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9. Juli 2006

The Beatles 1966

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 09:21

Eine Nachlese

Nun liegen die Artikel und Berichte vor, in denen ich zu Wort komme, zumindest, soweit sie mir bekannt sind. Keine Ahnung, ob sonst noch irgendwo etwas verwendet wurde…

Netz: Vor 40 Jahren – vom 24. Juni bis zum 6. Juni 1966 – fuhren sie mit der Eisenbahn durch Westdeutschland: The Beatles. München, Essen und Hamburg waren die Stationen der »Bravo-Beatles-Blitztournee«. Am 25. Juni in Essen in der Grugahalle waren es 17.000 Fans – der Vorverkauf der Karten dauerte genau 2 Stunden und 15 Minuten: Peter Lamprecht von der WAZ hat im Institut für Zeitungswissenschaften seinen alten Artikel von damals ausgegraben: »Mit verklärtem Gesichtsausdruck und vor Aufregung geröteten Wangen fiel der vielleicht 14jährige Junge in Ohnmacht. Soeben hatten die Beatles das dritte Stück ihres Nachmittagskonzerts in der Essener Grugahalle angestimmt, als die Freude den Jungen endgültig übermannte. Der Anblick der grün-gelb gekleideten Arbeitersöhne aus Liverpool war für ihn zu viel.« (Foto von combo-organ.com). Tanja Krienen schreibt in ihrem Blog: »Es war ein Urknall, eine Erschütterung, eine Explosion, ein Erdbeben gar, eine persönliche Weltneuerschaffung. Kreischende Mädchen, rockende Jungen – Menschen ohne Kontrolle! Gefühlsausbrüche der extremen Art, exstatisches Verhalten bis zur Bewusstlosigkeit; Mädchen die außer sich waren. Alles tanzte, schrie, manche tobten bis sie umfielen und weggetragen wurden. Die Ordnungskräfte und die Polizei waren ständig im Einsatz. Von der Musik verstand man wenig, denn während des gesamten Auftrittes dominierte sehr helles, schrilles Kreischen die akustische Szenerie.« 300 Watt brachten die Beatles damals in die Halle – kein Wunder, dass praktisch nichts von ihnen zu hören war. Hier ist ein Video vom Auftritt im Münchener Zirkus Krone, in dem John furchtbar falsch singt…. Nach der Welttournee erschien im August 1966 das Album »Revolver« mit dem Cover von Klaus Voormann. Das Video rechts zeigt das wohl wichtigste Stück daraus, »Tomorrow never knows«, als Teil der »Original Beatles Cartoon«-Serie.








9 Kommentare »

  1. Ach ja, so in etwa sah das Kind aus - etwa ein gutes halbes Jahr zuvor, Spätherbst 1965

    Kommentar von Campo-News — 7. September 2006 @ 22:06

  2. Zu einem Medien-Pool, zu dem manche Protagonisten der damaligen Szene gehören, schickte ich nach der Ausstrahlung des Backbeat-Films” (Die Wahrheit über die Beatles) meinen Aufsatz an Astrid Kirchherr (die ja auch die “Beatles-Frisur” erfand), geht es doch in dem Film hauptsächlich um ihre Beziehung vom früh verstorbenen Stuart Sutcliffe, der einst der engste Freund von John Lennon war. “Frau Kirchherr bedankt sich und sendet Ihnen herzliche Grüße.” Nett.

    Kommentar von Campo-News — 15. September 2006 @ 13:23

  3. Author : Dirk (IP: 84.189.26.212 , p54BD1AD4.dip0.t-ipconnect.de) E-mail : conny09@hotmail.com
    URI :
    Whois : http://ws.arin.net/cgi-bin/whois.pl?queryinput=84.189.26.212
    Comment:
    Erfunden hat sie Jürgen Vollmer, Astrid hat sie lediglich ausgeführt.

    Author : Campo-News (IP: 217.247.198.116 , pD9F7C674.dip.t-dialin.net) E-mail : mail@campodecriptana.de
    URI : http://www.campodecriptana.de
    Whois : http://ws.arin.net/cgi-bin/whois.pl?queryinput=217.247.198.116
    Comment:
    Danke für den Hinweis, doch habe ich davon noch nie gehört. Gibt es dazu Infos? TK
    P.S. Nicht, dass du Anje Vollmer meinst *g*

    Author : Campo-News

    Comment:

    Da habe ich mir glatt schon ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk bereitet. Gutes, brandneues, Produkt; vielleicht hier und da zu verspielt. Aber insgesamt eine interessante Collage. Jedoch: die Originalstücke sind ohrverträglicher, sozusagen.

    Kommentar von Recherche — 19. Dezember 2006 @ 09:16

  4. Herr Wolfgang Sass aus Hamburg hat einen Leserbrief über die Kommune 1 an den Spiegel geschrieben, der daran rührt, was ich auch mit der Behauptung, eine “66erin” (früher ging es nun wirklich nicht) zu sein (als Gegensatz zu den ausschließlich und eng politisierenden späteren Zeiten, die z.B. die Rock - und Popmusik zu dem verkommenen süßlichen Quatsch - oder auch zu dem lächerlichen Krachgebolze - herabsank, den sie heute darstellt), meinte. Er schreibt: “Das mit dem Aufbruch um 1967/68 ist Unsinn. Der historisch einzigartigen Aufbruch begann um 1955/56 mit Elvis, James Dean et cetera und dauerte circa zehn Jahre. 1967/68, nachdem sich “Intellektuelle” seiner annahmen, begann seine Degeneration (Anm. TK: Klasse! Voll getroffen - unter dem Einfluss der Kiffer-Fraktion war nichts mehr wie zuvor, degeneriert halt - fast den ganzen erstarrten heutigen Schlamassel, der sämtliche gesellschaftliche Bereiche durchzieht, verdanken wir diesem “Aufbruch”, ich stelle mir nur mal vor, was sie heute mit einem Jerry Lee Lewis machen würden) bis hin zu seinem Gegenteil, mit Gruppendruck, Kommunen, Mao-Verherrlichung, K-Gruppen, Klotür-Aushängen und der Denunziation positiver menschlicher Eigenschaften als `bürgerlich`.” Dito und zwar voll und ganz.

    Kommentar von Campo-News — 14. Februar 2007 @ 12:35

  5. Zum Leserbrief im ‘SPIEGEL’ von Herrn W.Sass:

    Ich glaube, das hier zitierte Wort ‘Gegendruck’ heisst im Original ‘Gruppendruck’. Ãœbrigens wurde der Leserbrief in der dänischen Zeitung Berlingske Tidende ebenfalls positiv kommentiert. Auch ich weiss wirklich nicht, wie ein Weg von Elvis/den Beatles und den anderen aausgerechnet zum Massenmörder Mao führen konnte…. völlig absurd. Ãœber so einen seltsamen Vorgang nachzudenken lohnt sich wirklich.

    TK: Stimmt, es muss Gruppendruck heißen - ich habe es korrigiert. Nein, von den Beatles führt kein Weg zu Mao - siehe auch Lennons Maoisten-Schmähung in “Revolution”. Es wurde vielmehr gesagt, dass diejenigen, die Rock und Pop überwanden (selbstverständlich sind mir, die allzu naiv darin verharrten auch suspekt - mir sind überhaupt alle suspekt, auch ich selbst *g*), dann in eine neue kleinkarierte Autorität verfielen (die sie mit antiautoritären Phrasen tarnten).

    Kommentar von TomProx — 26. Februar 2007 @ 12:00

  6. Heute vor 40 Jahren wurde das STG. Pepper Album veröffentlicht. Zur Feier des Tages ein Bild vom letzten öffentlichen Auftritt der Beatles - neun Wochen nach ihrer Deutschland Tournee, am 29. August 1966.

    beatels-66.jpg

    Kommentar von Campo-News — 1. Juni 2007 @ 08:05

  7. Wolfgang Sass schreibt: “Das mit dem Aufbruch um 1967/68 ist Unsinn. Der historisch einzigartigen Aufbruch begann um 1955/56 mit Elvis, James Dean et cetera und dauerte circa zehn Jahre. 1967/68, nachdem sich “Intellektuelle” seiner annahmen, begann seine Degeneration bis hin zu seinem Gegenteil, mit Gruppendruck, Kommunen, Mao-Verherrlichung, K-Gruppen, Klotür-Aushängen und der Denunziation positiver menschlicher Eigenschaften als `bürgerlich`

    Nicht ganz falsch. Nur wurde die “Negermusik” der 50er-Jahre erst mit Bill Haley und Elvis Presley in Deutschland salonfähig, das gilt auch für die DDR. Es gibt in der DDR unglaublich viele Anhänger der Musik vom frühen Elvis und auch von Bill Haley. Das ist auch dem kulturell völlig ahnungslosen W. Ulbricht aufgefallen, man erinnere sich an seine lustige “Ye, Ye”-Rede, und das ND hat 1964 über die Waldstadionkrawalle haargenau so berichtet wie die westdeutsche BILD. Der heutige “Zimmer frei” Moderator Götz Alsmann hat die US-Vorgeschichte in seinem Buch “Nichts als Krach” schon Anfang der 80er ganz faktenreich geschildert.

    Nur ist nicht alles danach schlecht, wie du das in deinem Artikel über die NDW der frühen 80er auch sagtest, Tanja. Gerade da gab es ein Aufbegehren gegen die eingefahrenen meinetwegen “Hippie”-Rituale.

    Ein interessantes Beispiel nennt Peter Glaser im Interview mit der “jungle world”:

    Geräusche und Gebräuche

    Ein 1984 von Ihnen erschienener Text heißt »Rawums!« Sagen wir mal, der Titel bezeichnet das Geräusch der achtziger Jahre.

    »Rawums.« Mit Punkt bitte. Kein Rufzeichen, das ist wichtig. Lakonie war in der Punk- und New-Wave-Zeit ein Ideal, auch wenn Punk immer mit extremem Lärm in Verbindung gebracht wird. Im Ratinger Hof, dem musikalischen Hauptquartier in Düsseldorf, wo ich damals lebte, kam mal am frühen Nachmittag der Punkmusiker Tommi Stumpff rein und bestellte sich 20 Kölsch. Die Kellnerin brachte ihm die 20 Kölsch, kommentarlos, die passten gerade so auf den Tisch, Tommi arbeitete sie weg, so war das damals.

    Und was hat diese Anekdote mit Ihrer Literatur oder Ihrem Leben zu tun?

    Sie zeichnet – jetzt mal in einem kühnen Übergang – ein Bild dieser Zeit, das auch die Literatur geprägt hat: weg vom hippiehaften Innerlichkeitspathos der siebziger Jahre, hin zur Unmittelbarkeit, zu einer Selbstsicherheit, zu etwas Schrägem, Witzigen, aber auch zur Affirmation, zur Kontur, zu Grenzen, zum Geschäft und zur Neon-Kälte, zur Künstlichkeit.

    Damals funktionierte Provokation noch.

    Wir lebten inmitten von Kommerz und Künstlichkeit, warum sollte man das bekämpfen? Provokation steckte da auch drin, klar. Gerade beim Geschäftemachen. Bis dahin galt Erfolg als prinzipiell korruptionsverdächtig. Es war aber nicht so, dass wir uns jedem Unternehmen angedient hätten. Das hieß erst mal, sich selbst zu vermarkten, in der Musik zum Beispiel Independent-Labels zu gründen. Selbst mit einfachen Entertainment-Gesten konnte man damals provozieren.

    Wie sah Ihre Art zu provozieren aus?

    Punk selbst war schon die größte Provokation. Es gibt zum Beispiel einen Satz in »Rawums.« zur Literatur damals: »Das beste Buch des Jahres ’81 war eine Plat­te: ›Monarchie und Alltag‹ von Fehlfarben.«

    Und mit etwas anderem konnte ich auch provozieren. Ich habe mich mit meinem Computer auf die Bühne gesetzt. Ein Schrift­steller mit einem Computer! Das war anfangs so spektakulär, dass jedes Mal das Fernsehen zu meinen Lesungen gekommen ist. Wenn ich das heute einem jungen Menschen erzähle, lächelt er müde, kehrt zurück an seinen Laptop und denkt: Vati erzählt wieder vom Krieg.

    hahaha!

    Anmerkung:

    Im Ratinger Hof gab es kein Kölsch, der hatte auch morgens nicht geöffnet, aber wenn man sich morgens die Kante geben wollte, ging man in den nicht minder schrägen Laden nebenan, irgendwas mit “Ul”, also Eule, hiess der, und die freundliche und, wie Glaser richtig sagt, “lakonische” Kellnerin hiess Anette und arbeitete in beiden Lokalen, hatte ein Kind und keinen Mann dazu und wohnte gleich um die Ecke.

    Woher ich das weiss? Na ratet mal.

    Kommentar von hegelxx — 1. Juni 2007 @ 13:59

  8. Stumpf ist Trumpf. Tommi Stumpf hat mit dem KFC gute Lieder gemacht. Manches geht heut gar nicht mehr. Der Song “Kinderschokolade”, au weia, sag ich besser nicht, worum es da geht. Aber wir schweifen vom Thema ab. Zuletzt: Ulbrichts Schmähung bezog sich nicht auf den klassischen Rock ´n roll, sondern eindeutig - im Jahre 1964 ! - auf das “Yeah Yeah Yeah” der Beatles aus dem Lied “She love you”. Tendenziell “Young blood” - aber das geht auch nimmer mehr.

    Kommentar von Campo-News — 1. Juni 2007 @ 15:28

  9. https://www.youtube.com/watch?v=geFglXSMZMc

    Kommentar von Campo-News — 16. Februar 2017 @ 15:52

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