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26. Januar 2006

Maßnahmen gegen das Werk Lutz Rathenows

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 13:21

Hier nun die versprochene Bilderstrecke der Aktion.

Erinnern wir uns zunächst an die Zeit, als wir im Westen noch nicht belästigt wurden, und verantwortliche Leute im Osten selbst die Sache in die Hand nahmen (was genauso falsch war wie das andere richtig, vielleicht sogar falscher UND richtiger, oder beides, aber immerhin und jedenfalls…)


Comandanta „Tania la guerrillera dos“ (jetzt neu und nur echt mit dem Peace-Banditen-Halstuch) – aqui Numero Uno - erscheint zum Appell „Immer bereit“.

Derweil spielt das alte Grammophon immer nur das alte Lied, welches die alte Kämpferin immer wieder gern hört:
Wer das Leben beleidigt ist dumm oder schlecht
Wer die Menschheit verteidigt hat immer Recht
So aus Leninschem Geist
Wächst von Stalin geschweißt
Die Partei, die Partei, die Partei

So zeigt sich der Exekutionsplatz: Vielzählig sind die Werkzeuge, mit denen das anwesende Werk Rathenows (ein schmales Bändchen, eine CD und ein Konterfei des „Bürgerrechtlers“) gepiesackt wird: Der baumelnde Strick, die kleine hübsche Guillotine und eine ganze Palette schönster Symbole.

Einer besonderen Behandlung wurde ein Foto von Vera Lengsfeld unterzogen.

Da viele Kinder und Jugendliche am Apparat zuschauen, können wir leider die gruseligsten Szenen der Hinrichtungsvorgänge nicht zeigen. Es war zu eklig. Bah! Entsetzlich! Schlimm. Richtig fies. Zwar weniger fies als die Handlungen der Betreffenden, aber fies genug.

Nach dem Akt ging ich erst mal schön essen, und zwar ins kommunistische Restaurant Spaniens. Che Guevara, Dolores Ibarruri, Erich Honecker – unter all diesen schönen Bildern kann man hier herzhaft speisen, wenn die spanische Küche so geartet wäre, dass man auch wirklich herzhaft speisen könnte. Besondere Attraktion: In den von der Decke herabhängenden Original-Körben fiel so mancher Kopf eines “Bürgerrechtlers”.

Am nächsten Morgen, der erste Sonnenstrahl fiel in den Vorhof zum Gewölbe, vergrub ich ganzen stinkenden Dreck – schon aus hygienischen Gründen war hier Eile geboten.

Dann ging es wieder weiter: Rapido, rapido, rapido! Die Welt ist schlecht und noch vieles gibt es zu tun. Die alten, verlässlichen Jungs vom MfS kletterten in die Maschine – dann ging es ab, neuen Abenteuern entgegen. Venceremos! No passaran! Pasaremos!

1 Kommentar »

  1. In diesem wichtigen Artikel befindet sich auch ein Foto des “kommunistsichen Restaurants Spaniens”. Anbei ein aktueller Bericht, aus dem hervor geht, dass nun auch Redakteur Wolfgang Schneider von der KONKRET dort war. Also: Der Besitzer ist wohl eines der letzten Opfer des Spanischen Bürgerkrieges, er hat als Dreijähriger - schon nach Kriegsende(!)- mit einer Granate gespielt, und dadurch die rechte Hand verloren. Zum Trost schenkte ich ihm vor drei Jahren eine ERNST BUSCH-CD mit Liedern aus dem spanischen Bürgerkrieg, die auch sofort während unseres Essens aufgelegt wurde (”Mit Gewehren Bomben und Granaten, wird das Ungeziefer ausgebrannt” - Klasse! Trotzdem schmeckte das Essen nicht). Zum Dank erhielt ich jedensfalls von ihm eine Flasche des im Artikel erwähnten roten Hausweines. So macht Kommunismus Spaß!


    Kommentar von Campo-News — 30. März 2006 @ 09:19

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