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Die Jugend der Welt versammelt sich in Köln.

Gehet hinein in die Schlacht
Wo das Gewühl am Stärksten ist
Singet nur singet mit Macht
Noch ist es Nacht
Aber der Morgen kommt schon mit Macht
Bald auch zu euch kommt der Herr Jesus Christ

Obacht, gebt Obacht!
Dort ist ein Mann, der versinkt
Dort ist ein Geschrei um Hilfe
Dort ist eine Frau, die winkt.
Haltet die Autos an, stoppt den Verkehr
Ringsum versinken Menschen
Und keiner schaut her
Könnt ihr denn gar nichts sehn
Hallo für euren Bruder und nicht für irgendwen

Stehet auf von eurem Essen
Habt ihr denn ganz vergessen
Dass viele draußen stehn
Ich hör euch sagen:
Das wird niemals anders:
Das Unrecht dieser Welt wird stets bestehn

Wir aber sagen euch: Man muss marschieren
Und kümmern sich um nichts und helfen gehn
Und auffahren Tanks und Kanonen
Und Flugzeuge müssen her
Und Kriegsschiffe über das Meer
Um den Armen einen Teller Suppe zu erobern.
Und das muss sein noch heute
Dass jeder uns beisteht
Denn die guten Leute
Das ist keine große Armee
Vorwärts marsch! Richt euch! Zum Sturm an das Gewehr
Rings um versinken Leute und keiner schaut her.

Sammelt mit Singen die Pfennige der Witwen und Weisen
Groß ist die Not! Groß ist die Not!
Haben nicht Obdach noch Brot.
Doch der allmächtige Gott wird auch sie irgendwie speisen

Gehet hinein in die Schlacht
Wo das Gewühl am Stärksten ist
Singet nur singet mit Macht
Noch ist es Nacht
Aber der Morgen kommt schon mit Macht
Bald auch zu euch kommt der Herr Jesus Christ

Johanna allein: Und auch die, welche ihnen sagen, sie könnten sich erheben im Geiste
Und stecken bleiben im Schlamm, die soll man auch mit den Köpfen auf das Pflaster schlagen. Sondern: da hilft nur Gewalt, wo Gewalt herrscht, und es helfen nur Menschen, wo Menschen sind.

Aus Bertolt Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“