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23. Dezember 2005

Gespräch Nr. 5: Weihnachten

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 16:37

Von Tanja Krienen

Zum früheren Bla bla balla bla

1: Wer wie ich 20 Jahre am Amazonas Fische fing und sie mit einem einzigen Handkantenschlag erledigen konnte, später Rentiere auf dem Hardangervidda bei Temperaturen unter dem berüchtigten Stalingradpunkt hin und her trieb, der fühlt sich hierzulande im Winter, sommerlich.

2: Stalin hat mir immer mächtig imponiert. Auch heute noch. Er hatte so etwas…Väterliches.

3: Wir müssen da strikt unterscheiden: Wenn der absolute Minuspunkt bei 273 liegt, dann…

4: Mit meiner Frau flog ich zehn Jahre im Winter immer in die Südsee, weil sie von der Kälte hier stets offene Füße bekam. Letztes Jahr wurden beide Unterschenkel amputiert. Jetzt bleiben wir zu Hause.

5: Leise rieselt der Schnee

2: (mit geschlossenen Augen): Der russische Winter, der beste, der starke Verbündete der deutschen Arbeiterklasse.

3: Masse statt Klasse, sage ich immer. Wer die Masse hinter sich hat, dem kann die Klasse egal sein. Die wenigsten Massen haben Klasse. Wenn die Masse marschiert, so in Zehner-Reihen tausendfach, dann hat das was, dann ist das was, dann spürt man das bis in den kleinen Zeh. Aber wer interessiert sich schon dafür, wenn drei Snobs durch den Park stiefeln und: „Nieder mit den millionenfachen dummen Augustinen“ schreien!? Niemanden interessiert das sage ich ihnen.

1: Der Mensch lebt nicht von Demokratie allein.

4: Wo die Füße meiner Frau jetzt wohl sind?

2: Ich sage nur: Gammelfleisch!

1: Die Rentiere sind jedenfalls viel differenzierter als so ein einfacher Fisch.

5: Still und starr ruht der See.

3: Zivilisationen und Unzivilisationen erkennt man an der Dauer ihrer Weihnachtsmärkte. In vielen Ländern gibt es keine, wussten Sie das? Bei uns fangen Sie aber schon kurz nach dem Sommerurlaub an und hören erst im neuen Jahr wieder auf. Das ist die friedlichste Zeit. Wie schön wäre die Welt, gäbe es das ganze Jahr über Weihnachtsmärkte.

2: Qualifizierte Beratungsgespräche in Baumärkten sind so selten wie gute Pfarrer. Aber woher sollte ich das wissen, ich gehe ja nie hin.

4: Auf Kälte kann ich gut verzichten.

1: Man muss das Ganze mal abstrakt betrachten, zum Beispiel diese Geschichte mit dem Umfeld und so. Als ich Kind war, gab es die Milch offen neben der Theke und wenn ich draußen spielte, sah ich aus wie ein Neger. Das hätte es bei den Grünen nicht gegeben.

4: Fleisch auch nicht.

1: Wie bitte?

4: Ich meine, Fleisch hat es früher auch weniger gegeben als heute. Und die Füße meiner Frau sind auch…

5: Weihnachtlich glänzet der Wald

1: Der Sinn ist dahin. Und der Winter ist auch nicht mehr das, was er mal war.

4: Jetzt ist alles zu spät für meine Frau. Selbst wenn die Klimakatastrophenerwärmung mit einem Schlag da wäre – die Füße sind weg. Futsch. Zu spät.

3: Man muss das alles von zwei Seiten sehen. Wenn in Sibirien Wein angebaut werden kann, wird dies auf das soziale Produkt dort – brutto zuminnigst – gasprompt wirken.

2: Der russische Präsident und der Altkanzler, sie leben hoch hoch hoch!

1: Sie sind primitiv!

4: Der Lieblingsfilm meiner Frau ist „Soweit die Füße tragen“.

3: Bedenken wir auch, dass viele Menschen unter uns leben, die nicht, oder etwas anderes glauben.

2: Wollen Sie aus mir noch einen Bibelforscher machen? Wird ihnen nicht gelingen.

4: Das Christentum ist doch das höchste Geschenk auf Erden.

1: Ich habe in so vielen Kulturen gelebt, aber das Christentum war immer der Leitstern über allem. Denn wer wie ich 20 Jahre am Amazonas Fische fing und sie mit einem einzigen Handkantenschlag erledigen konnte, später Rentiere auf dem Hardangervidda bei Temperaturen unter dem berüchtigten Stalingradpunkt hin und her trieb, der fühlt sich nur da zu Hause, wo der Stern von äh, Dings strahlt.

5: Freue dich, Christkind kommt bald.

6: In den Herzen ist’s warm;
Still schweigt Kummer und Harm.
Sorge des Lebens verhallt;
Freue dich! Christkind kommt bald!

’s Kindlein, göttlich und arm,
Macht die Herzen so warm,
Strahle, du Stern überm Wald,
Freue dich, Christkind kommt bald!

Bald ist heilige Nacht,
Chor der Engel erwacht;
Horch nur, wie lieblich es schallt,
Freue dich, Christkind kommt bald!

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