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17. September 2013

Tanja Krienen-Interview mit Brennpunkt-Politik

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 15:48

Hallo Frau Krienen, Sie waren bis vor Kurzem Vize-Sprecherin desKreisverbands Soest der Partei Alternative für Deutschland. Dann teilte manIhnen mit, als Transsexuelle könne man Sie als Kandidatin nicht tragen, da das den Wählern widerstrebe. Wie lief das ab?

Antwort: Ich gehörte zu den anfangs wenigen Leuten, die sich schon Wochen vor der
Parteigründung - also zur Zeit der „Wahlalternative 2013“ - trafen und wurde
zur Kreisbeauftragten im Wahlkreis Soest eingesetzt. Nachdem mich die
heimische Presse mit einem sehr ausführlichen und überaus positiven
Interview vorstellte, wurde eine Gruppe aus dem christlich-fundamentalen
Milieu der Partei hellhörig, da in einer Passage meine Transsexualität
erwähnt wurde. Infolgedessen kam es zu einem Hausbesuch, wie man es nur von
Sekten hört, in dem ich „ins Gebet“ genommen wurde. Es wurde mir eröffnet,
„unsere Wähler“ (man denkt wohl genau zu wissen, wer das sei) würden DAS
nicht verstehen, und mein Gesicht, könne man sich nicht auf einem Plakat
vorstellen. Von da an lief ein Programm zur Verhinderung meiner
Direktkandidatur ab.

Frage: Sie sind von einem Mitglied der AfD zu einer Kritikerin geworden und werfen
der Partei vor, von christlichen Fundamentalisten dirigiert zu werden, die
Frauen in einer Rolle sehen, die unweigerlich an das Mittelalter denken
lässt. Das ist ein Umstand, der dem Wähler bislang nicht bewusst ist. Können
Sie mehr dazu erzählen?

Antwort: Die AfD schien ja eine Partei zu sein, die liberale und konservative
Strömungen vereint, deshalb engagierte ich mich dort und dachte, dies könne
die Partei sein, auf die lange wartete. Ursprünglich aus der Linken kommend,
waren mir dort viele Entwicklungen erheblich zu weit gegangen, als Beispiel
kann man hier durchaus die Abtreibung nehmen. So hatte ich mit aktiven
Christen meinen Frieden geschlossen, weil sie im Grunde die letzten sind,
die z.B. in diesem Punkt einen Widerspruch formulieren. Dass dieses Milieu
aber in meinem Fall tatsächlich die Auffassung vertritt, Transsexuelle
hätten quasi gegen die Gebote Gottes verstoßen, lässt die alten Teufel, die
glaubte überwunden zu haben, in alter Pracht wiederauferstehen. Sie
entpuppten sich als genau die Reaktionäre, für die ich sie früher immer
hielt. Traurig, aber lehrreich. So interpretiere ich infolgedessen ihren
Widerstand gegen die so genannte Homoehe, nicht als eine durch soziologische
oder psychologische Kriterien fundiert vorgetragene Analyse, sondern auch
nur noch als fundamentalen Protest aus dem tiefsten Grund
menschenverachtender Ressentiments entsprungen. Ähnliches gilt wohl für die
arbeitende Frau, die als gleichrangiges Individuum nur dot notdürftig
akzeptiert wird, wo es sich nicht vermeiden lässt. Die AfD hält sich ein
paar Vorzeigefrauen, die Basis ist männerbündisch.

Frage: Aufgrund zahlreicher Äußerungen von AfD-Politikern kann man fast von einer
rechtspopulistischen Partei sprechen. In einigen Regionen sollen die
Mitglieder sogar enge Kontakte zur rechten Untergrundszene pflegen. Was
können Sie zu diesem Thema sagen?

Antwort: Das will ich so nicht bestätigen. Für mich ist sie tendenziell eher eine
Querfrontpartei, die rechts - und linksradikale Interpretationen der
Gesellschaft bedient. Populistisch ist in der Tat ihr Ansatz, alle Probleme
auf den Euro zurückzuführen und insgesamt ein Bild der Gesellschaft zu
entwerfen, in der es den Menschen, dank Merkel, angeblich immer schlechter
gehen soll. Wahlweise werden als Schuldige die Bilderberger, jüdische Banken
oder sonstige Verschwörungen genannt, nie aber die Schuld bei konkret
handelnden Menschen oder falschen politischen Prinzipien gesehen.

Frage: Sie waren vor allem im kommunalen Raum für die AfD aktiv. Dass die AfD so
schnell und in so vielen Regionen, vor allem auch im ländlichen Raum,
Kreisverbände etablieren konnte, ist eine Erfolgsgeschichte ohnegleichen.
Warum wollten Sie für die AfD aktiv werden? Hat man Sie getäuscht?

Antwort: Die Erfolgsgeschichte sehe ich überhaupt nicht. Wenn man hinter die Kulissen
blickt, weiß man, dass sich in den Kreisen keine zehn Aktive finden. Die
vollmundig angekündigten „Großkundgebungen“, zuletzt in Frankfurt, mit
weitgehend denselben Menschen, haben nirgendwo(!) auch nur einmal die 1000
Personen-Grenze überschritten. Die Partei lebt von der Internetpropaganda,
einem Personenkult um den letztlich doch sehr farblosen Vorsitzenden und
wird durch bestimmte Medien hochgejubelt, wohl mit dem Ziel, die
schwarz-gelbe Regierung zu stürzen. Das Projekt AfD habe ich zunächst mit
verhaltenem Optimismus gesehen, weil ich tatsächlich meine, dass der Bruch
der Euro-Stabilitätskriterien und die Rettungsschirm-Zahlungen ein
Verhängnis sind. Zudem gibt es einige Tendenzen in der Gesellschaft, die ich
bedenklich finde, z.B. die Schuldenmacherei, die Ökohysterie und die damit
verbundenen, sukzessiv ansteigenden Ver - und Gebote unterschiedlichster
Art. Doch ich merkte auch schnell, dass manche Vorschläge der AfD eher eine
Verschlimmbesserung darstellen. Nehmen wir den Schuldenschnitt. Wenn die
Partei vorgibt deutsche Steuergelder retten zu wollen, warum propagiert sie
den Schuldenerlass für die Südländer so vehement, dass man meint, sie stehe
im Dienste der griechischen Regierung?! Sie macht dies, weil sie gegen
Reformen, wirtschaftliche Optimierungen und moderne Gesellschaften ist, sie
argumentiert, man siehe nur die Aussagen von Konrad Adam in der Jungen
Freiheit, komplett rückwärtsgewandt und sozialromantisch. Ebenso das
Gauland-Positionspapier, das die Bismarck-Zeit wieder aufleben lassen
möchte, als gäbe es die USA auf der Weltbühne nicht. Man mag die derzeitige
Obama-Regierung kritisieren, aber die amerikanische Lebensart vom Grundsatz
her abzulehnen oder stets nur alte Schlachten schlagen und gewinnen zu
wollen, dabei gar auf ein Bündnis mit Russland zu orientieren, ist etwas,
das ich mir mit beim Eintritt in die AfD nie hätte träumen lassen. Insofern
ist es jeder schuld, der in das schmale Programm interpretierte, was darin
gar nicht ausgesagt wird. Die ausführliche Programmdebatte nach der Wahl
wird die Partei ohnehin zerreißen.

Frage: Wahlkämpfe sind äußerst teuer. Auf staatliche Fördermittel kann die AfD
nicht / kaum zurückgreifen. Spenden sind im Grunde die einzigen finanziellen
Mittel, die der AfD zur Verfügung stehen. Das könnte Korruption begünstigen.
Spielt auf Kreisebene und bei der Auswahl der Direktkandidaten womöglich
auch eine Rolle , wer am meisten Geld „spendet“?

Antwort: Im Kreis Soest jedenfalls nicht. Die Partei lebt in der Tat von der der
Opferbereitschaft ihrer Mitglieder, appelliert geradezu heimtückisch daran,
wie weiland das „Winterhilfswerk“ an das deutsche Volk. Hinzu kommt, dass
alle Mitgliedbeiträge im Voraus bezahlt wurden, was bei einem
Mindestjahresbeitrag von 120 Euro bei 15000 Mitgliedern schon 1,8 Millionen
Euro ergeben. Damit kann man den Vorsitzenden schon ein paar Mal durchs Land
hin und herreisen lassen und ein paar Info-Ständer mit Logo-Leibchen
uniformieren und Sprüche plakatieren, die aus jeder xbeliebigen
Werbekampagne stammen könnten: austauschbar, lieblos, nichtssagend. Zu mehr
reicht es gottlob nicht.

Hier geht zum Interview

4 Kommentare »

  1. Mein finaler Artikel zur AfD -

    Die Alternative für Deutschland – der größte Bluff der Parteiengeschichte

    Als am 14. April 2013 in Berlin die Parteigründung öffentlich zelebriert wurde, stellte schon dies eine mediale Showeinlage dar, denn die Partei wurde bereits im kleinen, aber dafür um so weniger nachvollziehbaren Kreis, am 6. Februar 2013 gegründet. Es war der Beginn einer Kaderpartei, bei der die öffentliche Kommunizierung interner Vorgänge nie über Losungen und Sprüche hinausgehen sollte, es sei, eruptive Vorgänge innerhalb einiger Landes, Bezirks oder Kreisverbände durchbrachen das nach außen bunt und fröhlich wirkende, auch darin einer Sekte gleichende Kartell. Ein Programm war auch sogleich gefunden, eines, das kaum den Namen verdient und dessen Herkunft bis heute im Dunkeln liegt. Eine gestanzte Folie für alles und nichts, hauptsächlich aber Phrasen über den Euro, die im Folgenden verwaschen und beliebig erschienen. Dazu später mehr.

    Aus einem ähnlichen Nichts heraus wurden überall Figuren präsentiert, die wie eingesetzte Handpuppen einer ebenfalls kaum materiellen Zentrale wirkten. Das Prinzip des Zentralismus ward wohl seit Gründung der SED nie in ähnlich stringenter und nebulöser Form gehandhabt und bis in die organisatorischen Details von einem ZK mit weniger als drei Dutzend Personen durchadministriert. Die dabei eintretenden Beschädigung von Menschen und Strukturen wurden billigend in Kauf genommen, sofern sie dem Machterhalt der sich selbst als Elite generierenden Personen dienten. Kreisgründungen mit unliebsamen, selbstdenkenden und daher gefährlichen Mitgliedern wurden verschleppt, in der Hälfte der Wahlkreise verzichtete man auf Bundestagsdirektkandidaten, nicht zuletzt auf Grund befürchteter medialer Präsentation unliebsamer Kandidaten. Früh schon sicherte sich jedoch die selbsternannten Elite in bisweilen offenkundig nach dubioser Parteiregie verlaufenden Wahlveranstaltungen die sichersten Plätze, wurde der Basis anschließend die Aufgabe zuteil, im Wahlkampf Flyer zu kaufen(!) und zu verteilen, Plakate selbst zu finanzieren(!) und diese anschließend zu kleben.

    Vor allem im Internet fällt die rege Aktivität der Partei auf, deren Mitglieder sich anscheinend geschlossen darauf verständigten nicht wirklich zu diskutieren, sondern Losungen, Parolen und Sprüche vor allem ihres Anführers Lucke zu posten, „liken“ oder sonst zu bejubeln. Wenn der Führer der 5. Kolonne Athens durch Deutschland hetzt, auf hastig zusammengeschusterten, kleinen Guck-Kasten-Bretterbühnen, wird jedes Nichtereignis zu einer angeblich eindrucksvollen Massenveranstaltung auch dann aufgebläht, wenn sich nur 50 ältere Fußgängerzonen-Darsteller matt am Bier oder Kaffeepott festhaltend, zu gruseliger Wahlkampfsong-Schlepp-Rap langweilend, umrandet lediglich von einigen offiziösen Claqueuren aus dem Tross der umherreisenden Sektenmachern, ehe der Heilsbringer im weißen Hemd in belehrendem Quetsch-Ton antideutsche Ressentiments der Griechen gegen die Hauptfeindin Merkel verwendend, unter dem Beifall der überschaubaren Masse, die dabei das Denken, aber nicht das Verdauen einstellte, lau nach vorne spricht. Wer jedoch darauf hofft, diese Partei würde Änderungen anstreben oder gar durchsetzen wollen, hat entweder nicht zugehört oder sämtliche Urteilskraft bis zur Vor-Weihnachtzeit ausgesetzt.

    Als ausgegebenes Hauptziel erscheint inzwischen die Verhinderung einer Wiederauflage von Schwarz-Gelb. Doch mit welcher Alternative? Da bleibt eigentlich nur Rot-Rot-Grün. Zufall oder Absicht? Ist eigentlich jemanden schon mal aufgefallen, dass die Partei fast sämtlich ehedem rechts von der Mitte organisierten Menschen den Parteizutritt untersagte, aber ALLE und JEDEN aufnahm, mochte er in der Vergangenheit, zum Teil bis in die Tage seines Beitritts hinein, eine linke bis ultralinke Vita aufweisen. Durch den Beitritt vieler Linker und vor allem von Piratten, kippte die Partei zusehends. Die Partei ist partiell kapitalfeindlich, versimpelt internationalistisch, sozialkitschig und sie hat recht wenn sie behauptet: Wir wollen Europa retten! Genau dazu ist sie von der Politik auserkoren. Sie fischt bei den Konservativen den Protest ab und driftet ins sozialistische und etatistische Lager derjenigen, die über die Erweiterung der EU und der Verteiler von Transfergelder Politik machen. Die AfD zeigt sich ununterscheidbar und dürfte nur den Zweck verfolgen den gesellschaftlichen Protest zu kanalisieren und zu verpuffen zu lassen. Schlimmer noch, sie bringt die Ursache der verhängnisvollen Entwicklung zur Macht! Ihr Wesen ist das einer wirklichen, DER ECHTEN ULTIMATIVEN Europäischen Partei! Die Wagenknechtschen linken Einflüsterungen haben die sozialistische und antideutsche AfD längst erobert. Wer sich über Eigentumsrecht von Anlegern und Steuerzahlern hinwegsetzt, stellt ein Verhängnis dar. Die AfD ist eine Partei, die griechische Interessen wahrnimmt. Warum sollte man die AfD wählen? Damit sie von vornherein verloren gibt, was sie angeblich durch den Euro-Ausstieg retten will? Wer etwas Gutes in die Standpunkte der Partei hineininterpretiert, kennt sie nicht wirklich. Es muss jedoch auch angemerkt werden, dass jene, die vereinzelt von rechts kommen, ebenfalls eine desaströse Figur abgeben, da sie ein verschrobenes, verschwörungstheoretisches und antimodernes Weltbild favorisieren, dabei eine unfassbare Aggressivität zur Verteidigung ihrer Partei offenbaren.

    Fassen wir kurz zusammen. Die Partei wird keinen Euro-Ausstieg, keine Rückkehr zur DM in Angriff nehmen. Frühestens 2020 will sie das abgeschlossen haben, dann aber werden eher die Verhältnisse selbst die Partei überrollen, als dass sie selber zielgerichtet aktiv wird, denn in Wirklichkeit hat sie längst mit dem Euro ihrer Frieden gemacht. Nächtliche Zugriffe auf Spareinlagen zur Schuldenbegleichung wird sie ebenso bejubeln wie die unerbittliche Jagd auf jeden Euro, den angebliche oder tatsächliche Steuersündern ins Ausland brachten, während sie das hiesige System nur vereinfachen, aber nicht verändern will. Denn es wird ausdrücklich mit ihr keine Steuer und Abgabensenkungen trotz übervoller Kassen geben, die FDP sei „populistisch“ wen sie dies fordere und die Subventionspolitik auf allen Ebenen wird nicht angetastet. Sie belässt die Brüsseler Administration inklusive ihrer Geldverteilung, fordert auch keinen Stopp der EU-Erweiterung, keinen Rückbau der Mitgliedsländer, im Gegenteil: sie bejubelte den Beitritt Kroatiens. Dagegen fordert sie einen Schuldenschnitt, also Geldverlust deutscher Investoren, Anleger und Steuerzahler. Mit ihr kommt auch die Veto-Republik und ebenso der Verzicht auf die Suche nach den Worten „Dschihad“ oder „Bombe“ in der Kommunikation. Das Bündnis mit Russland sowieso. Die Bekämpfung der Klimaerwärmungshysterie und somit gegen steigende Energiekosten fällt aus, denn die offizielle Propaganda wird vom großen Vorsitzenden nicht bezweifelt. Steigende Belastungen der Rentenkassen werden hingegen durch die nicht gegenfinanzierte „Mütterrente“ erfolgen. Es wird keinen nennenswerter Einwanderungsstopp Unqualifizierter oder Extremisten geben, das Asylrecht eher lockerer gehandhabt. Schon jetzt folgt man Einladungen zum Fastenbrechen oder bewirbt Migranten zweisprachig auf Wahlplakaten. Die frühkindliche Bildung wird intensiviert und somit der Kleinkinder von der Familie weiter entfremdet.

    Fazit: Die Alternative für Deutschland ist keine, jedenfalls nicht für liberal-konservativ denkende Menschen. Als WASG von Unzufriedener aller Art und jedweder Ideologie, verbreitet sie als Querfrontpartei Sozialkitsch, Ressentiments und Irrationalität. Scheitert sie bei der Bundestagswahl und darauf deutet vieles hin, wird die Programmdebatte die angeschlagene und ungefestigte Partei, die in allen Kreisen nur durch die Aktivitäten von fünf bis sieben Funktionären lebt, in Stücke reißen.

    Erschienen im “Preußischen Anzeiger” - auch im “Kritischen Netzwerk” - http://www.kritisches-netzwerk.de/content/afd-groesster-bluff-der-parteiengeschichte

    Kommentar von Campo-News — 18. September 2013 @ 15:23

  2. Und nochmal: der Urkonflikt - https://www.youtube.com/watch?v=JeGXhSYVAj4&feature=c4-overview&list=UUAvCRBKE4pa6qcK-iwMEr9Q

    Kommentar von Campo-News — 18. September 2013 @ 15:24

  3. Bruchpiloten der AfD

    Aus der Hauptseite des „Soester Anzeiger“ im Artikel über den Sieg der CDU: “Die Alternative für Deutschland, die im Kreis Soest personelle Querelen in der Öffentlichkeit ausgetragen hat, schaffte 3,4%, liegt aber damit hinter dem Bundesergebnis.” Und im Innenteil-Kommentar: “Die AfD, die in Soest mehr Personalquerelen denn griffiger Politik auffiel, ließen sie (die Wähler) mit 3,4% rechts liegen.” Selten kann man den eigenen, unermüdlichen Einsatz und die Wirkung der politischen Arbeit, so direkt ablesen, wie am gestrigen Tag, da jede verhinderte Stimme wichtig war. Meine Behauptung, die Partei habe allein durch die Nichtnominierung und Verhinderung misstrauisch beäugten Kandidaten den Wahlerfolg ihrer Ein-Mann-Show bereits im Vorfeld verspielt, zeigte sich als 100% zutreffend, wie auch mein zwischenzeitlicher Hinweis, der Antritt der Freien Wähler (1,0%) würde einen Erfolg unmöglich machen. Nur durch den Ãœberlauf von kommunistischen Wählern aus dem Osten, konnte die Partei überhaupt in die Nähe der 5% geraten. Dies unterstreicht auch meine Behauptung, die AfD sei eine Querfrontpartei des Ressentiments. In den wirklich bürgerlichen Lebensbereichen des Westens ist sie nicht über den Status einer echten Splitterpartei hinausgekommen. Verlierer ist auch ein publizistisches Milieu, das sind in erschreckender Ergebenheit und analytischer Schwäche, einer Partei das Wort redete, die im Spektrum zwischen Linkspartei und FDP angesiedelt ist und das sich nicht scheute bisherige kritische Leser auszugrenzen oder zu verleumden. Infolgedessen kam es zur Abwahl der bürgerlichen Regierung (die AfD hat sich letztlich nur zu diesem Zweck als Merkel-Hasserin gegründet), entsorgte damit die FDP als letztes Korrektiv und macht theoretisch Rot-Rot-Grün möglich, das nur verhindert wird, weil letzte Schamhaftigkeiten noch nicht überwunden werden. Mehr kontraproduktives Handeln eines Milieus, das von sich behauptet konservativ zu sein, in Wirklichkeit jedoch in einer üblen Weise wirklich reaktionär ist bis hin zur bodenlosen Dummheit, war selten. Auch einzelne Figuren, die unter dem Deckmantel einer Liberalität in Wirklichkeit immer wieder ihre rein anarchistischen und zersetzenden Ideologien auslebten, sorgten nicht nur für eine Diskreditierung eines tendenziell erfolgreichen Ansatzes, sie zeigten auch menschliche Abgründe und charakterliche Defizite auf. Eine überaus aggressive und sektengleiche Partei-Kameradschaft verstellte den Blick auf realistische Vorgänge vollends und venebelte die Zurechnungsfähigkeit auf allen Ebenen. Wie unter Drogen stehend, sah man sich - obwohl keine Frage schlüssig beantwortend – auf dem Weg zum zweistelligen Erfolg. Eine größere Bruchlandung gab es selten.

    Kommentar von Campo-News — 23. September 2013 @ 08:09

  4. DIE WELT - “Die Ausgrenzung von Minderheiten hat religiöse Wurzeln”, glaubt auch Niggemann. “Das ist der strenge Calvinismus.” Von Fundamentalchristen wie Lucke, von Storch oder Petry werde die individualistische Moderne, die Emanzipation von Frauen und Gleichgeschlechtlichen mitsamt sexueller Selbstbestimmung und Traditionsverlust als eine Art Bedrohung empfunden. 6.3. 2014

    Kommentar von Campo-News — 11. März 2014 @ 11:41

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