noch geben, wenn schon niemand mehr diese dummen Computerspiele benutzt. Im Übrigen habe ich nichts gegen normale Biertrinker, es ist auch so, dass die meisten Fußballplatzbesucher nichts trinken.
Aber der Titelgewinn war ja auch nur der Aufhänger um ein bisschen “Anti-Müntefering-Ideologie” zu propagieren und zudem geht es - wenn du den Artikel ganz liest - auch um den historisch begründeten freiheitlichen Hintergrund des FC Bayern.
Grüße, TK
Kommentar von Campo-News — 3. Mai 2005 @ 15:49
Antwort auf den Artikel des “Sportkameraden Carl Zeland”
Erstens heißt das Lied der Toten Hosen ausschließlich “Bayern” und nicht “wir würden nie zum FC Bayern München gehe’n”.
Zweitens ist es das genialstes Anti-Bayern-Lied, das je geschrieben wurde und drittens ist der Artikel von Herrn Zeland “DIE GRÖSSTE SCHEISSE”, die ich je gelesen habe.
Kommentar von Erich Braun — 28. September 2005 @ 00:03
Es wären also locker Erlöse von mehr als 100 Millionen Euro möglich. Doch der 58-Jährige verzichtet – trotz bester Kontakte nach Katar - auf die Scheich-Millionen: „Aber wir haben abgelehnt“, sagt er dem „Guardian“: „Weil es klar war, dass unsere Fans das nicht mögen – und wir, um ehrlich zu sein, mögen es ebenfalls nicht.“ - http://www.focus.de/sport/fussball/championsleague/wir-hatten-einige-investor-anfragen-rummenigge-bayern-verzichtet-auf-arabische-millionen_id_3470460.html
Kommentar von Campo-News — 10. Dezember 2013 @ 13:09