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10. April 2011

Respekt! Los! Respektlos.

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 07:57

Einst musste man sich den Respekt verdienen. Der respektlose Umgang mit den Erscheinungen, die keinen Respekt verdienten, war nicht nur üblich, sondern wurde sogar „mutig“ eingefordert – auch von vielen linken Menschen, Journalisten, Pädagogen usw., freilich nur, solange das zu dekonstruierende Subjekt als „reaktionär“ galt. Hat man sich diese Einstellung bewahrt und kritisiert man heute mit sehr viel Recht tatsächliche – und nicht passend zurecht modellierte - reaktionäre Erscheinungen, so schreit man dem unverändert Agierenden „Hab Respekt!“ ins Gesicht. Die pausenlose Rekapitulation des Wortes Respekt jedoch dient der Kapitulation vor Erziehungskriterien und Kritik im Allgemeinen, und zwar gerade dort, wo sie besonders nötig sind.

So fragt sich der in zivilisierten und modernen Verhältnissen aufgewachsene und diese Prinzipien verinnerlichte Mensch, warum er sämtlichen Verhaltsweisen „respektvoll“ begegnen soll, auch wenn sie seinen erlernten und bewährten Normen diametral widersprechen? Scheinbar nämlich verläuft die Debatte andersherum: jenem, der tradierte Werte verteidigt, wird respektlos begegnet und durch eine Zwangserziehungsmaßnahme – bis hin zu körperlicher Drohung – beschieden, Respekt für das Neue, egal welcher Güte es auch sei, zu bezeugen.

Diese Taktik ist jedoch rein politischer Natur. Ihr Ziel ist die natürlich gewachsenen und sich an den aufklärerischen Werten messenden kulturellen Errungenschaften zu schleifen und stattdessen neue Sichtweisen zu etablieren. Gangsta-Rap, Kopftücher und ein Straßenflair, in dem die Regeln des Anstandes und Ordnungsprinzipien wie fremde Zeichen aus einer fernen, längst untergegangenen Welt wirken, sollen den Stand der Gleichwertigkeit erhalten. Ausgerechnet jene Gruppen, die also der Erziehung zwecks Eingliederung in die Gesellschaft am meisten bedürfen, wehren sich am heftigsten und zeigen mit dem Finger – manchmal auf mit der geballten Faust - auf jene, die sich ihnen und ihrer Sitten nicht unterwerfen wollen. Sinn des Spieles ist es, ihre Parallelwelt zu festigen und sich der Integration zu verweigern.

Man mache einmal den Test, inwieweit die stets ihre beleidigte Seele künstlich zur Schau stellenden Gruppen wirklich andere Menschen und ihre Kultur mit Respekt behandeln und spiele ihnen Klezmer-Musik, Schrammeln, patriotisch gefärbte Country-Musik aus den Staaten oder deutschen Marschmusik vor! Wetten, dass sich die Medien und ihre bevorzugten Gruppen einig sind, dass dies alles keinen Respekt verdient!

 

 

 

 

12 Kommentare »

  1. Der Sound des DschihadDer Sound des Dschihad
    von Simone Kubli - Viele islamistische Attentäter werden über Musik radikalisiert. Erstmals werden in Deutschland militante Kampflieder als jugendgefährdend eingestuft.
    - http://www.20min.ch/ausland/news/story/Der-Sound-des-Dschihad-19146631

    Kommentar von Campo-News — 1. April 2012 @ 08:35

  2. Ãœber “Respekt” - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/respekt

    Kommentar von Campo-News — 14. März 2013 @ 10:52

  3. http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/umgangsformen-von-schuelern-ruepel-republik-a-912375.html#js-article-comments-box-pager

    Kommentar von Campo-News — 28. Juli 2013 @ 11:41

  4. Ob es eine Portion Extra-”Respekt” oder “Gegen Rassismus” gibt? Sicher nicht - http://www.bvb.de/News/Uebersicht/Gezielte-Ueberfaelle-auf-BVB-Fans

    Kommentar von Campo-News — 27. Februar 2014 @ 06:56

  5. Sehe nicht ein, warum ich, der Einfalt der Andern wegen, Respekt vor Lug und Trug haben sollte. Schopenhauer

    Kommentar von Campo-News — 25. August 2014 @ 10:02

  6. http://www.focus.de/panorama/welt/europaschulen-in-luebeck-1000-schueler-auf-demo-fuer-toleranz-weil-sie-mussten_id_4431538.html

    Kommentar von Campo-News — 26. Januar 2015 @ 17:03

  7. Interessant, wenngleich nicht immer ganz richtig - http://www.novo-argumente.com/magazin.php/novo_notizen/artikel/0001840

    Kommentar von Campo-News — 15. April 2015 @ 07:31

  8. Darum geht es letztlich - http://respekt.hassenbach.de/product_info.php/cPath/312/info/p957_DAS-MAGAZIN—AUSGABE-2.html/XTCsid/37bece4f5db3cbe45a609a3aaa03a5b9

    Kommentar von Campo-News — 15. April 2015 @ 16:24

  9. Tja, so sieht es aus, mit dem Respekt dort - http://www.spiegel.de/fotostrecke/archaisches-ritual-die-bullenspiesser-von-kenia-fotostrecke-134546.html

    Kommentar von Campo-News — 14. Februar 2016 @ 18:22

  10. Lieber Parallele als Schnittmenge sein http://www.achgut.com/artikel/ich_will_meine_parallelgesellschaft_wieder_haben

    Kommentar von Campo-News — 12. Mai 2016 @ 06:26

  11. „Ich verlange Respekt, aber nicht diesen Hip-Hop-Quatsch von Respect“, heißt es in einem Text. Genau! Die Verwässerung der Sprache und seiner Bedeutung stören einen wie Goldt, dessen Diktion dagegen kristallin wirkt. Von „Überlegenheitsgefühlen der Intelligenz“ spricht der 55-Jährige an anderer Stelle, und auch das ist ein Gesichtspunkt. Sollte man sich dümmer machen, als man ist, um dazuzugehören? Nein, meint der personifizierte Kontrapunkt des Seichten. http://www.goettinger-tageblatt.de/Kultur/Regional/Goettinger-Literaturherbst-Max-Goldt-stellt-sein-Buch-vor

    Kommentar von Campo-News — 25. Mai 2016 @ 12:12

  12. Die sogenannte Wiederkehr des Religiösen ist die Facette einer umfassenderen gefährlichen Entwicklung: der Erstarkung eines grimmigen Autoritarismus, des Rufs nach dem «starken Mann». Er lässt ein Gespenst aus der Vergangenheit wiederaufleben: die Furcht vor der Freiheit, wie sie Erich Fromm 1941 genannt und unter anderen Theodor W. Adorno 1950 unter dem Titel «Autoritäre Persönlichkeit» diskutiert hat. Diesem Gespenst ist nichts so zuwider wie Meinungsfreiheit und Freiheit der Selbstdarstellung, Kritik, Ironie, Witz, Sinn für Mehrdeutigkeit, Toleranz für Andersartiges. Ständig posaunt es «Respekt vor der Religion», «Respekt vor dem Türkentum», «Respekt vor dem neuen Russland» und meint nur eines: Duck dich und halt den Mund!

    «Respekt» ist ein Lieblingswort der Mafia, und mit ihm leistet man einer Mafiosifizierung der Politik Vorschub. – Es vergrössert den politischen Giftschrank. http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/die-rede-von-der-islamophobie-und-vom-respekt-an-den-pranger-der-weltlaecherlichkeit-ld.85569

    Kommentar von Campo-News — 31. Mai 2016 @ 15:45

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