Sie werden kommen, und ich gehe jetzt
Von Tanja Krienen
Wenn der Regen in Schnee umschlägt, Kälte und Nässe dein Feuer löschen, wirst du dich fragen: Warum und wann wird das sein? Doch ich sage dir: Ich weiß es nicht, doch: Es wird kommen, und ich gehe jetzt.
Aber was ist mit der Decke, dem sicheren Unterstand und der warme Suppe, wirst du dann fragen, doch ich sage dir: Sie werden dir die Decke wegnehmen, den Unterstand in Trümmern zerschlagen und die warme Suppe ins Gesicht kippen. Ich weiß es: Sie werden kommen, aber ich gehe jetzt.
Ich gehe jetzt und ich sage dir: Mir ist es gleichgültig, ob bei dir der Regen niederprasselt oder in Schnee umschlagen wird, ob die Nässe und die Kälte dein Feuer löschen werden, ob sie dir die Decke wegnehmen oder den Unterstand zertrümmern, meinetwegen sollen sie dir auch die warme Suppe ins Gesicht schütten so kräftig sie können, denn: Auch du bist Schuld! Und weil das so ist, gehe ich jetzt.
Ja: Sie werden kommen, und ich gehe jetzt.
Geh nicht. Bleib hier.
Kommentar von Stefan Sedlaczek — 7. September 2005 @ 20:55
RARARA!
Kommentar von ralph — 7. September 2005 @ 22:53
… und tschüss :-)))
Kommentar von Puku — 8. September 2005 @ 06:19
Ich nehme mir eine Auszeit unbestimmter Länge und Intensität. Alles ist gesagt, vieles ungetan.
Kommentar von Campo-News — 6. April 2016 @ 12:24
https://freiheitswelle.wordpress.com/2016/10/19/der-lange-abschied/
Wer nicht flüchtete, in die Schweiz oder nach Deutschland, zog sich in den Untergrund zurück, in den „désert“. Wortwörtlich heißt das Wüste, aber gemeint waren Einsamkeit und Abschied von der Welt. Zu ihren Gottesdiensten trafen sich die Hugenotten in einer Schlucht oder einer Grotte. https://www.achgut.com/artikel/cora_stephan_die_stimme_der_provinz_ab_ins_hoehlenleben
Kommentar von Campo-News — 20. Oktober 2016 @ 16:56