Der neue Blog ist unter http://campodecriptanablog.apps-1and1.net erreichbar




25. Juli 2005

Bramarbas

Abgelegt unter: Allgemein — Campo-News @ 18:44

Wer ist eigentlich der Herr Dr. Gysi, dem manche ein böses Wort hinterherwerfen, obwohl er sich doch weigert ein „temporär begleitender Beobachter mutmaßlicher Anti-Gerechtigkeitsbefürworter“ gewesen zu sein!?

Text und Foto von Tanja Krienen

Nein, nicht Barnabas. Der starb – man weiß es nicht so genau – am Kreuz (in der Anthony Quinn – Version) oder durch Steinigung. Sprüche gibt es: „Barnabas / macht Baum und Dächer nass.“ „An Barnabas die Sonne weicht, / an Lucia wieder her sie schleicht.“ – und einer wurde nach ihm benannt Ronald Barnabas Schill. Doch wer ist Bramarbas? Er vielleicht?


Foto: Tanja Krienen-Archiv

Da steht er nun. Das Kinn vorgereckt, der Anzug grau, das Getränk: ein Glas Wasser! Immerhin: ein fast gefülltes Glas Wasser. Ein üppig gefülltes Glas Wasser! Luxus! Die hohe Kopfstimme sirrt bis an den letzten Tisch. Wer nicht auf die Worte hört, empfindet „das Geräusch an sich“ ähnlich einer Säge, einer kleinen zwar, aber immerhin doch einer Säge - Kreis, - Kreisch, - oder Nerven, oder: alles zusammen. Es ist aber keine, sondern, was man irgendwann bemerkt, manchmal auch nur ahnt: seine Stimme.

Gysis Brille kuckt schlau…und schelmisch. Er feixt mit Ansage. Er spielt sein Publikum zurecht. Er wird manchmal auch inhaltlich verstanden. Wenn sie ihn verstehen, klatschen sie, johlen sie mitunter – in Absprache besonders gern in sozialdemokratischen Fernseh-Studios. Der Moderator lächelt dann süffisantsibel. Verstehen sie ihn nicht, lächeln sie trotzdem weiter – irgendwer wird es schon lustig finden und morgen im „Roten Reporter“, der auch “Super-Illu-Roter Reporter“ oder „Roter Reporter in BILD“ heißen kann, kommentieren.

Gysi will lustig sein. Die Gags liegen bärtig auf dem Tisch. Er weiß das, lacht konzentriert an den Stellen, die dazu da sind - und hat sich vorsorglich glatt rasiert. Frohsinn innerhalb des Puhdys, Karat und Silly-Zirkels, dort unten, wo nicht einmal das Licht einen Schatten wirft. Froher wirken nur Herr Maurer und Herr Ernst, der ja auch schon so heißt. Die Arbeiter-Avantgarde als höchste Steigerung einer Burlesken in mehreren Akten.

Die deutschen Rentner gingen seit neuestem geduckt und sähen wenig optimistisch aus, im Gegensatz zur Nachkriegsgeneration, psychologisierte Gysi neulich in „3 nach 9“ (womit nicht gesagt ist, es säßen dort Neunmalkluge lachend, schmunzelnd und sich liebend herum, sondern nur Giovanni Lorenzo, Amalie, die friedfertige und ein paar „Gäste“ - wie seriös eine Arabella Kiesbauer neben Gysi wirkte, war wirklich beachtlich – wenig erstaunlich, ganz nebenbei, dass das einzige anwesende künstlerische Talent, Andreas Dorau, in diesem Milieu unterging).

Ja, Gysi war krank und hat nun viele Teile in seinem Körper, die eigentlich nicht da hinein gehören (und die im Sozialismus auch erst nach seinem Tod erfunden worden wären). Was wir auf dem CAMPO beobachten konnten, haben wie ja schon geschildert Neuwahlschock Gysi im Krankenhaus

“Das Verfahren gegen Erich Honecker war zu keinem Zeitpunkt rechtsstaatlich…Das aber bedeutet, dass auch die unglückseligen, sogenannten Mauerschuetzenprozesse eingestellt werden muessen.” PDS-Info Nr. 663, vom 13.1.1993

So eine Hetze aber auch, wenn man Herrn Gysi fragt, wo die 6 Milliarden (!) SED-Vermögens geblieben sind: Bei den Genossen? Bei den Islamisten?
Finanzierungen
SED-Vermögen
Das wahre Gesicht der SED

War Gysi Stasi-Spitzel? Ach was, wenn dann sicher nur „temporär begleitender Beobachter mutmaßlicher Anti-Gerechtigkeitsbefürworter“ Die ganze Geschichte

Gysi räsoniert, rennomiert, schwadroniert, bramarbasiert, barbarisiert und kommuniziert, wenn der Tag so lang ist, wie der Sprecher langweilig:

“Sozialistische Politik nach dem Untergang des Staatssozialismus bedeutet, die Entwicklungspotentiale des Wettbewerbs in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Bildung, Medien und Kultur von der Dominanz der Kapitalverwertung zu befreien bzw. sie davor zu bewahren und ihre patriarchale Verfaßtheit zu überwinden. Mit einer Kette aggressiver Reformen hat der Neoliberalismus in den letzten zwanzig Jahren den Abriß des fordistischen Wohlfahrtskapitalismus begonnen. Wer den neuen Bedrohungen begegnen will, darf nicht zulassen, daß sie sich gegen jene richten, die sich am wenigsten dagegen wehren können. Dazu bedarf es eines neuen Gesellschaftsvertrages. Die Macht der Politik hängt wesentlich von den Kräfteverhältnissen in der Gesellschaft und vor allem in der Wirtschaft ab. Es geht um einen neuen Entwicklungsweg, der den sozial gebändigten Kapitalismus der Nachkriegszeit ablöst. Es steht nicht weniger als der Umbau der Weltgesellschaft selbst auf der Tagesordnung.“ (aus Gerechtigkeit ist modern Eine notwendige Antwort auf Gerhard Schröder und Tony Blair. Gregor Gysi: Zwölf Thesen für eine Politik des modernen Sozialismus Herausgegeben von der Bundesstiftung Rosa Luxemburg August 1999).

Richtig, deshalb zur Erinnerung - Was die neue SED wirklich will

3 Kommentare »

  1. Krienen, du bist noch blöder als die Eussner, weißt du das eigentlich? :-)

    Kommentar von harry — 25. Juli 2005 @ 22:22

  2. So so?! Du meinst http://www.eussner.net/index.html

    Erklär mal, du anonymer Held!

    TK

    Kommentar von Campo-News — 26. Juli 2005 @ 07:03

  3. http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/das_zdf_wuerdigt_schalck_golodkowski

    Kommentar von Campo-News — 24. Juni 2015 @ 07:15

RSS-Feed für Kommentare zu diesem Beitrag. TrackBack-URL

Einen Kommentar hinterlassen

You must be logged in to post a comment.

kostenloser Counter

Weblog counter