Der neue Blog ist unter http://campodecriptanablog.apps-1and1.net erreichbar




7. September 2022

Bericht, Fotos und ein Vorab-Artikel über die Veranstaltung in Chemnitz vom 1.9. 2022

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 09:53

 

img_20220901_191714_resized_20220904_103813248.jpgimg_20220901_230412_resized_20220904_103814458.jpgcid_fd61bd95-0503-443b-a3f1-c89b0bd51e8bfritz.jpgcid_588c2110-d752-4aed-b080-ca8244f5016bfritz.jpgcid_b289c6db-7d5a-4d2c-9284-ff12f13a8992fritz.jpgcid_bf5133d1-efe0-4cb4-b53e-f2dd136e7a69fritz.jpgcid_be22771a-0e69-4801-a726-d9b424d4cc5dfritz.jpgcid_dd81ba57-4533-4543-8d1e-e858cead7e89fritz.jpg302444779_5909003275796349_4641685124561044881_n.jpg

 

Die Veranstaltung in Chemnitz vor über 50 Personen im Chemnitzer Kabarett war eine rundherum gute Sache und sah ein gleichermaßen prima aufgelegtes und harmonisches Ensemble, wie auch ein waches und freundliches Publikum. Das pünktlich um 20.00 Uhr beginnende Programm endete mit einer Diskussion um etwa 23.15 Uhr. Erfreulich, dass sich rund 30 Gäste dafür interessierten. “Solidarische Grüße” an seinen ehemaligen Mitstreiter Bernd Rump übermittelte der 94 jährige Hans Modrow, letzter linker Regierungschef der DDR, verpasste aber die gewohnt pointiert und profihaft vorgetragenen Lieder und Wortbeiträge seines Mannes; begeisterte Yann Song King durch seine witzigen und mitreißenden Lieder aus dem Land des mittleren Grauens; glänzte ein souveräner Manfred Such, der über seine Zeit als MdB der Grünen sprach und brisante Fakten über das Olympia-Attentat von 1972 preisgab; erfreute ein Oliver Niemzig durch seine skurillen Klavierimprovisationen als ein Klavierhumorist der besten Art, der von Spike Jones vom Fleck weg verpflichtet worden wäre und führte Tanja Krienen durch das Programm, flankiert von einigen ihrer kontroversen Texte. Der folgende Artikel erschien leider so spät, dass ich ihn nicht mehr einstellen, bzw. mit ihm werben konnte und der nur den sachlichen Fehler enthält, das “Schöne Grün” sei ein neues Buch…Großer Dank auch an Irene Tomaszewski, den sechsten Freigeist und Mutter des wilden Haufens, die unermütlich Postkarten druckte, chauffierte, den Büchertisch managte und Fotos erstellte.

KULTUR. «Die Ungezähmten» – Chemnitzer Kabarett veranstaltet Musik & Lesung mit kritischen Tönen
Eugen Zentnervon Eugen Zentner 29. August 2022

Am kommenden Donnerstag veranstaltet das Chemnitzer Kabarett «Die Ungezähmten». Was sich wie der Titel eines französischen Romans anhört, präsentiert sich als ein Mix aus Musik und Lesung. Die Ungezähmten – das sind Liedermacher, Autoren, Pianisten und ehemalige Politiker, die dem Konformitätsdruck nicht nachgeben. Sie sagen, wie es in der Ankündigung heißt, „beharrlich NEIN“, wo „alle ein JA erwarten oder Ja, wenn ein NEIN gefordert wird.“ Sie „erobern sich ihre Freiheiten und haben die Zeiten- trotz des Leidens an ihnen – gut überstanden. Sie sind bis hierhin durchgekommen und werden weitermachen.“ Wenn das Event an diesem 1. September um 20 Uhr startet, werden die «Ungezähmten» aus ihrem Leben berichten, allerdings nicht in einem Redebeitrag, sondern über das Medium ihrer Bücher oder Songs.

Als musikalischer Kommentator wird Yann Song King die Bühne betreten, ein bekanntes Gesicht aus der gegenwärtigen Protestbewegung. Der Gitarrist aus Dresden nimmt seit Beginn der Corona-Politik an sämtlichen Demonstrationen teil und unterhält die Menge mit satirischen Liedern, die auf soziale Fehlentwicklungen verweisen. Das Themenspektrum ist breit. Dominierte anfangs noch Corona sein Repertoire, nimmt er sich mittlerweile diverser aktueller Ereignisse aus Politik und Gesellschaft an. Das Publikum im Chemnitzer Kabarett darf gespannt sein, mit welchen Stücken er sie an diesem Abend unterhält. Ebenfalls mit dabei ist sein Dresdner Kollege Bernd Rump, ebenfalls Liedermacher, aber auch Theatermann und Autor. Als Künstler war er schon in der DDR aktiv, immer mit der Hoffnung, den sozialistischen Staat verbessern zu können. Nach dem Mauerfall, sagte er einst, habe er sich an die kommunistische Utopie geklammert. Später engagierte er sich zunehmend als Politiker und arbeitete bis 2010 für die Linkspartei. Seitdem ist er nach eigenen Worten „ein freier Mensch“.

Eine Dystopie auf Grundlage des Zeitgeistes
Rump, der spannende Lebensepisoden hinter sich hat, wird sicherlich literarisch darauf eingehen, genauso wie die Autorin Tanja Krienen, die viele Jahre in Spanien gelebt hat. Erst kürzlich ist ihr neues Buch «Schönes Grün» erschienen, in dem, wie der Titel andeutet, eine satirische Abrechnung mit der Partei Robert Habecks und Annalena Baerbocks erfolgt. Verfasst ist es als klassische Dystopie. Krienen persifliert darin den durch die Grünen geprägten Zeitgeist: „Individualismus und Sarkasmus sind in jeglicher Form strengstens verboten“, heißt es in der Beschreibung. Dafür beherrschen in „einem kulturlosen, von postfeministischen Strukturen geprägten Überwachungsstaat“ ominöse „Hybriden eine zur Geschlechtslosigkeit verurteilte Gesellschaft.“ Wie es ausgeht, erfahren die Gäste des Chemnitzer Kabaretts vielleicht am 1. September.

Ein ebenfalls «Ungezähmter» ist der Autor und ehemaliger Bundestagsabgeordneter Manfred Such. Seine Berufskarriere begann er allerdings als Polizist und betätigte sich als Kriminalist. Was Such in seiner Dienstzeit erlebt hatte, beschrieb er 1988 in dem Buch «Bürger statt „Bullen“», eine Streitschrift für eine andere Polizei, in der Reformen angeregt werden. Angesichts der Gewalt, die Sicherheitskräfte auf den vielen Demonstrationen gegen die Corona-Politik an den Tag gelegt haben, ist das ein aktuelles Thema. Auf der Veranstaltung wird Such sicherlich einige Worte dazu sagen. Mehr spielen als reden wird an diesem Abend der Pianist Oliver Niemzig. „Musik ist für mich eine Sprache des Herzens und untrennbar mit Gefühlen und Leidenschaft verbunden“, schreibt er auf der eigenen Webseite. Er freue sich immer darauf, jegliche Veranstaltungen „mit Hilfe dieser Sprache zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.“ Die Gäste des Chemnitzer Kabaretts dürfen somit gespannt sein.

Weiteres auf FB - https://www.facebook.com/marc.zoellner.7/posts/pfbid02kgZLsYdbS4tsYfMEwgcR3PzRryX9R4ZRhcYEwhsao3WDk8fenvrbVBkjFXVngrEl
Marc Zoellner fühlt sich amüsiert mit Tanja Krienen – hier: Das Chemnitzer Kabarett
2. September um 17:24 · Chemnitz ·
Mit meiner langjährigen lieben Freundin, der großartigen Autorin & Publizistin Tanja Krienen, im Das Chemnitzer Kabarett. Fantastischer Auftritt des Künstler-Quintetts “Die Ungezähmten”, bestehend aus Tanja höchstselbst, den Liedermachern Bernd Rump und Yann Song King, dem Pianisten Oliver Niemzig sowie dem Autoren und ehemaligen grünen Bundestagsabgeordneten Manfred Such. Letzterer übrigens ehemalig, da der Manfred nach fast zwei Jahrzehnten Grünen-Mitgliedschaft schon 2001 aus Protest gegen den neuen politischen Unfug der Partei aus selbiger austrat. Weise Entscheidung! 👍🍻
Ein absolut gelungener Abend mit tollen Liedern und Erzählungen rund um die aktuellen gesellschaftlichen Kontroversen. 🦠💉⚔️💣 Das begeisterte Publikum klatschte frenetisch Beifall, ich natürlich ebenso. Dafür lohnte sich der weite Weg nach Chemnitz. 😊
Tanjas aktueller Roman “Kaspar Hauser empört sich” sei Euch allen an dieser Stelle wärmstens ans Herz gelegt. 📖 Ich selbst wurde am Büchertisch natürlich auch fündig (Tanjas Bücher sind allesamt schon längst in meiner Bibliothek): Nämlich mit einer spannenden Biographie über den Großmeister der politischen Satire, den unvergessenen Georg Kreisler. 🥰
An dieser Stelle noch einmal: Danke, Tanja, für den starken Abend! Auf ein baldiges! 🙂🥂

5 Kommentare »

  1. http://www.campodecriptana.de/blog/2022/09/07/2263.html

    Kommentar von Campo-News — 7. September 2022 @ 09:55

  2. https://zimmer16.com/events/die-ungezaehmten-bis-hierher-und-dann-weiter-musik-lesung/
    https://www.facebook.com/sharer/sharer.php?u=https%3A%2F%2Fzimmer16.com%2Fevents%2Fdie-ungezaehmten-bis-hierher-und-dann-weiter-musik-lesung%2F

    Kommentar von Campo-News — 17. Oktober 2022 @ 06:45

  3. https://www.facebook.com/groups/933637704274565

    Kommentar von Campo-News — 18. Oktober 2022 @ 10:34

  4. http://www.denkanstoesse-von-links.de/index_htm_files/Brecht.pdf

    Kommentar von Campo-News — 15. November 2022 @ 15:21

  5. Tanja Krienen
    21. Januar 2021 ·
    Mit Öffentlich geteilt
    Verlorene Welten: Jung waren wir, brauchten kein Geld, glaubten aber alles zu wissen!
    „Manchmal da fallen mir Bilder ein“, sang Reinhard Mey. Und wenn sie einem nicht einfallen, muss man sie suchen. „Ach, wie doof“. „Das darf doch nicht…“ „Nein!“ „Daran habe ich gar nicht mehr gedacht.“ Ein Verwechselbad der Lebensmühle. Wer ohne Schuld ist, richte den ersten Scheinwerfer – auf sich selbst. Es meist werfen die, die nie etwas wagten. So sei es geschenkt. Jede historische Situation wirft ihre Schatten voraus, in denen sich die Neunmalklugen später sonnen. Oder so ähnlich. Man kann etwas auch einigermaßen durchblicken und trotzdem fehlen. Und dann stellt man vielleicht fest: „Hätt’ ich all das nie erfahren. Hätt’ ich all das nie erlebt“ Ups, wieder der Mey. Und wie war das eigentlich? Und wann? Jahreswende 80/81. Silvester mit zwei Genossen in London. Große kulturelle Differenzen mit den beiden Vertretern der beharrlichen Altlinken. Sie wollten unbedingt Black Sabbath hören (was heißt da hören, wo man sich doch nur die Ohren zu halten konnte) – eine Band, die ich hasste wie die gesamte Mischpoke der so genannten Progressiven – ging ich zu Spizz Energie ins Venue. Das war nicht erste Sahne, aber ich war betrunken genug um viel Spaß zu haben. Des Nachmittags hatten wir noch Karl Marx auf dem Highgate Cementary einen Besuch abgestattet und damit dem ganzen Aufenthalt in London noch einen revolutionären Anstrich gegeben. 1983 in Karl-Marx-Chemnitz-Stadt? War da der Erich oder doch nur der Egon? Und damals, in „Berlin – Hauptstadt der DDR“. Mööönsch, das war doch…Ostern 1976 und dieser singende, klingende Dichter, da oben in der Chausseestraße 131, der wusste noch nicht, wie ihm ein halbes Jahr SPÄTER geschah. Brechthaus, wie zeitlos modern. Und das BE, das war MEINE DDR. Im Ganymed war ich dann Jahrzehnte und sechs Generalsekretäre später mit dabei, als der Dichter ein Buch vorstellte, in dem ich auch vorkam. Und wie die Fahnen wehen! „Die roten Fahnen hingen alle grau und krank im Regenhimmel rum. Aus mancher Fensterbank erbrach das Fahnentuch vor Scham sein letztes Rot.“ So hatte der Dichter schon acht Jahre zuvor gehöhnt, doch hier flatterten sie im vorletzten Wind. Schön. Wie auch die Kirmes in Kronstadt (Transsilvania/ Siebenbürgen). Und was da im Ferienlager zu Brodowin abging. Heute ist es ein „Ökodorf“. Damals auch fast CO2-neutral, weil sehr sehr einfach gehalten. Das alles….nur mal so…aus coronaler Langeweile…

    Kommentar von Campo-News — 21. Januar 2023 @ 18:55

RSS-Feed für Kommentare zu diesem Beitrag. TrackBack-URL

Einen Kommentar hinterlassen

You must be logged in to post a comment.

kostenloser Counter

Weblog counter