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27. Januar 2013

Brüderle und das brüllende Schweigen

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 14:07

Das erotische Vergnügen ist ein Hindernisrennen

 Karl Kraus

Die Debatte um ein bisschen belanglose, aber dafür umso ungelenkere Balz (nicht einmal das, es waren eher locker-schlüpfrige Komplimente an eine wohl doch nicht sehr selbstständige Frau), kann wohl nur in einem Land gedeihen, in dem Freundlichkeit und Charme unterentwickelt sind, während Triumphirate von Asexuellen, Lesben und umgedrehten Sexismus betreibende Marke Schwarzer, Künast und Roth, heute der Republik und morgen der ganzen Welt ihre Sexualvorstellungen aufoktroyiren. Hierzulande schäumt das Gefühl auf, nur dafür befugte Personen könnten demnächst Ehen anbahnen, wie es in Parallelgesellschaften schon heute üblich ist.

Brüllendes Schweigen vor allem in der Linken

In einer Gesellschaft, deren alkoholisierten Meuten bandwurmartig durch Sääle hoppeln und dabei „Wir ziehen los mit ganz großen Schritten und Erwin faßt der Heidi von hinten an die Schulter“ grölen oder ulkig bärtige und in Diskotheken sozialisierte Junggeschwader orangebeunterhost auf offenen Wagen stampfen, nimmt kaum jemand Brüderle in Schutz. In Schutzhaft würden sie ihn wohl gern nehmen. Vor allem brüllt jenes Schweigen laut, welches von jenen stammt, die doch ähnlich ticken: ältere Männer, die sich jüngeren Frauen nähern (falls man überhaupt im Falle Brüderle so etwas unterstellen kann, da es wohl eine Handlung viel unwesentlicher Güteordnung darstellte). In jedem Schlager, in jedem Song in dem es um Sexualität und Kontaktaufnahmen geht, hört man Wilderes. Grotesk, dass die Rock und Pop-Linken mit den angeschlossenen Kreisen in Starrheit verfallen – es trifft ja nur einen „Scheiß-Neoliberalen“ . Die konzertierte Aktion feministischer und gutmenschlicher Kopfkernknacker wogt auf jener Welle, die zur Erkenntnis gelangt: Keinen meiner Pfennige für DIESE Medien, in denen Frauen berechnend jammern wie unreife Blaustrümpfe.

Hätte der bis dato dreifachgeehelichte Gerhard Schröder eigentlich die Focus-Schreiberin Doris Köpf jemals näher kennen lernen dürfen? Durfte der verheiratete Oscar La Fontaine eigentlich die ebenfalls liierte und 26 Jahre jüngere Inflationsheilige Sahra Wagenknecht an und auf den Busen drücken? Und wie darf man sich den Beginn der Liaison zwischen Franz, dem Müntefering und seiner 40(!) Jahre jüngeren Jusosine vorstellen? Haben sie zuerst „Brüder, zur Sonne zur Freiheit“ gesungen und dann die feuchten Armendstücke aufeinander gepresst beim „Brüder in eins nun die Hände“? Ist das politisch korrekter? Ein Dummerle (oder ein Leugner und Lügner) jener, der meint, der Zeitpunkt des Brüderle-Bashings sei ein Zufall.

Normale Sexualität als Straftatbestand

Während die Homosexualität und mit ihr der dominierende Sadomasochismus, die Sodomie (die jetzt als Zoophilie verstreicheltzoot wird), die Polygamie oder Verwandtenehen weiter geduldet (nicht nur in den moslemischen Milieus und bei Borussia Dortmund) und die Objektophilie tendenziell positiv begutachtet wird, werden normalen Kontaktversuche zwischen Menschen zunehmend sanktioniert (stehen zumindest unter genauer Beobachtung) und der Ausgespähte wird bei Strafe des Verlustes jedweder Reputation drangsaliert. Auch wenn man für das „Wein und Dirndl“-Milieu nicht mehr als belustigende Egalseins-Emotionen hegt, fasst man die Welt doch so auf, dass sich überall das findet, was mitspielt und gefunden sein wird. Die barocke Art der sexuellen Signalgebung zu kritisieren, aber einen entblößten Anus mit Stahldornen drum herum auf offenen Wagen zu huldigen, grenzt an jene Decadence, die sich 1913 nur schwere Absintler in Schmierbildgalerien vorstellen konnten.

Während also der normale heterosexuelle Jugendliche völlig verrückt wird, weil er nicht mal schauen und darüber reden darf, lärmt der Unflat auf der Gasse. EIN Grund dafür, vielleicht sogar der Kern des Ganzen, warum Eheschließungen rar werden – und Kinder noch seltener. Der Krieg findet statt. Es ist der Krieg der Gewöhnlichen um die Dekonstruktion. Am Ende steht die zerlegte Welt. „Man kommt zu diesem bekannten Ergebnis auch mit Doktor Freud“,  sang einst Degenhardt. Jenen Freud hatte man 1938 nicht einmal zum Zug gebracht. Heute geifern die gegen ihn, die aus Textmatsche, Genderstudies (zehn Lesben, Schwule und Zwei-Meter-Zwanzig-Clownsgesichtstransen der Unigruppe „Ich und Ich“ wurden befragt und dann auf alle geschlossen), unverdauten Gefühlssumpf und Boshaftigkeit Verhaltenskodexe und Gesetzestexte zur Diffamierung bewährter Gebote schmieden. Die Brüderle-Debatte erinnert nach längerer zeit wieder einmal daran, wie weit wir in den letzten Jahren zum Klippenrand gingen, der nun vor uns aufreißt.

35 Kommentare »

  1. Ein sehr guter Text - http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/sexismus-debatte-prueder-in-waffen-12040794.html

    Kommentar von Campo-News — 28. Januar 2013 @ 08:53

  2. Daher stammt sie, na klar - http://www.gruene-bundestag.de/fraktion/netzpolitischer-kongress_ID_4385426/4-dieser-feierabend-ist-auf-ihrer-arbeitsstelle-nicht-verfuegbar-konsequenzen-der-staendigen-erreichbarkeit_ID_4385581/anne-wizorek_ID_4385602.html

    Kommentar von Campo-News — 28. Januar 2013 @ 09:15

  3. Sie meint zwar die Latinos und die Schwarzen in den USA, das Äquivalent wären bei uns Türken und Araber, die nicht das Glück hatten, ein NRW-Abitur geschenkt zu bekommen, ist aber auch egal. Und weiter sagt sie: “Ihre typischen Jobs sterben aus.” Äh, joah, kann man so sehen. In der Kanalisation wuseln nur noch Frauen rum, und wenn sie damit fertig sind, holen sie den Müll ab, um anschließend gleich Häuser zu bauen und Straßen zu verlegen oder als Polizist gleichzeitig auf ihre “Kollegin” aufzupassen und Verbrecher zu jagen, während sie parallel Schwermaschinen konstruieren und Kraftwerke steuern. Vor allem jedoch laufen die Frauen dem Manne den Rang ab, wo es richtig Schotter abzureifen gibt, und zwar in den sogenannten white-collar-jobs oder als Angestellte oder Beamtin beim Vater, o Pardon, Mutter Staat/in. Diese Tätigkeiten entstehen nämlich im luftleeren Raum. Man braucht dafür weder Produkte und Dienstleistungen, die einen Mehrwert erzeugen und so einen Handel erst ermöglichen, noch braucht man sich darüber Gedanken zu machen, wie die ganze Kohle real generiert wird. Hauptsache der weibliche Aufsichtsrat hat alles im Griff oder die Sozialarbeiterin bringt der alleinerziehenden Mutter bei, wie man ein Hartz-IV-Formular ausfüllt. Wer braucht da noch so etwas Doofes wie Wirtschaft, die ja doch nur von “breitbeinigen, selbstverliebten, schenkelklopfenden” Vollidioten erfunden worden ist? - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/die_maenner_sind_am_ende._die_frauen_waren_es_schon_vorher/

    Kommentar von Campo-News — 30. Januar 2013 @ 07:55

  4. Ausgerechnet die SPD brüllt - http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-sexismus-vorwurf-spd-verlangt-endlich-erklaerung-von-bruederle_aid_908596.html

    Kommentar von Campo-News — 30. Januar 2013 @ 08:02

  5. „Hätte ihr das Getränke in den Ausschnitt gegossen“

    Debatte über Verhalten von Brüderle: „Stern“-Reporterin bei „Markus Lanz“ demontiert - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/politik/deutschland/bruederle-debatte-bei-markus-lanz-stern-reporterin-oeffentlich-demontiert_aid_908663.html

    Kommentar von Campo-News — 30. Januar 2013 @ 09:36

  6. Und vor allem möchte ich als Frau nicht in einer Welt leben, in der ich als armseliges Opfer betrachtet werde und Männer vor lauter Angst, etwas Falsches zu sagen, lieber gar nichts mehr sagen. - http://www.theeuropean.de/birgit-kelle/5805-bruederle-debatte-und-sexismus

    Kommentar von Campo-News — 30. Januar 2013 @ 09:41

  7. Man muss lange rechechieren, um darüber etwas zu erfahren, doch nach der Hetze von Nahles ist es umso wichtiger. “Doris Schröder-Köpf, die ihrem Gerd erstmals 1995 in der Bar des Mannheimer Hotels Maritim näher kam” (nach meiner Erinnerung war es am 4. 1. 1996 - http://www.merkur-online.de/nachrichten/politik/kanzleramt-chefin-118619.html

    Kommentar von Campo-News — 30. Januar 2013 @ 12:51

  8. Vera Lengsfeld sagt das Richtige - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/lieber_weisser_mann_als_bunter_augstein/

    Kommentar von Campo-News — 31. Januar 2013 @ 15:45

  9. Nicht nur dass es diesen Frauen an „Schuld“ fehlt, es fehlt ihnen auch an „Bildung“. Was ist Bildung? Es ist … http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/wie_sexismus_entsteht_-_und_warum_es_dafuer_keine_entschuldigung_gibt/

    Kommentar von Campo-News — 1. Februar 2013 @ 08:12

  10. Bei den Live-Übertragungen aus den Karnevalshochburgen blinken uns täglich bei ARD und ZDF opulente Dekolletés an, bei der Love-Parade wird öffentlich blank gezogen, beim Christopher-Street-Day geht es fleischeslustig zur Sache, Busse fahren die Reklame für das größte Bordell der Hauptstadt mitten durch Berlin, und bei der Berichterstattung über die russische Punk-Band „Pussy Riot“ sparen wir uns augenzwinkernd die Übersetzung des Bandnamens. - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/willkommen_in_der_neutrum-nation/

    Kommentar von Campo-News — 1. Februar 2013 @ 08:17

  11. Sexismus pur - http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/falscher-feminismus-in-hanna-rosin-the-end-of-men-a-863392.html

    Kommentar von Campo-News — 2. Februar 2013 @ 15:13

  12. Geschlechter-Debatten haben nichts an Explosivität und Interesse verloren. Sie rational führen zu können, bleibt eine Illusion. - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/freiheit_fuer_bruederle/

    Kommentar von Campo-News — 3. Februar 2013 @ 09:23

  13. Niebel pocht darauf, dass im Politikbetrieb in Deutschland viele Konventionen erhaltenswert seien. Wenn man nicht mehr bei einem Parteitag abends an der Bar ein freies Gespräch mit Journalisten führen dürfe, sondern Konsequenzen fürchten müsse, “weil nicht alles druckreif formuliert wurde und das Gesagte falsch verstanden werden könnte, dann bekommen wir es mit einer anderen Republik zu tun”. - http://www.spiegel.de/politik/deutschland/dirk-niebel-fordert-debatte-ueber-sexismus-gegen-maenner-a-881236.html

    Kommentar von Campo-News — 4. Februar 2013 @ 07:28

  14. Die Wahrheit liegt ganz woanders begraben und wir führen ein Scheingefecht, wenn wir uns darüber empören, ob Männer unser „Holz vor der Hütte“ [4] bemerken oder kommentieren dürfen. Wir Frauen haben Jahrhundertelang für unsere Rechte gekämpft, bis wir wählen oder uns problemlos scheiden lassen durften. Der Weg war schwer und steinig. Aber er hat sich gelohnt. Wenn wir jetzt aber fordern: „Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die männliche überwinden“ (steht so wortwörtlich im SPD-Parteiprogramm) schaden wir uns letztlich selbst und erheben unsere Körper zu intoleranten Tugendwächtern über die andere Hälfte der Menschheit. Wir bringen uns selbst um das Vergnügen des Flirtens, wenn wir Männer weiter verunsichern. - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/liebe_bruederle_und_schwesterle_im_geiste/

    Kommentar von Campo-News — 4. Februar 2013 @ 08:34

  15. Rainer Brüderle hat die Affäre überlebt, weil weder Freund noch Feind an einem Rufmord mitwirken wollten.

    Helmut Markwort: Handkuss-Affäre: Keiner wollte sich am Rufmord beteiligen - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/magazin/tagebuch/helmut-markwort-handkuss-affaere-keiner-wollte-sich-am-rufmord-beteiligen_aid_912001.html

    Kommentar von Campo-News — 4. Februar 2013 @ 13:24

  16. ef - http://ef-magazin.de/2013/02/05/4017-sprachkritik-das-wort-sexismus-ist-propaganda

    Kommentar von Campo-News — 5. Februar 2013 @ 12:31

  17. Der Anfang des neuen Zeitalters ist in Japan gemacht: Scham, Haarescheren und Tränen wenn man mit einer Person des anderen Geschlechtes schläft - http://www.spiegel.de/kultur/musik/maedchenband-akb48-in-japan-saengerin-rasiert-sich-aus-reue-den-kopf-a-881867.html

    Kommentar von Campo-News — 7. Februar 2013 @ 07:25

  18. Birgit Kelle über PC - http://www.theeuropean.de/birgit-kelle/5847-reaktionen-nach-dann-mach-doch-die-bluse-zu

    Kommentar von Campo-News — 7. Februar 2013 @ 11:31

  19. Ein paar Beispiele für Männerwitze: „Was ist der Unterschied zwischen einem Schlips und einem Ochsenschwanz? Der Ochsenschwanz verdeckt das ganze Arschloch.“ Oder: „Was ist der Unterschied zwischen einem Mann und einer Katze? Das eine ist ein verfilzter, fauler Fresssack, dem es egal ist, wer ihm das Essen bringt. Das andere ist ein Haustier.“ Oder: „Wie nennt man einen Menschen ohne Gehirn? Mann.“

    Es reicht – oder? So sind heute die wahren sexistische Witze, in denen allein aufgrund der Geschlechtszugehörigkeit das gesamte Geschlecht ¬–¬ und zwar das männliche – pauschal gedemütigt, beleidigt, erniedrigt und niedergebügelt wird, ohne dass es dafür eine Berechtigung gäbe. Es sind eigentlich gar keine Witze. Es gibt auch nichts zu lachen. Hier werden bekannte Witzmuster missbraucht, um aufzuwiegeln und Misandrie zu verbreiten. - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/vergewaltigungen_witze_wanderwege_juden_attacken_oelweiber_und_strickmuster/

    Kommentar von Campo-News — 11. Februar 2013 @ 12:56

  20. Der neueste Witz: “Diskriminierung” bei OTTO - http://www.soester-anzeiger.de/nachrichten/deutschland/sexismus-kritik-gegen-otto-versand-wegen-maedchen-t-shirt-zr-2787449.html

    Kommentar von Campo-News — 7. März 2013 @ 14:20

  21. Bushido sitzt in Talkshows, tritt mit Horst Seehofer auf, sein Leben wurde verfilmt. Kann das denn wirklich nur damit zusammenhängen, dass Bushido kein Südtiroler ist? Ich werde niemals kapieren, wieso Rainer Brüderle für den Satz »Sie können ein Dirndl ausfüllen« einen Shitstorm erntet, während Bushido mit tausendmal sexistischeren Sätzen einen Ehren-Bambi für Verdienste um die Integration bekommt. - http://www.zeit.de/2013/13/Martenstein

    Kommentar von Campo-News — 21. März 2013 @ 17:05

  22. Aha. Auf einmal!!! ” Nicht mehr registriert zu werden von Männern als potenzielle Beute und von Frauen als mögliche Konkurrenz. Wer hätte Anfang 20 geahnt, dass man die Pfiffe der Bauarbeiter auf der anderen Straßenseite einmal vermissen würde?” http://www.focus.de/kultur/kino_tv/focus-fernsehclub/tv-kolumne-ich-krieg-die-krise-die-frauen-midlife-krise-willkommen-im-zug-nach-nirgendwo_aid_946552.html

    Kommentar von Campo-News — 27. März 2013 @ 08:02

  23. http://www.focus.de/politik/deutschland/nach-dirndl-affaere-xx_id_3748531.html

    Kommentar von Campo-News — 6. April 2014 @ 10:23

  24. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/sechs_sekunden_und_die_schoene_frau_im_lokal

    Kommentar von Campo-News — 23. März 2015 @ 12:29

  25. Jan Fleischhauer sehr gut - “Backlash” nennt man im Englischen eine heftige Gegenbewegung. Auf jede Entwicklung, die zu weit in eine Richtung geht, folgt irgendwann eine Reaktion, die wieder eine Balance der Kräfte herzustellen versucht. Das gilt auch für gesellschaftspolitische Debatten. Es gibt nach wie vor ein Deutschland, dem Politiker, die Weinköniginnen um sich versammeln, näherstehen als Studentenräte, die dafür kämpfen, dass überall dort, wo bislang das Binnen-I stand, jetzt ein Unterstrich steht.

    Den Leuten, die sich für die AfD erwärmen können, wird unterstellt, sie hätten etwas gegen Schwule, gegen Minderheiten und überhaupt gegen jede Form der Emanzipation. Das mag für einen Teil der AfD-Funktionäre zutreffen. Aber bei vielen Wählern richtet sich der Widerwille nicht gegen den Umstand, dass auch Menschen unbehelligt ihr Leben führen können, die irgendwie anders sind als sie. Sie sind es einfach leid, dass aus jedem Ausrutscher ein Skandal gemacht wird, weil irgendwelche Antidiskriminierungsaktivisten den Alarmknopf drücken.

    Ganz oben auf der Liste von Leuten, die Wehleidigkeit zu ihrem Markenzeichen gemacht haben, steht im Augenblick Recep Erdogan. Aber nach dem türkischen Präsidenten kommen sofort die Advokaten der diskriminierungsfreien Sprache, die überall Beleidigung wittern. “Mikroaggression” heißt das Konzept, wonach schon die Frage an jemanden mit ausländischen Wurzeln, woher er stamme, eine Herabwürdigung darstellt, weil die Frage darauf schließen lässt, dass man einen dunklen Teint oder einen starken Akzent nicht als typisch deutsch empfindet. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/political-correctness-der-rueckschlag-fleischhauer-kolumne-a-1091540.html

    Kommentar von Campo-News — 10. Mai 2016 @ 12:53

  26. http://www.huffingtonpost.de/2016/08/03/kein-alkohol-geringere-lebenserwartung_n_11316720.html?ncid=fcbklnkdehpmg00000002

    Kommentar von Campo-News — 4. August 2016 @ 05:14

  27. Wie sollen denn auch bei dieser technischen Ãœberforderung und der gleichzeitig verbotenen normalen Kontaktaufnahme Beziehungen entstehen - http://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/singles-in-berlin-larissa-28-ueber-die-anstrengende-partnersuche-a-1125591.html

    Kommentar von Campo-News — 18. Dezember 2016 @ 07:24

  28. Sympathische Menschen sind authentisch und verurteilen andere nicht. http://www.focus.de/wissen/videos/emotionale-intelligenz-13-eigenschaften-machen-extrem-sympathische-menschen-aus_id_5317275.html

    Kommentar von Campo-News — 26. Dezember 2016 @ 08:04

  29. “Sexismus” - http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/berlin-klett-verlag-gewinnt-negativpreis-goldener-zaunpfahl-2017-a-1137306.html

    Kommentar von Campo-News — 4. März 2017 @ 06:20

  30. http://www.focus.de/finanzen/karriere/versicherung-wehrt-sich-streit-um-sexistisches-teamfoto-unterlassungsklage-gegen-frauenrechtlerin_id_6739304.html

    Kommentar von Campo-News — 4. März 2017 @ 17:22

  31. http://www.focus.de/politik/deutschland/bundeswehr-skandal-um-soldatenurteil-wegen-sexueller-belaestigung_id_6820258.html

    Kommentar von Campo-News — 22. März 2017 @ 18:09

  32. http://www.focus.de/kultur/kino_tv/austrias-next-topmodel-noch-sexistischer-sexismus-keule-felix-baumgartner-wirft-puls-4-frau-milborn-doppelmoral-vor_id_7029050.html

    Kommentar von Campo-News — 26. April 2017 @ 05:24

  33. https://jungefreiheit.de/kultur/2017/sexismus-vorwuerfe-hochschule-stoert-sich-an-liebesgedicht/

    “Plötzlich habe ich eine Hand auf meinem Schenkel gespürt. Mein Tischnachbar fing an, mich zu betatschen. Das war völlig irreal”, erzählte sie. Die Außenministerin ließ in ihrem Facebook-Eintrag offen, ob sie sich auf diesen Vorfall bezog. Sie wolle nicht zu persönlich werden, schrieb sie. http://www.spiegel.de/panorama/leute/metoo-schwedische-aussenministerin-berichtet-von-sexuellen-uebergriffen-a-1173631.html

    Die derzeitige Skandalisierung angeblicher “sexistischer” Annäherungen nach dem Fall Weinstein, an den sich jetzt jedes Quietsche-Entchen hängt, erinnert mich an den armen Brüderle. Damals schrieb ich einen Text, den ich jetzt einmal hervorkrame, weil er all das beinhaltet, was zu diesem Komplex zu sagen wäre -

    Brüderle und das brüllende Schweigen (Januar 2013)

    Das erotische Vergnügen ist ein Hindernisrennen

    Karl Kraus

    Die Debatte um ein bisschen belanglose, aber dafür umso ungelenkere Balz (nicht einmal das, es waren eher locker-schlüpfrige Komplimente an eine wohl doch nicht sehr selbstständige Frau), kann wohl nur in einem Land gedeihen, in dem Freundlichkeit und Charme unterentwickelt sind, während Triumphirate von Asexuellen, Lesben und umgedrehten Sexismus betreibende Marke Schwarzer, Künast und Roth, heute der Republik und morgen der ganzen Welt ihre Sexualvorstellungen aufoktroyiren. Hierzulande schäumt das Gefühl auf, nur dafür befugte Personen könnten demnächst Ehen anbahnen, wie es in Parallelgesellschaften schon heute üblich ist.

    Brüllendes Schweigen vor allem in der Linken

    In einer Gesellschaft, deren alkoholisierten Meuten bandwurmartig durch Sääle hoppeln und dabei „Wir ziehen los mit ganz großen Schritten und Erwin faßt der Heidi von hinten an die Schulter“ grölen oder ulkig bärtige und in Diskotheken sozialisierte Junggeschwader orangebeunterhost auf offenen Wagen stampfen, nimmt kaum jemand Brüderle in Schutz. In Schutzhaft würden sie ihn wohl gern nehmen. Vor allem brüllt jenes Schweigen laut, welches von jenen stammt, die doch ähnlich ticken: ältere Männer, die sich jüngeren Frauen nähern (falls man überhaupt im Falle Brüderle so etwas unterstellen kann, da es wohl eine Handlung viel unwesentlicher Güteordnung darstellte). In jedem Schlager, in jedem Song in dem es um Sexualität und Kontaktaufnahmen geht, hört man Wilderes. Grotesk, dass die Rock und Pop-Linken mit den angeschlossenen Kreisen in Starrheit verfallen – es trifft ja nur einen „Scheiß-Neoliberalen“ . Die konzertierte Aktion feministischer und gutmenschlicher Kopfkernknacker wogt auf jener Welle, die zur Erkenntnis gelangt: Keinen meiner Pfennige für DIESE Medien, in denen Frauen berechnend jammern wie unreife Blaustrümpfe.

    Hätte der bis dato dreifachgeehelichte Gerhard Schröder eigentlich die Focus-Schreiberin Doris Köpf jemals näher kennen lernen dürfen? Durfte der verheiratete Oscar La Fontaine eigentlich die ebenfalls liierte und 26 Jahre jüngere Inflationsheilige Sahra Wagenknecht an und auf den Busen drücken? Und wie darf man sich den Beginn der Liaison zwischen Franz, dem Müntefering und seiner 40(!) Jahre jüngeren Jusosine vorstellen? Haben sie zuerst „Brüder, zur Sonne zur Freiheit“ gesungen und dann die feuchten Armendstücke aufeinander gepresst beim „Brüder in eins nun die Hände“? Ist das politisch korrekter? Ein Dummerle (oder ein Leugner und Lügner) jener, der meint, der Zeitpunkt des Brüderle-Bashings sei ein Zufall.

    Normale Sexualität als Straftatbestand

    Während die Homosexualität und mit ihr der dominierende Sadomasochismus, die Sodomie (die jetzt als Zoophilie verstreicheltzoot wird), die Polygamie oder Verwandtenehen weiter geduldet (nicht nur in den moslemischen Milieus und bei Borussia Dortmund) und die Objektophilie tendenziell positiv begutachtet wird, werden normalen Kontaktversuche zwischen Menschen zunehmend sanktioniert (stehen zumindest unter genauer Beobachtung) und der Ausgespähte wird bei Strafe des Verlustes jedweder Reputation drangsaliert. Auch wenn man für das „Wein und Dirndl“-Milieu nicht mehr als belustigende Egalseins-Emotionen hegt, fasst man die Welt doch so auf, dass sich überall das findet, was mitspielt und gefunden sein wird. Die barocke Art der sexuellen Signalgebung zu kritisieren, aber einen entblößten Anus mit Stahldornen drum herum auf offenen Wagen zu huldigen, grenzt an jene Decadence, die sich 1913 nur schwere Absintler in Schmierbildgalerien vorstellen konnten.

    Während also der normale heterosexuelle Jugendliche völlig verrückt wird, weil er nicht mal schauen und darüber reden darf, lärmt der Unflat auf der Gasse. EIN Grund dafür, vielleicht sogar der Kern des Ganzen, warum Eheschließungen rar werden – und Kinder noch seltener. Der Krieg findet statt. Es ist der Krieg der Gewöhnlichen um die Dekonstruktion. Am Ende steht die zerlegte Welt. „Man kommt zu diesem bekannten Ergebnis auch mit Doktor Freud“, sang einst Degenhardt. Jenen Freud hatte man 1938 nicht einmal zum Zug gebracht. Heute geifern die gegen ihn, die aus Textmatsche, Genderstudies (zehn Lesben, Schwule und Zwei-Meter-Zwanzig-Clownsgesichtstransen der Unigruppe „Ich und Ich“ wurden befragt und dann auf alle geschlossen), unverdauten Gefühlssumpf und Boshaftigkeit Verhaltenskodexe und Gesetzestexte zur Diffamierung bewährter Gebote schmieden. Die Brüderle-Debatte erinnert nach längerer zeit wieder einmal daran, wie weit wir in den letzten Jahren zum Klippenrand gingen, der nun vor uns aufreißt.

    Die 34-jährige Schauspielerin Heather Lind hat dem ehemaligen US-Präsidenten George H.W. Bush vorgeworfen, sie bei einem gemeinsamen Termin unangemessen angefasst zu haben. Bei einer Veranstaltung zur Vermarktung einer Fernsehserie vor vier Jahren sei sie dem im Rollstuhl sitzenden Ex-Präsidenten begegnet, schrieb sie in einer Mitteilung bei Instagram. Dabei habe Bush sie “sexuell belästigt”. http://www.spiegel.de/panorama/leute/vorwurf-der-sexuellen-belaestigung-george-h-w-bush-entschuldigt-sich-a-1174768.html

    Der britische Verteidigungsminister Michael Fallon ist nach Vorwürfen sexueller Belästigung zurückgetreten. Er habe in der Vergangenheit selbst nicht die “hohen Standards erfüllt, die wir an die Streitkräfte anlegen”, erklärte Fallon am Mittwoch zur Begründung. Fallon hatte zugegeben, im Jahr 2002 einer Journalistin bei einem Abendessen am Rande eines Tory-Parteitags die Hand aufs Knie gelegt zu haben. http://www.spiegel.de/politik/ausland/britischer-verteidigungsminister-michael-fallon-tritt-nach-belaestigungsvorwuerfen-zurueck-a-1176022.html

    Me too? From me to you! Oder “Die Zukunft liegt im Pfropfen!”

    19. 5. 2067. Im Altenheim “Ska Keller” interviewt die Voluntärin des überregionalen Blattes “Die keusche Hausfrau”, die ihren 110jährigen Geburtstag feiernde Tanja Krienen.

    Voluntärin: Frau Krienen, man könnte sagen, Sie haben alle Stürme der Zeiten überstanden. Wie schafft man so etwas?

    Ich: Tja, wenn ich das so genau wüsste. Jedenfalls: es waren harte Zeiten. Alle! Am härtesten war aber die vor 2017, als wir bekanntlich in der “Sexzeit” lebten, ehe der Vorläufer des “Weisenrates für alle Lebenssituationen” seine befreiende Kampagne zum “Schutze alle Menschen vor Sexualität, insbesondere der männlichen” begann, die 2022 im “Großen Nein” ein für allemal endete. Der Rest ist Historie und bekannt, aber das wissen Sie ja selbst.

    Voluntärin: Es muss ja früher furchtbar gewesen sein!

    Ich: Oh ja, das war es. Sehen Sie, es wurden früher ja alle Menschen durch diese grauenvollen zwischenmenschlichen Beziehungen gezeugt, dazu musste man…

    Voluntärin: Bitte ersparen Sie mir die Einzelheiten, mein Großelters “w” hat mir auch einmal davon erzählt. Wirklich ekelhaft. Jeden Tag, wenn ich den Spiegel blicke, sage ich mir: Wie gut, dass du gepropft bist!

    Ich: Na, welch eine hochmoralische Tat, nicht wahr? Pfropfen ist auch so wunderbar ökologisch. Nun, wie schon gesagt, es war damals fürchterlich und wir alle waren einer Gehirnwäsche unterzogen. Von der Geburt an. Wir waren ja in diese schlimme sexistische Gesellschaft hineingeboren.

    Voluntärin: Können Sie mir Beispiel geben? Nur bitte mit dem gewohnten Respekt vor allen Lebewesen und besonders unseren Lesewesen, den Leserinnen von “Die keusche Hausfrau”.

    Ich: Gern. Also, das fing ja schon mit dem Kuss und Umarmungen der Mutter an! Widerlich! Später wurde wir so erzogen, dass wir Küsse “erotisch” finden sollten, wie man das seinerzeit, die ja nicht ihre Zeit war, nannte. Eine Band, die ich selbst einmal sah, sang: “I wanna hold your hand!” und “It´s love from me to you”. Grauenvoll! Ãœberall war diese entsetzliche Haltung präsent. In Schlagern wurde sie besungen und die Leute lachten dazu, freuten sich, klatschten dabei in die Hände. In Spielfilmen wurden ebenfalls Liebesbeziehungen dargestellt. Dazu fasste sich die Menschen ständig an und sagte sich obszöne Dinge, wie “Ich liebe dich.” Oder…

    Volutärin: Halt halt, so genau wollte ich es nicht wissen, das geht zuweit und ich muss die Schilderung zensieren.

    Ich: Aber ohne eine entsetzliche Schilderung solcher Situation verstehen die Leserinnen ja nicht….

    Volutärin: Doch, die sind sehr geschult im Erkennen von sexistischen Motiven.

    Ich: Hm. Na jedenfalls: wenn jemand einen anderen Menschen begehrte dann, näherte er sich….

    Volutärin: Sie haben mich immer noch nicht verstanden. So langsam glaube ich, Sie wollen die Leserinnen mit versteckten Botschaften anstacheln, ihr Gefühl ansprechen undsoweiter. Gefühle dieser Art sind aber nach Paragraph 100 des BGB verboten!

    Ich: Sie meinen den Margarete Stokowski und Sybille Berg - Paragraphen, im Volksmund “Verstocktbill” genannt?

    Voluntärin: Genau den! Ich breche das Gespräch zu ihrem Schutz jetzt ab! Wie lange haben Sie noch vor zu leben?

    Ich: Werden Sie nicht pampig, Sie Pfropfen! Hören Sie mal zu was Goethe im Faust schreibt -
    Der Schäfer putzte sich zum Tanz,
    Mit bunter Jacke, Band und Kranz,
    Schmuck war er angezogen.
    Schon um die Linde war es voll,
    Und alles tanzte schon wie toll.
    Er drückte hastig sich heran,
    Da stieß er an ein Mädchen an
    Mit seinem Ellenbogen…

    Voluntärin: Heute kriegen sie alle in die Fresse! Fack ju Göhte!

    Ich: Ich verstehe. You me too.

    Jetzt dreschen sie auf einen 80jährigen ein, der sogenannte Comedian sieht außerdem ziemlich ätzend aus. Olver Welke auf amerikanisch http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/john-oliver-grillt-dustin-hoffman-wegen-belaestigungsvorwuerfen-a-1181809.html

    http://www.achgut.com/artikel/metoo_alles_begann_mit_dem_maerchenprinzen

    http://www.achgut.com/artikel/Dr_bruederle_oder_wie_ich_lernte_die_burka_zu_lieben

    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/panorama/supernumbermetoo-debatte-frauen-um-catherine-deneuve-f%C3%BCrchten-um-sexuelle-freiheit/ar-BBIaDj5?li=BBqg6Q9

    https://www.focus.de/kultur/kino_tv/dieter-wedel-ex-geliebte-ingrid-steeger-bezeichnet-missbrauchsvorwuerfe-als-rufmord_id_8353940.html

    http://www.bento.de/politik/sexuelle-uebergriffe-es-muss-endlich-ein-gesetz-gegen-belaestigung-auf-der-strasse-geben-2148924/#refsponi

    http://www.achgut.com/artikel/zweimal_moral_mit_laura_himmelreich

    Jessen hat recht - http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/jens-jessen-reichsbuerger-der-metoo-bewegung-a-1202105.html

    http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/wdr-tatort-koordinator-bestreitet-fehlverhalten-a-1205600.html

    Tanja Krienen
    20. Februar 2018 ·
    Mit Öffentlich geteilt
    Nachgereicht. Ein Text, entstanden zur Zeit der Facebook-Aussperrung -
    Zur Sendung „Mann, Macht, Missbrauch – was lehrt uns der Fall Wedel?“ , „Hart aber fair“, 5. Februar 2018
    Der gebürtigen Polin Emilia Smechowski nimmt man nicht ab, hinterher pfeiffenden Männern massenhaft ausgesetzt zu sein. Und dennoch gibt sie diese diffamierende und opferartige Anekdote zum Besten und zwar als Zeichen für grassierenden Sexismus. Doch das ist nicht der Höhepunkt der erkennbar mausgrauen „Journalistin“. Da erzählt sie eine weitere Anekdote, da sie doch allein unter Männern – Frauen gab es nur als Bedienungspersonal wie sie süffisant bemerkt, als trage daran irgendeiner irgendwelche Schuld – in einem Hotel saß. Ein Mann habe sie angestarrt, auf diese bekannte Art, wie nur Männer starren. Daraufhin habe sie diesen vor versammelter Mannschaft angesprochen. Zu ihrem Erstaunen sei es anschließend aber ruhig und sachlich hergegangen. Der Mann habe ihr erklärt, sie habe ihn an seine verstorbene Frau erinnern, darum habe er sie angeschaut.
    Was passierte dann? Hat sie sich entschuldigt? I wo. Sie gibt ja diese offensichtliche, von ihr verursachte peinliche Geschichte, vor einem Millionenpublik preis und hängt sie an die feministische Metoo-Kampagne an. Woher rührt ihr empathieloses Betragen? Wohl schon daher, dass sie nicht über zwischenmenschliche Kompetenzen verfügt, um einen melancholischen Blick und einen Berührung der Augen zum Zwecke der sachgebundenen Taxierung nicht von einer echten „Anmacherei“ unterscheiden kann, eine „Anmacherei“, die auch ihre Berechtigung hätte, sofern sie nach einer Zurückweisung eingestellt würde, aber zu dieser dialektischen Betrachtung gelangt die Debatte ja gar nicht mehr. Doch diese Prinzessin, dies Mimöschen ausschließlich eigener Erlebniswelten, sieht nur sich und die geliebte Opferrolle rückwärst, denn eine rückwärtsgerichteten Blick entspringt dieser weibliche Sexismus, der nichts als ein neuer ist.
    Letzte Bemerkung: Die Überpinselung des Gomringer- Gedichtes „Alleen, Blumen, Frauen“ geschieht zurecht, denn triefender Kitsch bleibt triefender Kitsch – auch auf mattrosa Hausfassaden.
    Erschienen beim Preußischen Anzeiger
    Senta Berger: Kirk Douglas versuchte sie zu küssen https://www.focus.de/kultur/kino_tv/schwere-vorwuerfe-gegen-kollegen-senta-berger-spricht-ueber-sexuellen-missbrauch-am-set-schwere-vorwuerfe-gegen-kollegen_id_13168103.html

    2017 - Die derzeitige Skandalisierung angeblicher “sexistischer” Annäherungen nach dem Fall Weinstein, an den sich jetzt jedes Quietsche-Entchen hängt, erinnert mich an den armen Brüderle. Damals schrieb ich einen Text, den ich jetzt einmal hervorkrame, weil er all das beinhaltet, was zu diesem Komplex zu sagen wäre -
    Brüderle und das brüllende Schweigen (Januar 2013)
    Das erotische Vergnügen ist ein Hindernisrennen
    Karl Kraus
    Die Debatte um ein bisschen belanglose, aber dafür umso ungelenkere Balz (nicht einmal das, es waren eher locker-schlüpfrige Komplimente an eine wohl doch nicht sehr selbstständige Frau), kann wohl nur in einem Land gedeihen, in dem Freundlichkeit und Charme unterentwickelt sind, während Triumphirate von Asexuellen, Lesben und umgedrehten Sexismus betreibende Marke Schwarzer, Künast und Roth, heute der Republik und morgen der ganzen Welt ihre Sexualvorstellungen aufoktroyiren. Hierzulande schäumt das Gefühl auf, nur dafür befugte Personen könnten demnächst Ehen anbahnen, wie es in Parallelgesellschaften schon heute üblich ist.
    Brüllendes Schweigen vor allem in der Linken
    In einer Gesellschaft, deren alkoholisierten Meuten bandwurmartig durch Sääle hoppeln und dabei „Wir ziehen los mit ganz großen Schritten und Erwin faßt der Heidi von hinten an die Schulter“ grölen oder ulkig bärtige und in Diskotheken sozialisierte Junggeschwader orangebeunterhost auf offenen Wagen stampfen, nimmt kaum jemand Brüderle in Schutz. In Schutzhaft würden sie ihn wohl gern nehmen. Vor allem brüllt jenes Schweigen laut, welches von jenen stammt, die doch ähnlich ticken: ältere Männer, die sich jüngeren Frauen nähern (falls man überhaupt im Falle Brüderle so etwas unterstellen kann, da es wohl eine Handlung viel unwesentlicher Güteordnung darstellte). In jedem Schlager, in jedem Song in dem es um Sexualität und Kontaktaufnahmen geht, hört man Wilderes. Grotesk, dass die Rock und Pop-Linken mit den angeschlossenen Kreisen in Starrheit verfallen – es trifft ja nur einen „Scheiß-Neoliberalen“ . Die konzertierte Aktion feministischer und gutmenschlicher Kopfkernknacker wogt auf jener Welle, die zur Erkenntnis gelangt: Keinen meiner Pfennige für DIESE Medien, in denen Frauen berechnend jammern wie unreife Blaustrümpfe.
    Hätte der bis dato dreifachgeehelichte Gerhard Schröder eigentlich die Focus-Schreiberin Doris Köpf jemals näher kennen lernen dürfen? Durfte der verheiratete Oscar La Fontaine eigentlich die ebenfalls liierte und 26 Jahre jüngere Inflationsheilige Sahra Wagenknecht an und auf den Busen drücken? Und wie darf man sich den Beginn der Liaison zwischen Franz, dem Müntefering und seiner 40(!) Jahre jüngeren Jusosine vorstellen? Haben sie zuerst „Brüder, zur Sonne zur Freiheit“ gesungen und dann die feuchten Armendstücke aufeinander gepresst beim „Brüder in eins nun die Hände“? Ist das politisch korrekter? Ein Dummerle (oder ein Leugner und Lügner) jener, der meint, der Zeitpunkt des Brüderle-Bashings sei ein Zufall.
    Normale Sexualität als Straftatbestand
    Während die Homosexualität und mit ihr der dominierende Sadomasochismus, die Sodomie (die jetzt als Zoophilie verstreicheltzoot wird), die Polygamie oder Verwandtenehen weiter geduldet (nicht nur in den moslemischen Milieus und bei Borussia Dortmund) und die Objektophilie tendenziell positiv begutachtet wird, werden normalen Kontaktversuche zwischen Menschen zunehmend sanktioniert (stehen zumindest unter genauer Beobachtung) und der Ausgespähte wird bei Strafe des Verlustes jedweder Reputation drangsaliert. Auch wenn man für das „Wein und Dirndl“-Milieu nicht mehr als belustigende Egalseins-Emotionen hegt, fasst man die Welt doch so auf, dass sich überall das findet, was mitspielt und gefunden sein wird. Die barocke Art der sexuellen Signalgebung zu kritisieren, aber einen entblößten Anus mit Stahldornen drum herum auf offenen Wagen zu huldigen, grenzt an jene Decadence, die sich 1913 nur schwere Absintler in Schmierbildgalerien vorstellen konnten.
    Während also der normale heterosexuelle Jugendliche völlig verrückt wird, weil er nicht mal schauen und darüber reden darf, lärmt der Unflat auf der Gasse. EIN Grund dafür, vielleicht sogar der Kern des Ganzen, warum Eheschließungen rar werden – und Kinder noch seltener. Der Krieg findet statt. Es ist der Krieg der Gewöhnlichen um die Dekonstruktion. Am Ende steht die zerlegte Welt. „Man kommt zu diesem bekannten Ergebnis auch mit Doktor Freud“, sang einst Degenhardt. Jenen Freud hatte man 1938 nicht einmal zum Zug gebracht. Heute geifern die gegen ihn, die aus Textmatsche, Genderstudies (zehn Lesben, Schwule und Zwei-Meter-Zwanzig-Clownsgesichtstransen der Unigruppe „Ich und Ich“ wurden befragt und dann auf alle geschlossen), unverdauten Gefühlssumpf und Boshaftigkeit Verhaltenskodexe und Gesetzestexte zur Diffamierung bewährter Gebote schmieden. Die Brüderle-Debatte erinnert nach längerer zeit wieder einmal daran, wie weit wir in den letzten Jahren zum Klippenrand gingen, der nun vor uns aufreißt.

    Kommentar von Campo-News — 30. August 2017 @ 10:39

  34. https://www.achgut.com/artikel/reaktionaere_regeln_fuer_das_begehren

    Kommentar von Campo-News — 18. Dezember 2021 @ 10:34

  35. https://www.focus.de/politik/deutschland/kommentar-junge-dame-sexistische-aussage-zu-baerbock-entlarvt-den-tagesspiegel-macho_id_51014462.html

    Kommentar von Campo-News — 9. Februar 2022 @ 17:33

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