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6. Oktober 2008

Füttern verboten!

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 12:18

Kanns´ geben im Leben ein größeres Plaisir
Als das Reptilien verfüttern im Zoo?

Tauben vergiften im Park, Georg Kreisler, leicht verändert

Gleiche Handlungen sind nicht dieselben, doch dass dieselbe Handlung kriminell ist, während sie unter leicht veränderten Bedingungen genau das Gegenteil darstellt, ist schon kurios. Und dennoch nicht selten begründbar. Nun gab es einen Fall, der jenseits von Gut und Böse liegt, obwohl grade er Eindeutigkeit verspricht und so als „Zoo-Massaker“, bei dem ein Kind „metzelte“, zum Schaudern einlädt.

Da hat ein 7jähriger beim Zoobesuch wohl genau hingeschaut. Hungrige Mäuler wurden gestopft, süß-saure Krokodile gefüttert. Den Menschen gefällt´s, sie stehen dafür an, um den „Bestien“ bei dem auf der Erde (dem ach so guten Planeten) üblichen Prinzip zuzusehen. Nicht nur ihnen, auch Eisbären, den weißen Mörder des ohnehin – weil viel zu kalten – artenarmen Raumes jenseits der üblichen Wirtlichkeit. Einem kleinen Jungen muss das besonders gut gefallen haben, denn er stieg nach dem Tagewerk über den Zaun, nahm sich ein paar andere Lebewesen aus dem Gehege und warf sie zu den Krokodilen herüber, die es sogleich vertilgten.

Wir kennen das. Wer in der Gesellschaft mordet, ist immer „Böse“ und: meist stimmt das ja auch. Wer in einem Krieg sich zu morden weigert, ist auch „Böse“ und: meist stimmt das nicht. Die zu schließende Dialektik ist keine, die ohne Moral und sowohl gesetzten, als auch veränderbaren Maß-Stäben auskommt.

Doch der Junge hat gegen die Regeln verstoßen. Er hat falsch gewählt: Den Ort, die Zeit und vor allem das Futter. Während offiziell das Füttern als Akt der Barmherzigkeit selbst wider der Kreatur gilt, wird außerhalb der Gemengelage ein ähnlicher Akt zu einer kriminellen Handlung, zu einer offenbarten Neurose, ja zu einem Delikt eines Unmenschen mit naturdiabolischer Grundausstattung.

Während der Tierpfleger möglicherweise andere lebende Wesen unter dem Beifall der Masse mit lachendem Gesicht feilbot, also den großen Tieren die kleineren Tiere zum Fraß vorwarf, soll sich die Bestialität des 7jährigen grade darin gezeigt haben, dass er „ausdruckslos“ andere Tiere verfütterte. Den Akt einer absolut subjektiven Notwendigkeits-Handlung ausführend, mag der Junge, sich vorstellend „Gutes“ zu tun, dabei weniger erregt gewesen sein, als jene Erwachsene, die sich gewöhnlich bei offiziellen Fütterungen drängeln. Kalt sein, bei einer guten Handlung, wird so zu einem Verbrechen.

Hoffnung bleibt, das Kind, dem jetzt schon hysterisch herbeigeeilte Menschen zum unausweichlich Kriminellen stempeln, der sicher bereits jetzt im Alter von sieben auf immer verdorben sei und ab zehn eine Karriere als Verbrecher, ja gar als „hartgesottener“ einschlagen wird, gelangt an Psychologen, die mit diesem Vorgang angemessen umzugehen verstehen. Dass aus diesem Vorfall eine Meldung wurde, die um die Welt geht, zeigt nicht nur den Zustand der Presse, sondern vor allem die Verfasstheit einer Welt, die wie nie zuvor Instinkte – und hier nicht die höheren - durch den Verstand ersetzte.

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