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28. Juli 2010

Iss nicht lahm, iss schneller!

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 11:33


Auf dem großen Dorf-Kongress des „Ordens der Blähbacken vom letzten Grund mit Schwips aber ohne Pappenheim“, stellte der Schekel-Millionär Dick Klimpermann, enthusiastisch seine neuen Mitstreiter für die Bewegung „Iss nicht lahm, iss schneller“ vor. „Wollt ihr sie sehen?“ rief er in die Menge der mindestens 25 Delegierten, die mit dem Parteizeichen, einer kleinen Bimmel und dem Schlachtruf: „Muuuhhhh!“ antworteten. „Wollt ihr sie wirklich sehen?“ Das „Muuuuh!“ mit dem Bimmel-Klingeling-Ton unterlegt, schalt noch deutlich durch das Versammlungszimmer. „Ganz ehrlich?“ „Muuuhhhuhhuuuuu!“

 

Sobald kam Fahrt in unseren Mann. „Liebe Freunde, wir haben unsere Bewegung mit, wie soll ich sagen, höchst pikanten Personen gewürzt, die uns einen neuen Schub nach vorne bringen. Nach diesem Tag, werden wir nicht mehr die sein, die wir vorher waren. Fangen wir gleich mit der Vorstellung an. Hier, liebe Freunde, seht ihr die Dorfdeppin.“ Geraune im Publikum, die beiden anwesenden Frauen stießen spitze Schreie des Entsetzens aus. „Erinnert ihr euch, wie sie eure Kinder schlachtete, als sie noch ganz klein waren und wie sie dann den Streit zwischen den Ehepaaren entfachte und die Familien entzweite? Wie sie dann die Mädchen anstachelte es miteinander zu treiben, dabei von Mal zu Mal unverständlicher, irrer und völlig verrückt wurde?“ „Ja, das wissen wir“, murmelte es unter heftigem Kopfnicken im Saal. „Aber jetzt, dieses eine Mal, hat sie etwas sehr sehr sehr Kluges gesagt. Deshalb sollten wir sie in unsere Bewegung aufnehmen. Hört einmal! Los, sag was du mir erzählt hast!“ Die Dorfdeppin, sehr schwarz im Gesicht, zahnlos und mit wirren Strähnen, trat hervor, blickte sich um und stammelte die kaum vernehmbaren Worte: „I-I-I-I-I-I-Iss lahm ni-ni-ni-nich gutt“ „Unsere Dorfdeppin!“, Dickie Klimpermann war außer sich vor Freude, „ist sie nicht toll?!“ „Muuuuuuh!“ Bimmel-Bammel. Zwar war die Verängstigung nicht ganz aus dem Gesicht der einiger Anwesenden gewichen, aber die Meisten waren geradezu euphorisiert. „Ein Sondertoast für die Deppin“. „Deppin, Deppin, Deppin!“ skandierten sie. Während diese „I-I-I-Is schnell“ brabbelte, wurde sie aus dem Saal geleitet.

 

„Und hier, schaut wen ich mitgebracht habe: Phil Susemihl!“ Lähmendes Schweigen. Der Angekündigte kam, nur mit einem Tanga bekleidet, herein. Deutliche Unruhe im Saal. „Freunde, liebe Leute, seid freundlich zu Phil. Ja, ich weiß, er hat oft genervt. Er trägt den Narrensaum und das Schellenband ganz offen. Er zieht sich nicht sehr schicklich an, hat eure Söhne belästigt und sogar den ganz kleinen…äh…aber er hat seine Strafe abgesessen, bitte schön. Ja, er hat euch auch alle beschimpft, weil ihr nicht auch halbnackt im Dorf herumlaufen wollt und weil ihr seinen kranken Freund, äh…also Schluss damit. Wichtig ist, was er euch zu sagen hat.“ Phil nimmt den vorbereiteten Zettel in die Hand, während im Saal mancherorts ein „Unerhört“ oder „Bin ich denn hier im Zirkus?“ zu hören ist und sagt: „Ihr Lieben. Auch ich mit dem schmalen Narrensaum und dem Schellenband möchte euch sagen: Unsere Werte müssen verteidigt werden. Iss nicht lahm, iss schneller und das arschnackt möchte ich euch zurufen.“ Ein kräftiges „Muuuuuuh!“ brandete auf und „Bimmel-Bammel“. „Er ist einer von uns“ riefen immer wieder einige Diliriumierende und ergänzten sogar mit einem langgezogenen „Määääääähhhh!“, das bekanntlich nur in ganz besonderen Momenten artikuliert wurde.

 

„Iss reel, iss schnell“ Ein weiterer Teilnehmer stürmte auf die Bühne. „Gemach“, bremste ihn Dick Klimpermann, „du weißt doch, wie wir dich mit offenen Armen empfangen. Deine Nachbarn können keinen Frieden erwarten, schnell beleidigt trittst du jedem ins Gesicht, der dich nicht küsst – überall wirst du darum nicht vermisst, aber: Lass dich umarmen! Sprich zu uns, Du Heiliger aller unserer Wünsche!“ Da trat jemand hervor: „Sprecht mir nach: „Iss reel, iss schnell! Iss reel, iss schnell! Iss reel, iss schnell! Wer das nicht sprechen kann, ist ein Anti-Reel, ein Bazi-Irreel!“ Sofort standen alle auf: „Issreel! Issreell! Issreell!“ Dickie Klimpermann dirigierte dazu: „Muuuuh! Muuuh! Muuuh! „Määääääähhhh!“ Der Saal tobte, kochte, während draußen mit viel Tatütata die Krankenwagen anrollten.

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