Die Ulrike, der James, der Hannes, die Bonnie, der Robin und die Kosher Nostra
Of how he lived and died
If you´re still in need
Of something to read
Here´s the story of Bonnie and Clyde
Bonnie Parker in der Einführung eines Liedes zu ihrer eigenen Geschichte
God save Martin Boorman and nazis on the run
They wasn’t being wicked God that was their idea of fun
Ronnie Biggs was doing time until he done a bunk
Now he says he’s seen the light and he sold his soul to punk
Der Posträuber Ronald Biggs und die Sex Pistols im Song „No one is innocent“
Jesse James was a lad that killed many a man,
He robbed the Glendale train,
He stole from the rich and he gave to the poor,
He’d a hand and a heart and a brain.
Aus dem Song “Jesse Jamesâ€
Derzeit erleben wir im Kino die xste Neuauflage des RAF-Mythos, der dieses Mal auf Sylt beginnt und Ulrike Meinhof mit ihren Töchtern Bettina (Röhl) und Zwillings-Schwester Regine zeigt. Dieses Mal soll es die wahre, die tatsächliche, die richtige, die echte, die wirkliche, die realistische Variante sein. Es wäre der erste deutsche Film, der all dies beinhaltet – kaum zu erwarten bei einer Kaste von Filmemachern, Produzenten und Schauspielern, die untereinander so verschwippt – und verschwägert, so sehr artverwandt, so absolut von einander abhängig sind, dass die Mafia dagegen als ein onkelhafter und großherziger harmloser Familienklüngel erscheint. Doch dazu später.
Tatsächlich wirken auch bei der RAF zwei Ebenen, zwei Gründe, zwei Färbungen. Eine dritte bildet die dialektische Ebene. So verkörpert die erste Ebene die politische, jene, die das System direkt angeht und eine gewalttätige rot-schwarze, sozialistisch-anarchistische Utopie, Helmut Schmidt würde es „Vision“ nennen, darstellt. Doch die zweite Ebene ist diejenige, die den eigentlichen Mythos begründet und sich aus jener Gemengelage des Volkes speist, in der Hass, Neid, Zorn, Rebellion und Rache vereinen um in ausscherenden Gestalten eine Projektionsfläche zu finden, mit der sie sympathisieren können, zumal, wenn das Ziel die Obrigkeit ist. Der Sympathisant findet sich in seiner Haltung dann auf der dritten Ebene wieder, wenn er den politischen Impetus und die Aktionen gegen die Herrschenden, vereinfacht, vergröbert, aber doch nachvollziehbar, partiell adaptiert und so aus der sicheren Deckung heraus beobachtet, was er selbst – vielleicht nicht punktgenau aber latent – gerne umsetzen würde.
Filme aus der Opferperspektive gibt es nicht. Nirgendwo. Es existiert kein Film über Banditen, Verbrecher und eiskalte Mörder, die etwas anderes sind als die Zementierung eines maximal ambivalenten Mythos der betreffenden Person oder seiner Gruppe. Ein Film, der die RAF als eiskalte Bande und die Opfer als Menschen zeigt, könnte wohl kaum ohne lauteste Proteste in die Kinos oder auf den Bildschirm gelangen. Fakt aber ist, dass die Menschheit ein mehr oder weniger relevantes Faible für jene besitzt, die sich die Freiheit nehmen, als „Outlaws“ zu leben und dabei stellvertretend Phantasien für einen Teil der Masse, meist der so genannten Unterprivilegierten, der „Zukurzgekommenen“, der „Niedergedrückten“, auszuleben.
Gelebte Posen
Begonnen hat es mit Robin Hood. Zwar gibt es keine Person, auf die sein Mythos deckungsgleich oder gar historisch verbrieft zurück zu führen wäre, doch mit dem 13. Jahrhundert nahm das Märchen vom rächenden Banditen seinen Lauf. Aber erst, als die „soziale Frage“ mit dem 19. Jahrhundert mehr und mehr in den Vordergrund rückte, wurden der Figur „Robin Hood“ die bekannten „edlen Motive“ beigestellt. Eine Identifikationsfigur für die Massen musste „sozial“, „gut“ und „patriotisch“ in einem sein, egal ob sie auch ursprünglich lediglich eiskalt mordete und brandschatzte.
So auch der „Schinderhannes“, der in Wirklichkeit Johannes Bückler hieß und im Jahre 1803 – 26jährig – auf der Guillotine landete. Möglich, dass manche Motive mit hinspielen, wenn die NPD eine Schülerzeitung „Schinderhannes“ nennt, denn beliebt wurde er als Räuber, der Reiche überfiel, dabei gern als „Jakob Ofenloch“ Juden schlitzte. Auch er hatte – wie später Clyde Barrow – seine Moritatensängerin als Geliebte, die in seinem Falle „Julchen“ hieß. Wie später bei dem amerikanischen Gangsterpärchen Bonnie & Clyde, war der Sozialkitsch gelebte Pose. Das zieht sich durch viele Biographien von derartigen Personen, die nicht zwangsläufig dieses Leben aushalten mussten, sondern es sich auswählten. Schließlich winkte ein Leben nicht nur als „Freier“, sondern auch als, so wurde es oft unterstellt, begehrter und verwegener Liebhaber und Volksheld.
Ab und an jedoch gab es nachvollziehbare Anlässe die jemandem dazu brachten „auf eigene Faust“ zu handeln, ganz dem Amokläufer, der aus dem Ruder läuft, weil ihm das Recht verwehrt wird. Da gab es welche, die hatten ihr Erbe verloren und versuchten es auf diese Art einzutreiben; da gab es andere, die wurden zu Rächern, weil sie ein Unrecht sühnen wollten; und gab es jene, die Opfer geworden und nichts mehr zu verlieren hatten und so selbst den Weg der Täterschaft wählten. Manche können vereinfacht auch „Opfer der Verhältnisse“ genannt werden, vor allem in Zeiten des Umbruchs und des Krieges, wenn die Ordnung wackelte oder zerfiel. Es ist kein Zufall, dass gerade zur napoleonischen Zeit des Untergangs des deutschen Reiches römischer Nationen überall das Bandenwesen Angst und Schrecken – vor Allem bei den Besitzenden – verbreitete. Regionale Bandenführer erlangten so zweifelhaften Ruhm und sie wurden ausnahmslos hingerichtet oder starben in Gefangenschaft, wie: Georg Philipp Lang (der Hölzerlips, 1770-1812) aus dem Odenwald, Mathias Weber (1778-1803), genannt „der Fetzer“ aus Köln, Simon Kramer (1785-1809), der „Robin Hood aus Kärnten“ oder Johannes Karasek (1764-1809), Oberlausitz.
Regie-Assist für Frank James?
Für die Moritaten-Schreiber, war nicht nur “die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford” (so der Titel eines mit Brad Pitt als JJ 2007 gedrehten Films) der einzig wichtige und korrekte Blick, sondern, dass der Held – siehe Textauszug oben – angeblich von den Reichen gestohlen und den Armen gegeben habe. Amen. Tatsächlich hatte Jesse James z.B. bei einem Kommando 1864 mitgewirkt, bei dem 22 unbewaffnete Unionisten ermordet wurden und sein Bruder Frank war im Jahr zuvor dabei, als 200 Menschen in Kansas umgebracht wurden. Durch Ãœberfälle auf Banken und Züge wurden sie zu „Volkshelden“, später amnestiert, von Teilen der Justiz aber verfolgt, dort, in dem zerrissenen Land, wo man nebenan eine Amnesie für bestimmte Mörder verspürt und jemand wie Frank James als alter Mann friedlich sterben konnte, auch ohne je durch die Mühen der vierten Ebene, der Regie-Assistenz des heutigen Berliner Ensembles, gehen zu müssen.
Die Kosher-Nostra
Einen legendären, aber tatsächlich nicht sehr guten Ruf, genießt allgemein die italienisch-jüdische Mafia, in der Leute wie Al Capone, Lucky Luciano (Mentor Arnold Rothstein und sein Freund Dutch Schultz (eigentlich Arthur Flegenheimer), Meyer Lansky (eigentlich Maier Suchowljansky) oder Bugsy Siegel (eigentlich Benjamin Siegelbaum, siehe auch die Kreisler-Schach- und Schuss-Anekdoten aus den Jahren 1938 und 1947) den Ton angaben. Erwähnt werden müssen noch als Drahtzieher der Cosa/Kosher Nostra, Abraham Reles, alias Abe “Kid Twist” Reles, „Allie“ Albert „Tick-Tock“ Tannenbaum der Harry “Big Greenie” Greenberg umbrachte. Der Tipp kam von Louis „Lepke“ Buchalter, der zum Umfeld von Harry „Pittsburgh Phil“ Strauss gehörte und der zusammen mit Emmanule Weiss Joseph Rosen erstach. Verhaftet wurde er wegen des Mordes an Irving „Puggy“ Feinstein und starb auf dem elektrischen Stuhl. Wahrscheinlich, so darf gemutmaßt werden, war ein antisemitischer Richter schuld daran.
Die Medienmafia
Ob Bernhard Kimmel oder neuerdings Arno Funke-Dagobert, ob Baader/Meinhof oder der „Schinderhannes“, der Klassiker Robin Hood oder Jesse James, oder seien es die verharmlosende Darstellung der britischen Posträuber als „die Gentlemen bitten zur Kasse“, über die Paten-Filme mit Al Pacino und anderen Mafioso-Adapten, bis hin zu Bonnie & Clyde – Elogen: der „Stoff“, aus dem diese Träume sind, ist noch immer als massentaugliche Ware verkauft und als Pendant zu dem anderen bekannten Kitsch a la Superman, Batman oder der monofältigen „guten“ Figur James Bond, wechselweise als Rächer der Enterbten, Kämpfer für das Senk – und Waagerecht oder Hyperhuman unter den Bauchfüßlern. Es sind allesamt Produkte der Decadence inmitten und als interspiritueller Impuls des Nichts mit der „Vision“ gewaltoptineller Menschenhülsen und eingedenk der geflüsterten Leere, die sich heutzutage „deutsches Filmerzeugnis“ nennt. Ihre Motive stoßen sich dort, wo es bläht, nämlich dort, wo man verdaut und die Emotion am größten, der psychische Druck – weil mit dem physischen verwechselt - am stärksten ist. Der Kopf ist da - zum Hütetragen. Oder Hasskappen. Oder Piercing. Irgendwie muss man doch das Leben spüren, wenn es schon langweilt. Und die Ablenkungen funktionieren immer schlechter.
Lesetipp: „Geschichte“, September 2008, Sailer-Verlag
Komme soeben beeindruckt aus dem Kino. Ein gutgemachtes, ambivalentes Werk. Mehr dazu nicht.
Kommentar von Campo-News — 7. Oktober 2008 @ 19:37
Natürlich werden sie in Ruhe gelassen, so wie auch das andere große Problem heruntergespielt wird, nämlich das der schwarz-afrikanische Drogenbanden (weil so viele Leute, zu große Erfahrungen mit Drogen machten und alles “halb so schlimm” finden) - alles “zugunsten” des taktisch gehypten Skandals der “muslimen Ehrenmorde” (als wäre so etwas nicht IMMER dort gegeben, wo aus Eifersucht oder Intrigen - manchmal durchaus verständliche, resp. nachvollziehbare - Emotionen überschlagen).
Kommentar von Campo-News — 9. Februar 2009 @ 19:24
Prima, dafür bin ich auch. Aber ebenso für die Ent-Deckung von Stasi, eben jener Cosa-Nostra, als auch der Kosher-Nostra
Kommentar von Campo-News — 9. Juni 2009 @ 17:24
Die Kosher-Nostra aktuell
Kommentar von Campo-News — 24. Juli 2009 @ 09:45
Weidenfeller beim Italiener verprügelt
Statt einen gemütlichen Champions-League-Abend bei seinem Lieblings-Italiener zu verbringen, setzte es Schläge. Als Weidenfeller gerade seinen Salat verzehren wollte, stürmten fünf Männer das Lokal und prügelten auf den Keeper von Borussia Dortmund und einen Freund ein. Das berichtet die “Bild”-Zeitung.
Weidenfeller im Glück
“Sie schlugen wie die Wilden auf uns ein. Ich hatte noch Glück, konnte dank meiner guten Reflexe noch ausweichen”, wird Weidenfeller zitiert. Aber den Freund erwischte es schlimmer. Er trug Gesichtsverletzungen davon, musste in einem Dortmunder Krankenhaus behandelt werden.
Mehrere Festnahmen
Danach türmten die fünf Schläger, lieferten sich mit der Polizei eine wilde Verfolgungsjagd durch Dortmund und konnten erst nach einiger Zeit mit gezückter Pistole gestellt werden. Ein Polizeisprecher stellte danach klar: “Es gab mehrere Festnahmen. Weidenfeller und sein Freund waren die Opfer.”
Kommentar von Campo-News — 30. September 2009 @ 07:07
[…] Heino gibt seinen Bambi zurück Emotionen: 42* | 1* | 1* In Blogs gefunden: Campo de Criptana » Die Ulrike der James der Hannes die Bonnie Ronnie Biggs was doing time until he done a bunk Now he says he&39;s seen the light and he sold […]
Pingback von Posträuber Biggs zieht sich aus — 17. November 2011 @ 20:10
http://einestages.spiegel.de/s/tb/29082/mafia-legende-meyer-lansky-cleverer-kopf-der-kosher-nostra.html
Kommentar von Campo-News — 17. Juli 2013 @ 10:40
Ihren zahlreichen Sympathisanten im Zuschauerraum winkte die Seniorin zu und warf Handküsschen. Auch vor dem Landgericht wurde die Verurteilte anschließend von rund 100 Menschen gefeiert. Der Prozess hatte fast 14 Monate gedauert. - http://www.swr.de/landesschau-aktuell/urteil-anschlaege-heidelberg-frankenthal/-/id=396/nid=396/did=12374120/2xwppz/index.html
Kommentar von Campo-News — 12. November 2013 @ 17:27
https://www.youtube.com/watch?v=5dIeC3aGBp8
Kommentar von Campo-News — 8. Dezember 2014 @ 16:41
http://www.pi-news.net/2015/02/berufskriminelle-gezielt-von-mafia-eingeschleust/
Kommentar von Campo-News — 5. Februar 2015 @ 08:04
http://www.focus.de/panorama/welt/schlag-gegen-italienische-ndrangheta-mafia-exil-am-bodensee-hierhin-schickt-der-pate-seine-moerder-wenn-es-fuer-sie-zu-heiss-wird_id_4806363.html
Kommentar von Campo-News — 9. Juli 2015 @ 18:24
Mit den Italienern fing das Desaster an: Messerstechereien, Parken in der 2. Reihe, Überschreiten sämtlicher Regelungen, Etablierung südländischer Verhältnisse, Überfall auf Griechenland ohne Plan, Eurobetrug - der Charakter der Italiener spiegelt sich am treffendsten auf dem Fußballplatz wieder.
Kommentar von Campo-News — 15. Juli 2015 @ 16:07
Nicht der einzige Grund, aus dem die Clans keine Fehde anzetteln würden. Denn: Die Mafia verdient laut Reski nicht nur gut am Tourismus, sondern auch an der Flüchtlingswelle. Wie gut offenbart ein Satz, den Ermittler schon Ende 2014 im Zusammenhang mit einem Mafia-Skandal in Rom bei einer Telefonüberwachung mithörten. Ein Mafiaboss brüstete sich damals mit den Worten: „An Flüchtlingen verdienen wir mehr als am Drogenhandel.“
„Sobald öffentliche Gelder zur Verfügung stehen, versucht die Mafia an diese ranzukommen“, so die Expertin. „Die Mafiosi bestechen Politiker, um etwa Bauaufträge für Flüchtlingsheime zu bekommen oder als deren Betreiber eingesetzt zu werden.“
Um von den öffentlichen Mitteln möglichst viel für sich abzuzweigen, bauten die Mafiosi ihre Heime mit billigen Materialien und beschäftigten Schwarzarbeiter - darunter auch Asylbewerber
http://www.focus.de/panorama/welt/migrant-in-palermo-erschossen-so-denkt-die-mafia-wirklich-ueber-fluechtlinge_id_5469549.html
Kommentar von Campo-News — 26. April 2016 @ 15:45
Interessant - http://www.spiegel.de/sptv/spiegeltv/doku-eine-deutsche-jugend-raf-und-der-krieg-der-bilder-a-1122041.html
Kommentar von Campo-News — 19. November 2016 @ 06:18
Und keine Juliane Werding, die dagegen singt - http://www.focus.de/politik/videos/angeblich-nur-fuer-das-hoehere-wohl-gesetz-in-bangladesch-soll-heiratsfaehiges-alter-von-maedchen-auf-null-jahre-senken_id_6757703.html
Kommentar von Campo-News — 8. März 2017 @ 16:25
http://www.achgut.com/artikel/konrad_adenauer_ulrike_meinhof_und_ich
Kommentar von Campo-News — 20. April 2017 @ 11:52
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2017/wo-bleibt-der-appell-zur-abwehr-zum-kampf/
Kommentar von Campo-News — 23. Mai 2017 @ 13:37
Der Zusammenstoß zwischen Mussolini und der Mafia war unvermeidlich. http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46168991.html
https://www.welt.de/geschichte/zweiter-weltkrieg/article117826289/Ermoeglichte-die-Mafia-die-Invasion-Siziliens-1943.html
Kommentar von Campo-News — 5. Juni 2017 @ 09:24
Die Drachensaat geht auf. Wie sich die Sätze gleichen.
Ein brennendes Kaufhaus mit brennenden Menschen vermittelte zum ersten Mal in einer europäischen Großstadt jenes knisternde Vietnamgefühl (dabei zu sein und mitzubrennen), das wir in Berlin bislang noch missen müssen. […] So sehr wir den Schmerz der Hinterbliebenen in Brüssel mitempfinden: wir, die wir dem Neuen aufgeschlossen sind, können, solange das rechte Maß nicht überschritten wird, dem Kühnen und Unkonventionellen, das, bei aller menschlichen Tragik im Brüsseler Kaufhausbrand steckt, unsere Bewunderung nicht versagen. […]Kommune I (24.5.1967)“[3]
Ein zweites Flugblatt mit demselben Datum wurde noch direkter. Die bisher durch Eierwürfe und Pudding-Attentate bekannten Ersteller der Flugblätter deuteten beispielsweise an, die Bevölkerung könne auch ins Kaufhaus gehen und sich in der Ankleidekabine diskret eine Zigarette anzünden.
Flugblatt Nr. 8 „Wann brennen die Berliner Kaufhäuser? […] Wenn es irgendwo brennt in der nächsten Zeit, wenn irgendwo eine Kaserne in die Luft geht, wenn irgendwo in einem Stadion die Tribüne einstürzt, seid bitte nicht überrascht. Genauso wenig wie beim Überschreiten der Demarkationslinie durch die Amis, der Bombardierung des Stadtzentrums von Hanoi, dem Einmarsch der Marines nach China. Brüssel hat uns die einzige Antwort darauf gegeben: Burn, warehouse, burn![4] aus Wikipedia
Der Prozess endete mit einem Freispruch. Die Täter und Involvierten, allen voran Everybodys Medien-Darling, Dschungelprinz und Eso-Piratte Rainer Langhans wurden hofiert und wieder integriert.
Kommentar von Campo-News — 6. Juni 2017 @ 10:36
Die linke Mafia und wie sie zur kulturellen Dominanten wurde
Anknüpfend an die vor einigen Tagen eingestellten Sätze der RAF dies -
Als sich Andreas Baader und Thorwald Proll beim folgenden “Brandstifter-Prozess” auf der Anklagebank produzierten (der ach so “faschistische Staat” hatte sie nicht in Handschellen gelegt), feixten und sich standes - und tatgemäß eine Zigarre ansteckten, ahmten sie jene großspurigen Gesten des Milieus nach, dem sie in weiten Teilen nacheiferten: dem der Gangster - und Mafiaclans, beginnnend bei Dillinger und Bonnie & Clyde, bis hin zu “Lucky Luciano”. Von den Vorlieben für schnelle Autos, über die getönte Sonnenbrille bis zur lässigen Zigarrette/Zigarre, übernahmen sie unzählige Haltungen krimineller Subexistenzen, die sie selbst nicht nur darstellten, sondern real verkörperten. Dünn übertüncht wurde das Ganze mit einem Robin Hood-Gehabe und pseudo-antifaschistischem Wortgeklingel, - doch das alles erinnert an die Mafia, die von Benito Mussolini auf das Schärfste bekämpft wurde. Ihr amerikanisches Pendant, die “Cosa Nostra” und die “Kosher Nostra”, hatten ja auch schon bei der Eroberung Italiens Pate gestanden.
Tatsächlich wirkten bei der RAF zwei Ebenen, zwei Gründe, zwei Färbungen. Eine dritte bildet die dialektische Ebene. So verkörpert die erste Ebene die politische, jene, die das System direkt angeht und eine gewalttätige rot-schwarze, sozialistisch-anarchistische Utopie, Helmut Schmidt würde es „Vision“ nennen, darstellt. Doch die zweite Ebene ist diejenige, die den eigentlichen Mythos begründet und sich aus jener Gemengelage des Volkes speist, in der Hass, Neid, Zorn, Rebellion und Rache vereinen um in ausscherenden Gestalten eine Projektionsfläche zu finden, mit der sie sympathisieren können, zumal, wenn das Ziel die Obrigkeit ist. Der Sympathisant findet sich in seiner Haltung dann auf der dritten Ebene wieder, wenn er den politischen Impetus und die Aktionen gegen die Herrschenden, vereinfacht, vergröbert, aber doch nachvollziehbar, partiell adaptiert und so aus der sicheren Deckung heraus beobachtet, was er selbst – vielleicht nicht punktgenau aber latent – gerne umsetzen würde.
Filme aus der Opferperspektive gibt es nicht. Nirgendwo. Es existiert kein Film über Banditen, Verbrecher und eiskalte Mörder, die etwas anderes sind als die Zementierung eines maximal ambivalenten Mythos der betreffenden Person oder seiner Gruppe. Ein Film, der die RAF als eiskalte Bande und die Opfer als Menschen zeigt, könnte wohl kaum ohne lauteste Proteste in die Kinos oder auf den Bildschirm gelangen. Fakt aber ist, dass die Menschheit ein mehr oder weniger relevantes Faible für jene besitzt, die sich die Freiheit nehmen, als „Outlaws“ zu leben und dabei stellvertretend Phantasien für einen Teil der Masse, meist der so genannten Unterprivilegierten, der „Zukurzgekommenen“, der „Niedergedrückten“, auszuleben.
Gelebte Posen
Begonnen hat es mit Robin Hood. Zwar gibt es keine Person, auf die sein Mythos deckungsgleich oder gar historisch verbrieft zurück zu führen wäre, doch mit dem 13. Jahrhundert nahm das Märchen vom rächenden Banditen seinen Lauf. Aber erst, als die „soziale Frage“ mit dem 19. Jahrhundert mehr und mehr in den Vordergrund rückte, wurden der Figur „Robin Hood“ die bekannten „edlen Motive“ beigestellt. Eine Identifikationsfigur für die Massen musste „sozial“, „gut“ und „patriotisch“ in einem sein, egal ob sie auch ursprünglich lediglich eiskalt mordete und brandschatzte.
Ob Bernhard Kimmel, der Al Capone aus der Pfalz, oder Arno Funke-Dagobert, ob Baader/Meinhof oder der „Schinderhannes“, der Klassiker Robin Hood oder Jesse James, oder seien es die verharmlosende Darstellung der britischen Posträuber als „die Gentlemen bitten zur Kasse“, über die Paten-Filme mit Al Pacino und anderen Mafioso-Adapten, bis hin zu Bonnie & Clyde – Elogen: der „Stoff“, aus dem diese Träume sind, ist noch immer als massentaugliche Ware verkauft und als Pendant zu dem anderen bekannten Kitsch a la Superman, Batman oder der monofältigen „guten“ Figur James Bond, wechselweise als Rächer der Enterbten, Kämpfer für das Senk – und Waagerecht oder Hyperhuman unter den Bauchfüßlern. Es sind allesamt Produkte der Decadence inmitten und als interspiritueller Impuls des Nichts mit der „Vision“ gewaltoptineller Menschenhülsen und eingedenk der geflüsterten Leere, die sich heutzutage „deutsches Filmerzeugnis“ nennt. Ihre Motive stoßen sich dort, wo es bläht, nämlich dort, wo man verdaut und die Emotion am größten, der psychische Druck – weil mit dem physischen verwechselt - am stärksten ist. Der Kopf ist da - zum Hütetragen. Oder Hasskappen. Oder Piercing. Irgendwie muss man doch das Leben spüren, wenn es schon langweilt. Und die Ablenkungen funktionieren immer schlechter.
http://www.bpb.de/cache/images/7/49237-3×2-original.jpg?59D6D
Kommentar von Campo-News — 6. Juni 2017 @ 10:36
https://www.soester-anzeiger.de/lokales/soest/zukunft-caf-muetzchen-soest-gesichert-8686989.html
https://www.focus.de/kultur/kino_tv/bekannt-aus-fak-ju-goehte-den-grundgedanken-teile-ich-jella-haase-gesteht-raf-sympathie-und-geht-trotzdem-auf-distanz_id_13015296.html
Kommentar von Campo-News — 15. September 2017 @ 15:27
https://www.youtube.com/watch?v=697X-r-GVEM
Kommentar von Campo-News — 26. Mai 2022 @ 12:30