Lärm
Von Tanja Krienen
Heute Nacht habe ich einmal wieder die Policia Local rufen müssen, weil irgendwelche Halbwilden bis in die Nacht laute Musik machten, zwar ca. 1km von mir entfernt, aber: Um 1.00 Uhr. Hier und da jedoch verbessert sich Etwas: Die strengsten Rauchergesetze Europas gelten ab 1.1. (teilweise grotesk und so möglicherweise auch zu eng), aber vor allem: die Öffnungszeiten der Büros ändern sich. Der normale Spanier isst ja nichts, wenn er aus dem Haus geht, sondern, er nimmt im Laufe des Tages 7 Häppchen-Mahlzeiten unterschiedlicher Herkunft, ekelhaften Aussehens und unzumutbaren Geschmacks zu sich (siehe auch Michel Houellebecqs Schilderungen).
Morgens ist er also zunächst hungrig und gereizt, was er mit vielen Zigaretten und dem ersten Drink um 9.00 Uhr in der Früh auszugleichen versucht. Mittags arbeitet er. Den ganzen Nachmittag schläft der Spanier (die Spanierin noch länger) – er arbeitet dann bis in die Nacht, und beginnt irgendwann zu lärmen - um tagsüber wieder totmüde, unkonzentriert und mürrisch zu sein. Das führt zu 50% mehr Autounfällen und extrem schlechter Produktivität. Nun jedoch wird ihnen die völlig überflüssige Siesta gekürzt (meinetwegen die Fiestas gleich mit) und so können sie endlich abends zwischen 18.00 und 19.00 Uhr Feierabend machen. Nur so bekommt man die Irren halbwegs in den Griff und die Innenstädte zu der Zeit, da normale Menschen – so wie ich - ihren Nachmittagbummel mit geöffneten Läden machen wollen, voller. Siehe auch SPON
Dieser Text, der deutsche, so wie auch spanische Zustände beschreibt, wurde aktualisiert, seine Vorläufer können hier eingesehen werden
Das ungeschriebene Gebot: Du sollst nicht lärmen!
Dass die sittlichste aller Forderungen, leise zu sein, kein biblisches Gebot, noch im einem Parteiprogramm oder den Richtlinien irgendeiner Umweltschutzorganisation zu finden ist, erscheint als der schärfste Einwand gegen die Hoffnung auf Verbesserung des menschlichen Miteinanders.
Der Sommer ist vorbei. Es war wie stets die Zeit, da fast alle Zeitgenossen glauben – bei einer Zunahme dieser Tendenz überall auf dem Erdball - man dürfe das tun, womit man anzeigt, dass man noch auf der Welt ist: lärmen!
In den letzten Jahren, so scheint es, ist beinahe dauerhaft Sommerlärmzeit – irgendwo findet sich immer ein Sommerfest, das auch ein Herbstfest sein kann, und selbst wenn es vor Kälte knackt, lassen sie es auf der Winterkirmes oder den Weihnachtsmärkten krachen, die man deshalb schon Mitte November beginnen und erst Mitte Januar enden lässt, auf dass auch der letzte Rest der kalendarischen Ruhe-Enklave zerstört wird. Als Gipfel des Frohsinns kommen dann noch in der warmen Jahreszeit italienische, spanische, portugiesische Nächte hinzu, die meist das ganze Wochenende andauern. Außerdem gibt es Massenschunkelwettbewerbe auf öffentlichen Plätzen und Multikulti-Trommel, - und Tanzereien im Angebot, und alles findet in jeder bis dahin befriedeten Straße statt – Hauptsache: es wird gelärmt.
Ich bin laut, also lebe ich!
Die lange Weile bedarf knatternder Motorräder, aufheulender Motoren, Dauerpapperlapappenderplapper-Radios mit Lautstärke 1+, um begünstigt durch Windstärke 4 bis 6, die Beschallung auch in jeden Winkel der zehn angrenzenden Quadtratkilometer zu tragen -„Bumm bumm bumm“ vibriert es - freudig wird der Rhythmus genossen, der sich der aus der meilenstiefelweiten Disco unterirdisch fortpflanzt wie ein Tsunami, um dann direkt im Bett des Schlafsuchenden über ihm zusammenzuschlagen. Der Protest verkriecht sich meist tiefer unter der Decke, man schwört sich, des morgens um halb 8 durch die ganze Stadt mit aufgedrehten, außen angebrachten Lautsprechern zu fahren – und unterlässt das dann besser doch, weil es plötzlich und überraschend gegen 7. 00 Uhr endlich ruhiger wurde und man den ersten Schlaf fand, aber: bis dahin wurde gelärmt. Unablässig, fortwährend, andauernd, und zwar so, dass man den Eindruck hat, die Lärmenden wären erst zufrieden, wenn sie andere von ihrer Existenz in Kenntnis gesetzt hätten.
„Bumm, bumm, bumm“ tönt es auch immer wieder wochenweise, aber mehrmals täglich, mal aus diesem, mal aus jenem Ort, wenn man die historischen Mauren totschießt, die man sich jetzt wieder ins Land holt. Eine geschichtliche Aufarbeitung, die dem Betrachter „spanisch“ vorkommt. Man treibt Stiere ins Wasser und schießt auf Wachteln – das Volk amüsiert sich gern draußen, wenn das Fernsehen nach zehn Stunden innen langweilt.
Aber das ist ein Phänomen: überall. Warum sich die Deutschen, die zwar nicht zu den lautesten Nationen gehören (Platz 1 und 2 haben die Spanier und die Japaner inne), aber immerhin doch so laut sind, dass sie im „Alten Europa“ als Lärmende wahrgenommen werden, doch am Umweltschutz des guten Gewissens so sehr klammern, bei dem beständig der Lärmschutz an der Urquelle ausgenommen wird, ist nicht der einzige unergründliche Widerspruch der Volksmeinung über die eigene Wahrnehmung.
Lärm schädigt – doch die Bekämpfung von Platzangst im Hühnerstall genießt eine höhere Priorität als die Nachtruhe von denkenden und arbeitenden Menschen, warum auch nicht, denken doch die Verantwortlichen für Umwelt und Verbraucherpolitik an ihresgleichen, nicht aber an die fremden Wesen, denen die Bekämpfung des Ursache-Wirkung - Lärmprinzips wichtiger ist, als Vogelgrippen-Hysterie und Dosenpfand.
Warum leise, wenn es auch laut geht?
„A, a, a, a, a, a“, die stakkatohaften Töne, gepresst, immer kürzer, höher und lauter werdend, bestehend aus Lauten, die auch Gänse im Rudel von sich geben und kaum von denen zu unterscheiden, wehen aus heiserer weiblicher Kehle von jenem Platz herüber, den die Menge zur gemeinschaftlichen und Geschlechter gemischten Wochenendsauferei immer dann auswählt, wenn die Last der schweren Körper und die Leichtigkeit der Brieftaschen wieder nicht ausreichen, um einen der öffentlich zugänglichen Orte aufzusuchen, an dem man mit anderen und/oder Gleichgesinnten, dem kollektiven Absingen deutschen Liedgutes oder der Spaß-Brüllerei nach Unterleibswitzchen frönen dürfte, ohne dass jemand auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass es auch noch andere Menschen außerhalb des versammelten Kreises gibt, die doch tatsächlich etwas Unnatürliches wollen, und zwar: Ruhe haben.
„Öhöhöhöhööö“, meldet sich der männliche Teil der Gemeinschaft zu Wort, dem, verzögert, aber doch wenig schüchtern, ein „Uuuhhhahahahaaa“ der Frauen beigemengt wird und darauf hindeutet, nun sei die 2-Promillegrenze über, und damit endgültig das Gesprächsniveau endgültig unterschritten, jedoch akustisch zu neuen Belästigungen in nie gekannter Höhe befähigt. Private Feiern im Wohnumfeld werden in Deutschland oder Spanien beständig noch immer zu einem Event der Polizeisirenen schrillen lässt.
Wer glaubte, den schlimmsten Auswüchsen in deutschen Landen entronnen zu sein, ist in Spanien vom Regen in den Ozean gefallen. Der Ruhesuchende ist ein Unikum, ein Ausgestoßener, einer, der von der Masse auf „Grübelkaten“ verwiesen wird, wo er gefälligst vor sich hinschimmeln soll, wenn er es an so offensichtlich an Geselligkeit mangeln lässt. Wer keine Gedanken zum Austauschen hat, meinte sinngemäß Schopenhauer, tauscht Karten aus. Fürwahr, aber er kannte das Fernsehen, das Motorrad, Auto-Musikboxen und die Disco noch nicht. Redet da jemand noch vom Fortschritt?
Hallo Tanja,
Das dürfte Dich in diesem Zusammenhang auch interessieren http://www.heise.de/tp/r4/artikel/21/21713/1.html
Gruss Beni
Kommentar von Beni — 5. Januar 2006 @ 10:34
Ich verstehe diesen Text nicht.
Der Kernsatz schein mir zu sein: “die sittlichste aller Forderungen, leise zu sein”.
Und hier setzt auch mein Verständnisproblem an, denn im Kontext dieses Textes scheint alles dafür zu sprechen, dass dieser Satz tatsächlich ernst gemeint ist.
Entweder handelt es sich hier also um einen durchwegs ironischen Text, dessen Ironie so verwickelt ist, dass sie sich meinem Verständnis entzieht.
Oder aber dieser Kernsatz ist tatsächlich ernst gemeint.
Tanja!!!!! Bitte sag mir, dass dieser Satz nicht ernst gemeint ist!!! BITTE! BITTE!!!!!
Kommentar von Strauch — 5. Januar 2006 @ 11:50
Stecken sie sich was in die Ohren und seien sie am besten selber still, sie sind eine Schande für alle Deutschen im Ausland. Hoffentlich denken die Spanier nicht, alle Deutschen wären wie Sie. Soviel kann man gar nicht fressen, wie man bei Ihrem dümmlichen Gesülze kotzen könnte.
Kommentar von schlamperich — 6. Januar 2006 @ 15:01
hier lärmen auch immer welche rumm und weil es wald is wollen se bei mich an die steckdose und ans verlängerunskabel. dann brennen sie germanische feuer ab und braten würste. je länger der abend so mehr kreischen die weiber und die männer benehmen sich wie affen. alles muss mit lautstärke überhöht werden.
aber ich kann mich erinnern auch wenn ich 92 bin ich war genauso.
Kommentar von zitterwolf — 6. Januar 2006 @ 23:59
Leben lärmt - den Toten ihre Ruhe
Kommentar von ads — 14. Januar 2006 @ 18:29
Wir schreiben das Jahr 2009. In ganz Spanien ist es leise geworden, kein lautes Wort ist mehr zu hören. Der Spanier im Allgemeinen, vor wenigen Jahren noch für sein Temperament und seine laute, melodische Sprechweise bekannt, ist zum Flüsterer geworden. Als Schuhwerk werden allgemein Filzpantoffeln getragen, auch auf der Strasse, denn die machen kein Geräusch beim Auftreten. Das spanische als gesprochene Sprache verschindet zunehmend, aus dem Alltagsleben, denn die Gebärdensprache setzt sich allgemein durch. Endlich hat sich auch Spanien zivilisiert.
Eine grosse sittliche Bewegung hat Spanien ergriffen. Ihren Anfang nahm diese freilich durch den internationalen Druck, dem Spanien ausgesetzt war. Nachdem Spanien im Jahre 2006 der Ausschluss aus der EU drohte, konnte dies gerade noch durch ein umfassendes Reformprogramm vernieden werden, das die strengen sittlichen Kriterien der europäischen Wertegemeinschaft zufrieden stellte. In diesem Reformprozess gab sich Spanien ein Lärmvermeidungsgesetz, das bis heute mit Abstand das stengste der Welt. Zwar war dieses anfangs nur durch strengstes Vorgehen der Guardia Civil durchzusetzen, schnell verbreitete sich jedoch die Einsicht in die sittliche Notwendigkeit leisen Verhaltens unter den Menschen. Der Spanier im Allgemein hat die Ruhe schätzen gelernt, und findet zunehmend Freude am leisen Sprechen, Gehen und Atmen. Nur noch gegen einzelne Aussenseiter muss dieses Gesetz in aller Strenge durchgesetzt werden. Dies freilich zieht für den Übeltäter nicht nur die traditionell ruppige Behandlung durch die Guardia Civil nach sich, sondern auch die allgemeine Verachtung.
Für uns Rest-Europäer mag dies schwer zu verstehen sein. Aber werfen wir doch einfach einen Blick auf eine typische Strassenszene in Madrid an einem typischen Spätnachmittag: Auf den Gehsteigen bewegt sich das meist elegant gekleidete Volk. Der einstmals stolze Schritt des männlichen Spaniers ist aber kaum noch zu erblicken, das Schleichen auf Zehenspitzen ist zur allgemeinen Fortbewegungsweise des Fussgängers geworden. Kein lautes Wort ist zu hören, nur wer genau darauf achtet, hört das leise “Psssst!” aus allen Mündern, welches zur bevorzugten sprachlichen Äusserung geworden ist, untermalt vom dem sanften und weichen Rauschen Tausender von Filzpantoffeln. Rein und klar dagegen ertönt dagegen ertönt das Verkehrsgeräusch der Autos auf der Strasse, man kann es ungestört geniessen, da es kaum noch durch menschliche Störgeräusche verunreinigt wird.
Doch was ist das? Ein halblautes Murmeln ist auf einmal zu hören! Ein Schreck durchfährt die Menschen, denn alle haben es gehört! Wer ist der Übeltäter? Die Gesichter der Menschen verfinstern sich, heiliger Zorn flammt auf in lautloser Würde. Schnell ist der Übeltäter identifiziert, und sieht nun tausende vernichtender Blicke auf sich gerichtet: Ein kleines dickes Männlein von sehr unspanischem Aussehen sitzt am Strassenrand mitten in dem schmutzigsten Abfallhaufen. Ja, solche gibt es noch, denn trotz sittlicher Erneuerung ist der Spanier noch immer nicht sauber geworden.
Das Männlein, nun umringt von einer wütenden und schweigenden Menge, aber murmelt weiter, während die Menge ihn fassungslos anstarrt. Und doch verstehen ihn die wenisten, denn er spricht nicht spanisch, sondern deutsch.
So aber spricht das Männlein: “Bitte eine milde Gabe! Ich habe Hunger! Einst stand ich so hoch, und bin nun so tief gefallen! Und ganz aus eigener Schuld, was bin ich doch für ein Schmock! Habt Mitleid mit mir, obwohl ich keines verdiene! Gerechte Strafe empfange ich nun, denn ich habe einen grossen Fehler gemacht! Oh mein armes Hakenkreuznäschen! Bitte, ein wenig Brot für mich! Kein Geld, nur Brot, denn der Broter bin ich doch, und ganz modest bin ich nun geworden!” Aber niemand hat Mitleid…
Kommentar von Strauch — 16. Januar 2006 @ 11:48
Sehr schön, aber ein Filzpantoffel-Spanien will ich ja gar nicht, sie sollen sich nur halbwegs gesittet verhalten.
TK
Kommentar von Campo-News — 16. Januar 2006 @ 12:55
Ich weise auf die ersten Sätze ganz oben hin!
Fest steht, dass die Maschine eine Stunde Verspätung hatte - angeblich wegen technischer Probleme. Dies wurde allerdings weder von der Fluggesellschaft noch von den Behörden bestätigt. Wann das linke Triebwerk genau Feuer fing, ob vor oder nach dem Abheben, ist nicht geklärt. Das Flugzeug soll in zwei Teile geborsten sein, schreibt “El Mundo”.
Kommentar von Campo-News — 20. August 2008 @ 17:37
Heerscharen neuer Rekruten bewaffnen sich im Baumarkt mit PS-starken Geräten und rücken vor gegen den Feind, das Laub.
Kommentar von Campo-News — 20. Oktober 2010 @ 10:07
“…dann müssen Sie den Lärm eben ertragen”
Kommentar von Campo-News — 21. Oktober 2010 @ 09:24
Sehr Gutes aus Holland: So sollen exorbitante Mieten, laute Partys, Vermüllung der Nachbarschaft und andere Probleme gelöst werden, sagt Wohnungsbausenator Frank de Vries. “Die Lebensstile von Studenten und Stadtbewohnern passen einfach oft nicht zusammen.” Studenten hätten nun einmal andere Interessen. - http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/groningen-studenten-in-niederlande-muessen-umsiedeln-a-830580.html
Kommentar von Campo-News — 14. Mai 2012 @ 11:25
Na endlich, ich sagte es ja schon im obigen Text: Die Siesta ist und war in dieser Form ein Relikt - http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/verlaengerte-ladenoeffnungszeiten-spanien-schafft-die-siesta-ab-a-846943.html
Kommentar von Campo-News — 29. Juli 2012 @ 07:39
Oben habe ich DAS schon geschrieben - http://www.wsj.de/article/SB10001424052702303615304579156974078855820.html
Kommentar von Campo-News — 30. Oktober 2013 @ 13:40
http://www.focus.de/immobilien/mieten/evakuierte-esso-haeuser-in-hamburg-bewohner-der-wackel-buden-koenne-nie-mehr-nach-hause_id_3489139.html
Kommentar von Campo-News — 17. Dezember 2013 @ 17:18
“Der Mensch hat neben dem Trieb der Fortpflanzung und dem, zu essen und zu trinken, zwei Leidenschaften: Krach zu machen und nicht zuzuhören.” - Kurt Tucholsky, “Der Mensch”, in “Die Weltbühne”, 16. Juni 1931, S. 889f
Kommentar von Campo-News — 12. Juli 2014 @ 11:50
GENAU DAS ist es und darum lehne ich schon die Südländisierung ab!!! Es ist unerträglich - Er marschiert auf mich zu wie ein Soldat in voller Kriegsausrüstung, schreitet entschlossen auf einer imaginären Geraden, auf dem Rücken ein Rucksack, die Ohren mit einem iPod verstopft. Seine Sonnenbrille macht jeden Blickkontakt unmöglich. Den Körper benutzt er als unsichtbaren Pflug, alles wie Schnee vor sich wegräumend. Ich trete unterwürfig zur Seite. Immer mehr Leute benutzen im öffentlichen Raum ihren Körper als Schneepflug. Und immer bin ich diejenige, die zur Seite weicht.
Während ich an der Kasse eines Lebensmittelgeschäfts Schlange stehe, bohrt sich wie ein plötzlicher Schmerz der Ruf eines Muezzins in mein Ohr. Ich drehe mich um und erblicke eine zierliche junge Frau in einem langen Jeansrock, hellblaue, paillettenbesetzte Flip-Flops an den Füssen, auf dem Kopf ein Tuch. Sie nimmt ihr Mobiltelefon aus der Handtasche und drückt darauf herum. Vielleicht mahnt das Handy sie, dass es Zeit ist fürs Gebet, denke ich versöhnlich. Auch mein Ohr ist inzwischen versöhnt. Dann aber wird es von einem neuen Geräusch durchbohrt: Eine junge Chinesin in der Schlange kreischt etwas Unverständliches in ihr Handy. Wie sich die durchdringenden Stimmen junger Chinesinnen und junger Marokkaner doch ähneln, denke ich. Verschämt wische ich diesen Gedanken beiseite. Ich schwöre, das war nicht ich, das war mein Ohr, gebildet in einer Gegend, in der das hohe C nie besonders geschätzt wurde. Ein chauvinistisches Ohr!
EINE FRAGE DES FREIRAUMS
Auf den Strassen begegne ich immer öfter singenden Radfahrern. http://www.nzz.ch/mein-chauvinistisches-ohr-1.1601676
Kommentar von Campo-News — 4. Februar 2016 @ 14:30
Sag ich doch - Immer mehr Spanier beklagen die mehrstündige Mittagspause (die „Siesta“), die den Arbeitstag in die Länge zieht. Für viele geht er erst oft nach 20 Uhr zu Ende. Die Spanier lebten „mit der falschen Uhrzeit“ , meint die Kommission zur Rationalisierung der Arbeitszeiten (ARHOE), die seit Jahren unter anderem auch fordert, dass Spanien von der Mitteleuropäischen in die Westeuropäische Zeitzone wechselt. Auch dafür will sich Rajoy im Falle eines Wahlsieges einsetzen. http://www.soester-anzeiger.de/politik/rajoy-stellt-spaniern-ende-siesta-aussicht-zr-6274300.html
Kommentar von Campo-News — 4. April 2016 @ 07:34
http://www.focus.de/immobilien/videos/hendricks-teilt-mit-regierung-will-hoehere-haeuser-und-mehr-laerm-in-staedten-erlauben_id_6275634.html
Kommentar von Campo-News — 30. November 2016 @ 16:53
Neben deutschen Kindern schreien auch Babys in Japan und Dänemark verhältnismäßig wenig. Wolke sagt: „Wir können von ihnen möglicherweise lernen, ob das mit Erziehung oder anderen Faktoren wie Schwangerschaftserfahrungen oder den Genen zusammenhängt.“ http://www.focus.de/familie/videos/weltweiter-vergleich-studie-zeigt-babys-in-deutschland-schreien-weniger-als-in-anderen-laendern_id_6884123.html
Anwohner wie Manfred Holz aus Körbecke können all diese Erkenntnisse nicht zufriedenstellen. Das Problem des durch eine Minderheit der Biker erzeugten Lärms sei immer wieder von Politikern oder Betroffenen angesprochen worden, konkrete Gegenmaßnahmen seien aber nicht zu beobachten. „Viele Anwohner haben inzwischen resigniert und trauen der Politik und Verwaltung keine Lösungskompetenz mehr zu.“ https://www.soester-anzeiger.de/lokales/moehnesee/motorradsaison-begonnen-jetzt-droehnen-wieder-9669625.html
Einmal ließ er mich telefonisch am Lärm einer gegenüber randalierenden Disco teilnehmen. Lärm war ihm ein Graus unter vielen, „Du sollst nicht lärmen“ gehörte für ihn unbedingt zu den zehn Geboten, und in mehr als einer Geschichte kommen lärmende Plagegeister vor: Gerüstbauer, Straßenpflasterer, Müllkutscher, BAP, Pur… https://www.achgut.com/artikel/das_antidepressivum_wiglaf_droste
Kommentar von Campo-News — 3. April 2017 @ 16:54