Atlas wirft die Welt ab. Randständiges anschaulich gemacht.
Belletristik raubt oft die kostbare Zeit. Filme präsentieren das Ergebnis kompakter, zerfasern selten und bringen die Quintessenz meist auf den Punkt. Puristen mögen nölen, doch so ist es. Persönlich halte ich es ähnlich: Charaktäre über 850 Seiten zu entwickeln, ihnen irgendwelche schimärenhaft aufgepfropfte Eigenarten anzudichten oder ihr Innerstes bis zum unerträglich Spekulativen und artifiziell Aufgeblähten zu beleuchten (woran doch nur die Schwere des Autorenkopfes zu bemerken und ihm dringlich zu raten sei, dies nüchtern noch einmal zu lesen und zu redigieren, vor allem zu kürzen), gehört nicht zu meinen Maßstäben. Deshalb halte ich es mit der Kurzform. Auch als Konsument. Keine Zeitverschwendung liegt in der Durchdenkung großer philosophischer oder sich mit der Historie befassender Werke vor. Aber darum soll es hier nicht gehen.
Ayn Rands Roman „Atlas shrugged“ („Atlas wirft die Welt ab“ oder „Wer ist John Galt?“) kam endlich 2011 in die Kinos. Nicht jedoch bei uns. Hierzulande kann man ihn nur als DVD kaufen und dies zu tun, ist der Zweck meines Beitrages, nicht zuletzt, da deutsche Zeitungen ausnahmslos mit Schaum vor dem Mund über ihn im Vorfeld seines Erscheinens schrieben. Vorweg sei gesagt, dass mir die Auffassungen der „Libertären“ auch manchmal…nunja…zu liberal erscheinen. Die Gruppe selbst ist bekanntlich nicht in sich geschlossen und besticht durch eine gewisse Bandbreite in vielerlei Einzelfragen. Wie man auch immer dazu steht: In Zeiten eines allumfassend regulierenden ökosozialistischen Staat, der sogar das Wetter bestimmen will (das hätte sich nicht einmal Orwell vorstellen können), muss man ein Gegengewicht in die Schale werfen, aufdass es ausgleicht. In diesem Sinne das Folgende.
Der Film
Die Nacherzählung des Stoffes spare ich mir, da müssen die Interessierten sich schon selbst bemühen. Es würde den Rahmen sprengen. Zur Machart aber dies: Die Kritiken sind rein politisch motiviert. Der Film wurde deutlich straffer und erheblich weniger melodramatisch geschildert, als wir es beim üblichen Fernfilm erleiden müssen. So pulsiert er durchaus Hollywood affin, will sagen: die Konturen der Figuren sind recht scharf, die Schauspieler agieren wie Schauspieler und nicht wie vom „Studio für subalternatives Laienspiel zwecks Förderung neuer Sehgewohnheiten“ bezahlt, die Kameraeinstellungen sind optimal, der Schnitt flott usw.. kurzum: der Film läuft gut. Untypisch jedoch ist das Thema, sowie die für einen Film unübliche Sprache. Ein Streifen über inhaltliche Streitereien zwischen altgriechischen Philosophen wird auch nur wenige erwärmen. Diese Textlastigkeit ist es, die den Film verlangsamt und theoriehaft werden lässt. Und doch springt spätestens in der zweiten Hälfte die klassische Film-Dramatik an, wenn der Staat in immer neuen Machtschleifen die Schlinge um jede unternehmerische Aktivität legt, die sogar den überlebenswichtigen Fortschritt der Menschheit verhindern will.
Es ist schade, dass die deutschen Freunde der Freiheit nicht – wie die Tea-Party – den Film nutzen, um ihn sich gemeinsam anzusehen und anschließend darüber zu diskutieren. Da er in Deutschland nicht öffentlich aufgeführt wurde, wäre es eine Gelegenheit zum Einstieg über die Ansichten Ayn Rands und ihre Übertragbarkeit auf deutsche Verhältnisse. Zumindest zu einem privaten Anschnuppern der Materie soll hiermit ermuntern werden, denn „unter dem Strich“ wurde das Ziel erreicht, einen schweren Stoff filmisch umzusetzen. Noch mehr, hält schwer.
Zum Trailer http://www.youtube.com/watch?v=vvBPBtgliO4
Hier geht es zur Bestellung – selbstverständlich nur bei Amazon - http://www.amazon.de/Die-Atlas-Trilogie-John-Galt/dp/B0090C63UU/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1361271708&sr=8-1
“Ich habe diese Fabrik mehrfach besucht. Die französischen Arbeiter bekommen hohe Löhne, arbeiten aber nur drei Stunden. Sie haben eine Stunde für ihre Pausen und für ihr Mittagessen, diskutieren drei Stunden lang und arbeiten drei Stunden.” Er habe dies Gewerkschaftsvertretern auch “ins Gesicht” gesagt, schreibt Taylor in dem Brief. Die hätten ihm geantwortet: “So ist das in Frankreich!” - http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-02/frankreich-arbeitsmoral-usa-titan
Kommentar von Campo-News — 21. Februar 2013 @ 12:31
Hier haben wir das libertäre Element in seiner fürchterlichsten Ausprägung - Miron: Mal angenommen, der Konsum von Drogen würde durch eine Legalisierung steigen, wäre das schlecht? Wenn wir die Standards der Volkswirtschaftslehre anwenden, ist das zumindest teilweise eine gute Sache, weil es Menschen, die gern Drogen nehmen, ermöglicht, das leichter zu tun. Jede Politik, die mir verbietet, etwas zu tun, was ich tun möchte, schadet meinem Lebensglück. - http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/interview-mit-us-oekonom-miron-ueber-die-legalisierung-von-drogen-a-884509.html
Kommentar von Campo-News — 21. Februar 2013 @ 15:24
Hier wurde die Kritik veröffentlich - http://www.citizentimes.eu/2013/03/22/randstandiges-anschaulich-atlas-wirft-die-welt-ab/
Kommentar von Campo-News — 23. März 2013 @ 11:07
Pointiert ist der Film nicht. Der Witz fehlt völlig. Ich sagte ja, dass er etwas theorielastig ist, das heißt, er beinhaltet quasi Ökonomie-Exkurse. Zumindest in der Form, dass man vorbuchstabiert bekommt, wie Wirtschaft anhand von konkreten Vorgängen abläuft. Mir macht das nichts, im Gegenteil. Der Stoff hätte natürlich auch “nebenher” in einer ähnlichen Story transportiert werden können, doch es wäre wohl die Eindringlichkeit und Ernsthaftigkeit auf der Strecke geblieben. Mehr Zuschauer hätte es wohl gebracht - aber auch eine Verwässerung. Wie man es macht, macht man es verkehrt. Oder auch nicht. Den Kritikern jedoch ging es nur um den unangenehmen Inhalt. Dabei sind viele Fernsehfilme viel schlechter, langsamer und übler gespielt. Vor allem in Deutschland. In Deutschland generell. Man hat eigentlich eine Anti-Qualitätsmarke vorab bekommen, wenn man weiß, dass es ein deutscher Fernsehfilm ist.
Kommentar von Campo-News — 23. März 2013 @ 12:02
Ãœber Freiheit - http://www.welt.de/debatte/kommentare/article116351516/Dem-staatlichen-Oberlehrer-keinen-Beifall-zollen.html
Kommentar von Campo-News — 20. Mai 2013 @ 17:12
Deutschlands Logik -
“Treppe gesperrt, weil Stufen nicht normgerecht. Umbau nicht möglich wegen Denkmalschutz.”
Kommentar von Campo-News — 7. Juni 2013 @ 18:07
http://www.focus.de/finanzen/experten/brunowsky/mittelstand-ohne-lobby-unternehmer-finden-kaum-noch-gehoer-in-der-politik_id_3995359.html
Kommentar von Campo-News — 20. Juli 2014 @ 07:54
http://www.bild.de/politik/2010/liste-der-sinnlosesten-50-aemter-12600172.bild.html
Kommentar von Campo-News — 22. August 2014 @ 10:32
Der durchschnittlich Libertäre bewegt sich seit geraumer Zeit so sehr auf ein obskurantes, rechtsfreies und voluntaristisches Maß Gefährlichkeit hin, dass er aufpassen muss, mich nicht als Feind zu gewinnen. Seine geistige Verfasstheit wird selbst die Möglichkeit des Messens leugnen.
Kommentar von Campo-News — 15. Juli 2015 @ 14:33
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/liberalismus-verfuehrung-von-rechts-13709496.html
Kommentar von Campo-News — 21. Juli 2015 @ 12:42
hetzt seine Ehefrau in irgendein stumpfsinniges Beschäftigungsverhältnis, um mit der sozialisierten Doppelrente seine eigenen Kinder auszubeuten, steht um Almosen an, wie Wohngeld- und Heizkostenzuschuß, Weihnachtsfreibetrag und Kantinenessen-Zulage, um Kilometerpauschale, Sparprämie und Umschulungshilfe, kurz: läßt sich einen Bruchteil dessen, was man ihm genommen und was er selbst erarbeitet hat, als gnädigen Bettel zuweisen – und fühlt sich dabei auch noch als freier Mann mit aufrechter demokratischer Gesinnung. http://www.deutscherarbeitgeberverband.de/textezurfreiheit/2016_04_04_dav_freiheit_stolz.html
Kommentar von Campo-News — 6. April 2016 @ 15:28
http://ef-magazin.de/2017/02/13/10515-dieses-land-ist-unrettbar-verloren-verraten-und-verkauft-und-das-noch-nicht-einmal-zu-einem-guten-preis
Kommentar von Campo-News — 14. Februar 2017 @ 14:12
http://ef-magazin.de/2017/03/06/10633-unternehmenssteuern-in-europa-vor-dem-abgrund-50-shades-of-red
Kommentar von Campo-News — 6. März 2017 @ 12:57
Lasst uns also miteinander reden. Dass wir am Ende gar feststellen könnten, dass wir gar nicht soweit voneinander entfernt sind, beweist der folgende Text von Hans-Hermann Hoppe aus dem Jahr 2005. Er wurde im Anschluss an die damaligen Unruhen in Frankreich verfasst und besitzt angesichts der erneuten Ausschreitungen vor einigen Wochen eine beunruhigende Aktualität. Hoppe schrieb damals: „Es ist nicht schwer vorauszusagen, welche Konsequenzen eine Offene-Grenzen-Politik auf unserer Welt anrichten würde. Sollten die Schweiz, Deutschland, Österreich oder Italien zum Beispiel jeden einlassen, der bei ihnen an die Tür klopft, dann würden sie in Kürze überrannt von Millionen Einwanderern aus der Dritten Welt.“ Und: „Wenn die Wohlfahrtsstaaten in sich zusammengefallen sind, dann wird es eine Vielzahl von kleinen oder auch größeren Kalkuttas, Dakars, Lagos‘ und Tiranas in der Schweiz, Österreich und Italien – verteilt über das ganze Land – geben. Basierend auf unseren Erfahrungen mit solchen Formen der Multikulturalität in der Vergangenheit kann mit ziemlicher Sicherheit ein Bürgerkrieg vorausgesagt werden. Die Zivilisation – wie wir sie kennen – wird verschwinden. Die früheren Gastgeber-Nationen werden schnell ausgebrannt sein. Letztlich werden sie durch die Gäste vollständig ersetzt. Es wird noch die Alpen in der Schweiz und in Österreich geben, aber keine Schweizer mehr. Und Österreicher auch nicht.“ http://ef-magazin.de/2017/04/11/10833-anregung-zur-freiheitlichen-diskussion-warum-konservative-und-rechte-libertaer-sein-muessen
Kommentar von Campo-News — 13. April 2017 @ 17:50
Links rechts -
Pro-Kapitalismus oder dagegen. Recht und Ordnung oder anarchistisches Chaos. Offene Grenzen oder nicht. Geld für alle oder Eigenverantwortung.
Kommentar von Campo-News — 18. April 2017 @ 14:59
https://www.welt.de/wirtschaft/bilanz/article163778073/Nichts-ist-ungerechter-als-die-Steuerlast.html
Kommentar von Campo-News — 18. April 2017 @ 15:24
http://www.achgut.com/artikel/liberal_sein_heisst_aussenseiter_bleiben
Kommentar von Campo-News — 15. August 2017 @ 07:37