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11. März 2005

Zersetzende Allianzen in Spanien

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 13:47

Seit längerer Zeit weisen konservativen Politiker der spanischen Partido Popular (PP) auf die allzu große Dialogbereitschaft mit Terroristen und ihren halblegalen Vertretern hin. Im Alltag zeigen sich auch auf anderen Gebieten Allianzen, die auf eine Zersetzung des spanischen Nationalstaates zielen.

So gibt es zum Beispiel in der Küstenstadt Denia, die in etwa einen Ausländeranteil von 25% hat, eine Koalition zwischen den Sozialisten der PSOE und des nationalistischen Blocs Valencia.

Als nun die Agenda 21 diskutiert werden sollte, die ja gerade die Eingliederung von Ausländern zum Inhalt hat, wurde diese nur in Valenciano abgehalten. Wer diesen Dialekt, der zur eigenen Sprache hochstilisiert wird nicht verstand, konnte der Debatte nicht folgen.

Die neue COSTA BLANCA RUNDSCHAU interviewte deshalb den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt, Pau Reig, der zugleich im Stadtrat für die Kultur zuständig ist. Seine Äußerungen, die als Affront gegen jeden noch so gutwilligen und zur angemessenen Integration bereiten Menschen gewertet muss, ist eine Kampfansage eines Nationalisten, resp. Regionalisten, die eine neue Runde der Aggressionen einläutet. Hier seine Kernaussagen:

Wir sind es leid, spanisch sprechen zu müssen. Ich habe ein Recht darauf, in meiner Sprache zu kommunizieren, und niemand kann von mir verlangen, dass ich ins Spanische übersetze. Stellen Sie sich mal, ich melde mich auf einer öffentlichen Veranstaltung in Deutschland zu Wort uns sage: Bitte sprechen Sie auf Englisch, weil dies die Sprache ist, die am meisten Menschen in Europa verstehen. Was würde wohl ihre Landsleute dazu sagen?

Bei einem offiziellen Termin, werde ich stets valencianisch sprechen, weil es meine Sprache ist. Und weil ausländischen Residenten damit klar machen möchte, dass sie valencianisch lernen müssen, wenn sie hier leben.

Nehmen Sie es als eine Botschaft an ihre Landsleute: Das Land, in dem leben ist Valencia und nicht Spanien. Die Zeit, in der die Realität verschleiert wurde, ist vorbei. Von jetzt an werden wir unsere Identität nicht mehr verleugnen.

Wir leben in einer Region mit eigenen Traditionen und mit eigener Geschichte und eigener Sprache. Wer sich hier integrieren möchte, muss das akzeptieren. Was ist wahre Integration. Alles andere ist das Vorspielen einer falschen Realität.

Das Zeitalter der Kolonisation ist vorbei. Wir lassen nicht zu, dass Denia seine Identität verliert. Selbst wenn 75 % der Einwohner Ausländer wären, würde ich unser Recht der sprachlichen Selbstbestimmung pochen.

Sehen Sie, ich bin Nationalist. Ich lebe im Staat Spanien, aber ich kämpfe auf demokratischem Wege für die Freiheit und die Selbstbestimmung meines Landes Valencia.

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