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5. November 2010

Wahlergebnisse auf Homöopathenniveau

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 14:20

Die Re-Vitalisierung der bürgerlichen Zivilgesellschaft nach den Vorstellungen der „Rechten“

Im folgenden Artikel setze ich links und rechts nicht in Anführungszeichen, obwohl man sie jedes Mal mitdenken müsste.

Die Linke rast, rotiert, halluziniert und hyperventiliert gleichzeitig. Sie hat ihre Prinzipien, die sie einst auszeichnete, „vergessen“, vergraben, abgeschaltet. Die vielen problematischen Punkte, in denen sie auch eine historische Schuld auf sich lud zu überwinden, wären ja durchaus des Lobes wert, aber die werden eher noch forciert und als „neue Politik“ in geradezu grotesker Weise verkauft. Sie versagt beinahe komplett in der Einwanderungsfrage, da sie gleichzeitig alles Wissen über soziologische, psychologische und kulturelle Fragen über Bord warf, steht den als Sekundartugenden verspotteten Richtlinien feindlich gegenüber, übt sich in Sozialkitsch und glaubt, Gelddrucken vermehre den Wert. Auffallend aber ist, dass nur die alten, linken, resp. aufklärerischen und verstandesgemäßen Herangehensweisen in der derzeitig wichtigsten gesellschaftlichen Debatte massenwirksam wurden, wenn man nur an die Jugendrichterin Heisig oder Thilo Sarrazin denkt.

Wie aber sieht es nun auf der Rechten aus? Worin unterscheidet sie sich eigentlich von den virulenten Strömungen der Linken? Gibt es eigentlich echte Unterschiede? Wenn schon der größte Idiotismus der Pseudolinken ihr Hang zur Esoterik ist, seit die Grünen den Ton angeben und mit ihnen die vom Kiffen geschädigten Hirne altgewordener Hippies, so ist es die Rechte im neokonservativen Gewand, die keinen Deut anders das hohe Lied der asiatischen Muckerphilosophie singt, die noch immer die Menschen verbiegt, wie keine andere. Wenn der BVB-Trainer Klopp über seinen Spieler Kagawa sagt: “Für ihn ist es normal, dass er mit gesenktem Kopf dasteht, wenn der Trainer spricht“, dann ist es wohl das, was einige auf der Rechten gern sähen.

Besonders gern wird ja in der Debatte mit der reaktionärem Islam von der Gefährdung „unserer“ Werte in der bestehenden Gesellschaft geredet. Doch, sehen wir einmal von einigen brutalen Riten ab, welche Errungenschaften sind es, die sie meinen, wenn sie sich abgrenzen? Wollen sie uns ernsthaft die indische Kastengesellschaft empfehlen und mit ihr die ach so „anpassungsfähigen“ Menschen. Woran anpassend? Und wie? Wodurch? Und die uniforme, nicht selten amorphe Masse der Chinesen, die „fleißigen“ – man seufzt schwer in der Rechten: wie schön wäre es, wenn das bei uns so widerspruchslos funktionierte. Ja, die post und präkommunistische Gesellschaft mit ihren Erziehungsidealen! Und dann erst die Japaner. Was brauchen sie auch Wohnraum? Warum empfinden sie die Schande, wo keine ist? Wie schön sind doch ihre mannigfaltigen Neurose? Hauptsache: die Produktion läuft und läuft und läuft.

„Die 64 Hexagramme des I Ging“ oder die Hahnemannsche Schütteltechnik haben beim Koppverlag Konjunktur. Es yin und yangt bei der Jungen Freiheit und die neue Partei „Freiheit“ fordert die Gleichberechtigung der „alternativen Medizin“. Die Waldoof-Pädagogik steht ohnehin hoch im Kurs. Hinterzimmerpolitik ist die einzige, die sie kennen. Mehr antifaer geht nicht: Die Haltung zur Politik des israelischen Staates hat den Status eines Prologs, nicht als Epilogs des etwa 37. Ranges. Der Homöopathenrausch ergibt derzeit die dazugehörenden Wahlergebnisse: kaum wahrnehmbare Potenzen! Mögen auch einige christliche Rechte ein paar interessante gesellschaftliche Fragen stellen – prinzipiell ist es so „freiheitlich“ damit zu punkten, wie manche Moslems die spirituelle Freiheit und Reinheit ihres Glaubens preisen. Nicht, dass es in der Konsequenz keine Unterschiede gäbe. Doch derzeit übertrifft der Narrenschaum den von ihm selbst charakterisierten Narrensaum.

Wenn „Libertäre“, die sich auf manche Gebieten rechter als Rechte wähnen, welche sie eher als anders gefärbte sozialistische Linke einschätzen, im Rechtssein noch überbieten wollen, so ist das so überzeugend wie die Bekundung der Frau Böhmer geeignete Maßnahmen zur Integration verkündet. Gesetzlosigkeit als Mittel zur Gesundung der Gesellschaft stellt eine Absurdität dar, über die nicht einmal geschmunzelt werden kann. Die Abwesenheit des Staates als Allheilmittel zu fordern, treibt kuriose Blüten und schmeckt so, wie ihr linkes Gegenstück. Die „Bürgerliche Gesellschaft“ wird nicht durch die Freigabe von Drogen genesen, nicht durch die Freigabe von Dopingmittel und erfährt keine Re-Vitalisierung durch anarchistische, pirattenähnliche Lebensarten. Freiheit ohne Rechtssicherheit und ohne eigene Verlässlichkeit, resp. Gesetzestreue ist nicht denkbar. Die Grundlagen der Zivilisation vertreten nicht die, die ständig die Aufklärung infrage stellen oder ihre positiven Impulse leugnen.

Die anglo-amerikanische Kultur ist ihnen fremder als der berühmte feuerspeiende, gar lächerliche Drachen-Lindwurm aus der schmalzigen chinesischen Oper, fremder als der Klapperschlangenfürchtetanz indischer Verbrecher-Hijras und fremder als brasilianische Hüftenwackler, eingebettet in den Karneval, den die Schwulenfraktion der Neokonservativen, inklusive der Discomusik, mehr schätzt, als Lesungen, weil dann gesprochen wird, und nicht geschwitzt. Auch ist ihnen in Wirklichkeit die deutsche Kultur fremd, da kaum etwas von einer Affinität zu den wichtigen Literaten, zu Gedichten oder gar zur philosophischen Tradition zu spüren ist.

„Rechts, wie es sich heute zeigt, ist philosophisch völlig unzureichend. Es hakt an allen Ecken und Enden. Dialektik ist hier ein Fremd, - Freiheit ein Propagandawort. Nie war weniger Hoffnung als heute.“ Schrieb ich schon geraumer Zeit und es hat sich nicht einen Deut geändert. Es ist modern auf alles einzuschlagen, was dialektisch denkt, weil die Gleichrangigkeit aller Dinge, die unauflösliche Existenz der Wahrheiten nebeneinander, mit der Yinundyangelei zur Doktrin wurde. Weil damit auch das Regieren nicht mehr möglich ist, korrespondiert auch hier die Linke mit der Rechten in der Forderung nach mehr Plebisziten, als würde nicht schon genug gewählt. Da macht der Plebs auch plötzlich den Elitären Spaß. Da werden sie doch glatt zu simplen Rousseauisten.

Man gefällt sich in der Rhetorik gegen Intellektuelle, resp. das verstandesgemäße Denken. Marx, Darwin, Freud, Adorno sind grundsätzlich schlecht, echotet es von rechts. Die 64 Hexagramme des I Ging dagegen Klasse. Und so hat die Überzeugung auch nicht gesiegt, dass der große Manitu die Welt nicht im Kreativbaubastelkasten entstehen ließ. Die Re-Vitalisierung der Bürgerlichen Gesellschaft geht anders.

10 Kommentare »

  1. Wie fein.

    Kommentar von Campo-News — 10. November 2010 @ 14:44

  2. Das passt dazu.

    Kommentar von Campo-News — 18. November 2010 @ 08:40

  3. Was da genau los ist, weiß man nicht, aber es ist typisch: Meinungen werden unterdrückt, Kritiker ausgeschlossen -

    1.
    Verrat bei PI
    2.
    von Politically Incorrect Notfallblog von pi4news
    3.
    Nachdem Stefan Herre die feindliche Übernahme von PI in einer feigen Nacht- und Nebelaktion umgesetzt und sein sogenanntes Team ausgesperrt hat, darunter langjährige ehrenamtliche Mitstreiter, die nicht nur ihn mit täglicher stundenlanger Arbeit, sondern auch mit beträchtlichen Summen unterstützt und damit PI in seiner momentanen Größe erst ermöglicht haben, löschte er auch souverän alle Kommentare, die darauf hinwiesen.
    4.
    “Rücksichtsvollerweise” ließ er uns aber diese Möglichkeit offen, den interessierten Lesern den wahren Sachverhalt mitzuteilen.
    5.
    Dem Team passte der Kurs von PI schon lange nicht mehr – sofern man von einem Kurs noch reden konnte, bei all der Fremdeinmischung politischer Interessengruppen und eitler Selbstdarsteller, die Stefan mit allerlei Versprechen auf große Karriere zu ihrem willfährigen Hofberichterstatter machten. Wir wollten weder christliche, noch Verschwörungsspinner oder sonstige Extremisten. Vor allem aber wollten wir eine wahrheitsgemässe und kritische Berichterstattung, frei von Einflussnahme von außen. Denn das hat PI groß gemacht, und das erwarten die Leser, die uns vertrauen. Mit Recht.
    6.
    Wir wollten einen überschaubaren Kurs des Blogs, was durch die wild wuchernden PI-Gruppen nicht geht. Denn diese handeln zwar im Namen PIs, machen aber letzlich, was sie wollen. Man stelle sich nur einmal vor, der Mörder Marwas hätte zu einer PI-Gruppe Kontakt gehabt. Stefan Herre aber durchschaute das nicht, wie er überhaupt gar nichts durchschaut, denn die Arbeit haben andere gemacht. Herr Herre weiß nichts und kann nichts, wusste nichts vom Islam, weil er nichts gelesen hat. Aber er ist ein Meister im Treffen selbstherrlicher Entscheidungen und darin, sich für die Arbeit anderer feiern zu lassen. Auch ist es eins seiner Hobbys, mit Promis in die Kamera zu grinsen. Die langjährige Gefälligkeitsberichterstattung für die Pro-Bewegung haben wir immer kritisiert. Dass aber Stefan Herre seine alten Freunde für ein Foto mit Wilders verrät, war menschlich unanständig. Zurecht fragten sich die verratenen Pro-Anhänger, was wohl der Grund war, dass sie plötzlich fallen gelassen wurden. Der Grund war: Es gab ein lukrativeres Angebot.
    7.
    Mit Drohungen und Anfeindungen ließ Stefan seine Leute stets ungerührt allein. Und diese sind um so wirkungsvoller, je erfolgreicher die Betrofffenen dastehen. Insofern hat ein Arbeitsloser nichts zu verlieren.
    8.
    Nein, mit einem solchen PI wollen wir Autoren nichts mehr zu tun haben. Es wird daher bald einen neuen und seriösen Blog geben. Das Team benötigt keine Webeeinnahmen, denn wir leben von unserer bürgerlichen Existenz. Wir werden unsere Leser nicht um Spenden für einen neuen Server anbetteln, wenn das Auto zur Reperatur muss.
    9.
    Viele Leser bemerken bereits, den neuen Wind. Immer grober wird der Umgangston einiger Leser, die Andersdenkende jetzt mit Unterstützung des Blogbetreibers wegmobben wollen. Mancher Radikale lässt bereits die Maske fallen. Das Team, das sich stets bemüht hat, notfalls auch mit Moderation, ausgleichend und mäßigend zu wirken, wurde ausgesperrt. Die Gefühlskälte einiger Gastbeiträge wirkt auch in den Umgang der kommentierenden Leser hinein.
    10.
    Am Vorabend des 6. Geburtstages von PI hat Deutschlands größter Blog sein Herz verloren. Und wenn man einige Beiträge, die seitdem erschienen betrachtet, muss man fürchten, auch seinen Verstand.

    Kommentar von Campo-News — 22. November 2010 @ 09:38

  4. Kein schlechter Text. Die konkret im Vorwort: “Es ist ein Reflex, von dem keine Redaktion und kein Amüsierbetrieb frei sind, mit An- und Ãœbergriffen auf ungeliebte Kollektive Journalisten oder Bespaßer, in vielen Fällen in Personalunion, zu betrauen, die selber diesem Kollektiv angehören. Sollen Frauen niedergemacht werden, sucht die Redaktion sich dafür eine Frau. Will man mit Schwulenwitzen, die sonst nur Handelsvertreter sich trauen, bei linken Studienräten und -rätinnen absahnen, läßt man sie von Schwulen erzählen. Türken oder Muslime her- und hinzurichten, taugt keiner besser als eine Türkin oder ein Moslem. Das Nonplusultra aber ist ein Jude, der Judenwitze erzählt. Oder, ganz im Ernst, wie Moshe Zuckermann in seinem Buch “Antisemit!” den Antisemiten die Arbeit abnimmt. Kündigte ein Goi an, er werde demnächst einen Gastronomieführer durch Restaurationsbetriebe von KZ-Gedenkstätten schreiben, und würzte er seine Annonce mit der Bemerkung, er könne ein bestimmtes KZ nur wärmstens empfehlen, beförderte man ihn, hoffentlich, mit einem Tritt in den Hintern aus jedem anständigen Lokal. Der Fall ist leider nicht theoretisch und verjährt, sondern allzu praktisch und aktuell. Henryk Broder, der als KONKRET-Autor begonnen hat und es schon zum Liebling der “Bildzeitung” gebracht hatte, erfüllt jetzt in der ARD des späten Sonntagabends als Auschwitzbold, was sein ehemaliger Verleger über des Lebens Laufbahn unterm Kapital notiert hat: “Wer hinauf will, muß herunterkommen, wer was werden will, aufhören, was zu sein.” Dieser Zwang gebiert Objekte, die zur Satire nicht taugen, denn “so tief kann man nicht zielen” (Tucholsky). Kay Sokolowsky hat es in diesem Heft trotzdem versucht, ganz unsatirisch.”

    Kommentar von Campo-News — 26. November 2010 @ 14:01

  5. Diesen Dreck hält die Rechte für vorbildlich.

    Kommentar von Campo-News — 9. Dezember 2010 @ 10:58

  6. Von Pfarrer Peter Laudi

    Es ist beschämend: kaum hatten uns die verstörenden Bilder von weg-
    gespülten Häusern, Autos, Schiffen und – nun ja – Menschen in Japan
    erreicht, meldeten sich umgehend die Schamanen, die in der Katastrophe
    religiöse Zeichen glaubten entdecken zu müssen.

    Kommentar von Campo-News — 30. März 2011 @ 07:36

  7. Es ist natürlich ein großer Fehler der Libertären so gänzlich unkooperativ zu sein, denn obwohl ich das auf 90% der gesellschaftlichen Feldern nachvollziehen kann, sind die verbliebenen 10% doch immens wichtig. Anarchismus ist keine Lösung, auch nicht jener, der sich von den anderen unterscheidet, weil er keine Steuern bezahlen möchte.

    Kommentar von Campo-News — 13. September 2014 @ 17:17

  8. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/vandana_shivas_traum_vom_gesunden_essen

    Kommentar von Campo-News — 23. April 2015 @ 17:37

  9. IHR habt den Tilly, einen liberalen Wuschkopp doch stetst gepuscht! Alles was “Karneval” gut findet ist abartig, so wie jeder, der die EMMA liest. Irgendwann wird euch das Licht aufgehen! https://www.pi-news.net/2017/02/trump-motivwagen-im-duesseldorfer-karneval/

    Kommentar von Campo-News — 27. Februar 2017 @ 16:12

  10. http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/karneval/rosenmontagszug-wagen-in-duesseldorf-zeigt-donald-trump-als-vergewaltiger-aid-1.6638083

    Esoterik ist genauso Blödsinn wie die “asiatische” Lebensweise Marke Japan. Die Angreifer von Pearl Harbour sind in Kern dieselben und stehen unserer Lebensart und Denkweise diametal gegenüber. Sie sind die Begründer der Hippie-Republik. http://www.pi-news.net/2018/05/japans-einwanderungspolitik-eine-alternative-fuer-deutschland/#comment-4594248

    Aber hallo! Es gibt demnach Konservative in der Union. Und die Wertetreuen besitzen husarenhaften Schneid. Nachdem die Kanzlerin ihre Wende-Mission an vielen Fronten erfolgreich abgeschlossen hat, die Partei, das Land und einige seiner Schlüsselindustrien kaum wiederzuerkennen sind, erheben wackere Unions-Aufständische die unerhörte Forderung nach einer marginal anders gepolten Nachfolgerin, welche längst gesetzt ist. Toll, ihr Wertekonserven! So und nicht anders macht man die AfD klitzeklein. https://www.achgut.com/artikel/ueber_spaet_und_klemmkonservative._eine_abrechnung

    Kommentar von Campo-News — 27. Februar 2017 @ 16:56

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