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2. Mai 2010

1. Mai im Westfalenpark und Frühling im Rombergpark

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 09:50


 

Zunächst ein Gedicht

 

Frühling im Rombergpark

 

Erwin bringt den Rollstuhl mit

Wenn er ihn schiebt, hält es ihn fit

Ganz anders wärs, er würd drin sitzen

Dann braucht er nämlich nicht zu schwitzen

 

So schleppt und zieht er eine Weile

Und setzt sich dann, mit etwas Eile

Plumpst in den Sessel wie ein Stein

Dreht sich in Richtung Sonnenschein

 

Da wird man neidisch, weil man denkt:

Wen kenn´ ich, der mir so was schenkt?

Praktisch - ein netter Untersatz

Es findet sich dafür ratz fatz

Selbst in der kleinsten Hütte Platz.

 

1. Mai im Westfalenpark

 

Dortmund ist sehr grün. Man glaubt es kaum. Westfalenpark, Rombergpark, Tierpark, Revierpark Wischlingen, Bittermark, „Bolmke“, Signal Iduna Park usw.. – der Dortmunder kann von jedem Punkt der Stadt, mit Bus oder U-Bahn, innerhalb von einer Viertelstunde weitläufige Parklandschaften erreichen. Am 1. Mai trifft man sich zum „Familienfest“ im Westfalenpark – nach der Demo. Wenn ein Sozialdemokrat falsch marschiert, hat dies Konsequenzen. Dass bei dem „Familienfest“ auch Parolen wie „Staat zerschlagen“ (Rosa Luxemburg via SDAJ) fielen, ist ja „völlig normal“.

 

Ulla Jelpke lümmelt, flegelt und kratzt sich auf einer Bank. Die in Prag geborene Frau Engelen-Kefer schmetterte ihre letzten Sätze als Hauptrednerin in die Menge, als ich eintraf. Applaus. Eine Frau spricht die Schlussworte, nun könne man sich an „unseren Ständen“ vergnügen. Schnell kämpfe ich mich direkt danach von der Seite zur Bühnen durch, frage die Frau, ob ihr Stand der sei, wo zur Zerschlagung des Staates ausgerufen wird? Ehe sie etwas sagen kann, spritzt eine andere Frau dazwischen und weist die erste an, nicht zu antworten, dafür sei sie zuständig. Was ist meinen würde? Nun, z.B. den Stand der SDAJ. Sie sagt einfach nichts. Ist still. Ich rede auf sie ein, entferne mich dann, als ich sehe, dass da nichts kommt.

 

Auch sonst kommt nichts. Am Stand von Amnesty liegen Listen aus. Für irgendwas werden Unterschriften geworben. Ich frage, wo man hier für das Burka – Verbot unterschreiben kann. Dafür sammeln sie nicht, meint man, das sei ja kein soziales Thema. Aha! Ich lasse einen ganzen Schwall von Wortkaskaden, Wortketten und Disketten auf die beiden Frauen am Stand los und immerhin gesteht man ein, dass man mit dem lauten Vorpreschen und der Empörung gegen das Belgische Burkaverbot der Offiziellen, auch nicht glücklich sei.

 

Wenn es keine „Nazis“ gäbe, hätte man kaum ein Thema. Die Volkssolidarität, die ihrem Namen nach doch noch an die Existenz von Völkern zu glauben scheint, druckt in ihren Broschüren Tafeln, aus denen hervorgeht, wer ein Nazi sei: Wer zum Beispiel meint, in der EU sollten auch deutsche Interessen vorgetragen und berücksichtigt werden, ist eine ganz schwere Nazi-Sau. So läuft das.

 

Die Szenerie war ein kleines UZ-Pressefest. Die Grünen standen VOR dem Park, die MLPD, Linkspartei, Jusos, Naturfreunde, Falken, SDAJ, Volkssolidarität, Junge Welt, Christlicher Gewerkschaftsbund, „Initiative gegen rechts“ DRINNEN. Die Debatte war mit den Grünen war auch wirklich putzig, denn mir schien, sie hatten sich wirklich nicht ansatzweise mit den Gegenargumenten der Klimawandelskeptiker beschäftigt. Es war ein leichtes Spiel mit ihnen. 7:1 etwa.

 

Um etwa 14.45 Uhr gehe ich: Borussia spielt! Wie öfter ziemlich beKLOPPt, aber solange der Zweitligatrainer aus dem „System Kerner“ das Sagen hat, japst die Mannschaft nach nur 60 Minuten nach Luft, weil sie extrem über die Zweikämpfe den Erfolg sucht und dann platt ist. So wird sie nie den großen Sprung schaffen. Kritik findet in diesem Umfeld kaum Gehör. Die Illusion bestimmt die Bewusstlosigkeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

7 Kommentare »

  1. Braunhemden aufgestiegen

    Kommentar von Campo-News — 2. Mai 2010 @ 17:57

  2. Das Ruhrgebiet

    Kommentar von Campo-News — 4. Mai 2010 @ 08:30

  3. Schwarz-gelbe DNA - der Junge aus dem Problemviertel der Nordstadt.

    Kommentar von Campo-News — 5. Mai 2010 @ 11:58

  4. Und die Westfalenhalle nicht zu vergessen!

    Kommentar von Campo-News — 31. Mai 2010 @ 11:51

  5. Sehr gut -

    “Gestern Abend versuchte mich in einem langen U-Bahn-Gang noch ein Hare Krishna-Jünger zu bekehren, das Gespräch begann er mit: „Wohin führt eigentlich die Potsdamer Straße?“ Nach Potsdam vielleicht? Nach Indien sogar? Danach sang er mir ein OmmOmm-Liedchen. Ich war froh, als der Bus kam. Der Fahrer vergaß, an der Station zu halten, er fuhr einfach weiter. Als die Fahrgäste protestierten, sagte er freundlich: „Oh, ich habe vergessen, anzuhalten. Tut mir echt leid! Ich bleib‘ mal gleich hier stehen.“ Zwischen zwei Stationen anzuhalten, ist vermutlich streng verboten, weshalb wir die Linie hier nicht erwähnen. Wer Berliner Busfahrer kennt, weiß, dass so eine Geschichte auch ganz anders ausgehen kann.”

    Kommentar von Campo-News — 5. Oktober 2010 @ 19:26

  6. 1. Mai in Dortmund! Man kann sich nicht ständig für jeden Blödsinn einen aktuellen Text enfallen lassen. Das macht auch keinen Sinn, denn meist verändert sich ja auch nichts. Beim DGB gabe es nur eine Veränderung, die allerdings mit gewaltigen Auswirkungen. Er änderte seinen Charakter in den Nuller-Jahren von realpolitisch-sozialdemokratisch zu linksextremistisch. Der Text endet allerdings mit einer - zugegeben - falschen Einschätzung.

    1. Mai im Westfalenpark!

    Dortmund ist sehr grün. Man glaubt es kaum. Westfalenpark, Rombergpark, Tierpark, Revierpark Wischlingen, Bittermark, „Bolmke“, Signal Iduna Park usw.. – der Dortmunder kann von jedem Punkt der Stadt, mit Bus oder U-Bahn, innerhalb von einer Viertelstunde weitläufige Parklandschaften erreichen. Am 1. Mai trifft man sich zum „Familienfest“ im Westfalenpark – nach der Demo. Dass bei dem „Familienfest“ auch Parolen wie „Staat zerschlagen“ (Rosa Luxemburg via SDAJ) fielen, ist ja „völlig normal“.

    Ulla Jelpke lümmelt, flegelt und kratzt sich auf einer Bank. Die in Prag geborene Frau Engelen-Kefer schmetterte ihre letzten Sätze als Hauptrednerin in die Menge, als ich eintraf. Applaus. Eine Frau spricht die Schlussworte, nun könne man sich an „unseren Ständen“ vergnügen. Schnell kämpfe ich mich direkt danach von der Seite zur Bühnen durch, frage die Frau, ob ihr Stand der sei, wo zur Zerschlagung des Staates ausgerufen wird? Ehe sie etwas sagen kann, spritzt eine andere Frau dazwischen und weist die erste an, nicht zu antworten, dafür sei sie zuständig. Was ist meinen würde? Nun, z.B. den Stand der SDAJ. Sie sagt einfach nichts. Ist still. Ich rede auf sie ein, entferne mich dann, als ich sehe, dass da nichts kommt.

    Auch sonst kommt nichts. Am Stand von Amnesty liegen Listen aus. Für irgendwas werden Unterschriften geworben. Ich frage, wo man hier für das Burka – Verbot unterschreiben kann. Dafür sammeln sie nicht, meint man, das sei ja kein soziales Thema. Aha! Ich lasse einen ganzen Schwall von Wortkaskaden, Wortketten und Disketten auf die beiden Frauen am Stand los und immerhin gesteht man ein, dass man mit dem lauten Vorpreschen und der Empörung gegen das Belgische Burkaverbot der Offiziellen, auch nicht glücklich sei.

    Wenn es keine „Nazis“ gäbe, hätte man kaum ein Thema. Die Volkssolidarität, die ihrem Namen nach doch noch an die Existenz von Völkern zu glauben scheint, druckt in ihren Broschüren Tafeln, aus denen hervorgeht, wer ein Nazi sei: Wer zum Beispiel meint, in der EU sollten auch deutsche Interessen vorgetragen und berücksichtigt werden, ist eine ganz schwere Nazi-Sau. So läuft das.

    Die Szenerie war ein kleines UZ-Pressefest. Die Grünen standen VOR dem Park, die MLPD, Linkspartei, Jusos, Naturfreunde, Falken, SDAJ, Volkssolidarität, Junge Welt, Christlicher Gewerkschaftsbund, „Initiative gegen rechts“ DRINNEN. Die Debatte war mit den Grünen war auch wirklich putzig, denn mir schien, sie hatten sich wirklich nicht ansatzweise mit den Gegenargumenten der Klimawandelskeptiker beschäftigt. Es war ein leichtes Spiel mit ihnen. 7:1 etwa.

    Um etwa 14.45 Uhr gehe ich: Borussia spielt! Wie öfter ziemlich beKLOPPt, aber solange der Zweitligatrainer aus dem „System Kerner“ das Sagen hat, japst die Mannschaft nach nur 60 Minuten nach Luft, weil sie extrem über die Zweikämpfe den Erfolg sucht und dann platt ist. So wird sie nie den großen Sprung schaffen. Kritik findet in diesem Umfeld kaum Gehör. Die Illusion bestimmt die Bewusstlosigkeit.

    2. Mai 2010

    Kommentar von Campo-News — 1. Mai 2016 @ 12:12

  7. http://www.focus.de/politik/deutschland/anzeige-gegen-erdogan-linken-politikerin-jelpke-erklaert-warum-sie-gerne-aerger-aus-ankara-riskiert_id_5678188.html

    Kommentar von Campo-News — 28. Juni 2016 @ 17:50

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