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11. Oktober 2007

Die deutsche Frauenbewegung - Wege zu einer geistigen Erneuerung

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 20:35

Gastartikel von Wolfgang Stadler

Der folgende Artikel von Wolfgang Stadler erschien - in gekürzter und leicht veränderter Form - in der aktuellen Oktoberausgabe der Zeitschrift info3

Die deutsche Frauenbewegung - Wege zu einer geistigen Erneuerung

Nachdem die naturgegebenen Rollenzuschreibungen mit dem Einbruch des technischen Zeitalters zu einem großen Teil überflüssig geworden sind, befindet sich die in der Folge entstandene Frauenbewegung in einer fatalen Lage, weil sie in einer ausgesprochen technischen Zivilisation erst um die Gleichberechtigung der Frau kämpfte (die nun seit vielen Jahren erreicht ist) und jetzt „der Feminismus“ um die Gleichstellung der Frau kämpft, die ihren Platz innerhalb dieser Zivilisation reklamiert, - was allerdings schwerlich geschehen kann ohne (entweder eine „Vermännlichung“ der Frau oder) eine Einebnung der Differenz der Geschlechter (was ja auch das Ziel des “Radikalfeminismus” ist, der als einzige Ursache der Geschlechter- (=gender) unterschiede die „Sozialisation“ gelten lässt).

Das patriarchale Zeitalter ist vergangen; es ist deshalb völlig anachronistisch, unsere heutigen Gesellschaftsformen vom ”Patriarchat” her zu kennzeichnen und anzugreifen (wie das seitens des Feminismus bzw. in den Medien häufig leider immer noch in oberflächlicher Manier gemacht wird). Das Verwandtschaftsverhältnis des (rationalen) Verstandes zur heutigen und voraussichtlich auch morgigen technisierten Lebensweise der Menschheit hat mit einer Dominanz des Vaters in der Familie nichts zu tun, sondern mit dem Vorherrschen eines Rationalismus, für den die natürlichen Dinge und Verhältnisse vornehmlich Material für Herstellbares bedeuten.

Das Wort „Patriarchat“ sollte sowieso nicht mehr verwendet werden, da es stark dazu benutzt wurde, Männer für alle Übel verantwortlich zu machen – und deswegen kann man es nicht mehr ohne diesen Beiklang verwenden. Es wurde zu einem feministischen „Kampfbegriff“ und sollte aus dem Sprachgebrauch gestrichen werden.

Der Mensch war in früheren Kulturen – sehr viel stärker als heute - im Gleichgewicht mit einer die Natur betrachtenden, ihr Wesen empfangenden Haltung. Überall war die Natur beseelt, Geist lebte in ihr – Schritt für Schritt verschwand diese Welt aus dem menschlichen Bewusstsein. (Heutzutage wird das alles als kindlicher Aberglaube abgetan) 

Der betrachtend-empfangende Blick wurde zu einem bloß noch berechnenden  - was man mit einer Sache anfangen kann. (”Materialismus” liegt dem ‘männlichen Denken’ tendenziell näher)

Das eher weibliche Moment, das den Menschen in Natur, im Sein überhaupt geborgen ließ (”Spiritualität” liegt dem ‘weiblichen Denken’ tendenziell näher) ist preisgegeben zugunsten eines Ãœbergewichts des Materialismus, der in die Dinge nur noch vorstößt, um sie durch Einpflanzung des Eigenen zu verändern.

Wobei an dieser Stelle auch gesagt werden muß, daß das materialistische Zeitalter eine notwendige Ära in der „Bewusstseinsentwicklung“ der Menschheit darstellt – und erst die Möglichkeit der Überwindung der naturgegebenen Rollenzuschreibungen ermöglicht hat  -  auch dürfen Technik und Medizin nicht in ihren die Menschen befreienden Wirkungen unterschätzt werden.

Das hier andeutend verwendete sexuelle Bild darf nicht zu eng gesehen werden. Auch ist “das weibliche Moment” nicht weiblich im Sinne von bloßer Empfänglichkeit; in ihr herrscht durchaus ein “vordringliches” Denken (sichtbar bei ’spirituellen Erkenntnissen’); freilich ein solches, das (wie der befruchtete Schoß) erhaltene Keime in Geduld auszutragen und in Bildern, Mythen, Begriffen zur Welt zu bringen vermag (in diesem Stil arbeiteten auch spirituelle Lehrer bei ihrer “Erkenntnisgewinnung”). Auch ist die Trennlinie zwischen einem als “männlich”
und als „weiblich“ empfundenen Denken nicht einfach zwischen den Geschlechtern zu ziehen.

Wo dagegen das positivistische, naturwissenschaftliche und auf Technik bzw. (Alltags-) Pragmatismus und reine Sinnesbefriedigung ausgerichtete Denken zur Alleinherrschaft gelangt, verschwindet das weibliche Element (auch aus dem Verhalten des Mannes). Es gibt nichts mehr, was das Dasein des Menschen mütterlich umgreift, die Natur ist unter dem Geist des Menschen zum bloßen Material abgesunken, ja der Geist selbst droht zum Material der Selbstmanipulation zu werden (siehe z.B. Medien, Internet,…) Und der Mensch sinkt - mit der Technik - unter die Natur, unter seine eigene natürlich-geistige Höhe (sofern er kein geistiges/spirituelles Gegengewicht auf die andere Waagschale legt).

Kurz gesagt: auch ‘das weibliche Element’ verschwindet unter dem Einfluß des Materialismus -Schritt für Schritt - da mag man - von Seiten des Feminismus - noch so viele Parolen verkünden - z.B. “Die Zukunft ist weiblich” oder “Gott ist weiblich” - und da mögen noch so viele Frauen Karriere machen und in Machtpositionen gelangen - es wird nichts daran ändern! Es scheint oft sogar so, als ob der Feminismus den Frauen  erst einen “verbesserten” Zugang zu materialistischem Denken und Handeln verschafft - und stark daran mitarbeitet, daß “das weibliche Element” fast unbemerkt untergeht, aus der Welt verschwindet. Das „spezifisch Weibliche“ der Frau – bis jetzt noch sowohl im persönlichen Bereich, im Privatleben, als auch im kulturellen Raum anzutreffen, ist auf Dauer durch die Kombination aus Gleichheits(=Radikal)feminismus und materialistischem Zeitalter dem Untergang geweiht.

Als die Frauenbewegung zum „Feminismus“ wurde, brachen starke verhärtende, „männliche“ Kräfte in die Bewegung ein – mit der Folge, dass sie materialistischer wurde, dass Ideologien und (Pseudo)Wissenschaftlichkeit einzog, dass die Mutterrolle - also ein wichtiger Bestandteil der Weiblichkeit – von führenden Vertreterinnen des Feminismus abgelehnt wurde, (’Ich gratuliere mir jeden Tag dazu, kein Kind zu haben’, verkündete ‘Mutter’ Simone de Beauvoir ihren Töchtern. ‘Ich denke nicht daran, dieser Gesellschaft ein Kind zu schenken!’ rief Alice Schwarzer) bei gleichzeitiger Entwertung der (abwertend als „patriarchalisch“ betrachteten) Vaterrolle. Es gab auch eine stärkere Anpassung/Angleichung an die Männer, z.B. wurde nun „Gleichstellung“, nicht mehr nur „Gleichberechtigung“ verlangt, da man glaubte, dass die Gleichstellung die eigentliche Gleichberechtigung sei – Quoten wurden eingeführt - nicht als geschlechtsunabhängige Förderquoten, die eigentlich dem Geschlecht nutzen sollten, das unterrepräsentiert ist – sondern nur als Frauenförderung; dort wo Männer unterrepräsentiert sind, gibt es nichts - im Gegenteil, in Landesgleichberechtigungsgesetzen muss selbst dort Frauenförderung betrieben werden. Einführung von “Positiver Diskriminierung“… – Parallel dazu entstand bei vielen Frauen auch ein enorm ehrgeiziges Konkurrenzdenken gegenüber dem andern Geschlecht - bis hin zu vielerlei Feindseligkeiten, Ãœberheblichkeit, sexistischer Literatur/sexistischen Filmen – bis hin zu männermordenden („femi-faschistischen“) Krimiautorinnen… - und nicht zuletzt die Ãœberzeugung, dass Frauen - zumindest im gesamten Gender- und Familienbereich (es gibt fast nur weibliche und feministische Professoren im Bereich „gender-Forschung“ und fast nur „Frauenforschung“) bzw. im Bereich Gesundheit und Soziales - die Oberhand behalten  - und in allen andern Bereichen anstreben müssten. Das zeigt sich nun u.a. darin, dass Jungen in Schulen vernachlässigt werden – und immer noch Mädchen gefördert werden, obwohl die Buben längst die Schwächeren sind. - Einerseits wurden von Feministinnen alle Rollen, die man Frauen „aufzwingen“ könnte, wie eben eine Frau oder auch eine Mutter zu sein habe, abgelehnt, andererseits begannen Frauen damit, Männern klar zu machen, wie ein Mann, wie ein Vater zu sein habe…- ohne dass Männer sich mit der gleichen Lautstärke gegen solche „Vorgaben“ wehrten…- letztere haben (leider) im Lauf der Jahre gelernt, zu allen genderThemen zu schweigen…- was vielen Feministinnen/Politikerinnen/Journalistinnen zum Finden einer entspannteren Wahrnehmung auch mal für eine ganze Weile gut täte…- auch damit die gender-Thematik nicht nur ein einseitiger frauenpolitischer Monolog bleibt.

Aber zurück zum „Verschwinden“ des weiblichen Elementes:
Dieses epochale Vergessen des weiblichen Elementes - worin auch ein Vergessen der Fraulichkeit der Frau liegt (…was natürlich nichts mit Äußerlichkeiten zu tun hat…) und was von vielen Frauen verspürt wird und weshalb sich viele nach alten Zeiten zurücksehnen, z.B. nach einem ”Hexe - und Heilerin”-Sein; nach „weiblicher Spiritualität“ oder nach einem “Matriarchat” - wobei viele Matriarchatsverfechterinnen den ”Feminismus” als “patriarchales Element” ablehnen; oder aber es äußert sich in einem Gefühl des Verlustes der Weiblichkeit wie z.B. bei Eva Herman; - und sogar im mittlerweile untergegangenen “Patriarchat” hatte “das weibliche Element” (das auch immer eine wichtige spirituelle bzw. “beseelende” Komponente hatte – sozusagen die „Weltenseele“) insgesamt einen höheren Stellenwert als nun im Zeitalter des Materialismus und der “Integration” der Frau in letzteres mittels des “Feminismus” dieses epochale Vergessen also des „weiblichen Elementes“ ist durch keinerlei rational-zweckhafte Planung aufzuheben, am wenigsten durch ein Hinübersiedeln der Frau in das schon überbesetzte männliche Feld. Durch solchen Wechsel wird das gestörte Gleichgewicht nicht wieder hergestellt - sondern vollends aufgehoben, die all-befruchtende Geschlechterdifferenz zugunsten einer Geschlechtslosigkeit (aber mit männlichen Vorzeichen) eingeebnet.  -  Eine spiritualitätslose, der reinen Philosophie des Machens (die nun alle - Frauen wie Männer - haben sollen/müssen) - und zuletzt Sichselbstmachens - verfallene Menschheit ist normen- und damit richtungslos; und wenn ein großer Teil dieser technischen Zivilisation sich ohnehin irgendwann im Leergang zu Tode läuft, liegt
Hoffnung einzig darin, daß

ein anderer Teil der Zivilisation (das sind vor allem der herrschenden Betriebsamkeit gegenüber mißtrauische Leute)  Reserven schafft, die nach den Untergängen ein Fortdauern sichern. Reserven, die nicht auf “Brauchen” und “Verbrauchen” hin angelegt sind (wie alles, worum wir uns sorgen: die Weltwirtschaft, die Dritte Welt, die Erhaltung der Umwelt), sondern auf Sein, sinngebenden Hintergrund, Geborgenheit.

Kann das sinngewährende Gleichgewicht - das sich im Geschlechtlichen nur symbolisch anzeigt, aber in Wahrheit viel weiter reicht und das Menschsein in seiner Einbettung in das Dasein  betrifft - in Zukunft nochmals erhofft werden?

Wenn ja, dann von spirituell gesonnenen Menschen und Bewegungen, die eine moderne, auf Erkenntnis beruhende Geistigkeit/Spiritualität entwickeln und pflegen, die den Menschen nicht nur als eine Art höher entwickeltes Tier betrachtet - wie das die moderne Gehirnforschung praktiziert - sondern alles Leben als beseelt und den Menschen als Träger eines Geistes wahrnimmt  -  bzw. auch von den (tendenziell spirituelleren) Frauen, die ihre Rolle als Gegengewicht gegen die rational-materialistische Welt einsehen und wahrnehmen. (wobei „rational“ im Sinne von „totem Denken“, abstraktem, leblosem und „entseeltem“ Intellekt zu verstehen ist)

Dafür ist kein ”In-Konkurrenz-Treten” gegenüber Männern auf dem ‘typisch männlichen Feld’ sinnvoll (was der aktuelle Zeitgeist ja von Frauen fordert…), sondern einzig die Schaffung von (beseeltem) “Lebensgewicht” gegen das gewichtlose (ohne Geist, Seele, Werte, Spiritualität, Kunst – und Tiefe)  technisierte Dasein, das Liegenlassen des angebotenen künstlichen Ãœberflusses, um “des Lebens Ãœberfluß” überhaupt wieder zu bemerken.

Und in diese Richtung sollte wohl der zweite und eigentliche Schritt der Emanzipation der Frau gehen…- das wäre dann der wirkliche „neue Feminismus“, die eigentliche „Frauenbefreiung“  – nach der ersten, anfänglichen Stufe, die eine Anpassung an die Männer bzw. auch ein „Kopieren des Mannseins“ darstellte (…bis hin zum „bodybuilding“ für Frauen, Damenfußball usw.). Als brave Schülerinnen ließen und lassen sie sich dazu erziehen. Eine Stufe, die zum Erreichen der gleichen Rechte und Freiheiten wie die der Männer vielleicht ja auch nötig war – vielleicht auch zur stärkeren Individualisierung/Persönlichkeitsbildung von Frauen (eine Stufe, die teilweise aber auch auf dem Irrtum/der Projektion beruhte, dass sich die meisten Männer in ihren Berufen „selbstverwirklichen“ oder Macht ausüben würden – was ja nur für eine kleine Minderheit der Männer zutrifft – völlig ignoriert wurde und wird die Tatsache, dass alle miesen/gefährlichen/dreckigen Arbeiten – bzw. Arbeiten, in denen  die meisten Arbeitsunfälle passieren - auch von Männern ausgeführt werden – und die z.Zt. vielbeneideten „Machtpositionen“ – wie z.B. im Management großer Unternehmen - in erster Linie Verantwortung, Stress und Druck, Risikobereitschaft - und Freizeitverzicht bedeuten…)

Interessant hierzu ist auch, was die Feministin Katharina Rutschky (Autorin von „Emma und ihre Schwestern“) zu diesem Thema schrieb:

„Warum die sexuelle Differenz kultiviert, nicht zensiert gehört:

Zu den Fixierungen, die in der Frauenpolitik wie hehre Wahrheiten behandelt werden, gehört die Verwechslung der Gleichberechtigung der Frauen mit ihrer Gleichstellung. Mit wem oder was sollen die gerade erst gleichberechtigten weiblichen Menschen eigentlich gleichgestellt werden? Möglichst haarklein und in Form von Statistiken kontrollierbar mit den männlichen Menschen!

Diese schlechte Utopie wird uns gern mit dem Verweis schmackhaft gemacht, daß wir dann an der Macht in den Chefetagen teilnehmen dürften. Doch wer hat davon schon was außer einer Handvoll Frauen? Also bleibt unterm Strich nur die niederschmetternde Erkenntnis: Von weiblichen Menschen wird nichts Neues erwartet - und schon gar nichts anderes als von männlichen Menschen, die wir uns überall zum Vorbild nehmen sollen. Dabei kann man das geschlechtsspezifische Verhalten der Mädchen - denn nur dieses gilt als kritikwürdig in der heutigen Gleichstellungsutopie - auch ganz anders sehen und vor allem auch ganz anders interpretieren. Aber Tatsache ist doch, daß weibliche Menschen, auch von einer wohlmeinenden Frauenpolitik, entweder als Opfer von Männergewalt oder als resozialisierungsbedürftige Hascherln, denen man unbedingt auf die Sprünge helfen muß, mit vernichtender Herablassung behandelt werden. Die Überzeugung, daß Frauen defizitär, ja eigentlich nicht existent zu sein hätten, es weibliche Menschen gar nicht zu geben bräuchte: das ist der Kern der Gleichstellungsutopie.“

Die „Meister(innen)“ dieser Denkweise (mit einem Feminismus als Diktat von oben, längst nicht mehr von unten) sitzen häufig in der Partei der Grünen,- sie fordern z.Zt. wiedereinmal eine Quotenregelung – diesmal in Aufsichtsräten aller börsennotierten Unternehmungen (mindestens 40 % Frauenanteil…). Konsequenterweise (und im Sinne der Geschlechtergerechtigkeit)– damit Frauen wirklich gemäß dieser Logik überall repräsentiert sind – müssten die Grünen auch fordern, dass 40% aller Zivildienstleistenden bzw. Wehrpflichtigen Frauen sein müssen und 40% der Arbeiter in den gefährlichsten Berufen (mit den meisten Arbeitsunfällen) Frauen sein sollten. (Schließlich, so die Lehre: gleiche Chancen, gleiche Rechte und gleiche Pflichten – wobei auf Letzteres von EMMA’s Schwestern offensichtlich kein großer Wert gelegt wird, wenn es Frauen betrifft – es klingt nur besser, wenn es z.B. Frau Schwarzer miterwähnt…) Vielleicht sollten auch mindestens 40% aller Obdachlosen und Arbeitslosen und Selbstmörder bzw. toten Soldaten in Afghanistan weiblichen Geschlechts sein?… Und wenigstens 40% aller gender-Forscher und Familienminister dafür männlichen Geschlechtes!

Nun ist es vernünftig, wenn Frauen nicht in „gefährliche“ oder andere sog. „männliche“ Bereiche hineingedrängt werden – und auch nicht das Hineindrängen von Männern in sog. „weibliche“ Bereiche vom Staat forciert wird. Wer das will – mit der Begründung, dass das Private politisch sei, öffnet Tür und Tor für einen staatlichen Paternalismus - oder jetzt besser „Maternalismus“? (was auf das Gleiche herauskommt) - bis hin zu einem staatlichen „Umerziehungs-Totalitarismus“, der in die freie Entwicklung der Individuen eingreift. Das Private sollte nur einem freien Geistes- und Kulturleben „ausgesetzt“ sein – und in diese Freiheit darf ein Staat nicht eingreifen. (Eine natürliche Annäherung der Geschlechter wird in Zukunft sowieso stattfinden – dazu bedarf es keiner staatlichen Eingriffe) Der Staat muß sich darauf beschränken, Gesetze zu schaffen, die dem Prinzip der „Gleichheit aller vor dem Gesetz“ unterliegen (was noch nicht einmal erreicht ist – siehe z.B. die stärkste der Gleichheit widersprechende Regelung: zu staatlichen Zwangsdiensten - Zivildienst, Bundeswehr - werden nur männliche Menschen herangezogen!).

[Die Begriffe der französischen Revolution „Freiheit“, „Gleichheit“ und „Brüderlichkeit“ kann man nur sinnvoll auslegen, wenn man „Freiheit“ auf das Kultur- und Geistesleben bezieht, „Gleichheit“ auf das politische Leben – also als „Gleichheit aller vor dem Gesetz“ und „Brüderlichkeit“ als ein Ideal im Bereich „Wirtschaft und Soziales“ betrachtet]

Vielleicht sollte man doch die Feministin Martina Schäfer (Buch: DIE WOLFSFRAU IM SCHAFSPELZ. AUTORITÄRE STRUKTUREN IN DER FRAUENBEWEGUNG) ernst nehmen, die nach eingehender Analyse der Frauenbewegung (und der Matriarachatsforschung) zu folgendem Schluss kam:

“Beinahe jede der gegenwärtigen politischen Parteien oder Bewegungen”, so führt Martina Schäfer aus, “hat sich im Laufe ihres Bestehens einmal mit der eigenen Stellung zu und möglicherweise sogar der Herkunft ihrer Ideen aus autoritärem und rassistischem Gedankengut früherer Zeiten auseinander setzen müssen. (Sogar die Anthroposophen) Einzig die Frauenbewegung scheint bis heute von diesen Vorwürfen verschont geblieben zu sein.” Doch würden deren “autoritäre, rassistische, antisemitische und chauvinistische Elemente”, sowie “extrem menschenverachtende Bilder und Gedanken” lediglich ignoriert. “Zumindest was die Forderung nach Eigenreflexion und kritischer Aufarbeitung der eigenen Standpunkte betrifft”, seien die Ansprüche der Frauenbewegung an der Frauenbewegung selbst spurlos vorübergegangen. “Wir Frauen haben übersehen, dass wir nicht von einem anderen Stern jungfräulich in diese verdorbene Welt gepurzelt sind, sondern dass wir selbst Teil und Inhalt des Systems sind.”

(Hierzu ist auch das Buch von Arne Hoffmann „Sind Frauen bessere Menschen?“ sehr interessant – aber auch die sehr intellektuellen und erfrischenden Artikel unter www.maskulist.de - trauen wir uns also mal bei den häufig diffamierten „bösen Maskulisten“ vorbeizuschauen und lassen uns um der Wahrheit willen auch dort mal inspirieren – entgegen dem doch recht oberflächlichen „Zeitgeist- Medien- Feminismus“)

Der künftige, neue Feminismus sollte ein ziemlich anderer sein als der der FDP-Abgeordneten Koch-Mehrin („Rabenmütter vereinigt Euch…“) oder Thea Dorn (Autorin von „Die neue F-Klasse“) und vielen andern (alles „Schwestern“ in priviligierten Berufen) lautstark verbreitete „neue Feminismus“, der ja doch in Wirklichkeit nur der alte verstärkt und in Neuauflage ist (wie auch das sog. „gender mainstreaming“ hierzulande nur ein neues uns irreführendes Wort für „Frauenförderung“ ist) und den unser sozialer Organismus bestenfalls so dringend benötigt wie unser phys. Körper den Blinddarm – ein „neuer Feminismus“, den man auch als „Schulung in Konkurrenzdenken, Ehrgeiz, Karriere-, Macht- und Geldstreben für Frauen“ bezeichnen kann…(oder auch als „feministisch-materialistische Seelenvergiftung“…)

In diesem Lichte erscheint z.B. eine vielgeschmähte und -kritisierte Frau wie Eva Herman, die leider vor Kurzem durch einige unglückliche Bemerkungen in Interviews ihren Gegnern Gelegenheit für eine Abschlußrechnung bot, als ein mehr als interessantes Phänomen - welches auch ein beängstigendes Licht auf eine demagogie-betreibende deutsche Medienlandschaft wirft, die sich nicht scheut, Konservativismus und Nationalsozialismus “in einen Topf” zu werfen - und Eva Herman in tiefster Selbstgerechtigkeit als Nazi-Frau zu verunglimpfen. Die feministische Demagogin Thea Dorn (die deutsche Männer mit indischen Witwenverbrennern und arabischen Frauensteinigern gleichsetzt) scheute sich nicht davor, aus Eva Herman eine Eva Braun zu machen - und seither kursiert dieses “Witzchen” durch diverse Radio- und Fernsehkanäle und jedes doppelmoralische Spießerherz erfreut sich an dieser armseligen Demagogie - nachdem ja der Anfang dieses “Geistes” (richtiger: dieser Geistlosigkeit) schon von Alice Schwarzer gemacht worden war mit dem Artikel über Eva Herman “Mutterkreuz und Steinzeitkeule”.

Die Göbbelssche Methode der Verunglimpfung von Gegnern, die auch in der DDR sehr beliebt war, scheint sich in Deutschland lebendig erhalten zu haben - besonders bei den Leuten, die sich selbst am allerwenigsten als faschistische und antidemokratische Charaktere sehen mögen (vielleicht weil sie es sind?) - und lautstark unliebsame Leute als “Nazis” diffamieren (”Nazi” oder “rechts” : mittlerweile ja die Lieblings-Totschläger-Schimpfworte in Deutschland - je länger die Nazi-Zeit  zurückliegt…- mit der Tendenz, dadurch erst eine extreme politische Rechte zu schaffen - da ja Konservative nach rechts gedrängt werden).

Eva Herman war  in den letzten Jahren, während ihrer ersten “emanzipierten Karrierephase” in eine Krise geraten, die von vielen andern als solche nicht erkannt wurde. Stattdessen wurde sie dann - wegen ihres Buches “Das Eva-Prinzip” oft wütend und hasserfüllt persönlich angegriffen. Es kam zu einer beispiellosen nicht-endenwollenden Hexenjagd von Seiten der modernen heiligen feministischen Inquisition bei der man das Gefühl hatte, dass nun der (deutsche) Feminismus sein hässliches, intolerantes und undemokratisches Gesicht zeigt - natürlich in einer Zeit, in der immer wieder behauptet wird, dass es ja keinen Feminismus mehr gibt. Er ist eben vordergründig nicht mehr sichtbar, da er mittlerweile in Politik und Institutionen bzw. in den Medien fest verankert ist.

Dabei wurde von vielen erstaunlicherweise nicht bemerkt, dass Eva Herman nicht trotz ihres Lebenswegs, sondern genau deshalb das Eva-Prinzip geschrieben hatte. Eva Herman hatte einst den Feministinnen geglaubt, wenn sie ihre Selbstverwirklichung wichtiger nahm als eine stabile Partnerschaft und Kinder. Nie hätte sie das Buch schreiben können, wenn sie nicht so gelebt hätte, wofür sie nun von den “Eva-Prinzip”-Kritikern gescholten wird.

Was für eine Phantasielosigkeit, wenn man bloß die Vorstellung hat, dass das nur ein “Zurück in die 50-er-Jahre” bzw. ein “Zurück an den Herd” für Frauen bedeuten könne  -  oder auch nur so sein könnte, wie sich das Eva Herman vorstellt! (Wobei es - das sind individuelle Entscheidungen - natürlich auch so sein kann und sein darf: wieso sollte der Managerjob des Hausfrauen- und Mutterberufes so abgewertet bleiben?)

Es stellt sich die Frage, wer denn hier die wirklichen „Reaktionäre“ sind: sind es nicht die, die im alten Sinne „weiterwurschteln“ wollen, z.B. die sich mittlerweile selbst schon als „weisheitsvoll“ bzw. sich als „Institution“ verstehenden älteren Damen, die vorgeben „Die Antwort“ (=Titel des neusten Buches von A.Schwarzer) zu wissen? „Die Antwort“ – wie das Orakel von Delphi…? Wobei vorsichtshalber festgestellt werden muß, dass weder der Erhalt eines Bundesverdienstkreuzes, noch der eines Mutterkreuzes noch der irgendeines andern Ordens - auch nicht „Berühmtheit“ - schon jemals irgendjemandem die Kompetenz gaben, „Weisheiten“ auszusprechen und die Rolle einer über Kritik erhabenen abgeklärten Person zu spielen, deren Ausführungen man ernst nehmen müsse…

Die andere Frage ist die, ob der Feminismus bzw. die neue Feminismusdebatte von Thea Dorn oder Frau Koch-Mehrin oder A. Schwarzer ein ähnliches Phänomen darstellt wie die schwarzen Löcher im Weltall – oder wie vielerlei „deutsche Bürokratie“: viel Energie, Intelligenz und Kreativität werden – anstatt der Gesellschaft konstruktiv zu dienen – „aufgesaugt“ und verschwinden im Nichts…

An dieser Stelle möchte ich noch Valentin Tomberg zum Thema „Unterscheidung des Richtigen und Falschen“ zitieren, - ein Zitat, das mir – bezüglich des Feminismus bzw. der Bücher der drei eben erwähnten Damen – treffend erscheint:

“Was ein solches intellektuelles Trugbild umso gefährlicher macht, ist die Tatsache, daß es im allgemeinen nicht einfach eine Lüge oder eine reine Illusion ist. Es ist eine Mischung von Wahrheit und Lüge auf unentwirrbare Art. Dabei dient das Wahre dazu, das Falsche zu stützen, und das Falsche scheint dem Wahren einen neuen Glanz zu verleihen. Es ist also eine Luftspiegelung, ein Trugbild und nicht einfach eine Lüge. die leichter erkennbar wäre. Und da es sich um eine Verschmelzung von Wahrem und Falschem handelt, erscheint das Wahre im Lichte des Falschen. Ideen, die in sich selbst wahr sind, enthalten dabei infolge ihrer Verbindung mit falschen Ideen eine entstellte Bedeutung. Es ist ein aus Wahrem und Falschem gesponnenes Gewebe, das sich der benebelten Seele ermächtigt.”

Es wäre sicher das beste, wenn man den Begriff „Feminismus“ - samt seines ideologischen Überbaus (sozusagen das „Mars-Element“ der Frauenbewegung), wieder fallenließe, auch den typisch deutschen moralinsauren Charakter des bisherigen Feminismus ablegt und einfach eine „Frauenbewegung“ hätte, an welche sich - zur Zeit leider noch Utopie - längerfristig auch eine Männerbewegung (deren Existenz samt ihrer berechtigten Anliegen in Deutschland leider noch keine Anerkennung im größeren Stil gefunden hat - in den USA ist man da – u.a. dank Warren Farrell, Autor von „Mythos Männermacht“***siehe am Ende des Textes - schon weiter) anschließen könnte, so dass dann nur noch eine einzige humanistische und nicht mehr einseitige (und dadurch auch ständig sexistisch zu werden drohende) Gender-Bewegung“ existiert, die Männer und Frauen bei Benachteiligungen (wegen ihrer Geschlechterzugehörigkeit) in allen Lebensbereichen hilft – ohne eine dogmatische Gleichmacherei zu verfolgen. Eine Bewegung, die von Frauen und Männern getragen wird –  mit weiblichen und männlichen Professoren in der „gender-Forschung“ und auch mit Frauen- und Männerforschung – eine Genderbewegung die nicht diesen „sexistischen Geruch“ an sich trägt, so eine Art „weiblicher Nationalismus“ zu sein.

Vielleicht könnte man dann ja auch vernünftigerweise wieder die – besonders für Buben  - wichtige Vaterrolle aufwerten (z.B. im Scheidungsrecht, wo Männer in erster Linie auf bloße „Zahlväter“ reduziert werden… – künftig sollte die Vaterrolle nicht nur „gefragt“ sein, wenn es Frauen wünschen – wie das z.B. bei der aktuellen Diskussion zur „Baby- und Kleinkindbetreuung“ der Fall ist…), was dann auch die „Vaterschaftsverweigerung“ vieler Männer reduzieren würde.

SCHLUSSBEMERKUNG: Wie sich die „Frauenbewegung“ - mittlerweile fester Bestandteil unseres „Establishments“ - in Zukunft entwickelt, ist ja auch ein Spiegel davon, wie sich die ganze Gesellschaft weiterentwickeln wird – indem sie zeigt, wo ihre Prioritäten bzw. ihre Werte liegen.

Meine Befürchtung ist die, dass sich der (in Wirklichkeit alte) „neue Feminismus“ à la Koch-Mehrin durchsetzen wird, der dieser Gesellschaft (und der großen Mehrheit der Frauen) nichts Neues bringen kann – wie auch eine Frauenquote in Aufsichtsräten nichts wirklich Neues bringen wird. Man bedenke (nochmals…):

„Mit wem oder was sollen die gerade erst gleichberechtigten weiblichen Menschen eigentlich gleichgestellt werden? Möglichst haarklein und in Form von Statistiken kontrollierbar mit den männlichen Menschen! Diese schlechte Utopie wird uns gern mit dem Verweis schmackhaft gemacht, daß wir dann an der Macht in den Chefetagen teilnehmen dürften. Doch wer hat davon schon was außer einer Handvoll Frauen? Also bleibt unterm Strich nur die niederschmetternde Erkenntnis: Von weiblichen Menschen wird nichts Neues erwartet - und schon gar nichts anderes als von männlichen Menschen, die wir uns überall zum Vorbild nehmen sollen….….Die Ãœberzeugung, daß Frauen defizitär, ja eigentlich nicht existent zu sein hätten, es weibliche Menschen gar nicht zu geben bräuchte: das ist der Kern der Gleichstellungsutopie.“ Katharina Rutschky

Nachdem die kühle Seelenlosigkeit nun alle Lebensbereiche (von den Wissenschaften bis hin zu Medien, Kultur und Pädagogik – jetzt auch der „Baby- und Kleinkind-Erziehung“ – da hat man „vergessen“, dass für Babys und Kleinkinder die Zeit der elterlichen Zuwendung und Aufmerksamkeit identisch mit „Liebe“ ist…) unserer Gesellschaft erfasst hat, wird diese in Zukunft wohl nur noch durch Krisen (seien es Naturkatastrophen, seien es Amokläufer an Schulen - und noch viele andere, evtl. auch weitaus größere Katastrophen…) zu einem Wertewandel kommen können, ein Wandel, der unserer (Menschheits-) Kultur eine vernünftige längerfristige Zukunftsperspektive bieten muß – und das betrifft sicher nicht nur unser Verhältnis zur Natur (bzw. ihre Zerstörung) – sondern besonders das soziale Leben. Denn nicht nur die Natur – sondern tragischerweise besonders das menschliche Miteinander, das gesamte soziale Leben – wird auf Dauer durch unser materialistisches Denken und Vorstellen (in welchem es keine Seele und keinen Geist gibt) ruiniert.

Das Konkurrenzdenken wird sich steigern, das materialistische Denken und Wahrnehmen überhand nehmen, mit der Folge, daß die Seelen einander nicht mehr verstehen können. Und das wird die Ursache für den eigentlichen Super-GAU sein, - dafür, daß dann diese (Menschheits-) Kultur irgendwann in einem Krieg aller gegen alle untergeht…(auf welchen wir uns in kleinen, aber sichtbaren Schritten zubewegen)

Deshalb werde ich mich künftig damit befassen, mein spirituelles Denken zu „trainieren“, d.h. Vorstellungen über „die geistige/spirituelle Welt“ zu „sammeln“ (eine Aktivität, zu der alle herzlich eingeladen sind), um damit auch meine „Seele“ langsam umzuwandeln um “seelische Wärme” zu produzieren – denn schließlich gehöre ich zu den

der herrschenden Betriebsamkeit gegenüber misstrauischen Leute, die Reserven schaffen wollen, die nicht auf „Brauchen“ und „Verbrauchen“, sondern auf Sein, sinngebenden Hintergrund und auf Geborgenheit angelegt sind - und nach den Untergängen ein Fortdauern sichern!   

Wolfgang Stadler

*** Zitate von Warren Farrell aus „Mythos Männermacht“:

„Mythos Männermacht“ ist keine Rückkehr zum Mann der fünfziger Jahre, sondern ein Sprung nach vorn, zum Mann des Jahres 2050. Und zur Frau des Jahres 2050. Das Buch handelt davon, warum die männlichen und weiblichen Geschlechterrollen, die über Millionen von Jahren für die Spezies zweckmäßig waren, es jetzt nicht mehr sind.“

„Sind wir von Feministinnen irregeführt worden? Ja. Sind daran die Feministinnen schuld? Nein. Warum nicht? Männer haben nicht geredet. Frauen können nicht hören, was Männer nicht sagen. Jetzt müssen Männer die Verantwortung übernehmen und sagen, was sie wollen, um den Geschlechterkampf in einen Dialog zu verwandeln, in dem beide Geschlechter zu Wort kommen.“

„…Glücklicherweise haben fast alle Industrienationen diese (schlechten) Erfahrungen der Frau anerkannt – und daraus geschlossen, dass Frauen ein Problem haben und dass die Männer dieses Problem sind. Männer haben jedoch andere Erfahrungen…“

„Wie kommt es, dass der Feminismus uns glauben machen konnte, dass ein einseitiger Ansatz ein umfassender sei? Er sagte uns nicht, dass Frauen die Welt als „patriarchal“, „sexistisch“ und „männerbeherrscht“ sehen, sondern dass „die Welt patriarchal, sexistisch und männerbeherrscht“ ist. Immer wenn sich „Feminismus“ als das ganze Bild präsentiert, dann ist dies eine Form von Sexismus – genau wie ein maskulinistischer Ansatz sexistisch wäre, wenn er sich als das ganze Bild präsentieren würde.“

„Ich bin ein Männerrechtler (oder „Maskulinist“), wenn Männerrechte und Männerbefreiung mit gleichen Chancen und gleicher Verantwortung für beide Geschlechter definiert werden. Ich bin ein Frauenrechtler, wenn Feminismus gleiche Chancen und Verantwortung für beide Geschlechter propagiert. Ich stehe im Widerspruch zu beiden Bewegungen, wenn eine sagt, unser Geschlecht ist das unterdrückte Geschlecht, deswegen „haben wir Anspruch auf bestimmte Vorrechte“. Das ist nicht die Befreiung, sondern die Machtergreifung eines Geschlechtes…“

„ In den letzten 25 Jahren war Feminismus für die täglichen Nachrichten das, was Bakterien für das Wasser sind – wir nahmen ihn auf, ohne zu merken, was gut und was schlecht war. Aus männlicher Sicht machte der Feminismus den Kampf der Geschlechter zu einem „Krieg, bei dem nur eine Seite Flagge zeigte.“

„Mir wurde schnell klar, dass es viel mehr Standfestigkeit verlangt, für die Sache der Männer als für die Sache der Frauen zu sprechen. Oder, um es korrekt zu sagen, für beide Geschlechter zu sprechen, nicht nur für Frauen.“

„Im Verhältnis von Frauen und Männern verlieren beide Geschlechter, wenn allein eines Vorzüge erhält. Wenn eine Frau von einer Fördermaßnahme profitiert und beruflich aufsteigt, hat die Familie des Mannes, den sie ausgestochen hat, einen Nachteil. Also sollte Chancengleichheit geboten werden, statt einem der Geschlechter Vorteile zu gewähren. Die überholte Annahme, Männer hätten die Macht und Frauen seien machtlos, führt unweigerlich zum Geschlechterkampf. Wenn wir Frauen als machtlos hinstellen, trauen wir uns nicht, die Macht der Frauen zu beschränken. Die Angst, die Macht des weiblichen Geschlechts einzuschränken, führt letztlich zur Eskalation des Geschlechterkampfes. Schließlich besitzen Frauen in vielen Bereichen größere Macht: Sie haben mehr Geld zur Verfügung (auch wenn Männer mehr verdienen - Forschungsergebnis in den USA), sie haben die  Macht ihrer Schönheit und ihrer Sexualität, und sie haben mehr Wahlmöglichkeiten in bezug auf Ehe, Kinder, Arbeit und Lebensgestaltung“.

“Der Feminismus hat darauf hingewiesen, daß Gott auch eine Frau sein kann. Daß möglicherweise auch der Teufel eine Frau sein kann, wurde aber nie erörtert. Der Feminismus zeigt nur die Schattenseiten der Männer auf und die Sonnenseiten der Frauen. Er vernachlässigt die Schattenseiten der Frauen und die Sonnenseiten der Männer. Er versäumt zu sagen, daß bei beiden Geschlechtern beide Seiten innerhalb einer Person vorhanden sind. Als das Thema der sexuellen Belästigung aufkam, hieß es, daß Männer das Problem einfach nicht “kapieren”. Leider ist es aber so, daß es beide Geschlechter nicht verstehen. Männer verstehen die Angst der Frauen vor Belästigung nicht, die ihre Wurzel in der passiven Rolle der Frau hat, und Frauen verstehen die Angst der Männer vor sexueller Zurückweisung nicht, die ihre Wurzel in der aktiven Rolle des Mannes hat. Beide Geschlechter sind so sehr mit der eigenen Sicht der Dinge beschäftigt, daß jedes die Verwundbarkeit des anderen nicht kapiert.”

“Der Feminismus rechtfertigte die weibliche “Macht des Opfers”, weil er alle davon überzeugte, daß wir in einer sexistischen, männerdominierten Welt leben. Mythos Männermacht erklärt, warum die Welt bisexistisch ist, also von Männern und Frauen dominiert, patriarchal und matriarchal ist, nur jeweils in einer anderen Weise. Das Buch erklärt, warum die Worte “Patriarchat” und “Männerdominanz” Chiffren für das Opfern von Männern sind.”

“Männer hörten nicht nur, sondern glaubten auch all die Behauptungen über die Frauendiskriminierung (Frauen sind öfter Opfer von Gewalt, die Gesundheit von Frauen wird weniger wichtig genommen als die von Männern, Frauen bekommen für die gleiche Arbeit weniger Geld, Ehemänner schlagen ihre Frauen öfter als umgekehrt, Männer haben mehr Macht, wir haben in einer patriarchalischen, sexistischen, männerdominierten Welt gelebt). Viele Männer verurteilten diese “Frauendiskriminierung” und stimmten der “Notwendigkeit” von Diskriminierung von Männern zu (Frauenförderprogramme, von der Regierung unterstützte Frauenbeauftragte in fast jedem Staat und Land, Frauenstudien, Frauenzentrum, Hilfsprogramme der Regierung für Frauen, Kleinkinder und Kinder …).”

11 Kommentare »

  1. Danke für den Artikel! K

    Kommentar von kewil — 12. Oktober 2007 @ 11:23

  2. Literaturnobelpreis für Feminismuskritikerin Doris Lessing - die man allerdings lieber als Feministin in der Öffentlichkeit hinstellen will…
    Nur:

    Feminismus heißt nicht, auf Männer einzudreschen

    Doris Lessing: Männer wehrt Euch!

    London (rpo). Die Schriftstellerin Doris Lessing fordert die Männer auf sich gegen ihre “sinnlose Erniedrigung” zu wehren. “Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird”, sagte 81-jährige Autorin in einem Bericht des “The Guardian”.
    Lessing, die vor allem mit ihren Büchern “The Grass is Singing” und “Das goldene Notizbuch” zu einer literarischen Heldin des Feminismus wurde, sagte: “Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten. Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun.”

    Die im heutigen Simbabwe aufgewachsene Autorin, beklagte eine “denkfaule und heimtückische Kultur”, die sich des Feminismus bemächtigt habe und darauf hinauslaufe, “auf Männer einzudreschen”. Bei einem Besuch in einer Schule, in der die Lehrerin Beifall heischend erklärt habe, Kriege seien auf die angeborene Gewalttätigkeit von Männern zurückzuführen, berichtet die Schreiberin: “Da saßen die kleinen Mädchen fett, selbstgefällig und eingebildet, während die kleinen Jungs zusammengesunken waren, sich für ihre Existenz entschuldigten und dachten, dass das so ihr ganzes Leben lang weitergehen würde. Das passiert überall in den Schulen und niemand sagt ein Wort.”

    Ein Teil des Feminismus ist in heiße Luft aufgegangen

    Die Schriftstellerin klagte, ein Teil der “großen Energie” des Feminismus sei “in heißer Luft und schönen Worten verloren gegangen”, während man sich doch darauf hätte konzentrieren sollen, Gesetze zu ändern. “Wir haben jetzt die Bezahlung bekommen. Aber die wirkliche Gleichheit gibt es erst, wenn die Sorge für die Kinder geregelt ist. Und das ist noch nicht geschehen, jedenfalls nicht für jene, die es wirklich brauchen”, sagte Lessing. Sie kündigte an, sie werde keinen dritten Band ihrer Autobiografie schreiben, denn sie wolle “nicht so viele große und bedeutende Leute” dadurch verletzen, dass ich sie an ihre “Dummheiten” erinnere. “Ehrlich gesagt: Es kümmert mich nicht mehr”, sagte sie.

    14.08.01
    rp-online.de - KULTUR

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    Lessing macht den Männern Mut

    Die Schriftstellerin Doris Lessing beklagt die «Abwertung» von Männern beklagt. Die 81-Jährige fordert die Männer auf, sich gegen ihre «sinnlose Erniedrigung» zu wehren.

    [TA/sda] - «Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird», sagte die Autorin in einem Bericht der englischen Tageszeitung «The Guardian» vom Dienstag anlässlich einer Literaturdiskussion in Edinburgh.

    Lessing, die vor allem mit ihren Büchern «The Grass is Singing» und «Das goldene Notizbuch» zu einer literarischen Heldin des Feminismus wurde, sagte: «Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten.» Und weiter: «Die dümmsten, ungebildetsten und scheusslichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun.»

    Die im heutigen Simbabwe aufgewachsene Autorin, die mit dem Buch «Afrikanische Tragödie» zu Weltruhm kam und immer wieder als Kandidatin für den Literaturnobelpreis genannt wird, beklagte eine «denkfaule und heimtückische Kultur», die sich des Feminismus bemächtigt habe und darauf hinauslaufe, «auf Männer einzudreschen».

    Sie berichtete über einen Besuch in einer Schule, in der die Lehrerin Beifall heischend erklärt habe, Kriege seien auf die angeborene Gewalttätigkeit von Männern zurückzuführen. «Da sassen die kleinen Mädchen fett, selbstgefällig und eingebildet, während die kleinen Jungs zusammengesunken waren, sich für ihre Existenz entschuldigten und dachten, dass das so ihr ganzes Leben lang weitergehen würde. Das passiert überall in den Schulen und niemand sagt ein Wort.»

    Die Schriftstellerin klagte, ein Teil der «grossen Energie» des Feminismus sei «in heisser Luft und schönen Worten verloren gegangen», während man sich doch darauf hätte konzentrieren sollen, Gesetze zu ändern. «Wir haben jetzt die Bezahlung bekommen. Aber die wirkliche Gleichheit gibt es erst, wenn die Sorge für die Kinder geregelt ist. Und das ist noch nicht geschehen, jedenfalls nicht für jene, die es wirklich brauchen», sagte Lessing.

    Sie kündigte an, sie werde keinen dritten Band ihrer Autobiografie schreiben, denn sie wolle «nicht so viele grosse und bedeutende Leute» dadurch verletzen, dass ich sie an ihre «Dummheiten» erinnere. «Ehrlich gesagt: Es kümmert mich nicht mehr», sagte sie.

    14. 08. 2001
    bluewin.ch: news > kultur > lessing macht den männern mut

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    Doris Lessing will Männer aufrütteln

    London (dpa) - Die Schriftstellerin Doris Lessing hat die «Abwertung» von Männern beklagt und diese aufgefordert, sich gegen ihre «sinnlose Erniedrigung» zu wehren.

    «Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird», sagte 81-jährige Autorin einem Bericht des «The Guardian» zufolge bei einer Literaturdiskussion in Edinburgh.Lessing, die vor allem mit ihren Büchern «The Grass is Singing» und «Das goldene Notizbuch» zu einer literarischen Heldin des Feminismus wurde, sagte: «Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten. Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun.»

    Die im heutigen Simbabwe aufgewachsene Autorin, die mit dem Buch «Afrikanische Tragödie» zu Weltruhm kam und immer wieder als Kandidatin für den Literaturnobelpreis genannt wird, beklagte eine «denkfaule und heimtückische Kultur», die sich des Feminismus bemächtigt habe und darauf hinauslaufe, «auf Männer einzudreschen». Sie berichtete über einen Besuch in einer Schule, in der die Lehrerin Beifall heischend erklärt habe, Kriege seien auf die angeborene Gewalttätigkeit von Männern zurückzuführen. «Da saßen die kleinen Mädchen fett, selbstgefällig und eingebildet, während die kleinen Jungs zusammengesunken waren, sich für ihre Existenz entschuldigten und dachten, dass das so ihr ganzes Leben lang weitergehen würde. Das passiert überall in den Schulen und niemand sagt ein Wort.»

    Die Schriftstellerin klagte, ein Teil der «großen Energie» des Feminismus sei «in heißer Luft und schönen Worten verloren gegangen», während man sich doch darauf hätte konzentrieren sollen, Gesetze zu ändern. «Wir haben jetzt die Bezahlung bekommen. Aber die wirkliche Gleichheit gibt es erst, wenn die Sorge für die Kinder geregelt ist. Und das ist noch nicht geschehen, jedenfalls nicht für jene, die es wirklich brauchen», sagte Lessing. Sie kündigte an, sie werde keinen dritten Band ihrer Autobiografie schreiben, denn sie wolle «nicht so viele große und bedeutende Leute» dadurch verletzen, dass ich sie an ihre «Dummheiten» erinnere. «Ehrlich gesagt: Es kümmert mich nicht mehr», sagte sie.

    14.08.2001
    stern.de | Kultur | Literatur

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    Berühmte Feministin empfiehlt:
    “Männer wehrt Euch” gegen doofe Frauen

    Die Schriftstellerin Doris Lessing (81) wurde mit ihrem Werk ‘Das goldene Notizbuch’ zu einer femistischen Vorreiterin in der Literatur.

    Doch nun macht sie den Männern Mut, sie sollen sich wehren. Sie ist darüber schockiert, dass die Männer heute so widerspruchslos ’sinnlose Erniedrigungen’ hinnehmen und sich ständig ‘abwerten’ lassen.

    Selbst die ‘dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer’ niedermachen, ohne das irgendjemand was dagegen tut.
    Sie hält diese Emanzen-Kultur für ‘denkfaul und heimtückisch’.

    15.08.2001
    ShortNews.com - die News-Community

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    Doris Lessing: Wehrt euch, Männer!

    London - Die Schriftstellerin Doris Lessing hat die Abwertung von Männern beklagt und diese aufgefordert, sich gegen ihre sinnlose Erniedrigung zu wehren. “Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird”, sagte die 81-Jährige bei einer Diskussion in Edinburgh. Lessing, die vor allem mit ihren Büchern “The Grass is Singing” und “Das goldene Notizbuch” zu einer literarischen Heldin des Feminismus wurde, fuhr fort: “Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten. Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren, und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun.”

    Die im heutigen Simbabwe aufgewachsene Autorin, die regelmäßig als Kandidatin für den Nobelpreis genannt wird, beklagte eine denkfaule und heimtückische Kultur, die sich des Feminismus bemächtigt habe und darauf hinauslaufe, auf Männer einzudreschen. (dpa)

    15.8.2001
    abendblatt.de

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    Männer sollen sich wehren

    Feministin Doris Lessing:
    Ständige Herabwürdigung durch Frauen nicht hinnehmen

    von unserem Korrespondenten Hendrik Bebber

    EDINBURGH. Doris Lessing hat Mitleid mit den Männern. Die große alte Dame der britischen Literatur und engagierte Feministin sieht sie als die Opfer im Sexkrieg. Ohne Protest würden sie von Frauen “ständig beleidigt und herabgewürdigt. Ich bin schockiert von der gedankenlosen und automatischen Art, wie Männer in unserer Gesellschaft widerspruchslos niedergebügelt werden”, erzürnte sich die 81-jährige Autorin in ihrer Rede zum Auftakt des Edinburgher Literaturfestivals.

    Mit ihren Büchern (”Afrikanische Tragödie, “Das Goldene Notizbuch”) wurde die in Simbabwe geborenen Schriftstellerin zu einer Kultfigur der Frauenbewegung. Rückschauend erklärte sie in Edinburgh, dass der “Feminismus große Dinge bewegt hat. Mehr oder weniger erreichten wir Chancengleichheit und gleiche Löhne im Berufsleben. Allerdings hat sich bei der Kindererziehung - dem wirklichen Test für die Freiheit der Frauen - fast nichts geändert. Aber überall finden wir starke, kluge und wunderbare Frauen. Aber was ist nur mit den Männern geschehen?”

    Die dümmsten und gemeinsten Frauen könnten über die liebenswürdigsten und intelligentesten Männer herziehen und niemand protestiert dagegen. Doris Lessing: Die Männer scheinen so niedergedrückt zu sein, dass sie nicht mehr zurückschlagen können. Es wird Zeit, dass sie dies tun”.

    15.08.2001
    Gießener Anzeiger

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    Feminismus-Kritik

    Doris Lessing: Männer sind besser als ihr Ruf

    Die Schriftstellerin Doris Lessing hat die “Abwertung” von Männern beklagt und diese aufgefordert, sich gegen ihre “sinnlose Erniedrigung” zu wehren. “Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird”, sagte die 81-jährige Autorin einem Bericht des “Guardian” zufolge bei einer Literaturdiskussion in Edinburgh. Die Autorin, die mit dem Buch “Afrikanische Tragödie” zu Weltruhm kam und als Kandidatin für den Literaturnobelpreis gilt, beklagte eine “denkfaule und heimtückische Kultur”, die sich des Feminismus bemächtigt habe und “auf Männer einzudreschen” pflege: “Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten. Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren, und niemand sagt was dagegen.”

    15.08.2001
    tagesspiegel.de

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    Plädoyer für die Männer Doris Lessings Kritik am Feminismus

    (sda) Die Schriftstellerin Doris Lessing, die vor allem mit ihren Büchern «The Grass is Singing» und «Das goldene Notizbuch» zu einer literarischen Heldin des Feminismus wurde, hat anlässlich einer Literaturdiskussion in Edinburg die «Abwertung» der Männer beklagt. Eine «denkfaule und heimtückische Kultur», die sich mit Anklagen des männlichen Geschlechts begnüge, habe sich des Feminismus bemächtigt; ein Teil der «grossen Energie» der Frauenbewegung sei «in heisser Luft und schönen Worten verloren gegangen», während man sich doch darauf hätte konzentrieren sollen, Gesetze zu ändern und wirkliche Gleichheit für alle zu schaffen. Donnerstag, 16. August 2001 nzz.de

    Kommentar von Cornelia Hauser — 12. Oktober 2007 @ 12:31

  3. ein macho spricht

    Kommentar von silkepil — 13. Oktober 2007 @ 02:19

  4. Flechtpilz und Baisse

    Ein interessanter und anregender Text. Es gäbe viele Pukte, auf die ich im Detail eingehen könnte, doch will ich jetzt weder Positives oder - was ohnehin weniger der Fall wäre - etwas Negativ herausgreifen. Weil es auch sehr viel Stoff ist, beschränke ich mich auf einige wenige Anmerkungen.

    Eine GLEICHSTELLUNG der Frauen ist ja vor dem Gesetz längst erreicht. Wie in den Debatten um das Christentum werden Auswüchse anti-weiblicher Staatsmacht stets aus den Schubladen geholt, in denen die Graber nach vermoderter Zustände selber verharren. Denn, was sie wirklich wollen, ist die einseitige Bevorzugung der Frauen. Gerade Frauen, die wie Eva Herman, Esther Vilar, Campo-Autorin Katharina Rutschky (man schaue sich nur an, mit welchem terroristischen Terror im Vorfeld heutiger Zustände gekämpft wurde) oder auch ich, Einsprüche gegen die eigene, weibliche Selbstgerechtigkeit der Blaustrumpf-Allianz vorbrachten, werden schickaniert, virtuell liquidiert oder medial selektiert.

    Eine wirkliche Gleichstellung aber kann es in einer freien Gesellschaft nicht geben, denn gleichgestellt, gleichgeschaltet, wird man nur in Diktaturen. Und eine Wertigkeit in einer frei konkurrierenden Gesellschaft (die es kaum im Ansatz gibt, weil eine “Du sollst-Mentalität”, Quotenregelungen, Denk - und Sprechverbote usw. diese verhindern), errreicht man nur durch eine GLEICHWERTIGE oder HÖHERE LEISTUNG im Vergleich zu anderen. Daran hapert es aber dem weibichen Geschlecht augenscheinlich. Seit 90 Jahren von jeglichen Barrieren befreit, haben sie noch immer nicht im Ansatz die kulturellen Leistungs-Qualitäten der Männer, das intellektuelle Niveau (es fehlt auf dem Gebiet der Wissenschaft z.B. jeder Hinweis auf ein Grundverständnis für diesbezügliche Einsichten) und auch in der Philosophie, ja selbst beim Schachspiel, ganz zu schweigen von sonstigen Sportarten, in denen es nicht auf körperliche Stärke ankommt, haben Frauen ähnliche Leistungen erbracht, wie die von Ihnen kritisierten Männer.

    Es fällt auf und auf sie nieder, dass diejenigen Frauen, die sich durch eigene Leistungen halbwegs etablierten, weniger lautstark gegen die angeblich restriktiv herrschende Männerwelt protestieren. Meist tun dies die Schierchen, die Schlecht-Weg-Gekommenden, die Halbweiber, die, bei denen die Geschlechtlichkeit nicht in Ordnung ist, jene, die nicht einmal einen Ball bei sportlichen Aktivitäten fangen können (aber sich in spitzen Kommentare triefender Dummheit über sportliche Männer ergehen), jene also, die mit Körper, Geist und Seele dem Übermenschen - also dem über den jetzigen Menschen hinweggehenden - weiter entfernt stehen, als der sich stumm ausbreitende Flechtpilz dem Affen.

    Der „Fortschritt“ der Welt, sofern er überhaupt in dem „Ewigen Kreislauf“ der Geschichte existiert, wird zur Degeneration, seit das weibliche Element aus dem bisher natürlichen und sicher verbesserungswürdigen Rahmen fiel und ohne Kompetenz – beinahe ausschließlich durch Sekrete und Dekrete, geschickte Edikte und geballte Gewalt – den „Willen zur Quote“, durch das Prinzips des „Strebens zur Wahrheit und zur Weisheit“, ablöste.

    Die Folgen erleben wir in einem beispiellosen Niedergang der Kultur, der schlimmer als das ist, was die Nazis anrichteten. Richteten jene den Geist, die Kultur, den Verstand und die Vielfalt bisweilen auf der Gasse lynchten, macht es heute die Avantgarde des Mob, still, seltener publik. Wer noch immer glaubt – tatsächlich legen die messbaren Fakten der Wissenschaftler den bilanzierten Schluss nahe, die Welt habe sich in ihrer Gesamtbilanz „verbessert“ – so bedenkt diese Postulat nicht, dass sich der geistiges und kulturelles Niedergang erst in seinen längerfristigen Auswirkungen zeigt (die allerdings bedrohlich schnell gehen, und sich nicht mehr wie einst, in Jahrhunderten vollziehen). Heute zehren wir noch von den Zeiten, die nicht einem „Alles-geht-und-wenns-auf-dem-Kopf-steht“- Prinzip tickten. Durch die feminisierte Welt (letztlich schon ein semantisches Fake, weil sie in Wirklichkeit das Feminine durch Neotralines ersetzte), ist nichts besser geworden, im Gegenteil. Die Hausse von Esoterik und Irrationalismus führt zur Baisse von Verstand und angemessener Vernunft. Schon sind wir mitten in einem tiefgreifenden Wandel, der die Ergebnisse, welche mit dem Jahr 1789 verknüpf sind, obsolet machen. Bald wird die Zerstückelung, die Parzellisierung und Nivellierung sukzessiv – bei gleichzeitiger Postulierung einiger inhaltlich bedeutungsloser und entkernter Gesten aus dem Impetus der Hilflosigkeit, ein paar, der Gesellschaft skelettartig ein - und angepasster Hülsen von Uniformität und Konformität – ein Drama auf der Weltbühne darbieten, gegen das jenes aus der Feder eines hier mehrfach genannten Autors “Die letzten Tage der Menschheit“, wie eine Clownerei wirken.

    Bei den Chinesen ist zu beobachten, wie sehr ihre sozialistische Rhetorik, die längst kapitalistischen Zustände, nicht mehr zu verschleiern vermag. Bei uns ist es genau umgekehrt.

    Oder, wie ich schon im Mai 2005 schrieb und viel vorher dichtete: Die Union bestimmte gestern ihren Kanzlerkandidaten, der diesmal eine Kandidatin ist. Sie sah richtig aus, sogar gut, als sie gestern ihre erste Rede nach der Kandidatur-Kürung hielt: Frisch frisiert, anders als sonst, und sogar mit lachenden Augen. Da es diese Äußerlichkeiten sind, die hier zuerst erwähnt werden, zeigt, worum der Unions-Wähler am meisten bangt….Möglich also, dass die Gesamtgemengelage sich nur unwesentlich verschiebt, vielleicht sogar beschert sie uns ein schwarz-grünes Bündnis….Frau Merkel will nun dem Volke dienen. Das hört sich gut an. „Mehr Gerechtigkeit“, brüllt das Volk, „mehr Freibier, mehr Volksmusik im Fernsehen, mehr Drogen, mehr Kindergeld, mehr Wohlfahrt, mehr Geiz ist geil.“ Wer dem Volk dienen will, braucht flinke Beine, denn wo immer das Volk eine Begehrlichkeit ausmacht, wird es sie volkstümlich formuliert einbringen. Gibt es eine Partei, die sich darüber definiert, dass sie dem Volk sagt, was sie von ihm hält?

    Der folgende Textauszug, der 2004 Jahr entstand, gilt vorläufig endgültig als Beschreibung des gewöhnlichen deutschen Zustandes:

    Herr Trittin ist ein Mann, der weiß wie mans macht
    Mal so schnell wie der Blitz, wenn’s nötig ganz sacht
    Ist er doch der einzige bartlose Mann
    Bei dem jeder doch glaubt, der Bart wär` noch dran!
    Sein Fahrrad ist alt – doch er fährt gern Rad
    Nicht weil es Spaß macht - weil Mao es tat!
    Er radelte viel zur K-Gruppen-Zeit
    Doch irgendwann hatte er es doch leid
    Das ständige Treten in die Pedalen
    Doch jetzt tritt er nie ab, nicht mal nach Wahlen
    Die Sprache, der Stil: Engagierte Verknappung
    Das Zauberwort „privilegierte Verpackung“!
    Er mochte sie nicht, die blitzblanke Dose
    Stand viel zu rund im Regal, war zu lose
    - - -
    Wir haben Kultur und den Goethe im Schrank
    Meiden Philosophie - von der wird man krank
    Gucken den Dschungel - jetzt auch ohne das Buch
    Haben nie Musikantenstadl genug
    Der Superstar muss nimmer mehr sprechen könn´
    Reicht, dass er guat taten tut kreischen kenn´ könn´
    Das Arbeitsamt ist ein saucooles Haus
    Schaut innen, wie Engelen-Käfer draußen, aus
    Deutschland ist Klasse - allererste Sahne
    Mit Glatzen und der…schönen roten Fahne
    Man nennt uns noch immer gern: Der Germane
    Wer richtig zuhört, hört nur noch: Der Ahne
    Vergangenes geht, doch Deutschland, das steht
    Das zittert und bebt, doch wenn etwas lebt,
    Dann wird’s maltraitiert, rasiert, ausradiert
    Abgeschmiert, lädiert, personifiziert
    Wird diszipliniert, jetzt gar plastiniert
    Polarisiert und auch fotographiert
    Solang´ drangsaliert bis sich gar nichts mehr rührt
    Zuletzt wird dann alles schnell ab und geführt.

    Denn wir Deutschen sind schon privilegiert
    Auch wenn mancher nicht weiß, wie`s geschrieben wird
    Auch wenn mancher nicht weiß, wie man sich dann fühlt
    Auch wenn mancher bald glaubt, er wird weggespült
    Auch wenn mancher schon brav vom Weihnachtsmann träumt:
    Wir leben im Zustand, den jeder versäumt!

    Kommentar von Tanja Krienen — 13. Oktober 2007 @ 07:55

  5. @silkepil: Sicherlich kannst Du mir Textstellen nennen, anhand derer Du auf einen “macho-beitrag” schliesst…? Weil es “positive Diskriminierung” tatsächlich gibt? Weil tatsächlich nur Männer zu staatlichen Zwangsdiensten herangezogen werden? Weil ich die undemokratische lächerliche Kampagne gegen Eva Herman, die von extremen “Macha” gestartet wurde, für (femi-)faschistisch halte? (Es gibt schließlich schon Frauen, die Eva Hermans Bücher verbrennen wollen - das erinnert mich doch an finstere Zeiten…) Oder weil ich mit Katharina Rutschky und Martina Schäfer zwei Feministinnen zitiere - die selbst Feminismuskritik ausüben und andere Feministinnen zur Selbstkritik aufrufen? Sicher: von so einem Text fühlt sich jede Feministin, jede Sexistin und jede Macha kritisiert…

    Kommentar von Wolfgang Stadler — 13. Oktober 2007 @ 08:06

  6. Stefan Raab:
    http://www.myvideo.de/watch/2524276

    Kommentar von Anna Schneider — 13. Oktober 2007 @ 08:09

  7. Ein schöner Link!

    Da Mario, dessen Barth auch immer länger wird und der zeigte, warum die Enricos und Ginos aus der Ostzone auch manchmal Mario heißen, unter dem blieb, was man nicht mehr von ihm sehen möchte - und seit vorgestern den erledigten Fällen zuzurechnen ist- musste Stefan Raab in blendenster Form leisten: Nürnberger-Prozesse, Scharfrichter Kerner und Henker-TV! *g* *lol* *brüll*

    Kommentar von Tanja Krienen — 13. Oktober 2007 @ 08:36

  8. Geschlechterpolitische Initiative e.V.

    P R E S S E M I T T E I L U N G

    Stuttgart: Der gemeinnützige Verein MANNdat e.V., der sich für eine Berücksichtigung jungen- und männerspezifischer Belange in der Geschlechterpolitik einsetzt, sieht in der Verleihung des Literaturnobelpreises an Doris Lessing auch eine Mahnung, den Geschlechterkrieg zu beenden. Doris Lessing gilt als Vertreterin des kritischen Feminismus. Bei allem Engagement in der Frauenbewegung hat sie jedoch das Verständnis für die Situation und die Belange von Jungen und Männern nie aus dem Blick verloren und unterscheidet sich damit radikal vom Geschlechterkriegsfeminismus ihrer Zeit. Gerade in den letzten Jahren hat sie sich für mehr Verständnis für die Situation von Jungen und Männern ausgesprochen.

    “Ich bin zunehmend schockiert über die gedankenlose Abwertung von Männern, die so sehr Teil unserer Kultur geworden ist, dass sie kaum noch wahrgenommen wird”, sagte die Autorin 2001 in einem Bericht der englischen Tageszeitung “The Guardian”. “Es ist Zeit, dass wir uns fragen, wer eigentlich diese Frauen sind, die ständig die Männer abwerten. Die dümmsten, ungebildetsten und scheußlichsten Frauen können die herzlichsten, freundlichsten und intelligentesten Männer kritisieren und niemand sagt etwas dagegen. Die Männer scheinen so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich nicht wehren. Aber sie sollten es tun.”

    Bei diesen politisch inkorrekten Äußerungen wundert es nicht, dass es so lange dauerte mit der Verleihung des Nobelpreises. Die Verleihung des Literaturnobelpreises an Doris Lessing ist deshalb auch ein Zeichen für die ewig Gestrigen in Politik und Gesellschaft, die noch im Geschlechterkriegsdenken der 80er Jahre verhaftet sind.

    Rückfragen per e-mail unter info@manndat.de oder telefonisch unter 06233-2390043

    MANNdat e.V. ist ein bundesweit tätiger Verein, dessen Ziel es ist, Benachteiligungen von Jungen und Männern bekannt zu machen und zu beseitigen. MANNdat e.V. bietet auf seiner Internetpräsenz umfassendes Informationsmaterial und detailliertes Hintergrundwissen zu jungen- und männerpolitischen Themen wie Jungenarbeit, Jungenförderung, “Väter und Beruf” oder Männergesundheit. Die Informationen werden täglich über 3000 mal abgerufen, mit steigender Tendenz.

    MANNdat e.V.

    - Geschlechterpolitische Initiative -

    Senefelderstr. 71B 70176 Stuttgart

    Fon: +49 6233 239 00 43 Fax: +49 6233 239 0042

    http://www.manndat.de

    Kommentar von Presse-Manndat — 13. Oktober 2007 @ 22:38

  9. http://dschindschin.blogspot.com/2007/10/wolfgang-stadler-zur-deutschen.html

    Danke!

    Kommentar von Dschin — 15. Oktober 2007 @ 00:13

  10. Schlachtruf und Hilferufe

    Kommentar von SuH — 23. Juni 2008 @ 15:50

  11. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Nordrhein-Westfalen ist gegen eine Aufstockung der Frauenquote bei den Ordnungshütern. Der Landesvorsitzende Arnold Plickert beklagt zudem die steigende Ausfallrate bei jungen Polizistinnen.

    Geht es nach dem Gewerkschaftsführer sollten bei der Bereitschaftspolizei „maximal ein Drittel weibliche Kolleginnen arbeiten“. Denn diese Einsatzhundertschaften müssten sich bei Demonstrationen oder Fußballspielen gegen massive Gewalt durchsetzen. Im Interview mit FOCUS beklagt der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende, dass gerade in Stadtteilen mit hohem Migrationsanteil Polizistinnen häufiger als männliche Beamte Respektlosigkeit begegneten. Oft würden Beamtinnen wüst beschimpft.

    Plickert registrierte gerade bei jungen Frauen eine stetig steigende Ausfallquote, weil sie mit falschen Erwartungen zur Polizei kämen: „Der Job bedeutet nicht nur Tatortarbeit oder im Kommissariat zu ermitteln. Wer heute den Dienst antritt, kommt erst einmal zur Einsatzhundertschaft oder fährt mitunter 15 Jahre lang Streife. Häufig drohen gefährliche Situationen, Krawall – Risiko für Leib und Leben inbegriffen.“
    http://www.focus.de/magazin/debatte/focus-leserdebatte-ist-der-polizeidienst-nichts-fuer-frauen_id_6258426.html

    https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2018/frauenfoerderung-universitaet-oxford-erhoeht-pruefungszeit/

    Kommentar von Campo-News — 27. November 2016 @ 06:48

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