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22. Januar 2006

JT LEROY

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 12:07

Aus dem FOCUS

Sein schlimmes Schicksal bewegte viele Millionen Leser und Kinogänger und der CAMPO Nr. 1 nahm sich seiner Biographie frühzeitig an: JT Leroy! Doch gibt es ihn wirklich? Auch die Autorin dieser Zeilen hatte mehrfach Kontakt zu der Person, die sich JT nennt. Der SPIEGEL fragte schon im November 2005 Wer also ist die Person, die regelmäßig bei New Yorker Medienevents auftaucht, Brieffreundschaften mit Madonna, Liv Tyler und Wynona Ryder unterhält…? (Warum der Spiegel mich hier nicht nennt, ist mir mal wieder völlig schleierhaft *g*)

Ist der Bericht der „New York Times“ korrekt, den der FOCUS zitiert (der selbst 2001 über JT berichtete)? Im CAMPO-Forum kamen ja öfter Fragen nach seiner Existenz auf, doch hatte ich keinen wirklichen Grund gefunden, um an der Legende zu zweifeln. Jedoch: Klar ist die Sache auch heute nicht. Aber auch die ZEIT schließt sich den Zweiflern an - DIE ZEIT, 17. Januar.

Jedenfalls wurde sein Buch SAHRA unter dem Titel „THE HEART IS DECEITFUL ABOVE ALL THINGS“ mit Peter Fonda, Ornella Muti, Winona Ryder und Marilyn Manson verfilmt. Bericht über die Hintergründe

Hier noch einmal der Artikel im CAMPO Nr. 1 von Pekka Boegens

JT Leroy

Vom Straßenstrich auf die Bestsellerlisten

Es begann im September 2001. Im Focus las ich rein zufällig einen Bericht über einen Jungen der in der Zeitschrift als Überschrift: „Verwundetes Wunderkind“ (Wounded Wonderboy) trug. Mit elf auf dem Strich, mit 14 drogenabhängig, mit 21 auf den Bestsellerlisten: die abenteuerliche Karriere des J. T. Leroy. Kurz darauf entstand meine Website, für JT.

Mittlerweile 23 Jahre alt, lebt JT in San Francisco. Er zeigt sich selten der Öffentlichkeit, war aber bereits 2002 auf Europatour. Dabei stellte er seine Werke “Sarah”, “Jeremiah” (The heart is deceitfull above all things”) vor und fand in den Ländern, die er besuchte viel Zuspruch und Ermutigung.

In seinen Büchern verarbeitet er seine traumatischen Erlebnisse, die er schon mit sechs Jahren erleben musste. Mit elf Jahren als Mädchen verkleidet, wird er von seiner Mutter gezwungen seinen Körper zu verkaufen. Mit seinen lockigen blonden Haaren verkörpert er sich als Cherry Vanilla und arbeitet auf dem Truckerstrich. Er arbeitet an sich, möchte eine bessere Hure als seine Mutter Sarah werden und will sich den größten Waschbärknochen verdienen. (Waschbärpenisknochen gelten bei den Huren in den Südstaaten der USA als Talisman, je größer der Knochen, desto besser der Stricher). JT, wie er von Freunden genannt wird, leitet sich von seinem Vornamen Jeremiah ab. Das „T“ steht für Terminator, so wird er ironischerweise von seinen Freunden genannt, weil er keine groß gewachsene Person ist und sehr zierlich wirkt.

Heute mit 23 Jahren, zählt er zu den Kultautoren in den USA. Durch seine provokative aber auch durchwegs liebevolle Schreibweise fand er weltweit viele begeisterte Anhänger für seine Bücher. Ein Interview mit dem Musiker Tom Waits und dem Regisseur John Waters machte ihn zudem einem größeren Publikum bekannt und Gus van Sant (My private Idaho) will „Sahra“ verfilmen. Die Hauptrolle soll Curt Cobains Ex-Frau Courtney Love spielen.

Auf der deutschen JT Leroy-Homepage schildern Lesern ihre Eindrücke, die sie von den Büchern des Autors gewonnen haben: „Es hat mein Herz aufgerissen und alle Gefühle darin herausgelassen. JT schreibt, als würde er neben dir sitzen und dir die Geschichte erzählen. Ich mag eigentlich kein anderes mehr lesen. Niemand sonst schildert so dicht und emotional, ohne pathetisch zu sein.“ Oder: „Als ich dann im letzten Jahr zufällig auf den Buchtipp im Stern stieß, begann ich mit Sarah. Es hat mich viel, viel Kraft gekostet, mit der Verarbeitung zurecht zu kommen. Seit dem bin ich mal wieder echt mies drauf. Ist aber ein mir willkommenes „Miesdrauf“ sein, denn es zeigt den American way of life in ganz anderer Art. Auch zwingt es mich über mein Leben nach zu denken.“

JT ist noch heute in psychologischer Behandlung, sein Zustand verbesserte sich, als sein Therapeut ihm riet, seine Geschichte aufzuschreiben. JT sagt von sich selbst: „Ich kann nichts anderes als schreiben. Nur Schwänze lutschen und mich ficken lassen.“

Als ich von JT im Focus las, schrieb ich ihm J.T. eine Email und ich erzählte ihm von dem Artikel im Magazin und von meinen Gefühlen die ich dabei entwickelte. Tage später bekam ich von ihm Antwort. Er bedankte sich für das Schreiben, fragte mich ob ich sein Buch “Sarah” lesen möchte und bat mich danach ihm zu schreiben, wie ich sein Buch empfunden hätte. Kurze Zeit später kaufte ich mir “Sarah” und las es in einem Zuge. Es war für mich ein grausames, aber auch schönes Erlebnis. Ein Buch das trotz des vielen persönlichen Elends mit sehr viel Liebe geschrieben wurde und mein Leben veränderte.

Anmerkung, Tanja Krienen: Als ich JT mein Lob für seine Tätigkeit schriftlich mitteilte, mailte er mir: „Dear Tanja, Thank you SO SO much!!!!!!!! You are lovely. I went to you site!…“ Ein Lob aus berufenem Munde *g*… und nach dem 11. September: „Dear Tanja, thank you for your words. It is lovely your letter. We are all in a state of shock here. I can not watch TV. It is too scary. Your thoughts concern are a spezial gift.” Es bleibt noch nachzutragen, dass Pekka Boegens mir den größten verfügbaren Waschbärpenisknochen – ehrenhalber - verlieh. Ich trage ihn mit Stolz.

P.S. Bleibt die Frage: Gibt es eigentlich Tanja Krienen?

http://www.spiegel.de/kultur/kino/asia-argento-die-metoo-anklaegerin-und-der-kreislauf-der-gewalt-a-1224057.html

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