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7. August 2013

Zehn Cioraniaden (und fünf dazu)

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 18:13

 

  1. aufgehoben

 

  1. Unter 99 sowohl geistreichen, als auch witzigen und überhaupt eminent originären Aphorismen, wird der politische Philister grad jenen hundertsten entdecken, den er nicht versteht und als Freier Wähler scharf missbilligt.

 

  1. Arik Brauer, jüdischer Erfinder des „Phantastischen Realismus“ sang in einem Lied Anfang der 70er über seinen Lehrer: „…Dauert mein Unterricht nimmermehr lang. Dressiert er im Turnsaal deutsche Sodatn, Stellt uns drei Judn mit’m Gsicht zur Wand.“ Das wäre bei der AfD nie passiert. Deutsche Soldaten würden sie nie ausbilden, drei Juden sind bei ihnen unvorstellbar und bestimmte sexuelle Minderheiten separieren und eliminieren sie und würden sie nicht eine Sekunde unterrichten. Sowas fehlte noch. Wo der Euro sowieso an allem schuld ist.

 

  1. Ich würde gern endlich mal die Stiftung “Wir sind für das Bedingungslose Grundeinkommen” erleben dürfen. Auf freiwilliger Basis! Wieviele Mitglieder die dann wohl haben wird? 20, 30, 33? - - -

 

  1. Manche Libertäre sind Vertreter der „Alles oder Nichts“-Theorie. Sie verachten die Rentenoption als Ausdruck der Mittelmäßigkeit, der sie nicht einmal eine Chance auf Gegenseitigkeit erlauben. Liquidierung kommt bei ihnen vor Liquidität. Im dritten Fall hilft Schwester Rabea oder, im vierten, Dekan Blasius.

 

  1. NSA oder NSU? Hauptsache NS. Das sitzt.

 

  1. Viele Grüne essen ab und zu Fleisch. Das Auswürgen sieht man ihnen obligatorisch an. Ihre schlanke Linie verdecken die mitgeführten Esoterik-Bücher wie „Glück ist kein Zufall“; „Lach dich tot du blöde Pottsau!“ oder „Fang doch den Bergdoktor und frag ihn danach!“

 

  1. Dieselben, die den Datenmissbrauch durch Regierungen missbilligen, verurteilen die Geheimhaltung von privaten Kontodaten. Sie sind das Opfer derjenigen öffentlicher Dienste, denen sie keine Rechenschaft über ihre privaten illegalen Downloads abgeben möchten.

 

  1. Obama, die große weiße Hoffnung, taugt inzwischen nur noch zum Schwarzärgern, sagen die, die ihren positiven Rassismus inzwischen negativ konditionieren.

 

  1. „Da sprach der alte Häuptling der Indianer“, textete einst Peter Wehle, der mit Gerhard Bronner, Helmut Qualtinger und Georg Kreisler kabarettierte. „Ich kann essen was ich will ich nehm nicht ab“, schrieb er auch, doch das kennt kaum jemand. Auch nicht jene 60jährige Frau, die nur hundert Euro zum Essen hat, weil die Rente, die nach 50 Jahren schwerer Arbeit nicht zum Leben reicht, schon nach 20 Tagen rauchen völlig weggepafft ist.

 

6 Kommentare »

  1. Aphorismus 1-9-13

    Der Charaktermord ist die schärfste Waffe des Anonymen. Diese Waffe aus der Hand schlagend, wird eine der größten Aufgaben kommender Helden sein.

    Ich bin kein Kind des deutsch-afrikanischen Marschtaktes, eher eines des jüdischen Rhythmus´. Ich spalte die Menschen nach diesem Schema.

    Meine unsympathischte Charaktereigenschaft für meine Gegner ist die der Besserwisserei. Sie schafft den nachhaltigsten Eindruck, aber auch die entschiedenste Verdrängung. Sie wirkt im Schnitt drei Jahre lebensverkürzend bei jenen, die sie nicht überwinden. Der Unfrieden sei mit ihnen.

    Diejenigen, die einst von den Russen besiegt wurden, paktieren heute nachdrücklich mit ihnen. Das Stockholm-Syndrom, 30 Jahre, nachdem man es erfand. Wenn man schon verlor, dann möchte man als Verlierer die künftige Siege auf der Grundlage gemeinsamer Tragödien finden, deren Verständnis dort wurzelt, wo die mittlere Position eine Verachtung erfährt, die einst vergangenen Feinden als temporäre Verbrüderung nur ahnen lässt.

    Fragen zum Quadrat
    Die katholische Kirche wird von innen zerrissen. Reißen dieselben, die für den Ansehensverlust der letzten Jahrzehnten verantwortlich sind? Wer kann es erklären?
    Der ehemalige Verfassungsschutz-Präsident soll ein Antisemit sein. Der Speigel begründet es so: „doch auch sonst benutzt Maaßen antisemitisch konnotierte Begriffe, etwa „GLOBALISTEN“. Auch spricht Maaßen vom »Great Reset«, also jener Verschwörungsideologie, wonach die Coronakrise von Eliten genutzt werde, um einen »großen Neustart« des globalen Wirtschaftssystems vorzunehmen.“ Ach so, da habe ich keine weiteren Fragen.
    Innenminister-Darsteller Horst Seehofer hat Corona. Er befindet sich nicht nur in Quarantäne, sondern in „Isolation“. Er wurde vor vier Wochen geimpft! Und nu?
    „Impfmobile könnten vor Aldi, Moscheen und auf Marktplätzen zum Einsatz kommen, schlug Habeck, der ökologische Philosophen-Buchautor jetzt laut Focus vor.“ Könnte nicht jemand mal nachschlagen..? Hier bricht das Manuscript ab. 11.5.21
    https://www.focus.de/finanzen/news/arbeitsmarkt/bedingungsloses-grundeinkommen-arbeitsmarktexperte-bedingungsloses-grundeinkommen-bricht-alte-machtstrukturen_id_24369928.html

    Kommentar von Campo-News — 31. August 2013 @ 20:49

  2. Was macht das jetzt mit mir?

    Der sukzessiv zu vernehmende, wohlig törichte Stoßseufzer „Was macht das jetzt mit mir?“, wäre wohl, falls diese Kategorie gäbe, der Unsatz der letzten Jahre. Im realen Leben traut sich niemand, weshalb er nur im Fernsehen zu sehen ist, meist, wenn die Reporterin des WDR oder auch privater Krawallkanäle, aus irgendwelche gepiercten, vollschlanken Frauen (zu 99% sind die „Was-macht-das-mit-mir“-Frager Fragerinnen) eine Befindlichkeit herausquetschen wollen, die in 99,9% der Fälle entweder selbst verbockt oder aber eingebildet wurde, und zwar so, dass Fremdschämen geradezu – quasi programmgenetisch – als Bestandteil des Horrors garantiert ist. Wie gelangt man in diesen Zustand? Treudoof, verantwortungslos und bar jeder Fähigkeit zur Vorausschau, stellt man den Gesichtsausdruck auf Durchzug bei gleichzeitiger höchstmöglichster Leidensmine, signalisiert gleichzeitig: auch du kannst dümmer, als die Polizei bis circa 1999 erlaubte, sein.
    Beispiel:
    Candida Savannah Kapitulinski war stockbesoffen, als sie während des Fischmarktes auf Djamal Dschalala traf, kurz darauf mit ihm „schlief“ und sagt nun: „Als ich hörte, ich bin schwanger (O-Ton selbstverständlich), dachte ich nur: Was macht die Schwangerschaft jetzt mit mir?“ Man muss hinzufügen, dass der Satz „Was macht das jetzt mit mir?“ oft durch die konkrete Benennung des Ereignisse ergänzt wird. Jedenfalls: nun sitzt sie da betroffen und wartet, was es mit ihr macht. Ein Zustand zeitloser, temporärer Glückseligkeit.

    Die Frage: „Was macht das mit mir“ stellt sich aber in vielerlei Gestalt.

    Karl Friedrich Buck, 62 aus Unterwegs, war vorhin war ich bei der Frauke und wollte ihr das Rechnen beibringen. Da sagte sie ihm, er könne ja gar nicht rechnen. Da rief er sehr erstaunt: „Was macht das jetzt mit mir?“

    Effi Briese, 44, aus Haan-Hochdahl stellt sich manchmal auf die Zuggleise und spricht dann leise: „Wenn ich jetzt hier stehen bleibe: Was macht das jetzt mit mir?“

    Anna-Marie Fettelfritz, 23, aus Gelsenkirchen, schaut seit langer Zeit nicht mehr in den Spiegel, sie sagt: „Wenn ich das täte, was macht das dann mit mir?“

    Und du aus Unbekannt, fragst dich jetzt auch nach dem Lesen dieses Textes: „Was macht der jetzt mit mir?“ Du wirst schon sehen…

    Kommentar von Campo-News — 17. Oktober 2013 @ 14:23

  3. http://www.focus.de/politik/deutschland/mord-in-titos-namen-warum-die-bundesregierung-im-kalten-krieg-jugoslawische-killerkommandos-duldete_id_4170724.html

    Kommentar von Campo-News — 31. März 2015 @ 10:27

  4. Zu 8 - Wir sehen, jene, die stets über Datenmissbrauch klagen, benehmen sich wie die infamsten Verbrecher - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wikileaks_verbuendet_sich_mit_nordkorea

    Kommentar von Campo-News — 30. April 2015 @ 11:10

  5. Zu 6 - Willms räumt ein, nie persönlichen Kontakt zu seiner angeblichen Mandantin gehabt zu haben. Er teilt mit, er sei immer nur durch einen Dritten über seine Mandantin informiert worden: Attila Ö., Opfer des Nagelbombenanschlags, Nebenkläger im NSU-Prozess. Attila Ö. habe gegenüber Willms “vorgegeben, dass Frau Merlan K. sich in der Türkei befinde und erhebliche gesundheitliche Probleme habe, weshalb ein persönlicher Kontakt zu ihr nicht möglich sei”.

    Willms hat nach Auskunft seines Anwalts heute Strafanzeige wegen Betrugs gegen Atilla Ö. erstattet. http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-prozess-das-opfer-das-es-wohl-gar-nicht-gab-a-1055969.html

    Kommentar von Campo-News — 3. Oktober 2015 @ 05:32

  6. Zu 4 - http://ef-magazin.de/2016/03/10/8551-bedingungsloses-grundeinkommen-was-heisst-da-bedingungslos

    Zu 3 - 2018 richtete Brauer einen Antisemitismusvorwurf an Flüchtlinge und Muslime („von denen gibt es viele, die hier einwandern und das ist eine Gefahr“). Unter Anspielung auf die „Liederbuch-Affäre“ einer Burschenschaft meinte Brauer: „Wenn mich jemand auf der Straße umbringt, dann ist das ganz bestimmt nicht einer dieser Fechter, die da so ein Lied singen.“ Damit löste er eine öffentliche Debatte über Antisemitismus unter Geflüchteten sowie über die Frage, ob es „gefährliche“ und „ungefährliche“ Antisemiten gibt, aus. Als 2018 das Mauthausen Komitee anlässlich der Internationalen Befreiungsfeier des KZ Mauthausen, zu der gewöhnlich die österreichische Regierung geschlossen erscheint, die FPÖ-Vertreter ausgeladen und sich auf einen Beschluss aus den 1960er-Jahren berufen hatte, kritisierte Brauer diesen Boykott und nannte ihn einen „großen Fehler“. Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Oskar Deutsch begrüßte hingegen diese Entscheidung.[4]

    https://www.achgut.com/artikel/_rente_mit_18

    https://www.youtube.com/watch?v=D81w4GAD79U

    Kommentar von Campo-News — 10. März 2016 @ 16:43

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