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27. Februar 2006

Fragen Sie Frau Krienen, Nr. 13: Jeder Jeck ist anders…doof

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 12:30

Fragen Sie Frau Krienen, Nr. 13: Jeder Jeck ist anders…doof

Dr. Deisler: Morgen Frau Krienen. Wir haben heute einen besonderen Gast.

TK: Tach, Dr. Deisler! Ich kann mir schon denken wer das ist. Darf ich raten?

Dr. Deisler: Traun Sie sich des freien Wortes, ist ja kein Klinsmann in der Nähe!

TK: Es ist nicht Dr. Bancini, auch nicht Dr. Harding, nicht Prof. Cheswick, nicht Dr. Scanlon, nicht Prof. Taber, nicht Dr. Bibbit, es ist: Dr. Zurbrügg!

Dr. Deisler: Falsch, völlig falsch! Es ist ein Jeck!

TK: Habe ich doch gesagt!

Dr. Deisler: Nein, nein, ein richtiger Jeck. Aus Köln! Wir haben nämlich heute Rosenmontag!

TK: Ach du Scheiße, ist es schon wieder soweit? Naja, hier merke ich nicht soviel davon. Aber immer nur rein mit der armen Seele, wenn sie nicht gleich vor Angst oder Freude aufs Parkett nässt!

Dr. Deisler schiebt den Jeck durch die Tür.

Jeck: Juten Tach, Frau Criens.

TK: Nun hören Sie mal gut zu. Erstens heiße ich Krienen und zweitens reden Sie hier bitte Hochdeutsch, sonst ist Schluss mit lustig! Wie sehen Sie eigentlich aus?

Jeck: Ich gefalle mir.

TK: Jeder Kölner gefällt sich, ich weiß - darüber hinaus ist die Zustimmung doch eher begrenzt. Ist denn seit Samstag wenigstens für alle im Ghetto zwischen Schildergasse und Barbarossaplatz klar, dass der stinkende Geisbock wieder in die 2. Liga fährt? Ist zwar tragisch, dass ausgerechnet die Nachfolge-Mannschaft der IG-Farben aus Vizekusen den Beinahe-Todesstoß geben musste, aber so ist das dort in der Gegend: wohin man guckt stehn die Calmunds und Völlers, die Hennesche und die Millowitsche herum und jetzt gibt es auch noch den neuen Trainer beim FC, den Hauptdarsteller aus dem Film „Die irren Augen vom Matterhorn“.

Jeck: Sie sind wieder so zynisch Frau Krienen. Das finde ich gar nicht witzig.

TK: Sehen Sie, Jeck, da haben wir den Grund dafür, warum wir nicht zusammen kommen: Unser Humor ist ein anderer, doch will ich dazu sagen, dass ich den im Karneval auch grundsätzlich nicht sehen kann.

Jeck: Was? Sie finden unseren Karneval nicht lustig?

TK: Njet!

Jeck: Auch nicht unseren schönen Rosenmontagszug?

TK: Den schon gar nicht! Würde bei mir glatt verboten. Danken Sie Gott, dass ich nicht die Bundeskanzlerin bin!

Jeck: Sind Sie fies!

TK: Richtig fies sogar!

Jeck.: Aber der hat doch so eine große Tradition.

TK: Hörn Sie bloß mit der alten Leier auf – ich kann total verstehen, warum die alten Preußen das nicht abkonnten, in dieser Frage denke ich streng absolutistisch! In Wirklichkeit sind die Pappmaché-Karren doch nur billige Witzchen, die sich nur an denen vergreifen, die ohnehin erledigt sind. Dieses Jahr sah ich z.B. schon einen Wagen, der einen feuerspeienden Drachen transportierte, - auf diesen hatte man die Buchstaben F.D.P. gepinselt.

Jeck: Hähähähä, zum Schieflachen!

TK: Ja, nicht wahr? Dasselbe mit der Aufschrift „Islam“ hätte wahrscheinlich Krieg bedeutet oder?

Jeck: Malense nicht den Teufel an die Wand, Frau Criens! Solche Provokationen sind nicht unser Ding.

TK: Aber den Anti-Klerikalen, den machen Sie, ja?

Jeck: Wir sind ja mutig!

TK: Sagte ich ja. Aber ehrlich gesagt, wenn die Mullahs daraufhin Köln mit der Bombadierung drohen würden, wäre das die einzige Bedrohung, gegen die ich nicht ein Wort des Protestes einlegen würde.

Jeck: Sie machen immer Witze die mich ängstigen.

TK: Soll auch so sein!

Jeck: Man könnte meinen, es ist ihnen Ernst damit. Wie mit dem Satz, den ich einmal in einem Interview von ihnen gelesen habe. Da haben Sie die Frauen mit meiner geliebten Vaterstadt verglichen und ihnen ganz allgemein die Qualität mit den Worten abgesprochen: „Eine Ausnahme von dieser Regel ist so selten wie ein gescheites Gespräch auf der Domplatte zu Köln.“ Da habe ich an meine Mutter gedacht und geweint. Dann war ich aber sehr wütend auf Sie!

TK: Aha, von daher weht der warme Wind. Übrigens kenne ich tatsächlichen keinen zugigeren Ort im Binnenland, als die Domplatte. Egal. Kann es sein, dass Sie zu der Gruppe Kölner gehören, die gleich das ganze Jahr über so bleibt, um dann im Sommer etwas unbekleideter bei der nächsten Karnevalsparade mitzumachen, die sich CSD nennt?

Jeck: Ich bin stolz ein schwuler Jeck zu sein.

TK. So ein Quatsch! Haben Sie schon mal gehört, dass jemand sich herstellte und krakelte: Ich bin ein heterosexueller Go-Kart-Fahrer und bin stolz darauf?! Wissen Sie eigentlich, wie hart es einem denkenden Menschen eingeht, wenn er bei den Kamerafahrten durch einen Kölner Karnevalsaal zum einen weibliche Schinkenspeckgesichter unter den roten Perücken erblickt, zum anderen aber „Herren als Damen“, die so unverschämt närrisch über ihre Tollkühnheit feucht glänzen, ohne jedes graue Zellchen im Ausdruck dessen, was als Gesicht unter einer dramatisch dicken Decke Schminke noch zuerkennen wäre, mit aufgerissenem Maul und bei den roten Perücken untergeharkt, Schunkellieder grölend, so in ihrem erbrechungswürdigen Zustand aufgehen, dass man gern die „Unvereinigten Gangsta-Rapper aus der Kölner-Unterstadt“ mit 100 Euro für jeden, 15 Minuten dort „für Ordnung“ sorgen lassen möchte?!?

Jeck: Mir lasse de Dom in Kölle, denn da…

TK: Dr. Deiiiissslääääärrrr! Wo bleibt die Spritze?

Dr. Deisler: Bin schon da (spritzt den Narren ruhig).

TK: Menschenskind, da blickt man ja in einen Abgrund. Schaffen Sie ihn in einen Flieger, damit er sich heute noch richtig vollsaufen kann. Das ist wohl der einzige Zustand, in dem er das ertragen kann, was er um sich herum sieht. Los! Die Zeit ist knapp.

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