Das schwere Leben des Herrn Murx
Eine Kindergeschichte
Herr Murx konnte einem wirklich leid tun.
Wohin er auch kam, tuschelte man hinter seinem Rücken.
Da kommt Murx persönlich, sagten sie.
Wenn sich Murx vorstellte, lachte jeder.
Das ist doch Murx, riefen alle im Büro, wenn er mit der Arbeit begann.
Seine Tochter: Murx.
Sein Sohn: Murx.
Seine Frau, die ehemals Stolze hieß: Murx.
Ja, selbst auf dem Schild seines ehemals schönen Hauses stand: Murx.
Eines Tages fuhr er in die Stadt, ging in ein Amtszimmer und erzählte den zuständigen Herren, er wolle nicht mehr diesen Namen tragen. Er schäme sich allzu sehr. Das verstanden alle. Gegen eine Gebühr könne er seinen Namen ändern, meinten sie. Wie er denn nun heißen wolle, fragten sie Herrn Murx. Marx, sagte er, und lächelte vor Glück, denn er glaubte nun ein anderer zu sein und könne ein neues Leben beginnen.
Doch wohin er auch kam und seinen Namen nannte, schüttelten alle, die ihn kannten, nur den Kopf. Murx bleibt Murx, lachten sie und gingen davon.
Herr Murx war sehr enttäuscht.
Er hatte sich geirrt.
Tanja Krienen