Gottes Tod, Gott ist tot, oder „Wer den Wind sät“
Als er starb, er, den sie Gott nannten, ergriff sie, die Familienmitglieder und Nachlassverwalter, eine große Unruhe. Jetzo bemerkten sie erst, dass, so sehr sie auch suchten, nicht einmal eine Geburtsurkunde vorhanden war.
Tanja Krienen
Zum Thema siehe auch Bush versus Darwin
Als die Linke noch wusste, was sie heute nicht mehr heiß macht, weshalb sie mit Filzfrisuren; Trommeln und Einheitsgesichtern wieder auf der Wallfahrt zum Big Zeppelin ist, und sich jede „Nichtregierungsorganisation“, jeder Mestize und jedes Naturvölkchen klatschend im Takt der lächerlichen Neuzeitschamanen ihnen anschließt – und umgekehrt, sie selbst bezaubert, verzaubert, den Rhythmus ihrer unterirdischen Vorväter genüsslich beschwörend, McDonaldfenster, Auslagen in den großen Städten oder jene Karossen hassend abfackeln, die sie selbst gerne hätten; als man also noch wusste, was sie, die Jungen dann vergaßen, weil Sattheit das schlimmste Gift des Denkers ist – da gab es Hoffnung und sie war: immerhin vorhanden.
Mit infantiler Putzigkeit stellen heutzutage die Neokonservativen, die den frühen Marx natürlich nicht kennen dürfen, fest, dass sie zwar den Versuch der Linken, den Wohlstand der alten Welt durch angebliche koloniale Ausbeutung ideologisch zu erklären, zurückweisen möchten, aber dann wie Kinder in der 4. Klasse, die uralten marxistischen Erkenntnisse des „Historischen und Dialektischen Materialismus“ (abzüglich, resp. bis zur Beschreibung des „notwenigen Umschlagens“ der kapitalistischen Gesellschaft in eine sozialistisch/kommunistische erdrückend richtig war) zu negieren gedenken, doch anderseits, plötzlich, die Änderung der Welt durch Demokratisierung und Auflösung der alten Stände „entdecken“. Welch eine Großtat! Die Dialektik, dass dies zur Erkenntnis mindestens halbgebildeter, jedenfalls nicht eingebildeter, Linker gehört, zu der man das Wissen um die Begrenztheit früherer Gesellschaften hinzufügen muss, findet nur selten statt. Geschähe dies, würde die aktuelle Linke (die keine ist, wie ich seit meinem PDS-Engagement drehorgelhaft betone), nicht quasi feudale Verhältnisse proklamieren und mit den Organisationen eben dieses Milieus Gemeinsamkeiten entdecken, sondern: gegen sie kämpfen; würde sie aus dem Blickwinkel der bemühten wissenschaftlichen Erkenntnisse und nicht des Spekulativen, Obskuren und „Natürlichen“ gewichten und handeln (wozu noch bemerkt werden muss, dass sie bei der Feststellung der Berücksichtigung des „Natürlichen“ ständig falsche Schlüsse ziehen, weil sie ideologisch werten).
Darwin hat einen schlechten Ruf bei diesen Linken, weil sie ja prinzipiell feststellbare Gewissheiten leugnen (denn dies könnte z.B. das Frauenreferat des Asta oder die Gleichstellungsbeauftragte für negroide Mathematikerinnen „Basta“ auf den Plan rufen) und zudem mag man nicht hören, dass etwas „irgendwie“ verbessert werden könnte, schon gar nicht an die Konsequenzen erinnert werden (es könnte sie ja selbst treffen, wie sie dunkel ahnen). Und Darwin hat ebenfalls einen schlechten Ruf bei den Konservativen, die ihre durchsichtige, jedoch teilbare Moral, die wie sie nicht mal wie Goebels der geschlossenen Schlafzimmertür überlassen wollen oder können, da sie (wie jener) – bei gleichzeitiger völlig Abwesenheit einer logisch und nachvollziehbar dargelegten Philosophie, resp. Argumentation – zur Religionsphilosophie greifen müssen, um sämtliche Varianten ihres EMPFINDENS in den Stand einer unverhandelbaren „ewigen Wahrheit“ zu setzen. So war nie mehr Ungewissheit in den letzten gut 100 Jahren als heute.
Wenn es noch einen Beleg für den Niedergang der Kultur und des Geistes bedurft hätte (der in den 70er Jahre begann), dann sollten wir die aktuelle Debatte um Darwin als einen willkommenen Beweis begrüßen. Was macht man dagegen? Darwin lesen! Und dann: verkünden und handeln! Und als Ergänzung: Nietzsche lesen! Nietzsche leben!
DAS SPEIGEL meint, dies alles sei ein „Glaubenskrieg“, aha – dort die reinen Paradieser, da der olle Knütterkopp:
„Von Darwin sieghaft durchgeführt“, Friedrich Engels, Dialektik der Natur, 1873-1886.
Friedrich Nietzsche, Morgenröte und Die fröhliche Wissenschaft, 1881/1882
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/sexuelle-selektion-in-der-biologie-wieso-gibt-s-maenner-a-1034338.html
Kommentar von Campo-News — 19. Mai 2015 @ 12:20
https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2017/evolutionstheorie-soll-aus-tuerkischen-lehrplaenen-verschwinden/
http://www.achgut.com/artikel/112_peterson_der_hummer_in_dir
Kommentar von Campo-News — 25. Januar 2017 @ 12:15