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22. April 2012

Die Seerosenregel und die Außerirdischen

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 18:30

Wir schreiben das Jahr 2022

„In einem Teich mit Seerosen verdoppeln sich täglich die Anzahl der Seerosen, bis er nach 20 Tagen vollständig bedeckt ist. An welchem Tag war er halb mit Seerosen bedeckt?“, fragte der kleine Theo seinen Erziehungscomputer. „Zu schwierig“, brummte der scheppernd zurück. In diesem Moment leuchtete die rote Lampe des Teleschirmes, die eine Meldung von „besonderer, existenzieller und von globaler Wichtigkeit“ anzeigte.

Es seien Außerirdische vor dem UN-Gebäude gelandet, meldeten die Teleschirme und diese hätten als Erstes betont – nachdem sie das Blaue Buch ihrer Geschichte der UN-Vorsitzenden Angela Merkel überreichten - sie seien in Frieden gekommen, in jenem Frieden, den auch ihr Blaues Buch bezeugen könne. Sie hätten ihre Heimat verlassen müssen, weil sie von einer fremden Macht bedroht seien, die besonders ihre Ablehnung gegenüber Fahrrädern und Handschuhen mit Gewalt bekämpfe. Auch die Stellvertreterin Jolies, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, äußerte sich erfreut über die Ankunft der Außerirdischen und bekräftigte ihnen gegenüber, sie kenne sich gut in diesen Fragen aus, da sie sich schon selber oft außerhalb allen irdischen Realitäten aufgehalten habe, weshalb ja auch ihr und ihrer Freundin Angelina das Schicksal der Menschheit in die Hand gelegt worden sei. Mit dem Lesen und Verstehen des Blauen Buches würde es noch etwas hapern, aber sie sei bekanntlich ja auch eher eine Frau des Sprechens und des Fühlens. Sie könne auch verstehen, dass Fahrradfahren und Handschuhe nicht jedem Freude machten. Die Außerirdischen mochten sie und Angelina sofort.

Beunruhigend auf die Weltöffentlichkeit wirkten Nachrichten aus allen Teilen der Welt, dass die Außerirdischen an manchen Orten kurz nach der Landung ein Massaker unter den jeweiligen Einheimischen ausgeübt hätten. Die Führung der Außerirdischen jedoch, die bei der UN nicht nur einen Sitz als Vollmitglied erhielt, sondern auch gleich einen eigenen Trakt im UN-Hauptgebäude, bezeichnete die Übergriffe als „unserem Charakter völlig fremd“ und bekräftigte die Friedfertigkeit ihrer Mission, die im Blauen Buch festgelegt sei und „Friede, nichts als Friede“ bedeute.

Irritierend wirkte auf manche kritische Beobachter die Fortpflanzungsgeschwindigkeit und die Art dieses Vorgangs. So fassten sich die Außerirdischen nur kurz an der Nase und sogleich entwich ihnen unter einem „Plöpp“-Geräusch eine Miniaturausgabe ihrer Gattung, die sie meist schnell beiseite schafften, um ihr ungeheuer schnelles Wachstum dem Blick der Menschen zu entziehen. Diese neuen kleinen Nachkommen der Außerirdischen durften bei Strafandrohung aber nicht mehr als Außerirdische bezeichnet werden, sondern als Mit-Irdische. Kritiker wiesen darauf hin, dass die Zahl der Außerirdischen nach der Statistik zwar gleich blieb, aber die Zahl ihrer Abkömmlinge rasant wuchs, zumal sie ihre Sprösslinge selbst erzogen und sie kaum jemand in der Wachstumsphase zu Gesicht bekam. Man wusste auch nicht, ob sie ihnen in ihren Schulen das irdische Recht oder das extraterrestiale lernten. Ebenso wusste konnte man nicht mit letzter Gewissheit sagen, inwieweit sie ihre Gestalt ändern konnten.

Der große Gegenspieler Noiz und das Blaue Buch

Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen mit den Menschen, weil diese angeblich gegen die Regeln der Außerirdischen verstießen. Menschen, die z.B. mit einem Fahrrad fuhren, wurden oft mit Gewalt attackiert und manchmal auch mit dem so genannten Fresser, einem kleinen metallischen, fest eingewachsenen, ein - und ausfahrbaren scharfem Nagel am rechten Zeigefinger getötet, weil es für die Außerirdischen ein schwerer Verstoß gegen ihre Prinzipien galt, sich nicht aus eigener Kraft – mit Ausnahme der Raumschiffe - fortzubewegen. Das stehe so im Blauen Buch, sagten sie unisono und dies sei eines der obersten Gesetze. Auch menschliche Handschuhträger wurden von ihnen oft brutal und unvermittelt bekämpft, manchmal sogar auf der Straße angezündet, denn Handschuhe seien ein Zeichen für die Verbundenheit mit Noiz, dem großen spirituellen Gegenspieler ihrer kosmischen Völker. Auch bei ihnen gäbe es an und an Handschuhträger, aber sie würden sofort eliminiert. Dieses Eingeständnis löste eine große Empörung bei vielen Menschen aus. Andere wiederum meinten, dies sie allein die Sache der Außerirdischen und ging die Menschen nichts an. Die anderen widersprachen: wenn sie schon auf der Erde lebten, sollten sie nicht gegen die hier geltenden Gesetze verstoßen. Man berief deshalb eine Extraterrestial-Konferenz in bestimmten Abständen ein, in denen über derartige Fragen geredet werden solle. Murrend stimmten die höchsten Vertreter der Außeriridischen zu, schickten in der Folge aber nur Abkömmlinge einiger Sippen, in denen weder die Handschuhträgerverbrennungen, noch Fahrradfahrer-Tötungen die Regel waren und deshalb nur einen kleinen Teil repräsentierten, nämlich jenen, der ständig mit den Menschen in einem diplomatischen Kontakt stand. Sie empfahlen dennoch den Vertretern der Menschen in diesem Gremium das Fahrradfahren und Handschuhtragen, soweit es möglich sei, auf das Nötigste zu beschränken, um die Außerirdischen nicht zu provozieren, vor allem deshalb nicht, da manche dadurch unter Verdacht gerieten, nicht tolerant zu sein und das Blauen Buch zu missbrauchen. Dieses solle vermieden werden, da es zu unklaren Situationen kommen könne, denn die Außerirdischen seien doch gerade wegen ihrer großen Toleranz und des friedlichen Blauen Buches bekannt.

Als einige Menschen, die bei einer großen Aktion am „Tag der Außerirdischen“ das Blaue Buch geschenkt bekamen, in dem die „friedlichen Ziele und Träume“ dargelegt seien, ihre unbrauchbar gewordenen Exemplare weggeworfen hatten, lief ein Aufstand aller Außerirdischen in allen Metropolen um die Welt, der nur mit Mühe niedergeschlagen werden konnte. Die Vertreter der Außerirdischen bei der UN protestierten gegen diese Gewalt der Menschen und stellten klar, dass diejenigen, die sich provoziert fühlten, nicht die Mehrheit der Außerirdischen darstellten, doch es sei überaus unsensible und nicht im Sinne des Friedens, wenn das Blaue Buch, das jedes für sich die außergewöhnlich reine Seele des extraterrestialen Raumes beinhaltet, so missachtet werde.

In der Folgezeit berichteten viele Menschengruppen, die sich als Kritiker und Beobachter zusammenfanden, dass immer mehr - wie es im offiziellen Jargon hieß - Mit-Irdische in den Städten zu sehen waren, die weit über der Zahl der bekannten Population hinausgingen. Dort, wo sie sehr stark vertreten waren, konnte sich kein Fahrradfahrer und auch bei bitterster Kälte kein Handschuhträger zeigen, ohne dass er sofort gewaltsam angegriffen und meist liquidiert wurde. Die offiziellen Vertreter der Außerirdischen zeigten sich erbost über die Behauptungen der Extraterresterial-Kritiker, dies habe etwas mit dem Blauen Buch zu tun, dass dieses keine Anweisungen für das Leben auf der Erde enthielte, sondern nur für den Bereich ihres Planetensystems und manche dies leider überinterpretierten. Es sei dennoch unbedingter Respekt für die Werte des außerirdischen Lebens geboten.

In den wenigen Jahren der Anwesenheit der Außerirdischen auf der Erde, schien sich ihre Zahl verxfacht zu haben. Ihr zweiter großer Aufstand in den Metropolen, der auch auf die kleineren Städte ausgedehnt wurde, konnte nur mit dem Einsatz des gesamten Militärapparats halbwegs gestoppt werden. Doch eine nicht geringe Zahl von Städten verblieb in der Hand der Außerirdischen. Überrascht waren die Menschen vor allem, wie viele Außerirdische gezählt wurden und überall dort, wo sie die Zahl der Menschen erreichten, konnten sie die Macht sichern.

In einem letzen Fernsehinterview sagte die stellvertretende UN-Vorsitzende Leutheusser-Schnarrenberger, die Menschen sollten sich nicht von ihrer liberalen Einstellung abbringen lassen und die Frage des Fahrrad - und Handschuh-Verbot nicht überbewerten. Die Mit-Irdischen gehörten zu uns und sie würden nur die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung stellen. Da erinnerte sich Theo an die Geschichte vom Seerosenteich, schaltete seinen Computer ab, packte sein Brot zusammen und lief in die Nacht.

5 Kommentare »

  1. Weiß noch jemand, was “Schläfer” sind? “„Die Zeit zum Schlafen ist abgelaufen“, so Vogel während seines Onlineauftrittes.” - http://www.blu-news.org/2012/04/19/pierre-vogel-plant-ruckkehr/

    Kommentar von Campo-News — 23. April 2012 @ 07:15

  2. Tanja Krienen: Eine Satire über Zuwanderung und Wachstum - http://www.blu-news.org/2012/04/29/die-seerosenregel-und-die-auserirdischen/

    Kommentar von Campo-News — 30. April 2012 @ 08:19

  3. “Einige der mit Turbanen bekleideten Salafisten sprangen plötzlich über die Absperrung und warfen Steine auf Polizeibeamte und schlugen diese auch mit Fahnenstangen” - http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,830761,00.html

    Renscheider Generalanzeiger: “Eine Gruppe von rund 40 Menschen, augenscheinlich Salafisten, kam kurz darauf aus dem Hinterhof der Moschee an der Konrad-Adenauer-Straße und protestierte auf dem Vorplatz des Rathauses. Sie trugen Flaggen bei sich und riefen sich für die “Dscharia für Deutschland” aus. Laut Polizeipressesprecherin Anja Meis hat die islamistische Gruppe gegen 10.30 Uhr noch kurzfristig ihre Demonstration angemeldet.”

    Kommentar von Campo-News — 1. Mai 2012 @ 13:53

  4. Die größte Gefahr für die Menschheit geht übrigens meines Erachtens von den infantilen Versuchen aus, mit anderen Lebewesen im All in Kontakt treten zu wollen. Man sollte diesen Unsinn sofort stoppen! Es ist ein selbstmörderischer Akt! http://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/exotische-organismen-einer-fremden-zivilisation-geisterteilchen-aus-dem-all-stammen-wir-nicht-von-der-erde_id_4436137.html

    http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/seti-vs-meti-die-debatte-um-nachrichten-an-ausserirdische-a-1018469.html

    12.11. 2018 https://www.focus.de/wissen/weltraum/botschaft-aus-dem-all-wie-alien-hacker-die-menschheit-vernichten-koennten_id_9883434.html

    Kommentar von Campo-News — 14. Februar 2015 @ 12:16

  5. Wir schafften die Philosophie ab
    Wir schafften die Soziologie ab
    Wir schafften die Psychologie ab
    Wir schafften die Biologie ab
    Wir schafften die Genetik ab
    Wir schafften die Physik ab
    Wir schafften die Geologie ab
    Wir schafften die Geometrie ab
    Wir schafften die Mathematik ab
    Wir schafften die Pädagogik ab
    Wir schafften die Logik ab
    Wir schafften auch die Botanik und die Staatsterritorien ab
    Wir schafften auch die Musik ab
    Wir schafften die Pulliblizzistik…verdammt, wie schreibt sich das nochmal?
    Ja wir schafften sogar die Rechtschreibung ab!
    Wir schafften einfach alles ab ab ab ab!
    Und damit das klar ist: wer irgendeine dieser Kategorien noch weiter benutzt, ist ein altes weißes…Dings…wie heißt das doch gleich: Natzischwein!
    Rohes Fresst!

    https://www.focus.de/kultur/gesellschaft/gastbeitrag-von-sabine-leutheusser-schnarrenberger-fluechtlinge-sind-menschen-keine-waren_id_13436530.html

    Kommentar von Campo-News — 24. Dezember 2015 @ 08:22

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