Zweifelhafte Methoden
von Vera Lengsfeld
für CAMPO de Criptana
„Die kann es nicht. Die wird von den Leuten nicht akzeptiert. Die Menschen wollen sie nicht.“. Dort spricht nicht Müntefering über Merkel, sondern der Thüringische CDU-Generalsekretär Mike Mohring über Lengsfeld.
Seit Wochen sehe ich mich einer inszenierten Pressekampagne ausgesetzt, die darauf ausgerichtet ist, mich zu beschädigen. Geschrieben steht z.B., ich sei der Thüringer CDU 1998 durch Helmut Kohl aufgezwungen worden. Doch das ist nicht richtig. Ich bin vom damaligen Kreisvorsitzenden sowie dem Apoldaer Bürgermeister in den CDU-Kreisverband Weimarer Land geholt worden. In einer Kampfkandidatur habe ich mich damals u. a. gegen Mike Mohring durchgesetzt.
Weiterhin heißt es, ich habe mein Politikerleben nie geliebt, sondern mein Mandat nur als Wiedergutmachung für das erfahrene Leid in der DDR empfunden. Das ist eine böswillige Unterstellung! Ich war schon immer ein politisch interessierter und aktiver Mensch. Mein politisches Engagement existierte lange vor meinem Bundestagsmandat und wird auch danach weiter bestehen.
Traurig ist besonders, dass nicht nur die regionale Presse ihre Objektivität hinter sich lässt und auf eine wahrheitsgetreue Berichterstattung verzichtet. Auch aus den eigenen Reihen werden Gerüchte und Lügen über mich verbreitet und an die Presse weitergegeben. Diese Kampagne dient aber weder der CDU, noch unserem Land. Ich führe keine Blockflötendiskussion, wie es oft heißt. Aber es ist eine Farce, dass heute Mittel gegen mich angewendet werden, die denen von damals zumindest ähneln: Ausgrenzung und einseitig diffamierende Kampagnen innerhalb und außerhalb der Presse.
Mike Mohring nimmt eine entscheidende Rolle bei dieser Auseinandersetzung ein. Einerseits steht er in regem Kontakt mit der Presse, wenn es darum geht, Lügen über mich zu verbreiten. Andererseits hat er in der „Thüringer Allgemeinen“ mit aller Deutlichkeit klar gemacht, dass er gegen mich einen rein privat gefärbten Feldzug führt. Doch die Aufgabe eines Generalsekretärs ist es, für Einheit und Geschlossenheit in der Partei zu sorgen. Wir müssen gut aufgestellt in den Wahlkampf ziehen, gewinnen und gemeinsam an die Arbeit gehen. Es gehört nicht zu seinen Aufgaben, einen Privatkrieg gegen einzelne Abgeordnete zu führen.
Erregten Bürgern, die sich in seinem Büro melden, sagt er, die Landesebene könne keinen Einfluss auf die Wahl in diesem Wahlkreis nehmen. In seiner Funktion als Kreisvorsitzender führt er direkt und indirekt über Journalisten eine „Lengsfeld muss weg“-Kampagne gegen mich. Delegierte werden von ihm unter Druck gesetzt, mich nicht zu wählen.
Das Resultat seiner Stimmungsmache bekommt er im Augenblick zu spüren. Wegen seiner Aktivitäten muss er Anfragen aus der ganzen Republik beantworten. Aber auch die Wähler wenden sich gelangweilt und enttäuscht von solchen Spielchen ab.
Vera Lengsfeld, Mitglied der Volkskammer von März bis Oktober 1990, Mitglied des Bundestages seit dem 5. Oktober 1990 für DIE GRÜNEN/BÜNDNIS 90, ab 1996 Mitglied der CDU/CSU Fraktion
Vera Lengsfeld, MdB: “‘Die kann es nicht. Die wird von den Leuten nicht akzeptiert. Die Menschen wollen sie nicht.’. Dort spricht nicht Müntefering über Merkel […]”
Warum sollte sich Müntefering dergestalt über die CDU-Vorsitzende äußern?
Kommentar von Digenis Akritas — 3. Juli 2005 @ 23:41