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30. Januar 2006

“Sex” mit Prof. Sigusch

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 18:42

Von Tanja Krienen

Der FOCUS präsentierte vor zwei Wochen ein kurioses, „bizarres“ Thema: „Neo-Sex“. Prof. Sigusch phantasierte dann auf zwei Seiten so allerhand zusammen, schrieb mir aber auf meinen Protest hin, es „erübrigt sich Ihre Empörung“ und wies meine Interpretation seiner Worte freundlichst zurück: „Also, seien Sie auf der Hut vor bösen Gerüchten.“ Nun hoffe auf seinen Leselust und Erkenntnisgewinn durch meine wohlgesetzten Worten, die ich einst über die „Transgender-Thematik“ fand und nehme natürlich die Wünsche wie folgt gern entgegen: „Mit den besten Wünschen für Ihren Kampf grüßt Sie Ihr Sigusch (der Ihren Text in Ruhe lesen wird).“

Leider traute sich der Focus nur zwei schmale Briefchen zu dem Thema einzustellen, sodass ich meine Äußerungen nun hier präsentieren muss (wo sie ja immerhin auch von ein paar Tausend Leuten gelesen werden).

An den Focus: War es wirklich unabdingbar Herrn Sigusch zwei Seiten lang, dieses Mal über die Kopfgeburt „Neosexualität“, phantasieren zu lassen? Besonders die Aufhebung der bipolaren Geschlechtlichkeit hat es ihm angetan – er selbst wird so zum Gender-Blender. Da reiht er dann eine Erscheinungsform an die andere, verquickt Objektophilie, Sadomasochismus, Sodomie, Fetischismus und Transsexualismus, rührt das Ganze herum, gebiert so eine „Buntscheckigkeit“, die er jedoch – wie kommt das wohl? – plötzlich ihrem Wesen nach „schwärzere Sexualität“ nennt und gesteht, sich davor zu fürchten. Logisch erscheint das alles nicht. Er zitiert Freud und vernichtet ihn im selben Atemzug. Verhöhnend muss der Satzteil „die Frau spürt ihr Glied in der pochenden Scheide des Mannes“ für jene klingen, welche die Eindeutigkeit suchen, und sich gerade über sie definieren, - nämlich wirkliche Transsexuelle, die ihre Existenz für diesen Prozess riskieren. Sigusch gibt sich tolerant, doch seine Beliebigkeit führt ihn in ein Narrenparadies, das mit der einhergehenden Leugnung biologischer, genetischer und psychologischen Konstanten zum Gespött der Wissenschaft wird.



11 Kommentare »

  1. JOHNNY CASH LYRICS

    “Memories Are Made Of This”

    Take one fresh and tender kiss
    Add one stolen night of bliss
    One girl, one boy, some grief, some joy
    Memories are made of this.

    Don’t forget a small moonbeam
    Fold it lightly with a dream
    Your lips and mine to sip the wine
    Memories are made of this

    Then at the wedding bells
    One house where lovers dwell
    Three little kids for the flavor
    Stir carefully through the day
    See how the flavor stays
    These are the dreams that we must savor

    With His blessings from above
    Serve it generously with love
    One man, one wife, one love for life
    Memories are made of this

    Kommentar von Campo-News — 31. Januar 2006 @ 17:16

  2. Ja der Herr Sigusch, sein Wille hat noch für jede Welt eine Vorstellung, und sei es eine phantastische. SPON: “Als krankhaft mag Sexualforscher Sigusch solche Sonderbarkeiten nicht klassifizieren. “Die Objektophilen schaden niemandem, missbrauchen und traumatisieren keine anderen Menschen”, urteilt er und folgert milde: “Von wem kann man das schon sagen?”
    und meint dies - http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,481898,00.html

    Deutschland 2007.

    Kommentar von Campo-News — 9. Mai 2007 @ 13:46

  3. Trotz aller Schopenhauers dieser Welt, dieser Satz eines anderen Philosophen hat mich Zeit meines Lebens, also seit ich nicht denken kann, fast jeden Tag beschäftigt und wurde jeden Tag bestätigt:

    „Um daher eine Analogie zu finden, müssen wir in die Nebelregion der religiösen Welt flüchten. Hier scheinen die Produkte des menschlichen Kopfes mit eigenem Leben begabte, untereinander und mit den Menschen in Verhältnis stehende selbständige Gestalten. So in der Warenwelt die Produkte der menschlichen Hand. Dies nenne ich den Fetischismus, der den Arbeitsprodukten anklebt, sobald sie als Waren produziert werden, … “ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 86f.

    Das gilt auch für Liebe, Sex, Porno und “Neosex”, sobald sie als Waren produziert werden…

    Und dabei muß ich zugeben, ich kann mich auch in Katzen, Transrotor-Plattenspieler, Guercotti-Rennräder und Alfa Romeo-Automobile verlieben. Keiner ist ohne Fehler…

    Kommentar von hegelxx — 9. Mai 2007 @ 15:32

  4. Grrr, aber hat Marx nicht damit auf den partiell kranken Charakter der Ware verwiesen? Auf die Neurotik, deren Begrifflichkeit sich zwar technisch anhört, aber das Gegenteil ist?

    Du übernimmst mit deinem freundlichen Wort für den Alfa ulkigerweise die den Besitzern unterstellten Motive der Feministinnen, als sei jeder, der ein schönes Auto begehrte, ein Perverser (es gibt selbstverständlich ein paar Nebenmotive). Aber bitte: darf ich mal den Nachwuchs sehen? Hat er eine vercromte Schädeldecke, einen Auspuff, in den z. B. Herr Sigusch gern ejakuliert? Gibt es da Altersgrenzen oder ist da gar Sex unter 14 gestattet? Und wie ist das mit dem Gummi? So viele Fragen, so wenig Antworten.

    Ãœbrigens: Das Marx-Zitat hat damit rein nichts zu tun.

    Kommentar von Campo-News — 9. Mai 2007 @ 16:34

  5. Einige Fragen und ein paar Antworten:

    Was mich angeht: Sex ohne Gummi.

    Was den Kleinen angeht:

    Mit 7 kann der nicht ficken. Mit oder ohne.

    Was die “EX” angeht: Die kann extrem gut “ficken”, auch meinen Kopf, aber das weisst du doch längst. Und, ist das verboten? Nein. Sie ist genau so eine knallharte Frau, wie du sie auch sein willst!

    Houston, wir haben ein Problem!

    Kommentar von hegelxx — 9. Mai 2007 @ 18:33

  6. Ich? Bin nicht. Knallhart. Und will schon gar nichts sein.

    ach: man will schon nichts mehr,
    (aber das will man sehr),
    nur ein Loch, nur ein Haar, nur ein Nichts.

    Georg Kreisler

    Aber das du keine logische Beweisführung unternimmst is typical.

    Kommentar von Campo-News — 9. Mai 2007 @ 18:59

  7. wie will man einen “logischen Kommentar” abgeben, wenn man etwas verliebt ist? No Chance.

    Vor allem angesichts des “Kurzen”.

    Kommentar von hegelxx — 9. Mai 2007 @ 20:04

  8. Meine Güte, das ist doch nur krank. Hast du das nicht gelesen: da hatte sich eine in die Berliner Mauer verliebt und sich mit ihr verheiratet. Sigusch findet nichts dabei. Das übertrifft doch alles, was ich in “Schönes Grün” an perfiden und absurden Fiktionen beschrieb. Es kommt also noch schlimmer. Es ist JETZT schon übler, als alles, was sich der schlimmste “Reaktionär” nur ausdenken kann. Es ist das Ende der Psychoanalyse, da es ja nichts mehr zu analysieren gibt. Eine nette Welt. Gut, dass ich die Zustände in 100 Jahren, die daraus unweigerlich folgen werden, wohl tatsächlich nicht mehr mit erleben muss…

    Kommentar von Campo-News — 10. Mai 2007 @ 07:21

  9. das mit der Mauerheirat finde ich extrem amüsant… also eine gewisse Zuneigung bringe ich diesem EX-Bauwerk auch entgegen, du weisst schon…

    Und als halbausgelernter Psychologe gebe ich dir vollkommen Recht, was den Untergang der Psychoanalyse mangels Symptomen angeht.

    Tja, und die Mathematik, gar die Logik… ich habe zwar einen Einserschein in Logik bekommen, aber bei den Mathematikern habe ich es keine drei Semester ausgehalten…

    Grüsse, (Buchumschlag ist übrigens in Arbeit)

    TK: Es ist anders: Die Symptome sind immer noch da, ja sogar stärker und häufiger als einst, nur verhindert die Macht der 68er, das sie nicht benannt werden (dürfen). Die 68er hassen die Psychoanalyse so wie die Nazis - sie haben ihre guten subjektivistischen Gründe dafür.

    Kommentar von hegelxx — 10. Mai 2007 @ 08:42

  10. Er kann es nicht lassen und wird wieder einmal aus der Versenkung geholt: “Sigusch: Neben unserer klassischen Ehe wird es andere Formen geben, eine lugt ja schon hervor, die Polyamorie, die Vielliebe. Also, Sie sind mit einer Frau zusammen, und Ihre Frau hat nichts dagegen, dass noch eine andere Frau dazukommt. Die holt dann noch ihren Freund dazu. Auf einmal stellen Sie fest - mein Gott, man kann ja nicht nur einen Menschen lieben, man kann ja auch mehrere gleichzeitig lieben.

    SPIEGEL: Ist das nicht sehr anstrengend?

    Sigusch: Niemand muss sich dafür entscheiden. Es ist nur eine Möglichkeit unter vielen. Wir werden ein weiteres Spektrum gesellschaftlich anerkannter sexueller Lebensformen erleben. Den größten Respekt flößen mir übrigens die Asexuellen ein.

    Kommentar von Campo-News — 4. März 2011 @ 12:01

  11. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/fifty_ways_to_beat_your_lover

    https://www.facebook.com/lukas.steinwandter/posts/2257235150979394

    Kommentar von Campo-News — 19. Februar 2015 @ 13:40

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