Der neue Blog ist unter http://campodecriptanablog.apps-1and1.net erreichbar




10. Februar 2007

Lichtspiel, Rampenlicht und Beleuchtungen VI

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 09:48

Von Tanja Krienen

Lichtspiel, Rampenlicht und Beleuchtungen VI

Vorbemerkung: WARNUNG: da nun eine neue Studie der medialen Kreuz - und Queerfront, das Bauarbeiter-Frauen-Hinterherpfeifen (eines der größten Komplimente) als „sexuelle Gewalt“ definiert (während wirklich Perversitäten - Verzeihung „Paraphilien“ - geradezu als „hip“ gelten), ist vor diesem Blog und den Auswirkungen des Lesens strengstens zu warnen. Kinder unter und über 21, „Furchtsame, Friedfertige, Spiegel-Leser und andere Gutgläubige“ (Zitat D. Kittner), männliche Absolventen eines Schwangerschaftskurs, simpel Gestrickte, Strickende und zu allem Nickende, könnten sich zu Tode irritieren. Das will ich nicht! Wer also Reizwörter buchstäblich nicht verdaut, um Leseschwächen, will sagen, um seine Probleme mit dem Verstehen eines Textes weiß, der sollte sofort seinen Besuch hier abbrechen.

1 Gegen den Leiter der Kinder und Jugendpsychiatrie der Frankfurter Uni, Dr. Bernd Meyenburg, habe ich gestern eine Strafanzeige gestellt. Der Mann wurde mit seinem Programm, das ich „Kindermissbrauch der etwas anderen Art nenne“, jüngst im Spiegel vorgestellt. Er habe jetzt den weltweit jüngsten Knaben mit Hormonen behandelt, heißt es dort. 2001 war es, da dachte Meyenburg noch völlig klar und richtig. Da sagte er in einem Interview mit einer Transsexuellen-Gruppe: „Eine eindeutige Diagnose “Transsexualität” kann präpubertär überhaupt noch nicht gestellt werden…Bei Kindern herrscht oft noch magisches Denken vor, z. B. dass ein Zauberer kommt und sie verwandelt….Eine angleichende Behandlung sollte unbedingt erst nach Vollendung der Entwicklung und der Volljährigkeit stattfinden. Es gibt Jugendliche, die nach längerer Therapiedauer doch noch ihr biologisches Geschlecht annehmen können. Bei zu frühzeitiger “Umwandlung” wäre diese Chance vertan.“ Inzwischen hat ihn aber das Genderlager im Griff, die Transen-Industrie lockt – Menschen gehen in Knie, wenn sie Druck verspüren, nur wenige verfügen über die intellektuelle Freiheit und die Fähigkeit unbeirrt zu widerstehen. Fakt ist: Dieses Kindermissbrauchsprogramm, das an drei Stellen in diesem Land existiert, gehört zerschlagen.

2 Da lei ka Lama fei net, da bläst a Brahmanen-Sepp

Das Wort des Jahres steht heute schon fest, es heißt: „Indianisches Schwitzhütten-Ritual“. Die österreichische Tourismus-Industrie konzipierte ein „Wellness“-Hotel welches Friedensreich Hundertwasser konstruierte. Zwar gibt es dort keine glatten Fußböden, sondern nur wellenartige Stolpersteinbelege - weil die Natur ja auch angeblich keine geraden Linien habe (richtig, es sind ja nur 71% der Erde mit nahezu spiegelglattem Meer bedeckt, doch wer will schon darüber waten, wenn er nicht grad Jesus heißt?) – aber dafür trötet ein Guru auf einem Horn aus Horn arg dumpfe Töne in die schöne Welt eines dort eingerichteten, außergewöhnlichen Ortes. Der Ort ist eine Art Großraum-Sauna, weil ja niemand die so suggerierte, selbst gewählte Stille, allein ertragen kann. Dieser Massenversammlungs-Meditationshalle liegt aber nun interessanterweise das Prinzip einer Schwitzhütte zugrunde. Einer indianischen Schwitzhütte. Und das langatmige Gebläse des ziemlich langhaarigen Vorschwitzers bildet den Rahmen des „Rituals“. So. Und nun neigen wir uns gen Lahsa oder von mir aus auch Milwaukee und sprechen drei Mal hintereinander laut: „Indianisches Schwitzhütten-Ritual - Indianisches Schwitzhütten-Ritual -Indianisches Schwitzhütten-Ritual“. Bleicher Mann viel Geld haben für Tralala, mit viel Friedenswasser machen Hundertreich.

3 Wo wir schon bei den zunehmenden Verwirrungen sind. Auf allen entscheidenden Gebieten zeigt sich nur eine verschwindend kleine Minderheit in der der Lage, abseits von Esoterik (hier ist längst die bitterböse Saat der Kommunen 3 bis 100 000 aufgegangen), Medienverdummung und Beutelschneiderei, Fakten aus zu werten und unaufgeregt Schlüsse zu ziehen. Ob Klimawandel, AIDS, Gentechnik, Sexualität – überall herrscht eine Qualität, die einst den Rand der Quantität bildete, doch plötzlich den Kern des Geschehens ausmacht. Wie heißt es doch bei Erich Kästner:

Wer warnen will, den straft man mit Verachtung.
Die Dummheit wurde zur Epidemie.
So groß wie heute war die Zeit noch nie.
Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung

4 Luschi Obereimer-Darstellerin Avelon schwadronierte in wahrer Unkenntnis der tatsächlichen 68er Geschichte so mancherlei in den Talkshows, vor allem aber, „heute sei das doch alles normal“. Pustekuchen. Normal ist heute jede Perversität, aber das wirklich normale Spiel zwischen den Geschlechtern (auch seine zu tolerierenden Grenzerscheinungen) wird nahezu kriminalisiert. Darauf hinzuweisen wäre die Pflicht eines jeden Menschen, der im Hier und Jetzt lebt und so etwas wie eine eigene Meinung besitzt. Die aber haben wohl die ausgebliebenen Zuschauer, da trotz des Hypes nur 5689 Personen am ersten Tag in den Film strömten. Meinetwegen.

5 Die Pharmazievertreter haben 2006 in der Auseinandersetzung um die Gesundheitsreform von einem neuen Angebot reichlich Gebrauch gemacht: Sie kauften sich Mietdemonstranten aus. In der „Ballade vom sozialen Aufstieg des Fleischermeisters Fred Kasulzke“, hatte Reinhard Mey schon anno 1970 die „Idee eines cleveren Geschäftsmannes“ aufgegriffen, der dies bereits vor nahezu vier Jahrzehnten anbot. Kein Unfug, der nicht doch irgendwann zur relevanten Realität wird. Mey dichtete (Auszug):
In Kasulzkes Hauptquartier stehen fünf Kolonnen bereit.
Für Manifestationen und Krawall
Pressefreiheit, Antibabypille, Verkürzung der Arbeitszeit
Für und wider, jederzeit und überall.
Eine Truppe macht nur Sitzstreiks, eine zweite spricht im Chor
Fackelzüge macht die dritte und die vierte macht Terror,
Nummer fünf ist die Elite und nur drauf spezialisiert,
Wie man ausländische Botschaften mit Tinte bombardiert.
Wie man ausländische Botschaften mit Tinte bombardiert.

Fred Kasulzke sitzt im Glashaus, seine Stellung ist gemacht
Und nach seiner Erfolgsidee befragt,
Hat ein Nachrichtenmagazin ein Gespräch mit ihm gebracht,
In dem er etwa folgendes sagt:
“Für die Meinung Freizeit opfern, will doch heute kein Mensch mehr
Gar bei Regen demonstrieren geh’n? Was, Mann wo kommen Sie denn her!
Und so ruft man, ohne daß man seine Schuhe strapaziert:
Fünfundzwanzig null null dreißig und Kasulzke protestiert!
Ruf! Fünfundzwanzig null null dreißig und Kasulzke protestiert!.”

6 Spiegel-TV verschafft uns einen Eindruck dessen, was sonst nur schwarz auf weiß grotesket wird. Die Gender-Front versuchte ihre Thesen (und noch mehr), Männer würden viel häufiger und schneller fremdgehen, in Szene zu setzen, und deckt damit ihre eigenen Methoden auf. Lockvogel für die Männer war eine „Boris-Becker-Blackout“-Frau, deren Ansprache tatsächlich etwa die Hälfte der männlichen Probanden einen Quickie ins Augen fassen ließ. Umgekehrt setzte man auf die Frauen ein ca. 1,5999 m großes Männlein an, das man sich nicht mal traut von vorn zu zeigen. Schon die ausufernden Gesichter (Brandung, würde Wolfgang Neues sagen) der Frauen zeigten, dass hier ein ungewöhnlich merkwürdiges Subjekt genommen wurde, das von hinten an einen Transmann erinnert (was durchaus bei diesem Experiment nicht ausgeschlossen scheint). Läse man nun das Ergebnis, würde man sämtliche Vorurteile bestätigt sehen. Die Anordnung des Versuches, seine absurde Grundlage, zeigte jedoch nur eines: Nicht nur sind Teile des Journalismus gaga geworden, sondern: Ohne Gaga geht es gar nicht mehr.

7 „Die Zeiten sind vorbei, in denen Männer per se mächtiger waren und als Alphatierchen daherkamen!“ nörgelt Frau von den Laien und zeigt, dass der Feminismus in Schwarzer, wenn nicht in schwärzester Form, siegte. Ob es aber genau damit zu tun hat, da die zunehmende Kurve der weiblichen Abgeordneten exakt mit jener korrespondiert, welche die Politik als inkompetent ausweist?

9 Wer hätte das geglaubt? Unser Flori, der Silbereisige, soll etwas mit Lolo Matthäus haben? Oder war es Matthäus Meier, oder eine, die so aussieht wie Matthäus-Meier. Ja, Mireille heißt sie – Mathieu. Ehrlich. Flori und Mireille seien ein Paar, meldet irgendein „buntes Blatt“, das Zentralorgan des kernweiblichen, neoalphatierlichen Bereiches. Da sage doch keiner, der Generationsvertrag funktioniere nicht auch auf der Basis freiwilliger Leistungen.

10 Und wo wir gerade bei den schweigenden Konservativen sind, die eine Familien – und Moralpolitik in diesem Sinne endgültig an den berühmten Nagel hingen, an dem sie in Kürze selbst in Gänze landen werden: Ob man sich die Lösung des Demographieproblems - „Abtreibung verbieten“ - patentieren lassen kann?

11 Meteorologen gehören ja nicht unbedingt zu der Berufsgruppe, in deren Hände man seine Zukunft legt. Schon Prognosen für den nächsten Tag gehen in die Binsen, unvorhergesehene Änderungen konstatieren sie nur meist rückblickend und über drei Tage wissen sie meist nicht mehr als der berühmte Hahn auf dem Mist. Warum ausgerechnet sie mit dieser kruppstahlharten Kälte wissen wollen, wie es in 100 Jahren kömmt, bleibt ein Mysterium. Verlassen wir uns darauf, sind wir verlassen, so, wie bei dem bekannten Eisregen, der wieder kam, als ihn niemand sah oder rief…

12 Wenn bekannte Fotograpf Elliott Erwitt über seinen Stand sagt: „Im Allgemeinen haben Fotografen die Angewohnheit, sich sehr ernst zu nehmen. Ich vermute, das liegt daran, dass Fotografieren so einfach ist. Man muss ihr also etwas mehr Gewicht geben, damit sie wichtig erscheint“, dann spricht da endlich mal jemand aus, was ich mir schon seit Jahrzehnten dachte. Wer mag schon diese bedeutungsschwer dreinblickenden Knaller, die fünf Minuten brauchen bis sie einmal abdrücken und letztlich nur produzieren, was jeder Zehnjährige mit mittlerem Verstand vermag?!

13 Anna Nicole Smith ist tot. Darüber bin ich sehr traurig. Selten wurde ein Mensch unverdient öffentlich mehr durch den Medien-Kakao gezogen als sie. Unvergessen ihr Auftritt in „Die nackte Kanone 33 1/3“ als Transe (hier passt die Umschreibung) Tanja, mit einem treffenden Gag und der ebenso schönen Reaktion von Leslie Nielsen (Glückwunsch, er wird morgen 80) darauf. Machs gut, Anne Nicole.

14 Miriam sagt ein Gedicht auf:
Bekanntlich wohnt der Mann im Mond
Dort droben wo kein Mensch sonst wohnt
Doch wenn hinter dem Mond
Noch ein Mondmann dort wohnt
Den der erste geklont
Und so Gott hat entthront
Aber seitdem verschont
Weil kein Streit mit ihm lohnt
Und so…
Lehrer: Schluss jetzt! Aus! Das hat dir der Teufel gesagt! Der Teufel hat es dir gesagt!
Miriam: Nein, Frau Krienen.

15 Aus den Vereinigten Staaten wird gemeldet, es habe sich ein 29jähriger Mann als Kind verkleidet, und sei so - unter der Angabe 12 Jahre alt zu sein - mehrere Wochen zur Schule gegangen. Dies wurde nach einer gewissen Zeit bemerkt – irgendjemand hatte vermutet, er könne vielleicht schon 16 sein. Nun drohen ihm mehrere Jahrzehnte Knast, denn er sei angeblich „pädophil“. Geschädigte werden nicht vermeldet und die „sportliche Leistung“ verdient immer Respekt. Hm. Ich warte nun auf den Tag, da die Feuerzangenbowle mit Rühmann auf den Index kommt. Auf den Index sollte auch endlich das deutsche Liedgut, z.B. „Wie schön blüht uns der Maien“:
Wie schön blüht uns der Maien,
Der Sommer fährt dahin,
Mir ist ein schön Jungfräulein
Gefall’n in meinen Sinn.
Bei ihr da wär mir wohl,
Wenn ich nur an sie denke,
Mein Herz ist freudenvoll.

Oder Klabund (nach Bellmann):
Holt mir Wein in vollen Krügen!
(Notabene: Wein vom Sundgau)
Und ein Weib soll bei mir liegen!
(Notabene: eine Jungfrau)
Ewig hängt sie mir am Munde.
(Notabene: eine Stunde…)

Laß die Erde heiß sich drehen!
(Notabere: bis sie kalt ist …)
Deine Liebste sollst du sehen
(Notabene: wenn sie alt ist …)
Lache, saufe, hure, trabe -
(Notabene: bis zum Grabe.)

16 Und nun etwas komplett anderes
*sing*
Auf einem Baum ein Kuckuck, -
Sim sa la dim, bam ba, Sa la du, sa la dim -
Auf einem Baum ein Kuckuck saß.
Da kam ein junger Jäger, -
Sim sa la dim, bam ba, Sa la du, sa la dim -
Da kam ein junger Jägersmann.
Der schoß den armen Kuckuck, -
Sim sa la dim, bam ba, Sa la du, sa la dim -
Der schoß den armen Kuckuck tot.
Und als ein Jahr vergangen, -
Sim sa la dim, bam ba, Sa la du, sa la dim -
Und als ein Jahr vergangen war.
Da war der Kuckuck wieder, -
Sim sa la dim, bam ba, Sa la du, sa la dim -
Da war der Kuckuck wieder da.
Da freuten sich die Leute,
Sim sa la dim, bam ba, Sa la du, sa la dim -
Da freuten sich die Leute sehr.

3 Kommentare »

  1. Siehe auch Punkt 2 in diesem Beitrag: Das indianische Schwitzhüttenritual.

    Kommentar von Campo-News — 22. Oktober 2009 @ 12:47

  2. Zu Punkt 13: Eine kleine Wiedergutmachung.

    Kommentar von Campo-News — 18. Februar 2011 @ 15:06

  3. Zu 2 - http://ef-magazin.de/2013/06/18/4293-ef-134-edle-wilde

    Kommentar von Campo-News — 18. Juni 2013 @ 11:57

RSS-Feed für Kommentare zu diesem Beitrag. TrackBack-URL

Einen Kommentar hinterlassen

You must be logged in to post a comment.

kostenloser Counter

Weblog counter