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12. Februar 2009

Eine Frage der Ehre: Der Kindermord von Paderborn

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 08:49

Eine Gesellschaft, deren Mitglieder ihrer Traditionen, ihrer Sinne, jeglicher Reflektionsfähigkeit, aber auch der Emotionen beraubt werden sollen und zu einem nicht unerheblichen Teil bereits verlustig gingen, kennt einen Zustand der „persönlichen Ehre“ nicht mehr. Sie gilt als Relikt einer auf ewig verschütteten Vergangenheit, als Brauchtum des antiquiert Empfindenden und darf bedenkenlos beschnitten und abgeschnitten, verdrängt, überwunden und abgetötet werden. Man muss sich deshalb, so die Züchter der „Anpassungslehre vom Funktionieren an die Mittelmäßigkeit“, beleidigen lassen und sich auch dann, wenn offensichtliches Unrecht geschieht, fügen. „Sich fügen, heißt lügen“ wusste einst die Linke mit Verstand und Mühsam – aber schweigt.

Solange die Justiz ihre Arbeit gut macht, verbietet es sich selbst autonom aktiv zu werden. Übersteigerte Vorstellungen vom Ehrverlust bedürfen ebenfalls einer Korrigierung durch Recht und Gesetz. Doch auch Systeme, bei denen die Angehörigen von Opfern der Tötung des Täters beiwohnen dürfen, um somit ihr gesundes Rachegefühl befriedigen zu können (wie in den USA), oder gar – wie in arabischen Ländern – in Teilbereichen bei der Urteilfindung angehört werden, sind durchaus zu berücksichtigen.

Nun hat der Schwiegervater des Mörders der kleinen Kardelen aus Paderborn, den in die Türkei entfleuchten „Psychopathen“ (so der Schwiegervater über den Mann seiner Tochter), in seiner Heimat (es war erstaunlich, dass die Medien immer davon sprachen, der Mann sei in „seine Heimat“ geflüchtet, da sie doch sonst jeden als „rechts diffamieren“, der noch über Heimat und Herkunft spricht und zudem der Meinung ist, viele der hier lebenden Menschen seien in Wirklichkeit entwurzelt) eine Gruppe von Verwandten, Freunde und Privatdetektive zusammenstellte und den Täter jagte. Diese 20 Mann starke Truppe, wäre schon hierzulande gar nicht möglich gewesen, da man eine private „Jagd“ gar nicht zugelassen hätte.

„Das war für mich eine Frage der Ehre“, sagte der 49jährige Vater der Täterfrau und er habe seinen Schwiegersohn auch nur der Justiz übergeben wollen, nachdem in Deutschland befürchtet wurde, es könne ein „Ehrenmord“ vollzogen werden. Tatsächlich stellte er seinem Schwiegersohn dann eine Falle, der, als er sah, dass mehrere Leute auf ihn warteten, schnurstracks hilfesuchend zur nächsten Polizeidienststelle fuhr.

Vermutlich wäre über den Eltern des getöteten Jakob von Metzler eine Welle des Zornes hereingebrochen, wenn Sie von Ehre, statt vom Christentum gesprochen hätten. Ehre wird nicht selten nur den Tätern zugestanden, wie der Polizist Daschner erkennen musste. Interessant, dass die politisch Korrekten dabei die Konsequenzaufzeichnung mit „großen Negern“ als Drohung werteten, glauben sie doch anscheinend besonders, „große Neger“ seien gefährlich.

„Unser Schmerz ist unser Schmerz. Und das kann nur Gott wissen, was wir leiden mussten, was wir durchmachen mussten“, sagten die Eltern der kleinen Kardelen. Niemand wird darin ein Vorbild sehen, schließlich hat die deutsche Opferfamilie weinend am Tisch zu sitzen, und das Schicksal zu beschwören. Das Schicksal, das dann Gesetze macht, die einen Helden wie Franz Daschner zum Täter stempeln.

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