Nachtgräbler
Von Tanja Krienen
Nachtgräbler
Auf jenem Grab, in tiefer Nacht
Halten vier Unbekannte Wacht
Im Mondlicht, da ihr Schrei laut gellt
Flattern sie auf zum Sternenzelt
Dorthin trägt jeder mit sich fort
Was ruhte still an diesem Ort
Der Erste liest die Schwermut auf
Er trudelt liederschwer hinauf
Der Zweite schießt ins Firmament
Damit der Zorn dort weiter brennt
Der Dritte pflückt die Bitternis
Der Wolken Schleier schnell zerriss
Nach West, nach Nord, nach Ost, nach Süd
Schwarz schwingen Leiber unermüd
Der Vierte, der die Hoffnung pickt
Sich auf die fernste Reise schickt
Zum Horizont, weit übers Meer
Der Tod erreicht ihn nimmermehr
Ausschnitt “Die Toteninsel”, Böcklin
http://www.agent-provocateur.ch/ap203
Kommentar von hegelxx — 16. Juli 2007 @ 16:48
Nacht http://www.taz.de/index.php?id=503&art=1733&no_cache=1
Kommentar von Nacht — 17. Juli 2007 @ 19:54
danke für den link, “Nacht”
http://www.youtube.com/watch?v=negwziuxLU8
Kommentar von hegelxx — 17. Juli 2007 @ 21:16
Nachtmahr
Lebe ich schon? Bin ich noch tot?
Die Kreatur wischt im Flug den Windhauch herüber.
Sirrend schwirrt sie vorbei.
Nun erst sehe ich klar.
Es sitzt jetzt auf dem Dach gegenüber.
Ist es ein Gnom? Ein Ghul? Ezrael?
Er beäugt mich starr über seine linke Schulter.
Der Mantel hängt schlaff über den unsichtbaren Beinen.
Er schüttelt sich. Bestimmt ballt er die Fäuste unter dem dunklen Mantel.
Jetzo richtet er sich zu ganzer Größe auf…und….so flattert sie in die Nacht, die wunderbare Eule!
Kommentar von Campo-News — 23. Januar 2017 @ 08:06